RE: Schwungmasse bei Energiespeicher überflüssig ?

#26 von X2000 , 02.03.2024 13:31

Zitat von md95129 im Beitrag #24
So, ihr Theoretiker (@Stahlblauberlin,@X2000,@JoWild etc.). Ich habe in keinem Beitrag Videos gesehen, die eure phantastischen Fahreigenschaften mit Schwungmasse und Glockenankermotoren belegen. Ich habe inzwischen mehrfach bewiesen, dass Faulhabermotore keine Schwungmasse benötigen. Hier einige Beweise (aus Platzgründen nicht als Videolink):
1. Ein Triebwagen mit 2 Motoren, einem Decoder und natürlich ohne Schwungmasse:
T30
2. Zahnradlok mit Decoder, Puffer und ohne Schwungmasse:
Brohl-Zahnrad
3. Diesellok mit dem von mir entwickelten Decoder mit integriertem Puffer:
Eigenbaudecoder
4. MEG 2 Achser mit Pendelfahrwerk, Decoder, Puffer und ebenfalls ohne Schwungmasse.
MEG T3
Ich bin auch nicht der Einzige, der diese Antriebsart bevorzugt. @Feldbahn-Freak macht das ebenso:
Feldbahn mit Sound
Da hier im Forum sowieso niemand Links anklickt und Tatsachen nicht zählen, habe ich wenig Hoffnung, mit meiner Meinung Anklang zu finden .
Trotzdem Gruss



Ich muß hier kein Video einstellen, um dir zu beweisen, dass Modelle mit Schneckengetriebe und unzureichend dimensionierter oder keiner Schwungmasse bei Signalstopp oder Notstopp auf der Stelle stehen und dann fliegen die Wagen zumindest in Gleisbögen vom Bahndamm. Darüber braucht man nicht diskutieren; das ist einfach so. Märklin schafft es immer wieder solche Konstruktionen zu liefern. Andere natürlich auch.


Gruß

Martin


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RE: Schwungmasse bei Energiespeicher überflüssig ?

#27 von JoWild , 02.03.2024 13:36

Zitat von md95129 im Beitrag #24
So, ihr Theoretiker (@Stahlblauberlin,@X2000,@JoWild etc.)....


Bei einem derartigen Stil erübrigt sich jede Diskussion


Ich wünsche allen Freude an ihrer Modellbahn
Joachim


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RE: Schwungmasse bei Energiespeicher überflüssig ?

#28 von md95129 , 02.03.2024 13:52

Markus,
Die Eingangsfrage war, ob bei Einbau eines Energiespeichers eine Schwungmasse notwendig ist. Bei Digitalbetrieb und Glockenankermotoren ist das nicht nötig. Zum Thema Platz: Wenn Feldbahn-Freak es schafft, in eine kleine H0f(!) Lok (Sound-)Decoder und Energiespeicher unterzubringen, dann sollte das bei jeder Lok möglich sein. Die Staco-Serie von Zimo ist recht klein. Analog ist für meine Begriffe im Aussterben.
@JoWild: Soll ich einige Deiner Theorien zerpflücken? Die Praxis (und auch da steht Theorie/Messungen dahinter) zeigt, dass bei Glockenankermotoren mit Puffer eine Schwungmasse eher schädlich ist. Übrigens haben alle meine Loks Schneckengetriebe!
Gruss


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RE: Schwungmasse bei Energiespeicher überflüssig ?

#29 von Petz1 , 02.03.2024 15:10

Zitat von md95129 im Beitrag #28
Die Eingangsfrage war, ob bei Einbau eines Energiespeichers eine Schwungmasse notwendig ist. Bei Digitalbetrieb und Glockenankermotoren ist das nicht nötig. Zum Thema Platz: Wenn Feldbahn-Freak es schafft, in eine kleine H0f(!) Lok (Sound-)Decoder und Energiespeicher unterzubringen, dann sollte das bei jeder Lok möglich sein.
Deshalb hatte ich Dir ja auch prinzipiell zugestimmt. Aber ob in kleinen Loks noch Pufferkondensatoren unterzubringen sind hängt auch sehr von den technischen Möglichkeiten des Umbauers ab denn nicht jeder verfügt beispielsweise über eine Fräse um unter dem Gehäuse Platz zu schaffen.


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#30 von Feldbahn-Freak , 02.03.2024 15:17

Zitat von Petz1 im Beitrag #25
...... nicht jede Lok bietet für einen Puffer wirksamer Größe leider auch ausreichenden Platz.


Naja, ich denke mit der Weiterentwicklung der Digitaltechnik speziell der Pufferspeicher-Lösungen lasse ich dieses Argument nicht mehr gelten. Ich hätte ein Beispiel: H0f O&K 10 PS Version insgesamt weniger als 35 mm Länge.

Ein Bild dazu

Ganz wichtig ist die Tatsache, daß die Unterstützung unabhängig von der Drehzahl, also von der 1. Motorumdrehung an, wirkt! Die Schwungmasse spielt bei dieser Lösung keine Rolle mehr, es sei denn, man will es der Motorregelung des Decoders etwas schwerer machen.

Für den analogen Betrieb gelten meine Bemerkungen natürlich nicht. Hier ist in der Tat die Schwungmasse eine gute Lösung, besonders oberhalb einer bestimmten Mindestgeschwindigkeit.

Joachim


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RE: Schwungmasse bei Energiespeicher überflüssig ?

#31 von Stahlblauberlin , 03.03.2024 00:40

Ich habe diverse H0-Lokomotiven bei denen ein sinnvoll dimensionierter Pufferspeicher beim besten Willen nicht zu verbauen ist ohne an die Substanz zu gehen, sprich: gerade bei kleinen Lokomotiven wertvollen Ballast zu entfernen. Selbst beim Umbau auf zierliche Glockenankermotoren lässt sich nicht der nötige Einbauraum gewinnen. Dazu kommt einfach der Faktor das bei Motoren kleiner Polzahl (3-5polig) eine Schwungmasse den ungleichförmigen Drehmomentverlauf ausbügelt. Da ist dann weniger der Auslauf sondern das weichere Laufverhalten der Gewinn.
Bei rastmomentfreien Motoren wie Glockenankermotoren kann eine darauf optimierte Lastregelung eine Schwungmasse unnötig machen da diese Motoren von der Steuerung extrem direkt im Griff gehalten werden können. Aber dann muss der ganze Regelkreis auch genau darauf optimiert sein und die Stromversorgung durch entsprechende Puffer zu 100% stabil. Wer mir zeigt wie man entsprechende Puffer z.B. in einer Fleischmann T3 unterbringt ohne das an das eh schon knappe Gewicht Hand angelegt wird kriegt ne'n Kasten Bier. Ein Glocki mit Schwungmasse bringt mit Messingadapter da sogar noch extra Masse...


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RE: Schwungmasse bei Energiespeicher überflüssig ?

#32 von md95129 , 03.03.2024 13:31

Zitat von Stahlblauberlin im Beitrag #31
Ich habe diverse H0-Lokomotiven bei denen ein sinnvoll dimensionierter Pufferspeicher beim besten Willen nicht zu verbauen ist ohne an die Substanz zu gehen, sprich: gerade bei kleinen Lokomotiven wertvollen Ballast zu entfernen. Selbst beim Umbau auf zierliche Glockenankermotoren lässt sich nicht der nötige Einbauraum gewinnen. Dazu kommt einfach der Faktor das bei Motoren kleiner Polzahl (3-5polig) eine Schwungmasse den ungleichförmigen Drehmomentverlauf ausbügelt. Da ist dann weniger der Auslauf sondern das weichere Laufverhalten der Gewinn.
Bei rastmomentfreien Motoren wie Glockenankermotoren kann eine darauf optimierte Lastregelung eine Schwungmasse unnötig machen da diese Motoren von der Steuerung extrem direkt im Griff gehalten werden können. Aber dann muss der ganze Regelkreis auch genau darauf optimiert sein und die Stromversorgung durch entsprechende Puffer zu 100% stabil. Wer mir zeigt wie man entsprechende Puffer z.B. in einer Fleischmann T3 unterbringt ohne das an das eh schon knappe Gewicht Hand angelegt wird kriegt ne'n Kasten Bier. Ein Glocki mit Schwungmasse bringt mit Messingadapter da sogar noch extra Masse...

So langsam kommen wir auf einen Nenner. Nur mit dem Ballast muss ich mich wieder querlegen: Es gibt sogenanntes Knetblei, das eigentlich Wolframpulver in einer Knetmasse ist. Dieses Material hat etwa das spezifische Gewicht von Blei und lässt sich in jede Ecke drücken. Damit kann man den Gewichtsverlust durch den Einbau einer Pufferschaltung mehr als ausgleichen! Man muss allerdings aufpassen: Wir hatten eine (chinesische?) Charge über E-Bay bestellt, die anfing zu "laufen" und das Zeug gelang ins Getriebe.
Gruss


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RE: Schwungmasse bei Energiespeicher überflüssig ?

#33 von Stahlblauberlin , 03.03.2024 19:00

Zitat von md95129 im Beitrag #32
Dieses Material hat etwa das spezifische Gewicht von Blei und lässt sich in jede Ecke drücken. Damit kann man den Gewichtsverlust durch den Einbau einer Pufferschaltung mehr als ausgleichen!

Gerade die T3 (4010) ist eine harte Nuss. Der Glocki im freundlicherweise von meinem Bruder gefrästen Messingadapter samt 10x4er Schwungmasse bringt etwas 5g plus. Seitlich davon findet ein PD10mu ein Plätzchen. Auf der anderen Seite sind etwa 10x20X2 mm Luft. Da mehr Masse bringt nicht viel weil sie den Schwerpunkt zu weit nach hinten verlagert. Kessel und so ziemlich jeder mm³ sind schon mit Gewichten gefüllt.
Bei mir mußte der Umbau der ersten Achse auf Pendelachse mit leichter Federung reichen, so rettet die Schwungmasse die Lok über kleine Wackler und der Dekoder kommt nach dem Brownout ohne Ruckler wieder hoch. Gerade bei eisen- und damit rastmomentfreien Motoren ist die Schwungmasse effizient. Nicht unterschätzen darf man auch nicht das der Motor bei Stromausfall als Generator arbeitet solange die Schwungmasse ihn weiterdreht, über die Freilaufdioden wird der Dekoder so vom Motor ein paar ms am Leben gehalten. Natürlich klappt das nicht wenn noch stromfressende Glühlampen verbaut sind..


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RE: Schwungmasse bei Energiespeicher überflüssig ?

#34 von GeOrgEl , 13.03.2024 23:16

Hallo zusammen,

Ein Forums-Neuling meldet sich. Entschuldigt also, wenn ich länger werde.
Habe in den vergangenen, analogen Jahrzehnten etliche Loks mit Glockenankermotoren und riesigen Schwungscheiben versehen. Jetzt, im digitalen Zeitalter suche auch ich nach dem "Stein der Weisen"
Ein paar Überlegungen und Berechnungen: Eine Schwungmasse 12*5 kann bei 12'000 u/min rund 0,068J speichern und beansprucht 0,56cm3 Raum. Die Fischer-Schaltung mit einem 470Nano Tantal kann bei 19V rund 0,085J speichern und beansprucht 0,39cm3 Raum. Da der Energiespeicher einen kleineren Wirkungsgrad als die Schwungscheibe hat, haben beiden Systemen etwa ähnliche Leistungsdichten. Wo eine Schwungscheibe Platz findet, findet auch ein ähnlich leistungsfähiger Energiespeicher Platz. Der Energiespeicher stellt seine Leistung immer zur Verfügung, die Schwungmasse nur bei Höchstgeschwindigkeit.
470Nano reichen bei meinen Glocken-H0e-Loks für einige mm bis zu 1cm Auslauf. Das reicht mir.
Glockenankermotoren haben durchaus ein Trägheitsmoment. Ein 1331 ohne Schwungscheibe hat 0,67gcm2 (Herstellerangabe). Das ist mehr als ein 1016 mit 10*5 Schwungscheibe zusammen 0,64gcm2 (Motor:0,12gcm2, Schwungscheibe: 0,42gcm2). Grosse Glockis ohne SWM sind also träger als kleine mit SWM. Grosse Glockis zeigen unbelastet einen deutlichen Auslauf.
Eine 20mm SWM kurbelt bei 12'000 u/min mit gigantischen 45 km/h in der Lok umher! Sollte eine SWM eine Rundlaufungenauigkeit von 0,1mm haben (wenn ich sehe, wie manche SWM aufgezogen werden, durchaus realistisch), so reisst sie Umdrehung für Umdrehung mit knapp 100g lotrecht zur Welle. Keine schöne Vorstellung!
Die Trägheit einer SWM steigt mit der4ten Potenz zum Durchmesser. eine 11,8mm SWM ist (bei gleichbleibenden anderen Parametern) bereits doppelt so träge wie eine 10mm. Eine 20mm sogar 16mal träger (gigantisch).
Meine Konsequenz: Kleine Glockis mit kleiner SWM belasse ich beim digitalisieren mit Energiespeicher. Das schadet dem Decoder nicht. SWM über 13mm entferne ich (schade um die früher investierte Arbeit).
Was denkt ihr?

Energetische Grüsse,

Georg


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RE: Schwungmasse bei Energiespeicher überflüssig ?

#35 von Petz1 , 14.03.2024 07:25

Hallo Georg !

Deinen technischen Überlegungen würde ich Dir grundsätzlich zustimmen wollen.
Widerspruch gibt es bei den Schwungmassen denn wenn die nicht wie z. B. bei Roco dynamisch ausgewuchtet sind sind die selbst wenn man die Motorlagerbelastung mal außer Acht lässt schon wegen ihrer Resonanzgeräuschentwicklung praktisch außen vor. Oder man treibt einen Aufwand wie bei den alten Athearnloks wo man dem Motor eine dickere Welle, massive Gleitlagerbuchsen und eine Gummilagerung verpasste um dem Modellokführer einen Gehörschutz zu ersparen...

Für mich als Analogfahrer sind Schwungmassen natürlich State of the Art aber nachdem jene Loks die ich für Kollegen digitalisiere, da auf verschiedenen Anlagen eingesetzt auch im Analogbetrieb funktionieren müssen, sind Energiespeicher kein Thema. Dazu kommt noch das eine Schwungmasse zum Unterschied zu nem Pufferkondensator deutlich mehr zum Traktionsgewicht beiträgt.


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RE: Schwungmasse bei Energiespeicher überflüssig ?

#36 von Stahlblauberlin , 14.03.2024 07:35

Zitat von GeOrgEl im Beitrag #34
Eine 20mm SWM kurbelt bei 12'000 u/min mit gigantischen 45 km/h in der Lok umher! Sollte eine SWM eine Rundlaufungenauigkeit von 0,1mm haben (wenn ich sehe, wie manche SWM aufgezogen werden, durchaus realistisch), so reisst sie Umdrehung für Umdrehung mit knapp 100g lotrecht zur Welle. Keine schöne Vorstellung!

Eine Schwungmasse gehört grundsätzlich ausgewuchtet. 0,1 mm sind verdammt viel, da hüpft eine Lok fast aus dem Gleis, gerade bei großen Schwungmassen. Klassiker für bescheiden aufgezogene Schwungmassen sind ja ältere Roco-Loks mit den Stahl-Schwungmassen, hab diese teilweise entfernt, teilweise feingewuchtet. Das ist zwar eine Geduldsarbeit, bringt aber mächtig Punkte. Gerade nicht-rastmomentfreie Motoren profitieren sehr deutlich davon.


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RE: Schwungmasse bei Energiespeicher überflüssig ?

#37 von sbbfan , 14.03.2024 08:34

Moin in die Runde!
... als Mechaniker kann ich dazu folgendes beitragen:
Eine Schwungmasse sollte 0 Unwucht haben!
0,1mm Rundlaufabweichung sind bei solchen Drehzahlen früher oder später tödlich für die Ankerlager.
Daher müssen die Passung für die Motorwelle und ein Überdrehen der Mantelfläche in einer Spannung erfolgen!!!
Dann fluchten beide Geometrien zu 100%.
Schwungmasse ist immer Fluch und Segen in Einem! In Verbindung mit einem Energiespeicher addieren sich die zwei Speicher. Und für die Traktion gilt ja auch dass jedes Gramm zählt... aber nur wenn es an der richtigen Stelle sitzt.
Negatifbeispiel ist hier die Mätrix Konstruktion der SBB Doppellok Ae8/14, da werden die mit der Traktion beauftragten Drehgesrelle durch die Anordnung der Chassismasse entlastet.

Gruß Uwe


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RE: Schwungmasse bei Energiespeicher überflüssig ?

#38 von Petz1 , 14.03.2024 08:59

Zitat von sbbfan im Beitrag #37
0,1mm Rundlaufabweichung sind bei solchen Drehzahlen früher oder später tödlich für die Ankerlager.
Daher müssen die Passung für die Motorwelle und ein Überdrehen der Mantelfläche in einer Spannung erfolgen!!!
Dann fluchten beide Geometrien zu 100%.
Nicht zwangsläufig denn Gegenbeispiel sind die von mir angeführten alten Athearnloks die trotz nicht gewuchteter und teilweise auf die Kunststoffkardanschalen aufgepressten Schwungmassen unkaputtbar sind - allerdings haben die Motoren auch eine Motorwelle mit 3 mm Durchmesser und fette Sinterlager.
Die Geräuschkulisse führt allerdings auch dazu, das man beim Einsatz der Loks vibrationskritische Drehzahlen schon aus Eigeninteresse tunlichst vermeidet...

Ein reines Überdrehen der Schwungmassen allein bringt noch nicht zwangsläufig Laufkultur sondern nur eine gemeinsame dynamische Auswuchtung des gesamten Motors inkl. der Schwungmassen (wie es Roco bei seinen Messingschwungmassenmotoren durchführte) weil nur dann auch die, manchmal nicht unerhebliche Motorankerunwucht mit kompensiert wird.


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RE: Schwungmasse bei Energiespeicher überflüssig ?

#39 von md95129 , 14.03.2024 09:01

Nochmal:
Für analoge Loks (hier ist ein Energiespeicher komplizierter als ein Decoder) und solche mit 3-poligen Motoren oder andere mit Rastmoment ist eine Schwungmasse unbedingt erforderlich. Bei Glockenankermotoren im Digitalbetrieb ist eine Pufferschaltung deutlich wirksamer. Ich stimme mit Georg überein, dass bei kleinen Motoren die Schwungmasse (allerdings absolut feingewuchtet) nicht entfernt werden muss. Ich mache es trotzdem, wenn möglich.
Zu @Stahlblauberlin und seiner T3: Mit einem STACO3 (14x7,3x2mm) + 2 Kondensatoren zu je 0,3F (4mm Durchmesser und 12mm lang, beliebig platzierbar) lässt sich die Schwungmasse ohne Probleme ersetzen. Das fehlende Gewicht kann durch Knetblei (spezifisches Gewicht: 10g/cm3 gegen Messing 8,5g/cm3) mehr als ausgeglichen werden. Ich hatte mein Knetblei noch in den USA von Pinecar bezogen und eine Lok damit vor etwa 5Jahren ausgerüstet. Es wird in einigen Foren vor Knetblei gewarnt, da es sich wieder verflüssigt und eine Riesensauerei erzeugt. Meine Lok ist dann im Container nach Europa gekommen, wobei dieser etwa 3Wochen in Panama in Sonne und Regen stand. Das Knetblei hat sich dabei nicht verflüssigt. Wir haben dann hier in Deutschland dieses Zeug über Ebay bezogen, das nach einigen Wochen anfing zu fliessen und die ganze Lok versaut hatte. Wie gesagt, Knetblei mit guter Qualität ist problemlos.
Gruss


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RE: Schwungmasse bei Energiespeicher überflüssig ?

#40 von Stahlblauberlin , 14.03.2024 14:42

@md95129 grundsätzlich wäre das machbar. Das genannte Modul könnte aber am Anschlag laufen, bei H0 lege ich Wert darauf das alle Triebfahrzeuge die zulässige Gleisspannung von 22V verkraften. Hab zwar selbst nur 18V am Gleis, aber ein bisschen Luft nach oben hat noch nie geschadet.


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RE: Schwungmasse bei Energiespeicher überflüssig ?

#41 von GeOrgEl , 14.03.2024 17:34

Hallo zusammen,

Danke für eure reichlichen Reaktionen!
Ja, natürlich kann ein Mechaniker nur mit Entsetzen auf meine angenommenen 0,1mm Rundlaufungenauigkeit reagieren. Obwohl: Habe Umbausätze zum "Zusammenstecken" gesehen, die vermutlich grössere Ungenauigkeiten aufweisen.
Als ehemaliger Analogfahrer habe ich in H0e teilweise SWM mit bis zu 20mm verbaut. Vermutlich hatten die Scheiben trotz Überdrehens noch minimale Umwuchten. Irgendwie (ist vielleich auch nur Einbildung) konnte man die bewegten Massen hören und spüren (Petz1 beschreibt dies weniger positiv bei Athearn).
In der Umstellung auf digital plane ich (sinnlos) grosse Faulis. Oft ziehen grosse Faulis bei geringer Belastung genausowenig Strom wie kleine. Für den geplanten Neubau des Fahrwerkes einer 77 der Rhodopenbahn in H0e (4Achs Diesel), möchte ich einen 1724 verwenden. Und selbstverständlich viel Gewicht reinpacken. Durch grosse Faulis ohne SWM und mit Puffer erhoffe ich mir - bei möglichst geringem Aufwand - bestmögliche Fahreigenschaften.

Schwungvolle Grüsse,

Georg


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RE: Schwungmasse bei Energiespeicher überflüssig ?

#42 von Petz1 , 14.03.2024 18:08

Zitat von GeOrgEl im Beitrag #41
Vermutlich hatten die Scheiben trotz Überdrehens noch minimale Umwuchten. Irgendwie (ist vielleich auch nur Einbildung) konnte man die bewegten Massen hören und spüren (Petz1 beschreibt dies weniger positiv bei Athearn).
Das ist sicher keine Einbildung Deinerseits sondern deckt sich mit meinen Erfahrungen. Ich hab einige rundlaufauffällige Schwungmassen z. B. an mittelalten Mittelmotorlimaloks möglichst sorgfältig überdreht aber konnte trotzdem nicht die hörbaren Resonanzschwingungen der Antriebe vollständig eliminieren. Da braucht man aber meist nur den, seiner Schwungmassen "beraubten" Motor mal laufend an eine Holzplatte halten um den letzten Übeltäter zu entlarven...


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RE: Schwungmasse bei Energiespeicher überflüssig ?

#43 von GeOrgEl , 14.03.2024 18:28

Zitat von Petz1 im Beitrag #42
Ich hab einige rundlaufauffällige Schwungmassen z. B. an mittelalten Mittelmotorlimaloks möglichst sorgfältig überdreht aber konnte trotzdem nicht die hörbaren Resonanzschwingungen der Antriebe vollständig eliminieren.


Aber irgendwie klangen die Resonanzschwingungen doch "mächtig"; erzeugten ein wenig Eindruck des grossen Vorbildes


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RE: Schwungmasse bei Energiespeicher überflüssig ?

#44 von Petz1 , 14.03.2024 20:11

Zitat von GeOrgEl im Beitrag #43
Aber irgendwie klangen die Resonanzschwingungen doch "mächtig"; erzeugten ein wenig Eindruck des grossen Vorbildes
Bei Eloks geb ich Dir gerne recht denn das Gebrummel passte ja noch recht brauchbar als Imitation alter geradeverzahnter Tatzlagerantriebe - bei mir fahren aber leider meist Dieselloks aus vieler Herren Länder und da kräuseln sich bei mir dann doch die Nackenhaare ob der Geräuschkulisse...


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RE: Schwungmasse bei Energiespeicher überflüssig ?

#45 von Stahlblauberlin , 15.03.2024 10:05

"ausgewuchtet" muss nicht perfekten Rundlauf bedeuten! Im Modellflug habe ich mal mit perfekt gewuchteten Einblatt-Propellern experimentiert. Da waren dann im Spinner Wolframgewichte an der richtigen Stelle. Das ist denn der perfekte Unrundlauf, 150 mm..
Und auch auf perfekten Rundlauf überdrehte Schwungmassen laufen nicht ohne weiteres ohne Unwucht, Feinwuchten ist immer angesagt.


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RE: Schwungmasse bei Energiespeicher überflüssig ?

#46 von Petz1 , 15.03.2024 15:49

Zitat von Stahlblauberlin im Beitrag #45
Und auch auf perfekten Rundlauf überdrehte Schwungmassen laufen nicht ohne weiteres ohne Unwucht, Feinwuchten ist immer angesagt.
Völlig richtig denn deshalb kommt auch ein perfekt rundlaufendes Autorad nur in absoluten Ausnahmefällen mal ohne Wuchtgewichte aus.
Aber ein Modellbahnantrieb erforderte die Auswuchtung aller schnell rotierenden Teile des Gesamtsystems sprich nicht nur Schwungmassen sondern auch Motoranker um vibrationsarmen Lauf zu erzielen. Nur Kardan und Schneckenwellen sind so klein/leicht das man diese unbeachtet lassen kann.


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RE: Schwungmasse bei Energiespeicher überflüssig ?

#47 von Feldbahn-Freak , 01.04.2024 13:23

Zitat von Petz1 im Beitrag #46
. ..... deshalb kommt auch ein perfekt rundlaufendes Autorad nur in absoluten Ausnahmefällen mal ohne Wuchtgewichte aus.
Aber ein Modellbahnantrieb erforderte die Auswuchtung aller schnell rotierenden Teile des Gesamtsystems sprich nicht nur Schwungmassen sondern auch Motoranker um vibrationsarmen Lauf zu erzielen.



Wer "Bock zum Basteln" hat, der kann sich HIER Tipps zum Bau einer Vorrichtung zum Auswuchten holen. Um es vorwegzunehmen, eine anspruchsvolle Aufgabe.

Immer Spass am Hobby wünscht
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RE: Schwungmasse bei Energiespeicher überflüssig ?

#48 von Petz1 , 01.04.2024 17:52

Der Aufwand ist auch der Grund warum etliche Mobahersteller leider auf eine dynamische Auswuchtung von Motor und Schwungmasse verzichten...


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