Wunderschönen guten Morgen
Die Weihnachtsferien sind nun vorbei und es geht zurück in den Alltag. Das heißt im Umkehrschluss, dass ein Weiterbauen in Ampflwang nur mehr am Wochenende möglich sein wird.
@maybreeze : Ich denke das sind Qualitätsmängel im Sperrholz. Dagegen können wir grundlegend nicht viel machen. Bei den 3-Schichtplatten gibt es diese Probleme nicht. Hätte man eine 15mm Multiplex Sperrholzplatte genommen wäre dies auch nicht passiert. Das 10mm Birkensperrholz lässt sie nun mal aber eben sehr gut für die Trassenbretter verarbeiten. Daher werde ich die schlechten Stellen heraus schneiden. Gegen die Luftfeuchtigkeit werden wir aber
- im Sommer die ganze Holzkonstruktion mit Klarlack oder einem anderen Holzschutz streichen.
- Die Öffnungen zwischen den Stockwerken hinter der Anlage schließen. Hier haben wir eine Luftzirkulation die der Anlage nicht gut tut.
- die Anlage so gut wie möglich Einhausen um sie Abzudichten.
Da ich am 3-Königstag sehr viel weiter gebracht habe war meine Erwartungshaltung für gestern auch sehr hoch. Angefangen habe ich mit der restlichen Unterkonstruktion der Bergstrecke. Dies hat dann schon einmal 2 Stunden in Anspruch genommen, da ich alles vor Ort bauen musste. Auch die Steher wurden vor Ort zugeschnitten. Das ist eben der Unterschied wenn ich die Bauteile zu Hause vorbereite. Da geht alles viel schneller. Am Ende wurde dann die 90° Kurve als Endpunkt fixiert. Nun konnte ein erstes Probelegen der Trassenbretter statt finden. In dieser Variante wäre das Viadukt auf einer Geraden. Wir haben uns dann entschieden, dass das Viadukt in einem Bogen sein soll. Ich werde nun daher zu Hause versuchen ein doppelgleisiges Bogenviadukt mit einem Radius von 4 Meter und einer Länge von 1m zu bauen. Das wird ein spannendes Projekt
Klaus hat gestern die untere Paradestrecke fertig verkabelt. Aus der langjährigen Erfahrung wissen wir wie wichtig die Stromzufuhr ist. Daher wird die Fahrspannung im sichtbaren Bereich in jedes einzelne Flexgleis eingespeist. Da gibt es ordentlich was zu löten.
Nach dem dieser Bauabschnitt erledigt war ging es auf der Längsseite weiter. Das erste Trassenbrett vor der Drehscheibe wurde fixiert. Dabei habe ich wieder darauf geachtet, dass das Trassenbrett nicht parallel zu Anlagenkannte läuft sondern pro Meter einen Zentimeter nach innen versetzt wird. Das Betriebswerk mit der Drehscheibe wird 2cm tiefer gesetzt um eine bessere Optik zu erhalten. Aus dem Feuchtigkeitsthema habe ich gelernt. Daher werden wir das Betriebswerk voraussichtlich auf eine 15mm Multiplex Sperrholzplatte bauen. Im Betriebswerk kommt kein Kork unter die Schienen. Das Gleis liegt also auf der Holzplatte. Daher muss diese auch fehlerfrei sein. Die Stellprobe hat gestern auch gezeigt, dass sich der Rundlokschuppen wie geplant ausgeht.
Das Konzept der Anlage sieht nur einen "angeschnittenen " Bahnhof vor. Man fährt also in eine "Tiefgarage. Das wird bautechnisch sicher eine große Herausforderung, ist aber nicht unmöglich. Hätten wir wirklich einen großen Bahnhof bauen wollen hätte dieser die gesamte Längsseite in Anspruch nehmen müssen da wir Zuglängen von bis zu 5m haben. Das wäre für mich dann eine klassische Modellbahnanlage zu Hause bzw. eine Clubanlage. Im Bahnhof könnte man dann Rangieren bzw. manuellen Fahrbetrieb machen. Das hätte sicher seinen Reiz, ist aber auch mit ständigem Personal vor Ort verbunden was wir nicht bewerkstelligen können. Hätten wir diese Variante gewählt hätten wir auch nicht so lange Fahrstrecken auf der Anlage um die Züge realistisch zu präsentieren was das eigentliche Ziel dieser Anlage ist. Wir wollen vorbildliche Züge auf langen Fahrstrecken mit großen Radien in unterschiedlichen Epochen zeigen. Hier wird sicher der eine oder andere Bildbeweis notwendig sein, da ich immer wieder Diskussionen habe ob "DAS" den überhaupt so stimmt. Mit einem Vorbildfoto sollte diese Diskussion dann aber ziemlich kurz sein. Im Betriebswerk sollen die unterschiedlichen Loktypen präsentiert werden können. Eben so, wie es für ein Museum sein soll.
Unter der Voraussetzung, dass nur die Westseite der Anlage zur Verfügung steht ist eine realistische Bahnhofseinfahrt für 3 doppelspurige Strecken (Bergstrecke, Neubaustrecke, S-Bahn) sowie der Zufahrt für das Betriebswerk gar nicht so einfach umzusetzen. Die Bogenweichen von Roco mit R9/10 sind hier viel zu eng. Es müssten Bogenweichen mit einem Radius von 1700 und 1800mm verwendet werden. Gut, es gibt Weichen-Walter der uns diese Weichen sicher bauen könnte. Die Kosten für 6 Bogenweichen mit einer Länge von je ca. 400 - 500mm würden aber wahrscheinlich unser Budget komplett sprengen. Daher haben wir nur auf die Roco WR10, WL10, DKW10 und EKW10 zurück gegriffen. Die Weichenstraße ist rein für die Optik. Sie erfüllt absolut keine Funktion da wir ja eigentlich nur auf 6 Ovalen im Kreis fahren. Die beiden Bilder zeigen nun einen Lösungsansatz. Das Brett mit dem Bogen im Hintergrund symbolisiert den Beginn der Bahnhofshalle. Wenn es dann mit dem Bahnhof losgeht gehe ich auf das Thema dann genauer ein.
Nach der Arbeit ist bekanntlich vor der Arbeit. Daher ging es ab 16:30h an das Vorausplanen, Ausmessen und Daten aufnehmen. Ohne Wunschzettel fährt man bekanntlich nicht von Ampflwang zurück. Das heißt also
- Steher für Steigungen Ausmessen.
- Steher für Betriebswerk ausmessen.
- fehlende Anlagenkästen ausmessen.
- und und und ....
Teppichbahner kannte ich ja schon. Die Fraktion der Luftschlossbahner war mir aber neu.
Zu guter Letzt habe ich auf der Bergseite noch mit einer Spanplatte die Anlagenrückwand simuliert um ein wenig ein Gefühl für die Optik und die Platzverhältnisse zu bekommen. Für mich sieht das Ganze schon ganz gut aus. Anschließend dann 30 Minuten zusammen räumen, 15 Minuten bis ins Auto und einladen und 45 Minuten nach Hause fahren.
Fazit:
- In Summe ist schon sehr viel passiert. Jede Reise beginnt bekanntlich mit dem ersten Schritt und die ersten Meter sind wir bereits gegangen. Die Reise hat aber erste begonnen und es wird eine lange Reise.
- Der Baurhythmus vor Ort wird sich nun auf alle 2 - 3 Wochen einpendeln. Im Gegenzug dazu wird sich das Vorbereiten zu Hause intensivieren um in Ampflwang große Schritte machen zu können.
- Im ersten Jahr wird voraussichtlich nur die Bergseitige immer zugänglich sein. Wenn wir es schaffen günstige Türen aufzutreiben werden wir an den Tagen wo die digitale Anlage in Betrieb ist auch die Türen zur neuen Anlage öffnen. Das wird sich auch noch zeigen. Ich denke aber, dass alleine die Bergseite mit funktionierendem Betrieb ein großer Gewinn für das Museum ist.
- Mein Fokus wird in den kommenden 16 Monaten bis zum 50jährigen Jubiläum der ÖGEG im Jahr 2024 die neue Anlage sein. Es gibt viele Projekte die ich mit nach Hause nehmen und dort fertig stellen kann. Dies sind zum Beispiel der Zoo, die mittelalter Stadt, den Bahnhof usw. Somit muss ich nicht immer vor Ort sein und kann auch unter der Woche an der Anlage arbeiten.
- die geplanten weiteren kleineren Schauanlagen im 4. Stock müssen vorerst auf die Verwirklichung warten. Mal schauen ob ich über das Jahre das eine oder andere Projekt starte
- Anfangs wollte ich in meiner Arbeitswut auch noch "schnell" bei der Revitalisierung der 5 1/4' Gartenbahn mitarbeiten. Auch hier muss ich einen Schritt zurück machen. Der Fokus liegt nun ganz klar auf der neuen Anlage die nun schn konkrete Form annimmt.
Es gibt Tage wo ich mich wirklich Frage für was oder für wen ich das Ganze mache. Es ist viel Arbeit, gewissermaßen auch viel Verantwortung und es gibt immer wieder Durchhänger. Wenn man aber am Ende des Tages das Geschaffene sieht bzw. sieht wie junggebliebene Modellbahner und auch Kinder mit leuchtenden Augen davor stehen und fasziniert sind weiß man für was man das Ganze macht.
Mein Vater fragt mich oft "Für was bauen wir diese Messeanlagen bzw. warum fahren wir schon wieder auf eine Messe". Meine Antwort war dann:" Wenn wir es nicht machen und nicht hinfahren gibt es dort nichts zu sehen." So sehe ich es hier auch. Lange wurde geredet und geplant was man im 4. Stock alles bauen könnte, nur gemacht hat es eben keiner. Daher gab es auch nichts zu sehen. Nun ändert sich das eben.
In dem Sinne, bis bald.