#1 von
Matthias182
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gelöscht
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, 11.11.2006 16:29
Hallo alle zusammen,
ich bin ganz neu hier bei euch und möchte gleich von eurem Wissen und eurer Erfahrung profitieren.
Ich habe in der letzten Zeit angefangen meine zweite Anlage zu planen und bin nun bei den Überlegungen zum Unterbau.
Eine mögliche Alternative wäre für mich die Spantenbauweise (neben einigen anderen, die ich auch schon überdenke).
Nun stellt sich die Frage, welches Material nutzt man dafür am besten. Die Anlage soll aus zwei Segmenten von jeweils 1,5 x 1,5 m bestehen. Sie verfügt über zwei Ebenen (sichtbar und unsichtbar).
Als ich gestern bei einem Tischler vor Ort war und mich erkundigt habe, hat er mir einige Dinge vorgeschlagen (Sperrholz Papel, Tischlerplatte und MDF). Alles sei seiner Meinung nach sehr gut geeignet. Die Stärke müsse man sich dann noch überlegen, meinte er. Sperrholz und Tischkerplatte habe ich ja schon gehört, aber MDF?
Was macht denn nun wirklich Sinn? Gibt es das utimative Material? Und welche Stärke ist wirklich sinnvoll? Einmal für den Rahmen und auch für die Trassen.
vielleicht nimmst Du Teile von Metallregalen, zB Fa. Meta, nach der Methode Stein. Funktioniert wie ein Metallbaukasten und Du hast keine Klebeproblem, außerdem schon fertige Kabelführung
#5 von
Walter Zöller
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gelöscht
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, 12.11.2006 19:37
Hallo Mathias,
es ist bestimmt kein böser Wille, daß Dir niemand antwortet. Es gibt nur fast so viele Meinungen dazu wie es Mobahner gibt. Von IKEA über Profigestelle und Industrieprodukte bis zum Eigenbau ist alles vertreten. Ich verwende 13 mm Tischlerplatte, ohne Leim, nur verschraubt. Wenn Du Dich nicht draufsetzen willst, reicht das völlig.
Manche Kollegen planen den Rahmen so stabil, daß man einen Elefant daraufstellen kann. Das muß ja nicht sein.
MDF heißt "Mitteldichte Faserplatte" und hat ähnliche Eigenschaften wie eine Spanplatte. Sie ist etwas feiner und läßt sich im geschliffenen Zustand lackieren. Ich würde Dir Sperrholz empfehlen. Die Stärke ist abhängig von der Konstruktion. 12-14 mm sollten es mindestens sein.
#8 von
Matthias182
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gelöscht
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, 13.11.2006 11:17
Hallo,
vielen Dank, das klingt doch schon sehr gut.
Gibt es denn eine Möglichkeit wie ich berechnen kann, wie viel Material ich für meine Trassen benötige. Oder muß ich dann zweimal Holz für die gesamte Anlagengrundfläche (sichtbare Ebene + Schattenbahnhof) kaufen? Das wäre dann wohl etwas viel, oder?
Ich arbeite mit Wintrack, kann man sowas dort errechnen lassen?
heute lag meiner Zeitung ein Hornbach Werbeprospekt bei, wo Winkellochschienen in unterschiedlichen Längen von 1m bis 2,50 angeboten werden zu preisen ab rund € 3 pro Schiene.
Das ganze Untergestell bei mir besteht aus solchen Winkelprofilen, an jeder Stelle kann dan Holz angeschraubt (eben nicht geklebt!) werden, was die Sache flexibler macht bei Umplanungen. Außerdem ist es recht tragfähig; nur die eckknotenbinder nicht vergessen und ansonsten rastern wie bsp. Holzsegmente.
Schönen Tag
Martin Scholz
p.s. Bernahrd Stein (oder war es Schmid?) hat einige schöne märklinanlagenbücher geschrieben, schau mal wenn möglich in 10 Jahre alten MM nach)
#10 von
Andreas-vom-See
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gelöscht
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, 14.11.2006 21:58
Hallo Matthias,
von MDF oder Spanplatten solltest Du für den Rahmenaufbau die Finger lassen. Das hat zwei ganz praktische Gründe:
1.) Die Konstruktion wird schwer wie Blei 2.) MDF und Spanplatten lassen sich nicht an den Kopfseiten verschrauben
noch ein dritter Grund fällt mir gerade ein: bei MDF und Spanplatten ist die Oberfläche so hart, dass du jede Schraube vorbohren musst bevor die sie verschrauben kannst.
Eine Metall-Regalkonstruktion zu verwenden ist keine schlechte Idee, solange du in erster Linie rechte Winkel auf deiner Anlage haben möchtest. Bei den von Dir angegebenen Maßen sieht es so aus und ist sicher gut möglich. Sobald du den Anlagenrahmen besser an den Gleisplan oder den Raum anpassen möchtest, bevorzuge ich Holz, da es sehr mühsam sein kann die Metall-Regalteile in die entsprechenden Winkel zu sägen.
Als Rahmenholz würde ich entweder gehobelte Latten (200x20 mm) wählen oder mir die Rahementeile in einer Schreinerei aus Tischlerplatten zurechtsägen lassen. Ich selbst bevorzuge Tischlerplatten (19mm), weil die absolut gerade sind, was bei Lattenholz nicht immer gewährleistet ist. Ich habe nicht viel Erfahrung mit dem Schreinern udn lege deswegen Wert auf gerades Baumaterial, krumm wird es dann noch voin ganz alleine
Mit der Methode Stein meint Martin sicher Bernhard Stein. Der hat als Anlagenbauer bei Märklin gearbeitet und sich dann selbständig gemacht mit dem Auftragsbau von Modellbahnanlagen. Hat auch einiges an Büchern veröffentlicht (schau mal bei Amazon unter dem Namen nach). Die Modellbahnanlage im Gemeindezentrum Pfaffenhofen ist glaube ich von ihm.
Tischlerplatten und Metall-Regal dürften sich preislich nicht viel schenken, billiger sind nur MDF und Spanplatten, aber vorsicht s.o. Die Materialstärken die Harald angegeben hat würde ich auch verwenden, allerdings für die Trassen eher Sperrholz denn Tischlerplatte verwenden. Lässt sich m.E. einfacher be- und verarbeiten.
Wenn Du den Grundrahmen gebaut hast, würde ich die gesamte Fläche mit dem Holz belegen, dass du für die Trasse verwendest. Dann kannst du auf diesem "Werktisch" prima den Trassenverlauf z.B. auf Packpapier anzeichnen (beide Ebenen), dann die Trassen aussägen und das nicht benötigte Schnittholz für den Schattenbahnhof verwenden. Fehlendes Material dann einfach nachkaufen. Zweimal die Grundfläche benötigst du bestimmt nicht. Deine 4,5 qm Grundfläche sollten reichen.
#12 von
Andreas-vom-See
(
gelöscht
)
, 15.11.2006 18:56
Hallo Matthias, für die Spanten habe ich das gleiche Material verwendet, es hat sich bei mir angeboten, weil ich dann beim Schreiner eine ganze Tischlerplatte gekauft habe, das war billiger als nach qm abzurechnen und Restholz habe ich auch übrig behalten für den weiteren Baufortschritt.
Wenn Du Material separat kaufst, würde ich ich die gleiche Materialstärke verwenden, die Spanten aber ca. 20mm weiger hoch anfertigen, dann hast du am unteren Ende des Rahmens genau 20 mm "Luft" um die Kabelbäume sauber unter der Platte oder in einem Kanal zu verlegen. Ich werde die Spanten hierzu anbohren müssen.
Für die Stabilität reichen die Rahmenteile und die Spanten vollkommen aus. Querstreben benötigst Du keine, die Querstabilität kommt automatisch wenn Du die Trassen mit den Spanten verschraubst, das wirkt wie Querstreben. Was ich allerdings gemacht habe, aber auch in erster Linie um rechte Winkel in den Ecken der Rahmenteile zu erhalten, ist, dass ich Eckversteifungen eingeklebt habe. Eine maximale Verwindungssteifigkeit des Rahmens ist mir wichtig.
Bei den Rahmenverbindungen habe ich mir Mühe gegeben und habe sehr aufwendig gearbeitet. Ich habe die Rahmenteile mit eingeklebten Möbeldübeln verbunden, die Rahmenteile verklebt und zusätzlich mit Spax verschraubt. Jede Schraubverbindung habe ich zusätzlich mit Leim gesichert, damit sich nichts losvibriert im späteren Betrieb. Ist vielleicht wie Gürtel und Hosenträger gleichzeitig. Aber mir hat's Spass gemacht und Schaden tut's auf keinen Fall.
Wenn es Dich interessiert surf mal bei meiner Page vorbei (unten auf den Button www klicken), da habe ich den Rahemenbau ausführlich beschrieben, incl. aller Planungsfehler die mir unterlaufen sind. Vielleicht hilft es Dir ja eigene Fehler zu vermeiden. Ich freu mich auf Deinen Besuch. Auf den Besuch von allen anderen Forumsteilnehemern natürlich auch.
Zitat von Martin Scholz...p.s. Bernahrd Stein (oder war es Schmid?) hat einige schöne märklinanlagenbücher geschrieben, schau mal wenn möglich in 10 Jahre alten MM nach)
Es handelt sich um Bernd Schmid. Die Methode mit den Metallwinkelprofilen wurde ausführlich beschrieben in seinem Buch "Profi-Tips". Weitere, wenn auch inzwischen antiquarische Bücher von Bernd Schmid sind "Märklinbahn + Landschaft" und "Märklinbahn mit Pfiff"