RE: Wo kommt das Kabel hin?

#1 von Womobahn , 26.10.2017 12:19

Hallo zusammen,
ich habe folgendes Problem:
HAG, Bodensee-Toggenburg Triebwagen. Umgebaut (nicht von mir) auf digial mit Uhlenbrock 76200. Lief bisher prima, heute aber nicht
Nach Abnehmen des Gehäuses habe ich gesehen, dass das sich Kabel der Spule gelöst hatte, nach einigen Versuchen war ich mir sicher, dass es an die Stelle gehört, die auf dem Foto zu sehen ist.



Habe die Verbindung hergestellt, Bahn läuft gut in einer Richtung. Beim Wechsel aber nur ganz langsam. Das Grüne Kabel, das auch so "herumhing", habe ich an die Stelle gehalten, an der auch das Kabel der Spule angelötet ist. Das führt aber zu einer Abschaltung der Anlage wegen Kurzschluss. Ich kann nicht erkennen, wo das Kabel vorher angelötet gewesen sein könnte. In der Bedienungsanleitung von Uhlenbrock heißt es: "Blau Motorschild, Grün Motorschild"
Hänge ich das grüne Kabel mit an das Blaue: Kurzschluss.
Hat jemand einen Tipp? Vorsichtshalber habe ich von der anderen Seite auch noch ein Bild angehängt:

Danke für jede Art von Tipp.
Viele Grüße Wolfram


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RE: Wo kommt das Kabel hin?

#2 von DipsyTeletubby , 26.10.2017 17:34

Ich bin mir nicht sicher, da ich bisher keine HAG-Lok jemals in der Hand hatte,
aber meiner Meinung muß die Verkabelung wie folgt sein:

Das grüne Kabel muß an den Motorschildanschluß unterhalb des blauen Kabels
an den Du fälschlicherweise die beiden Drähte der Mittelanzapfung der Feldspule angelötet hast.

Die Mittelanzapfung der Feldspule muß dort wieder abgelötet werden.
Die beiden Spulendrähte der Mittelanzapfung werden zusammengelötet und anschließend isoliert lose in der Lok liegengelassen.

Weiterhin ist mir aufgefallen, daß bei der Digitalisierung zwei Drosseln (Wert zwischen 5 - 10 µH, Strombelastbarkeit ca. 1A)
in Reihe zum blauen bzw. grünen Draht vergessen wurden einzubauen, um den Motor zu entstören.
Die sollte man bei Gelegenheit nachrüsten.


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RE: Wo kommt das Kabel hin?

#3 von Womobahn , 26.10.2017 19:47

Hallo Dipsy Teletubby,
der Rat war goldrichtig. Ich habe nach Deinem Vorschlag ab- und wieder angelötet und Bodensee-Toggenburg kann wieder auf die Strecke gehen .
Vielen Dank.
Die Drosseln habe ich noch nicht eingelötet, muss ich mir erst besorgen. Bisher lief der Zug aber, ohne Störungen zu erzeugen. Ist das denn tatsächlich wichtig mit der Entstörung? Oder ist die Entstörung schon im Decoder?
Viele Grüße Wolfram


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RE: Wo kommt das Kabel hin?

#4 von DipsyTeletubby , 27.10.2017 01:58

Zitat

Die Drosseln habe ich noch nicht eingelötet, muss ich mir erst besorgen. Bisher lief der Zug aber, ohne Störungen zu erzeugen. Ist das denn tatsächlich wichtig mit der Entstörung? Oder ist die Entstörung schon im Decoder?


Bisher hast Du bei Deiner Lok nur den Entstörkondensator am Motorschild verbaut.

Die Drosseln in den Motorschildzuleitungen sollen Störungen, die der Motor durch das Bürstenfeuer verursacht,
von der Motorregelung des Decoders fernhalten.
Es könnten bei höherer Fahrgeschwindigkeit merkwürdige Effekte auftreten,
z.B. eine Kurzschlußmeldung der Zentrale, weil der Decoder den Motor gleichzeitig Vor- und Rückwärts fahren lassen will,
die Lok könnte aber auch Bocksprünge vollführen oder sich nicht mehr von der Zentrale steuern lassen und mit Vollspeed über die Anlage rasen.
Diese Effekte müssen aber nicht auftreten, manche Decoder sind gegen Störungen emfindlich, andere sehr tolerant.

Erst einmal Glückwunsch zur erfolgreichen Reparatur.


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RE: Wo kommt das Kabel hin?

#5 von Erich Müller , 27.10.2017 17:47

Hallo Dipsy,

die Anleitung zum 76200 bezeichnet diese Drosseln nicht als zwingend notwendig (dann hätten sie m.M.n. dem Decoder auch beigefügt sein müssen), sondern empfiehlt sie dann einzubauen, wenn es mit der Steuerung der Lok Probleme gibt.

Zitat

Es könnten bei höherer Fahrgeschwindigkeit merkwürdige Effekte auftreten,
z.B. eine Kurzschlußmeldung der Zentrale, weil der Decoder den Motor gleichzeitig Vor- und Rückwärts fahren lassen will,
die Lok könnte aber auch Bocksprünge vollführen oder sich nicht mehr von der Zentrale steuern lassen und mit Vollspeed über die Anlage rasen.
Diese Effekte müssen aber nicht auftreten, manche Decoder sind gegen Störungen emfindlich, andere sehr tolerant.


Hast du sowas schon mal beobachtet?


Freundliche Grüße
Erich

„Es hat nie einen Mann gegeben, der für die Behandlung von Einzelheiten so begabt gewesen wäre. Wenn er sich mit den kleinsten Dingen abgab, so tat er das in der Überzeugung, daß ihre Vielheit die großen zuwege bringt.“
Friedrich II. über Fr. Wilhelm I.


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RE: Wo kommt das Kabel hin?

#6 von DipsyTeletubby , 28.10.2017 00:58

[quote="Erich Müller" post_id=1741273 time=1509119248 user_id=26147]
Hast du sowas schon mal beobachtet?[/quote]
Ja ich hatte solche Loks schon auf dem Tisch, ist allerdings schon länger her,
es waren lastgeregelte Decoder, zum einem ein tams, der bei hohen Geschwindigkeiten unkontrollierbar wurde
und zum anderen ein esu Lokpilot 3, der sich selbst zerstört hat, da die Motorregelung durch die Störungen des Motors
in der Motorbrücke gleichzeitig die positive und negative Versorgungsspannung durchgeschaltet hatte, was zum Kurzschluß führt.

Da die Drosseln zur Motorentstörung gehören, müssen diese nicht dem Decoder beiliegen.
Solche Drosseln, sowie der Keramikkondensator, der zwischen die Motoranschlüsse gehört,
muß ein jeder, der alte Loks digitalisieren möchte, ausreichend vorrätig in der Bastelkiste haben
und diese Entstörelemente ggf. bei Bedarf ergänzen.

Soviel ich weiß, ist derjenige, der an der Lok Veränderungen vornimmt (nachträglich digitalisierst),
rein rechtlich Hersteller eines neuen Produktes und damit dafür verantwortlich,
daß das Produkt nach dem Umbau störungsfrei funktioniert und keine anderen Systeme stört.

Wenn durch fehlende Drosseln oder Kondensatoren am Motor sich die Motorbrücke eines Decoders selbst zerstören sollte,
ist das Geheule groß wenn der Decoderhersteller dann die Garantiereparatur ablehnt.


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RE: Wo kommt das Kabel hin?

#7 von Womobahn , 28.10.2017 11:22

Guten Morgen allerseits,
zum Glück kann man sich heutzutage ja die Berdienungsanleitungen im Internet ansehen. (Hätte ich vielleicht ja auch mal früher drauf kommen können) ops: .
Bei Uhlenbrock heißt es zum Einbau des 76200 zum Anschluss so:
"Die Leitungen des Decoders werden wie folgt angeschlossen: die beiden weißen Leitungen an die Zuleitungen zur Feldspule, die grüne und die blaue Leitung an die beiden Anschlüsse am Motorschild, die braune Leitung an Masse und die rote Leitung direkt an den Schleifer. Die Entstörelemente verbleiben am Motor."
Das verstehe ich nun so, dass die damals vorhandenen Drosseln auch hätten eingelötet werden müssen, warum der damalige "Experte" das nicht getan hat, weiß ich nicht. Ich hole das in Kürze aber nach.
Ansonsten: Vielen Dank (mal wieder) für Eure Hilfe und Ideen.
Gruß Wolfram


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RE: Wo kommt das Kabel hin?

#8 von Erich Müller , 28.10.2017 16:56

Hallo Wolfram,

ich habe den Kondensator zwischen den Bürsten beibehalten und sonst keine Entstörelemente verbaut - die in der Schleiferleitung verbaute Drossel hätte auch keine sinnvolle Verwendung mehr, weil sie vor dem Decoder plaziert das Digitalsignal stören würde.
Ohne das weiter begründen zu können, gehe ich davon aus, dass die Spulen in FRU (parallel zum Motor) und Stator (in Reihe zum Rotor und Kollektor) eine entstörende Funktion haben. Dazu wissen andere aber wesentlich mehr.


Freundliche Grüße
Erich

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RE: Wo kommt das Kabel hin?

#9 von Womobahn , 29.10.2017 18:59

Hallo Erich,
an meinem Bodensee-Toggenburg ist auch nichts anders mehr verbaut, eine Drossel in der Schleiferzuleitung gibt es nicht. Ich werde aber mal dem Rat von D.-T. befolgen. Sollten sich Verschlechterungen in der Fahreigenschaft ergeben, schmeiße ich die Dinger natürlich wieder raus.
Schönen Abend noch.
Gruß Wolfram


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