Hallo zsuammen,
ohje, hier hapert es bereits an den Gundlagen.
Vielleicht sollte man das erstmal genauer Aufsplitten
1. Analog Fahren und Schalten:
- Fahren mittels Handelsüblichen Trafos, oder Trafo und entsprechende Fahrgeräte, welche die Trafospannung in regelbaren Gleich, oder Wechselstrom verarbeiten.
- Schalten, ganz normal mittels Taster, oder rein mechanisch
Alles muss von Hand gesteuert werden. Klassisch eben.
Vorteil:
- Loks lassen sich einfacher auch nach Jahren Standzeit reparieren
- Einfache Elektrik ( Grundkenntnisse Schule reicht aus )
Nachteile:
- keinerlei Überwachungsmöglichkeit, z.B. im Tunnel. Flankenschutz kann aber mit denkenden Weichen realisiert werden.
- keiner PC Kenntnisse, oder weiterführende Elektronikkenntnisse notwendig.
- keine Lastregelung, oder Sonderfunktionen, sowie Mehrzugsystem ( nur über Oberleitung oder 3. Schiene ) ohne größeren Aufwand
2. Analog Fahren und Schalten mit Teil, oder Vollautomatiken:
wie Punkt 1, erweitert durch:
Kontakte über SRK oder Schaltgleis, dazu Elektronikmodule, wie Aufenthaltsschalter, Pendelzugautomatik etc.
Überwachung durch Elektronikmodule Gleisbesetztmeldung ( bei 2 L, oder bei 3 L über isolierte Abschnitte und Radsätze )
- Schalten, ganz normal mittels Taster, oder rein mechanisch
- nur kleine starre automatische Abläufe möglich, Änderung nachträglich nur mit anderer Verkabelung etc. möglich
- Überwachung einzelner Abschnitte z.B. Tunnel möglich, lückenlose Überwachung nur mit viel Kabelsalat möglich
- Fahrstraßenschaltungen z.B. mit Diodenmatrix
3. Digital Fahren und Anlog Schalten:
wie Punkt 1. oder Punkt 2.
- Fahren z.B. mit Multimaus ( inkl. kleiner Station, ohne die es nicht geht, bzw. Anschlussbox ), ohne PC Anbindung
- Schalten, ganz normal mittels Taster, oder rein mechanisch
Alles muss von Hand gesteuert werden, wie Klassisch aber man hat die Vorzüge Sonderfunktionen der Loks und Motorreglung
Mittels einem 2 Poligen Umschalter könnte man auch wahlweise Analog Trafo, oder Multimaus ( o.ä. ) als Fahrgerät auswählen
Überwachung jeglicher Art, wie in Punkt 2 aufgeführt.
Optimal für jemand der wirklich nur Von Hand fahren und Schalten möchte, kleinere bis mittlere Anlagen, welche recht Übersichtlich sind. Der Kostenpunkt hält sich hier im Rahmen. Es sind keinerlei PC Kenntnisse notwendig, Einzig wie man Lokdekoder richtig einstellt sollte man wissen.
4. Analog Fahren, teil digitalisiertes Schalten:
Die Variante geht auch, wird aber nur selten genutzt.
- Fahren mittels Trafo, wie rein Analog, wie Punkt 1,2
- Schalten mittels Tasten, aber z.B. ESU Servodekoder und Servo. Vorteil: absolut zuverlässige Weichenantriebe, Endanschlag und Geschwindigkeit programmierbar.
Bei manchen Servodekoder kann man auch via Mapping einfach Fahrstraßen anlegen. Und ja, man kann die ESU Servodekoder rein analog, ohne jegliche Digitalstation nutzen.
Man hat die Vorzüge, der absolut zuverlässigen Weichenantriebe, kleinere Fahrstraßen können mittels Mapping eingestellt werden. Das Timing der Extension Module die an die Servodekoder angedockt werden, kann eingestellt werden für Herzstückpolarisierung, oder abschaltbare Gleisabschnitte, sofern die Weiche nicht schon über eine Denkfunktion verfügt.
Der Kostenpunkt liegt hier durch die Dekoder und ggf. Extension höher, als bei einfachen elektromagnetischen Antrieben.
5. Digital Fahren und Schalten ohne PC Anbindung:
Für mittlere bis große Anlagen bietet sich das System mit Zentrale und großem Display an. Ist die Anlage nicht zu komplex, kann man das Stellpult der Anlage auf dem Display einer Zentrale steuern. Fahrstraßen können jetzt bereits programmiert werden und per viritueller Taste abgerufen werden. Automatikabläufe sind aber ohne Rückmeldungen nicht möglich. Es entfällt der Bau eines externen Stellwerks. Die Bauteile für ein externes Stellwerk kann auch ins Geld gehen, je nach dem wie man es ausführen möchte.
- Fahren via Zentrale und großem eigenständigen Display, ohne, oder mit PC Anbindung
- keine Rückmelder notwendig!
- Schalten via Display digital
- Vorteil kein externes Stellpult notwendig, Geld für die Bauteile kann man sich sparen
- Nachteil, die Anschaffung einer größeren Zentrale und natürlich für alle Verbraucher werden Schalt-, oder Servodekoder benötigt.
- Nachteil, Automatiken können ohne Rückmelder Module nicht realisiert werden. Kleinere Automatiken mit Zeitsteuerungen sind ggf. je nach Zentrale möglich, solche Abläufe sind aber nicht für Züge effektiv nutzbar, da auch die Zentrale nicht weiß, wo sich die Züge auf der Bahn tatsächlich befinden und wann genau eine Aktion stattfinden soll.
Von Hand Fahren ( über die Drehregler, oder anderen an der Zentrale angeschlossenen Eingabemedium ), Hand schalten über die virituellen Tasten im Display,
Trotzdem alle Vorzüge des Digitalen System, wie Loksteuerung, Motorregelung, Stellwerk, Fahrstraßenverknüpfungenetc. nutzen.
Eine einfache Überwachung von einem Tunnel kann hierbei über ein Rückmeldemodul ( die Gleise im Tunnelbereich darüber angeschlossen ) und Anzeige im Display der Zentrale recht einfach realisiert werden. Für was kann man Rückmelder benutzen? Hat man eine Zentrale, dann kann man Rückmelder auch einfach nur als Überwachung, z.B. für einen Tunnel nutzen, ohne ein Kamerasystem oder sonst was aufwendiges einzusetzen. Die Anzeige kann man sich dann rein auf dem Display einer Zentrale anzeigen lassen.
Ein solches System ist mit Sicherheit günstiger als ein Kamerasystem.
6. Digital Fahren und Schalten mit PC Anbindung
Wer natürlich alle Vorteile und äußerste Flexibilität der Anlagensteuerung nutzen möchte, sollte auch das volle Programm einbauen. Nicht nur der eigene Geschmack, sondern die Bedürfnisse der Anlage selbst sind entscheidend. Je umfangreicher und komplexer eine Anlage ist, umso komplexer ist eben auch die Steuerung, wenn man betriebssicher, ohne Crash und vorbildorientiert fahren möchte. Dem Analogen System sind ebenso, wie dem Menschen eben doch irgendwo Grenzen gesetzt. Hier kann der PC eben hilfreich einspringen. Logische Abläufe, Sicherungsaufgaben. etc. erledigt der PC, wenn alles richtig eingestellt ist absolut zuverlässig.
Je komplexer eine Anlage ist, umso komplexer wird auch die Steuerung. Man kann wirklich schon sehr viel Analog mit Dioden und Relaistechnik machen, aber irgendwann ist der Punkt erreicht, wo es digitaler eben wesentlich einfacher und in manchen Fällen sogar günstiger, oder auch Raumsparender ist. Je nach Anlage kann die Analogtechnik so umfangreich werden, das sie a.) nicht billiger ist als ein komplett Digitalsystem, b.) nicht so leistungsfähig ist, oder c.) eben nicht flexibel genug ist. Gewisse Logikabläufe, rein mit Relaistechnik oder Diodenmatrix zu schalten ist auch nicht unbedingt einfach, auch hier muss man sich genauer mit dem System befassen.
Steht die Hardware einmal, richtig konfiguriert und angeschlossen, kann man damit Softwareseitig sehr flexibel nahezu alles machen, wie man es möchte.
Möchte man eine Änderung im Ablauf haben ist auch das einfach, ohne nochmals unter die Anlage zu müssen machbar. Die Weiche schaltet in der falschen Richtung, ok, ein Mausklick und schon schaltet sie in die richtige Lage. Das ist der größte Vorteil.
Nochmal nur weil alles digital und eine Software da ist, heißt es eben nicht, das alles auch gleich Vollautomatisch ist.
Der PC und die Software, weiß ohne Eingabe nicht was sie machen muss! Es liegt also an einem selbst was man programmiert und der PC ausführen soll, erst dann funktioniert das auch. Es gibt natürlich Programme, die auf Vollautomatik ausgelegt sind, d.h. sind alle Grunddaten richtig eingegeben, kann sich die Software alle Fahrwege suchen und daraus, irgendwie automatisch auch was fahren lassen. In den wenigsten Fällen ist das aber sinnvoll.
Was kann ich denn nun?
Immer vorausgesetzt, das die Hardware richtig programmiert und eingestellt ist, müssen weitere Dinge programmiert werden:
1. Konfiguration aller Elemente in der Software
2. Alle Loks und Wagen sollte in der Software angelegt sein, z.B. Adresse, Lokdaten, Wagendaten etc.
3. Alle Fahrstraßen müssen konfiguriert werden.
Erst aus den 3 Punkten kann ich überhaupt eine Vollautomatik zusammenbauen, vorher geht da gar nichts!
Habe ich die 3 Punkte oben mal geschafft, kann ich die zu einer Zugablaufautomatik ( ähnlich Fahrplan ) zusammensetzen
Starte ich diese Automatik, kann ich den Zügen bei einem vollautomatischem Ablauf zu schauen
Stoppe ich die Automatik wieder, dann...
Kann ich unter Start und Ziel jede Fahrstraße, oder auch Fahrwege von Hand als Fahrdienstleiter auswählen und der Zug fährt nur diese von Hand gewählte Strecke.
Jede Lok hat einen eigenen virtuellen Regler, den ich aufrufen kann, darüber kann ich die Geschwindigkeit Fahrtrichtung und alle Sonderfunktionen abrufen, ähnlich wie auf der Multimaus. In diesem Regler es einen weiteren virtuellen Knopf, in dem ich die Lok auf Handsteuerung setze. D.h. die Lok wird nicht vom PC, wie in der Vollautomatik gesteuert, sondern ich regele die Lok eben selbst, als Lokführer.
Lasse ich die Automatik komplett aus, dann muss ich wie gewohnt jedes Element von Hand stellen und schelten, nur halt ebenfalls virtuell mittels Maus auf dem Bildschirm.
Ich habe letztlich also nicht nur eine starre Händische Bedienung, wie bei Digital Fahren und Analog Schalten, sondern ich kann mich in die Lage als Fahrdienstleiter versetzten, der PC spielt den Lokführer, oder umgekehrt, ich möchte Lokführer sein und der PC ist der Fahrdienstleiter, oder ich möchte nur zuschauen und genießen, dann schalt ich eben die Vollautomatik an. Bis auf der Variation alles selbst von Hand zu steuern, habe ich in jedem Modi, volle Betriebssicherheit.
Und jetzt mal ehrlich, in echtem Leben kann ich auch nur in die Rolle einer Person schlüpfen und nicht Fahrdienstleiter / Weichenwärter und Lokführer gleichzeitig sein.
Vorteile:
Ist die Bahn einmal konfiguriert, kann ich danach nahe zu alles machen, wie ich es möchte. Änderungen sind ohne Veränderungen der Hardware möglich. Ich kann x-belibige Betriebsabläufe, Zugfahrautomatiken bauen, ich kann in die Rolle des Fahrdienstleiters, oder Lokführer wechseln und den PC den Gegenpart spielen lassen, ich kann alles selbst steuern, ohne irgendeine Automatik, ich kann aber auch einfach nur zu sehen. Analog ist diese Flexibilität völlig undenkbar. Auch die Vorteile alleine der Loksteuerung und damit wesentlich verbesserten Fahreigenschaften ( sofern richtig eingestellt ) sind nicht zu unterschätzen.
Die Nachteile:
Nachteil ist hier definitiv der Kostenfaktor, man muss sich mit der Software wirklich eingehend befassen und verstehen, damit man auch das umsetzten kann, was man machen möchte. PC Kenntnisse und logisches Denken, wird hier vor raus gesetzt. Der Aufwand und die Kosten sind hier nicht zu unterschätzen! Man muss schon gewillt sein, sich damit befassen zu wollen. Wer das nicht ist, sollte seine Anlage lieber kleiner und überschaubarer bauen, so das er mit einem der Punkt 1 bis 5 klar kommt.
Zuerst muss die Anlage sauber verkabelt, sowie mit Rückmelder, Schaltdekoder, oder Servodekoder ausgerüstet werden. Dann wird in der Steuerungssoftware ( z.B. WinDigipet, oder eine andere ) das Gleisbild eingezeichnet und die einzelnen Elemente konfiguriert. Ist alles richtig konfiguriert und funktioniert dann auch, können wir unsere Betriebsabläufe, die am Besten zuvor schon geplant wurden programmieren.
Ein weiterer Nachteil, fällt mal der PC, der Router oder die Zentrale aus, dann steht die Anlage still. Bei einer Analogen Anlage würde man einfach den Trafo tauschen und weiter geht es.
Ich wiederhole Rückmelder:
Um es mal eindeutig zu sagen, die Rückmelder sind die eigentlichen Augen des PC´s, ohne diese weiß der PC nicht, wo sich gerade der Lok oder Zug befindet. Über diese Rückmelder wird auch jede Aktion ausgelöst, die man zuvor angelegt hat. Eine Aktion, kann sein Bremsen, Beschleunigen, Hupen oder was auch immer, eben das was programmiert ist. Analog ausgedrückt, Lok fährt mit Magnet über SRK und löst etwas aus. Nur im PC kann man einstellen was genau und zu welchem Zeitpunkt ausgelöst werden soll:
Beispiel.: Wenn Rückmelder x belegt ist, löse mir nach 1500s die Hupe aus, oder bei Rückmelder y beschleunige mir nach 3000ms auf 100km/h
Nicht zu verwechseln sind diese Rückmelder mit Railcom, das ist wieder ein anderes System. Das noch mal genauer zu erklären würde aber hier den Rahmen sprengen, zudem gibt es da Leute, die sich damit besser auskennen.