RE: C-Gleis Revolution - Böschung

#2426 von X2000 , 12.08.2023 09:41

Als ich noch das K Gleis hatte, habe ich die ca. 100 x 2205 nur für lange Strecken und Schattenbf. benutzt. Ablängen und große Radien verlegen ist auch mit dem 2205 nicht einfach, wenn man es sauber an den Übergängen zum nächsten Flexgleis hinbekommen will. S Kurven bekommt man mit 2205 gut hin, wenn die Gegenbögen spiegelgleich sind. Ein langes starres Gleis müßte, um ins Raster zu passen, 72cm oder 108cm lang sein. Man könnte das stückeln wie beim 24360. Vorteil: weniger Schienenstöße- preislich sicher nicht einen Cent weniger als die EInzelgleise.


Gruß

Martin


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RE: C-Gleis Revolution - Böschung

#2427 von Thinkle , 12.08.2023 13:26

Nachtrag:

"Leider" würde dieses Gleis halt nur funktionieren, wenn es auf etwas befestigt wird, aber das würde für das Eierlegende Wollmilchsau C Bettungsgleis meiner Meinung nach auch gelten! Ich kann mit beim besten willen nicht vorstellen, wie das sauber seine Position halten soll. Der Physik ist völlig egal, ob da ein Rost oder eine Bettung drunter ist. Wenn die Bettung flexibel ist, ist sie halt flexibel und hält keine Form. Wenn sie so semi-steif ist, damit sie von sich etwas stabilisiert, dann macht es überhaupt keinen Spaß, damit saubere Kurven zu bauen! Peco Finescale in Code 75 ist eher steif, weil es relativ fest in den Kleineisen sitzt.Ich habe auf unserer Clubanlage damit einen doppelgleisigen, 1,5m langen "Übergangsbogen" (also ohne durchgehenden Radius) vom Bahnhof auf ein vorgelagertes "Weichenfeld" gebaut. Das hat einen ganzen Abend gedauert, weil man die ganze Zeit damit beschäftigt ist, den Verlauf zu glätten.
In Tillig Elite oder Piko A, die beide bedeutend loser in den Kleineisen schwimmen, wäre das um ein vielfaches schneller und komfortabler gegangen! Eigensteifigkeit ist also ein sehr, sehr zweischneidiges Schwert, ich möchte das, nachdem ich beide Seiten kenne, nicht haben! Das Verkompliziert alles sehr!

Ich habe inzwischen verstanden, dass das vielen C Gleis Nutzern äußerst suspekt und im allerlallerhöchsten Maße spanisch vorkommt, dass man das Gleis verschrauben muss, aber so ist das mit Flex eben! Diese "Kröte" muss man bereit sein, zu schlucken, aber ich verspreche hoch und heilig, dass die Kröte weit besser schmeckt, als man sich das von außen vorstellt (Habe ich China mal Frosch gegessen, natürlich ohne Haut, schmeckt in der Tat wie Hühnchen, würde wieder!). Die Optionen, die sich daraus ergeben, sind sehr, sehr praktisch und eigentlich auch für Teppichbahner nicht uninteressant. Ob man das Gleis jetzt auf eine feste Anlage oder ein loses Holzbrett schraubt, interessiert das Gleis ja nicht. Auf die Art und weise könnte man auch indviduelle Formstücke für nervige Ecken bauen.


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RE: C-Gleis Revolution - Böschung

#2428 von TomE , 12.08.2023 15:54

Auch von mir nochmal eine kurze Ergänzung zum Hintergrund:

1 bis 2 mal im Jahr Aufbau C-Gleisanlage im Wohnzimmer für 3 bis 4 Wochen; ca 25qm.

Planung mit Wintrak ca 8h.
Zielsetzung schöne Paradestrecke mit 24912 (R9) und Bahnhof mit 7 Gleisen im Bogen.

Gleise reinigen ca 5h
Aufbau ca 3h

Soweit so gut!
Grösste Mühe das die Geometrie einigermaßen „elegant“ aussieht. Und wenn man dann wieder zum Vergleich ein Foto von einer Anlage mit Flexgleisen anschaut dann der Schock! Sieht mein Aufbau echt scheisse dagegen aus.

Noch nicht mal ein schön geschwungenes Abstellgleis bekommt man hin!

Das war der Beweggrund sich damit zu beschäftigen ob es nicht doch irgendwie eine Möglichkeit eines C-Flexgleises gibt.

Sicherlich könnte man Flexgleis auf Holzplatten usw. aber das macht nur Sinn wenn man den Aufbau einigermaßen gleichmäßig wiederholt. Ist bei mir aber nicht der Fall. Und der Aufbau mit Standard Gleisen ergibt halt nur das aktuell eingeschränkte optische Bild!

Aber vielleicht bin ich ja der einzige dem es so geht und dann wird wohl auch keine Lösung von Dritten angeboten da überhaupt kein Markt hierfür vorhanden ist.

Schöne Grüße und danke für die vielen hilfreichen Antworten

Thomas


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RE: C-Gleis Revolution - Böschung

#2429 von TomE , 12.08.2023 16:09

Nachtrag:

Ich hatte mir auch Flexgleis zugelegt um den Aufbau einfach mal durchzuführen und Erfahrungen im Umgang zu machen.
Nicht das Ihr denkt ich hätte mit vorhandenen Flexgleisen überhaupt keine Berührungen gehabt.

Schöne Grüße

Thomas


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RE: C-Gleis Revolution - Böschung

#2430 von badIVh , 12.08.2023 16:42

Also langsam entgleitet mir diese Diskussion in den Bereich "nice to have". Ich habe meine Anlage mit vielen Metern K - Flexgleis gebaut und ich bin zufrieden. Davor hatte ich Roco Flexgleis mit eingelegten Pecobändern verwendet. Ein Nachteil, den aber hier viele Bodenbahner vielleicht nicht auf dem Schirm haben ist: Flexgleis ist flexibel!!!! Wenn man von den ganz einfachen (=lapprigen) 2L Gleisen absieht, hat es immer das Bestreben, in seine Gerade zurückzukommen. Das wird sicher in noch stärkeren Maß für ein Flexgleis gelten, das einen relativ dicken Böschungskörper (=c Gleis) hat. Deshalb gibt es auch schon für die heutigen Gleise bei einigen Anbietern Metallklammern, die dazu dienen, das Gleis in der Aufbauphase im gewünschten Bogen zu halten, bis es auf der Unterlage dauerhaft fixiert ist. Dazu kommt, dass beim Flexgleis, wenn nicht schnurgerade verlegt, immer ein Ende bearbeitet werden muß. Sei es wegen einer besonderen Länge oder wegen Kurven. In dem Fall müssen auch die Schienen unterschiedlich abgelängt werden. Fürs K-Gleis gibt es von Märklin für solche bearbeiteten Enden spezielle Blechlaschen, die dann eingeklemmt werden. Geht, nun ja, aber ich habe meine zur Sicherheit noch verlötet. Eine weitere Herausforderung ist, dass bei Gleisstößen im Bogenverlauf, der Radius an jeder Stelle eingehalten werden muß. Da geht also nichts mit "mal kurz ein abgesägtes C Gleis ankleben/löten".
Um nicht falsch verstanden zu werden, ich bin ein Fan von Flexgleisen und ich kann mir sehr gut ein C-Flexgleis vorstellen. Das wird aber, genau wie das K Flexgleis ein Material sein für Leute, die damit umgehen können und wollen. Ein einigermaßen betriebssicherer fliegender Aufbau mit geschwungenen Flexgleisen geht mit dem heutigen 2 und 3 Leiter Material nicht und wird auch nicht mit einem C Flexgleis gehen.

Viele Grüße Thomas


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RE: C-Gleis Revolution - Böschung

#2431 von Peter Fischer , 12.08.2023 20:43

Also wünsche mir auch das Flexgleis .
Der Bahnhofbereich mit Geraden Schienen ?
Nein , bisschen im Bogen muss sein .
Mit K - Flexgleisen würde es wohl auch gehen .
Aber , der mehraufwand . Verkabelung ,
C-Gleis Weichen > auf K - Flex , viel Arbeit


und natürlich MIST4


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RE: C-Gleis Revolution - Böschung

#2432 von badIVh , 13.08.2023 09:15

Hallo Peter,

du hast völlig recht, ein leicht geschwungenes Bahnsteiggleis sieht sehr viel besser aus als ein starres gerades Gleis. Auch die Einfahrt in eine Kurve läßt sich viel schöner gestalten als "bis hierher eine Gerade, ab da eine R1 Kurve". Und ja, es macht etwas mehr Arbeit. Aber warum treiben wir denn dieses Hobby? Wegen des Anlagenbaus. Eine fertige Anlage ist doch mehr oder minder langweilig. Als bekennender Fan von Flexgleisen kann ich diese nur empfehlen. Und in unserem Hobby darf man ja sowieso keine Sorge vor dem Lötkolben haben.
Viele Grüße Thomas


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RE: C-Gleis Revolution - Böschung

#2433 von X2000 , 13.08.2023 10:33

Zitat von badIVh im Beitrag #2432
Hallo Peter,
Und in unserem Hobby darf man ja sowieso keine Sorge vor dem Lötkolben haben.
Viele Grüße Thomas


Hi,
wenn du wüsstest wieviele Leute Angst vorm Lötkolben haben. Sie betreiben 60 Jahre Eisenbahnspielen und haben noch nie gelötet. Selbst das Öffnen einer Lok ist eine Zumutung bzw. man hat Angst davor. Das ist so.


Gruß

Martin


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RE: C-Gleis Revolution - Böschung

#2434 von Phil73 , 13.08.2023 21:42

Hallo zusammen,

wenn es hier ja so viel um das Flexgleis geht, wollte ich folgendes mal anmerken:

Schaut man sich Trassierungspläne früher Eisenbahnstrecken an, fällt auf, daß die Strecken damals nur mit Geraden und Kreisbögen trassiert wurden. Übergangsbögen waren scheinbar noch unbekannt und evtl. wegen der geringen Geschwindigkeiten in Verbindung mit selbst bei Nebenbahnen verhältnismäßig großen Radien fahrdynamisch noch nicht nötig. In Luftbildern ist dann gut zu erkennen, daß die Strecken keineswegs "sanft geschwungen" verlaufen, wie es ja immer als Vorteil des Flexgleisese angeführt wird. Vielmehr verlaufen die Strecken im Vergleich zu Neubaustrecken relativ "modellbahnerisch" - lange Gerade, Bogen, kürzere gerade, Gegenbogen....
Bildet man also auf der Moba nicht gerade eine neue ICE-Strecke nach, müßte man doch mit den zur Verfügung stehenden Bogengleisen eine passende Trassierung hinkriegen, natürlich nicht mit R1-Bögen, aber prinzipiell doch schon, oder?
Das mal nebenbei:-)
Viele Grüße
Phil


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RE: C-Gleis Revolution - Böschung

#2435 von Thinkle , 14.08.2023 01:50

Zitat von Phil73 im Beitrag #2434
Hallo zusammen,

wenn es hier ja so viel um das Flexgleis geht, wollte ich folgendes mal anmerken:

Schaut man sich Trassierungspläne früher Eisenbahnstrecken an, fällt auf, daß die Strecken damals nur mit Geraden und Kreisbögen trassiert wurden. Übergangsbögen waren scheinbar noch unbekannt und evtl. wegen der geringen Geschwindigkeiten in Verbindung mit selbst bei Nebenbahnen verhältnismäßig großen Radien fahrdynamisch noch nicht nötig. In Luftbildern ist dann gut zu erkennen, daß die Strecken keineswegs "sanft geschwungen" verlaufen, wie es ja immer als Vorteil des Flexgleisese angeführt wird. Vielmehr verlaufen die Strecken im Vergleich zu Neubaustrecken relativ "modellbahnerisch" - lange Gerade, Bogen, kürzere gerade, Gegenbogen....
Bildet man also auf der Moba nicht gerade eine neue ICE-Strecke nach, müßte man doch mit den zur Verfügung stehenden Bogengleisen eine passende Trassierung hinkriegen, natürlich nicht mit R1-Bögen, aber prinzipiell doch schon, oder?
Das mal nebenbei:-)
Viele Grüße
Phil


Habe gerade eben mal eine Kurve der Aggertal-Strecke im CAD nachvermessen, es lies sich in der Tat mit Kreisbögen nachbauen. Übergangsbögen sind nicht leicht zu berechnen und auch nicht mal eben vor Ort eingemessen, weswege man früher anscheinend wirklich drauf verzichtet hat, was sich aber mit Aufkommen des Computers, der es ermöglichte, mal eben ein paar Seiten Tabellenwerk auszuspucken, erledigt haben dürfte. Dann konnte man Buchweise Tabellen für ÜBergangsbögen in alle Halbmesser drucken, ist so auch für Straßen-Trassierung geschehen.
Aber selbst wenn man also auf Freiform-Bögen verzichtet und komplett in festen Radien bleibt, böte das Flexgleis den Vorteil, jeden beliebigen Radius oberhalb von R1 bauen zu können. In jede Situation kann der größtmögliche Radius gesetzt werden, der räumlich dahin passt und auch in dem Winkel, den man haben möchte, man ist nicht auf vordefinierte Fixstücke angewiesen und hat weit weniger Schienenstöße und, wenn man es geschickt anstellt, weit weniger Resonanzgeräusch als beim C Gleis.


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RE: C-Gleis Revolution - Böschung

#2436 von Badaboba , 14.08.2023 09:35

Die Vorstellung von Bahnanlagen im eleganten Bogen ist eher ästhetischen Idealen geschuldet. Die allermeisten Bahnanlagen liegen beim Vorbild schnurgerade.

Liebe Grüße
Volker


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RE: C-Gleis Revolution - Böschung

#2437 von KBS962 , 14.08.2023 10:01

Zitat von Badaboba im Beitrag #2436
Die Vorstellung von Bahnanlagen im eleganten Bogen ist eher ästhetischen Idealen geschuldet. Die allermeisten Bahnanlagen liegen beim Vorbild schnurgerade.



Ja, das ist richtig, besonders in Bahnhöfen waren/sind die Gleise wenn immer möglich gerade angelegt, besonders wenn dort rangiert und gekuppelt werden muss. Auf der Modellbahn ist das automatische Einkuppeln im Bogen bei Kurzkupplungen nahezu unmöglich.

Grüße
Andreas


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RE: C-Gleis Revolution - Böschung

#2438 von KBS962 , 14.08.2023 10:08

Zitat von Phil73 im Beitrag #2434
In Luftbildern ist dann gut zu erkennen, daß die Strecken keineswegs "sanft geschwungen" verlaufen


Ich glaube nicht dass man Übergangsbögen auf Luftbildern erkennen kann. Wie der Name schon sagt, ist das ein (kurzer) Übergang von der Geraden in den Bogen, der Bogen selbst hat dann einen konstanten Radius.

Grüße
Andreas


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RE: C-Gleis Revolution - Böschung

#2439 von Bügeleisenmann , 14.08.2023 10:14

Moin!

Zitat von X2000 im Beitrag #2433
Zitat von badIVh im Beitrag #2432

Und in unserem Hobby darf man ja sowieso keine Sorge vor dem Lötkolben haben.



wenn du wüsstest wieviele Leute Angst vorm Lötkolben haben. Sie betreiben 60 Jahre Eisenbahnspielen und haben noch nie gelötet. Selbst das Öffnen einer Lok ist eine Zumutung bzw. man hat Angst davor. Das ist so.


Dieser Fakt ist für viele "fortgeschrittene" Modellbahner schlicht nicht vorstellbar. Neben dem fehlenden handwerklichen Geschick mangelt es sicher auch an Mut.
Ich kenne auch einige, für die ist es schon eine Herausforderung, einfach nur einen Draht anzulöten. Dann sitzt man daneben, sieht sich das an und ist praktisch fassungslos. Fassungslos, wie man daran scheitern kann. Mit Zinn geklebt statt gelötet. Oder die vollständige Umgebung verbrutzelt. Wenn so jemand sieht, wie ich z.B. 0,3er Bleche mit der Flamme verlöte oder eine Gußlampe anbringe, erscheint das den Kollegen wie Zauberei. Andererseits scheitere ich dann daran, an einem modernen, mir unbekannten Auto den Tempomaten einzustellen. Der 18-jährige Jüngling findet das intuitiv und kann sich das Hangeln durch die Untermenüs auch noch merken.
So gesehen kann ich nachvollziehen, warum manche zum Decodereinbau eine Werkstatt aufsuchen. Lieber ein paar Mark bezahlen als die Lok versauen.

Und mich über den Gleisbau der anderen aufzuregen ist eine meiner Leidenschaften. Daher finde ich die Bettungsgleise C-Gleis, Brio Line, Piko A recht anwenderfreundlich. Nichts für Modellbahner, aber für den normalen Kunden wunderbar, weil es zahlreiche Fehler vermeiden läßt.
Flexgleis ist gut und schön, aber die Hälfte der gekauften Flexgleise dürften letztlich im Müll landen und vom verbauten Flexgleis ist dürfte auch noch einmal ein Drittel der Gesamtproduktion nicht den Verlegekriterien entsprechen und es funktioniert nur wegen der angepaßte, mit hohen Spurkränzen ausgerüsteten Fahrzeugen.

So sehr ich den Wunsch nach C-Flexgleis nachvollziehen kann, weil eben das K-Gleis vom Profil her eine Beleidigung des Auges ist, so behaupte ich mal frech, daß ein solches Flexgleis eher ein Ladenhüter wird. Das ordentliche Abscheiden der Profile allein ist doch schon für viele eine unüberwindbare Hürde. Vor meinen Augen entsteht gerade folgende Szene, die ich nicht vorenthalten will:

Thoralf Tüffeltuter verwendet das erste mal C-Flex, es soll eine elegante Weichenstraße entstehen und es gilt, eine Lücke zwischen zwei Weichen mit einem geschwungenen Gleis zu füllen. Das Profil steht auf beiden Seiten über und Thoralf muß nun vier Schienen kürzen. Probieren geht über Messen, sagt er sich, biegt das Gleis vor, hält es ran, sichert es mit Pinnwandnadeln, auch wenn das in Siebdruckplatte ziemlich mühsam ist. Anzeichnen mit einem Edding, zum Basteltisch und mit der Eisensäge von Opa aus den 60ern wird das das Profil abgelängt. Das geht auch ganz gut (denkt Thoralf), noch mit einer Holzraspel und Nagelfeile nachgearbeitet. Super!
Auf der Anlage dagegen sind in der einen Schiene 4 mm zu viel, auf der anderen Seite fehlen 2 mm. "Übelriechendes menschliches Verdauungsendprodukt", ruft Thoralf. Naja, auch weil beim Feilen die eine Schiene aus den Kleineisen gerissen wurde, wird ein neues Flexgleis genommen.
Zweiter Versuch, diesmal ist Thoralf schlauer. Er schraubt das Flexgleis mit etwas Versatz fest, peilt und sägt jetzt eine Lücke zwischen Weiche und Flexgleis. Blöd, daß er keine Proxon oder einen Dremel hat, nicht mal ein 10-Euroteil von Aldi. Also muß wieder die Eisensäge ran, und weil es Sonntagmorgen ist gibt es auch keine Möglichkeit ein neues, scharfes Blatt zu kaufen. Die Zeit drängt, Thoralfs Eheweib besucht ihre Mutter und der Tag gehört ihm. Was er jetzt nicht schafft, muß wieder Wochen liegenbleiben.
Thoralf sägt also auf der Anlage, hat wenig Platz, kommt nicht richtig runter, versucht beide Schiene zu sägen, trifft mehrfach benachbarte Gleise mit der Säge, reißt wieder Kleineisen kaputt. Großer Ärger.
Dritter Versuch, das Flexgleis wird langsam knapp. Diesmal werden die Schienen mit dem Seitenschneider, der ein ähnlich hohes Alter wie die Säge hat (aber für 1,5er Kuper in der Hausinstallation noch brauchbar ist) gekürzt. Es sieht gut aus, aber die Schnittkanten sind grauenvoll. Also borgt sich Thoralf eine Feile vom Nachbarn, spannt das Flexgleis in einen Schraubstock mit profilierten Backen und feilt. Gleich nach dem Ansetzen verbiegt er eine Schiene. Nach einigen Unmutsäußerungen wird die Schiene gerichtet, fester gespannt und der Kunstoffteil des C-Gleises zerbricht.
Letzter Versuch, in der 5er Packung sind noch zwei Flexgleise. Thoralf baut die halbe Gleisanlage ab, markiert aber vorher die Enden der Schienen. Jetzt wird zuerst das Flexgleis verlegt, in einer mühsamen Aktion über zwei Stunden werden die Schienen mit stumpf gewordenen Schlüsselfeilen gekürzt. Thoralf könnte Kotzen, ist doch schon Nachmittag und die Zeit läuft ihm weg!
Die eine Seite der Gleisanlage wird wieder aufgebaut und die linke Seite paßt. Erleichterung! Frohlocken! Die andere Seite wird bearbeitet, es geht flotter von der Hand. Die Weiche rangehalten. Geil, die Fahrzeuge rollen sogar ohne Entgleisung über die Stöße. Gut, elegant ist was anderes, auch die Bettung sieht übel aus, aber es geht. Thoral baut den Rest der Weichenstraße zusammen. Plötzlich die Ernüchterung, in den Nachbargleisen ist zuviel Schiene. Verdammt, das Flexgleis ist zu kurz geworden! Thoralf zieht und zerrt ein bißchen, jetzt hat er an den Flexgleisübergängen Lücken von 2 mm.
Thoralf läßt alles fallen, schließt den Keller ab, geht in die Forum und beklagt sich über den Scheysz, den M* mal wieder produziert hat.
Thoralf geht jetzt erst einmal angeln, Wochen später schließt er die Lücke mit konfektionierten Gleisstücken und ist geheilt.

Andreas


 
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RE: C-Gleis Revolution - Böschung

#2440 von Thinkle , 14.08.2023 10:26

Zitat von Badaboba im Beitrag #2436
Die Vorstellung von Bahnanlagen im eleganten Bogen ist eher ästhetischen Idealen geschuldet. Die allermeisten Bahnanlagen liegen beim Vorbild schnurgerade.

Liebe Grüße
Volker


Wenn die Landschaft das zulässt, dann ist es sicherlich viel einfacher zu bauen und auf der Baustelle einzumessen, wenn man möglichst lange geradeaus fährt und so wenig Kurve bauen muss, wie nötig, aber manchmal geht das eben nicht, da muss man Konturen oder anderen Zwängen folgen und dann entstehen diese schönen Schwünge!

Die von mir betrachtete Kurve in einer Ortschaft in der Nähe zum Bahnhof hatte einen Radius von ungefähr 150m, das wäre in H0 1700mm, als enge Kurve im Ort direkt am Bahnhof...
Die echte Eisenbahn ist also auch trotz Hindernisse und Platzmangel viel weitläufiger gebaut als unsere "Spielzeug"-Bahn, weswegen es dann halt auch anders wirkt.

@KBS962 Ob man die Übergangsbögen sieht, weiß ich auch nicht, aber sobald man im CAD versucht, die Kurve durch Geraden und Kreise abzuzeichnen, merkt man recht schnell, ob das Möglich ist, oder partout nicht klappen will.

Es geht bei den Übergangsbögen auch sehr viel darum, unsere viel zu kleinen Radien zu kaschieren, damit der Zug beim Eintritt in die Kurve nicht im wahrsten Sinne des Wortes schlagartig von "Gerade aus" auf "Kurve" wechselt. Bei R1700 als enge Kurve mit reduzierter Geschwindigkeit würde ich mir in H0 da auch keine Mühe mehr machen, noch einen Übergang zu fummeln, aber bei R500 sieht das schon ganz anders aus!


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RE: C-Gleis Revolution - Böschung

#2441 von Thinkle , 14.08.2023 10:35

Zitat von Bügeleisenmann im Beitrag #2439
Moin!
Zitat von X2000 im Beitrag #2433
Zitat von badIVh im Beitrag #2432

Und in unserem Hobby darf man ja sowieso keine Sorge vor dem Lötkolben haben.



wenn du wüsstest wieviele Leute Angst vorm Lötkolben haben. Sie betreiben 60 Jahre Eisenbahnspielen und haben noch nie gelötet. Selbst das Öffnen einer Lok ist eine Zumutung bzw. man hat Angst davor. Das ist so.


Dieser Fakt ist für viele "fortgeschrittene" Modellbahner schlicht nicht vorstellbar. Neben dem fehlenden handwerklichen Geschick mangelt es sicher auch an Mut.
Ich kenne auch einige, für die ist es schon eine Herausforderung, einfach nur einen Draht anzulöten. Dann sitzt man daneben, sieht sich das an und ist praktisch fassungslos. Fassungslos, wie man daran scheitern kann. Mit Zinn geklebt statt gelötet. Oder die vollständige Umgebung verbrutzelt. Wenn so jemand sieht, wie ich z.B. 0,3er Bleche mit der Flamme verlöte oder eine Gußlampe anbringe, erscheint das den Kollegen wie Zauberei. Andererseits scheitere ich dann daran, an einem modernen, mir unbekannten Auto den Tempomaten einzustellen. Der 18-jährige Jüngling findet das intuitiv und kann sich das Hangeln durch die Untermenüs auch noch merken.
So gesehen kann ich nachvollziehen, warum manche zum Decodereinbau eine Werkstatt aufsuchen. Lieber ein paar Mark bezahlen als die Lok versauen.

Und mich über den Gleisbau der anderen aufzuregen ist eine meiner Leidenschaften. Daher finde ich die Bettungsgleise C-Gleis, Brio Line, Piko A recht anwenderfreundlich. Nichts für Modellbahner, aber für den normalen Kunden wunderbar, weil es zahlreiche Fehler vermeiden läßt.
Flexgleis ist gut und schön, aber die Hälfte der gekauften Flexgleise dürften letztlich im Müll landen und vom verbauten Flexgleis ist dürfte auch noch einmal ein Drittel der Gesamtproduktion nicht den Verlegekriterien entsprechen und es funktioniert nur wegen der angepaßte, mit hohen Spurkränzen ausgerüsteten Fahrzeugen.

So sehr ich den Wunsch nach C-Flexgleis nachvollziehen kann, weil eben das K-Gleis vom Profil her eine Beleidigung des Auges ist, so behaupte ich mal frech, daß ein solches Flexgleis eher ein Ladenhüter wird. Das ordentliche Abscheiden der Profile allein ist doch schon für viele eine unüberweindbare Hürde. Vor meinen Augen entsteht gerade folgende Szene, die ich nicht vorenthalten will:

Thoralf Tüffeltuter verwendet das erste mal C-Flex, es soll eine elegante Weichenstraße entstehen und es gilt, eine Lücke zwischen zwei Weichen mit einem geschwungenen Gleis zu füllen. Das Profil steht auf beiden Seiten über und Thoralf muß nun vier Schienen kürzen. Probieren geht über Messen, sagt er sich, biegt das Gleis vor, hält es ran, sichert es mit Pinnwandnadeln, auch wenn das in Siebdruckplatte ziemlich mühsam ist. Anzeichnen mit einem Edding, zum Basteltisch und mit der Eisensäge von Opa aus den 60ern wird das das Profil angelängt. Das geht auch ganz gut (denkt Thoralf), noch mit einer Holzraspel und Nagelfeile nachgearbeitet. Super!
Auf der anlage dagegen sind in der einen Schiene 4 mm zu viel, auf der anderen Seite fehlen 2 mm. "Übelriechendes menschliches Verdauungsendprodukt", ruft Thoralf. Naja, auch weil beim Feilen die eine Schiene aus den Kleineisen gerissen wurde, wird ein neues Flexgleis genommen.
Zweiter Versuch, diesmal ist Thoralf schlauer. Er er schraubt das Flexgleis mit etwas Versatz fest, peilt und sägt jetzteine Lücke zwischen Weiche und Flexgleis. Blöd, daß er keine Proxon oder einen Dremel hat, nicht mal ein 10-Euroteil von Aldi. Also muß wieder die Eisensäge ran, und weil es Sonntagmorgen ist gibt es auch keine Möglichkeit ein neues, scharfes Blatt zu kaufen. Die Zeit drängt, Thoralfs Eheweib besucht ihre Mutter und der Tag gehört ihm. Was er jetzt nicht schafft, muß wieder Wochen liegenbleiben.
Thoralf sägt also auf der Anlage, hat wenig Platz, kommt nicht richtig runter, versucht beide Schiene zu sägen, trifft mehrfach benachbarte Gleise mit der Säge, reißt wieder Kleineisen kaputt. Großer Ärger.
Dritter Versuch, das Flexgleis wird langsam knapp. Diesmal werden die Schienen mit dem Seitenschneider, der ein ähnlich hohes Alter wie die Säge hat (aber für 1,5er Kuper in der Hausinstallation noch brauchbar ist) gekürzt. Es sieht gut aus, aber die Schnittkanten sind grauenvoll. Also borgt sich Thoralf eine Feile vom Nachbarn, spannt das Flexgleis in einen Schraubstock mit profilierten Backen und feilt. gleich nach dem Ansetzen verbiegt er eine Schiene. Nach einigen Unmutsäußerungen wird die Schiene gerichtet, fester gespannt und der Kunstoffteil des C-Gleises zerbricht.
Letzter Versuch, in der 5er Packung sind noch zwei Flexgleise. Thoralf baut die halbe Gleisanlage ab, msrkiert aber vorher die Enden der Schienen. Jetzt wird zuerst das Flexgleis verlegt, in einer mühsamen Aktion über zwei Stunden werden die Schienen mit stumpf gewordenen Schlüsselfeilen gekürzt. Thoralf könnte Kotzen, ist doch schon Nachmittag und die Zeit läuft ihm weg!
Die eine Seite der Gleisanlage wird wieder aufgebaut und die linke Seite paßt. Erleichterung! Frohlocken! Die andere Seite wird bearbeitet, es geht flotter von der Hand. Die Weiche rangehalten. Geil, die Fahrzeuge rollen sogar ohne Entgleisung über die Stöße. Gut, elegant ist was anderes, auch die Bettung sieht übel aus, aber es geht. Thoral baut den Rest der Weichenstraße zusammen. Plötzlich die Ernüchterung, in den Nachbargleisen ist zuviel Schiene. Verdammt, das Flexgleis ist zu kurz geworden! Thoralf zieht und zerrt ein bißchen, jetzt hat er an den Flexgleisübergängen Lücken von 2 mm.
Thoralf läßt alles fallen, schließt den Keller ab, geht in die Forum und beklagt sich über den Scheysz, den M* mal wieder produziert hat.
Thoralf geht jetzt erst einmal angeln, Wochen später schließt er die Lücke mit konfektionierten Gleisstücken und ist geheilt.

Andreas



Stimmt! So könnte das in der Tat laufen, wenn das Produkt ohne jegliche Unterstützung und Erklärung im Regal auftaucht, deswegen wäre es ja auch so immens wichtig, dass es dazu umfassende "Schulungsunterlagen" gibt, die all den Blödsinn effektiv verhindern.


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RE: C-Gleis Revolution - Böschung

#2442 von mobaz , 14.08.2023 12:14

Moin, im Zweileiterbereich wird schon seit Jahrzehnten mit Flexgleis gebaut. Auch das 2205 von Märklin gibt es gefühlt schon ewig. Reklamationen wegen Unfähigkeit der Anwender sind mir nicht bekannt. Scheinbar wird es bei den C-Gleis-Benutzern anders sein. Da scheint es nur untalentierte Nichtbastler zu geben. Dann ist ein C-Flex natürlich nicht der Kundschaft zuzumuten. Sorry, das hier einige diese Idee hatten.
Schönen Gruß
Maik


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RE: C-Gleis Revolution - Böschung

#2443 von PhilippJ_YD , 14.08.2023 12:25

Es gibt den Frust sicherlich auch in den anderen Sparten. Immer wieder mal sieht man doch recht gruselige Ergebnisse mit Flexgleisen, wundersame Entgleisungen, Modellbahner, die nach ersten Versuchen entnervt aufgegeben haben. Das ist halt so. Ich denke auch nicht, dass das ein Drama ist und sämtliche andere Gleissysteme kommen ohne ordnerweise Schulungsmaterial aus. Entweder, man hat ein Händchen dafür, oder halt nicht ;)

Die Geschichte von Andreas liest sich aber wie immer wie ein laibhaftiger Erfahrungsbericht und ist entsprechend vielleicht etwas überspitzt, aber nicht völlig realitätsfern beschrieben.

Es ist ja auch ok, wenn Anwender für sich feststellen, dass sie lieber bei Stückgleisen bleiben.


Gruß, Philipp


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RE: C-Gleis Revolution - Böschung

#2444 von C4CM , 14.08.2023 13:07

Haha finde mich in der Geschichte ein wenig wieder...
Aber mal im ernst...wer soll einem das löten und das ganze Modellbahnkrams beibringen. Ich habe studiert und keine handwerkliche Ausbildung und bin dementsprechend limitiert. Klar, kann man sich online informieren. Aber ich zB kenne persönlich niemanden der Ahnung von einer Moba hat und mir was zeigen kann...soll ich stattdessen lieber Trainsimulator spielen?


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RE: C-Gleis Revolution - Böschung

#2445 von Thinkle , 14.08.2023 14:14

Zitat von PhilippJ_YD im Beitrag #2443
Es gibt den Frust sicherlich auch in den anderen Sparten. Immer wieder mal sieht man doch recht gruselige Ergebnisse mit Flexgleisen, wundersame Entgleisungen, Modellbahner, die nach ersten Versuchen entnervt aufgegeben haben. Das ist halt so. Ich denke auch nicht, dass das ein Drama ist und sämtliche andere Gleissysteme kommen ohne ordnerweise Schulungsmaterial aus. Entweder, man hat ein Händchen dafür, oder halt nicht ;)

Die Geschichte von Andreas liest sich aber wie immer wie ein laibhaftiger Erfahrungsbericht und ist entsprechend vielleicht etwas überspitzt, aber nicht völlig realitätsfern beschrieben.

Es ist ja auch ok, wenn Anwender für sich feststellen, dass sie lieber bei Stückgleisen bleiben.


Und du meinst nicht, dass viele diese gruseligen Ergebnisse hätten vermieden werden können, wenn nicht jeder alles alleine für sich selbst mühsam durch Versuch und Irrtum heraus finden muss? Es wird immer Leute geben, die auch mit der besten Anleitung der Welt mit Flex überfordert bleiben werden, aber deswegen würde ein Best-Practice Leitfaden sicherlich auch noch so manch anderem hier helfen können, denn niemand weiß alles!
Ich glaube für mich selbst auch, dass Thema recht gut im Griff zu haben und eine gescheite Arbeitsweise zu haben, aber ich bin mir ganz, ganz sicher, dass irgendwer hier noch den ein oder anderen Kniff hat, den ich nicht kenne und der mir helfen würde.

@C4CM such dir doch einfach einen Club in deiner Nähe? Die sind immer froh über jeden, der mitmachen will und Teilen gerne das Wissen!


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RE: C-Gleis Revolution - Böschung

#2446 von mobaz , 14.08.2023 14:31

Zitat von PhilippJ_YD im Beitrag #2443
Es gibt den Frust sicherlich auch in den anderen Sparten. Immer wieder mal sieht man doch recht gruselige Ergebnisse mit Flexgleisen, wundersame Entgleisungen, Modellbahner, die nach ersten Versuchen entnervt aufgegeben haben. Das ist halt so. Ich denke auch nicht, dass das ein Drama ist und sämtliche andere Gleissysteme kommen ohne ordnerweise Schulungsmaterial aus. Entweder, man hat ein Händchen dafür, oder halt nicht ;)

Die Geschichte von Andreas liest sich aber wie immer wie ein laibhaftiger Erfahrungsbericht und ist entsprechend vielleicht etwas überspitzt, aber nicht völlig realitätsfern beschrieben.

Es ist ja auch ok, wenn Anwender für sich feststellen, dass sie lieber bei Stückgleisen bleiben.


Sorry, das ich mich hier mal reinhacke. Dann dürfte überhaupt kein Gleis mehr verkauft werden. Was ich schon für Anlagen mit Fehlern in den Gleisen gesehen habe, das geht quer durch alle Hersteller. Dazu braucht man kein Flexgleis. Und das dort Loks entgleisen liegt an den ganzen neuen Fehlkonstruktionen. Wenn man Argumente gegen etwas sucht, wird selbst der wildeste Bulle an den Haaren herbeigezogen. Ich will ja gar nicht abstreiten, das es Modellbahner gibt, die mit dem Verlegen von Gleisen Probleme haben. Aber deshalb hier so das Flexgleis zu verteufeln? Ich verstehe euch nicht.
Schönen Gruß
Maik


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RE: C-Gleis Revolution - Böschung

#2447 von PhilippJ_YD , 14.08.2023 14:53

Zitat von C4CM im Beitrag #2444
Haha finde mich in der Geschichte ein wenig wieder...
Aber mal im ernst...wer soll einem das löten und das ganze Modellbahnkrams beibringen. Ich habe studiert und keine handwerkliche Ausbildung und bin dementsprechend limitiert. Klar, kann man sich online informieren. Aber ich zB kenne persönlich niemanden der Ahnung von einer Moba hat und mir was zeigen kann...soll ich stattdessen lieber Trainsimulator spielen?


Unabhängig ob studiert, oder nicht; handwerkliche Arbeiten lernt man durch ausprobieren. Auch Löten ist im Prinzip mit wenigen Arbeitsschritten erklärt: Bauteile sinnvoll zusammen positionieren, Lötspitze anhalten, bis es heiß ist, dann ein wenig Zinn hinzufügen, warten bis es verfließt und dann weg mit der Lötspitze. Gute Ergebnisse erkennt man daran, dass das Zinn ordentlich geflossen ist und nicht als Kugel um das zu verlötende Objekt herum bleibt. Das muss man anfangs üben, keine Frage. Im Studium hast du sicherlich auch diverse Dinge selbstlernend begreifen müssen?

Zitat von Thinkle im Beitrag #2445
Und du meinst nicht, dass viele diese gruseligen Ergebnisse hätten vermieden werden können, wenn nicht jeder alles alleine für sich selbst mühsam durch Versuch und Irrtum heraus finden muss? Es wird immer Leute geben, die auch mit der besten Anleitung der Welt mit Flex überfordert bleiben werden, aber deswegen würde ein Best-Practice Leitfaden sicherlich auch noch so manch anderem hier helfen können, denn niemand weiß alles!
Ich glaube für mich selbst auch, dass Thema recht gut im Griff zu haben und eine gescheite Arbeitsweise zu haben, aber ich bin mir ganz, ganz sicher, dass irgendwer hier noch den ein oder anderen Kniff hat, den ich nicht kenne und der mir helfen würde.


Ein kurzes Howto - klar. Also zeigen, dass man das Gleis in Form legen muss, Hinweis darauf, keine unmöglich kleinen Bögen zu legen etc. Für die Arbeit entsprechendes Werkzeug empfehlen kann man auch noch. Der Rest kommt auch hierbei wieder beim Ausprobieren. Es kann dabei durchaus obiges passieren: Die ersten zwei Versuche gehen gänzlich schief, der dritte ist ok aber zu kurz -> Beim vierten weiß man vielleicht, worauf man achten muss.

Wir leben übrigens für das selber machen in tollen Zeiten. Es gibt im Internet Anleitungen zu jedem Thema, inclusive Videos auf Youtube. Auf die Art kann man bis zur KFZ Reperatur fast Alles kennenlernen. Nur selber ausprobieren muss man dann eben doch.


Gruß, Philipp


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RE: C-Gleis Revolution - Böschung

#2448 von Thinkle , 14.08.2023 15:14

Zitat von PhilippJ_YD im Beitrag #2447


Zitat von Thinkle im Beitrag #2445
Und du meinst nicht, dass viele diese gruseligen Ergebnisse hätten vermieden werden können, wenn nicht jeder alles alleine für sich selbst mühsam durch Versuch und Irrtum heraus finden muss? Es wird immer Leute geben, die auch mit der besten Anleitung der Welt mit Flex überfordert bleiben werden, aber deswegen würde ein Best-Practice Leitfaden sicherlich auch noch so manch anderem hier helfen können, denn niemand weiß alles!
Ich glaube für mich selbst auch, dass Thema recht gut im Griff zu haben und eine gescheite Arbeitsweise zu haben, aber ich bin mir ganz, ganz sicher, dass irgendwer hier noch den ein oder anderen Kniff hat, den ich nicht kenne und der mir helfen würde.


Ein kurzes Howto - klar. Also zeigen, dass man das Gleis in Form legen muss, Hinweis darauf, keine unmöglich kleinen Bögen zu legen etc. Für die Arbeit entsprechendes Werkzeug empfehlen kann man auch noch. Der Rest kommt auch hierbei wieder beim Ausprobieren. Es kann dabei durchaus obiges passieren: Die ersten zwei Versuche gehen gänzlich schief, der dritte ist ok aber zu kurz -> Beim vierten weiß man vielleicht, worauf man achten muss.

Wir leben übrigens für das selber machen in tollen Zeiten. Es gibt im Internet Anleitungen zu jedem Thema, inclusive Videos auf Youtube. Auf die Art kann man bis zur KFZ Reperatur fast Alles kennenlernen. Nur selber ausprobieren muss man dann eben doch.


Viel Anleitung muss das gar nicht sein, aber es muss sie so geben, dass man zwangsläufig drüber stolpert. Sie muss Bestandteil des Marketings sein, denn ich kenne aber auch die ganzen Pappenheimer, die gar nicht erst auf die Idee kommen, von sich selbst aus eigenständig zu recherchieren, weil sie glauben, sie brauchen das nicht und das es schon klappen wird. Dann wird irgendwas zusammen gefummelt und "die Hose mit der Kneifzange zugemacht" und geglaubt: "das muss so sein!", dabei hätte alles soe infach sein können, wenn man nicht einfach stumpf anfängt, selber auszuprobieren und herum zu pfuschen.

Lieblingsgeschichte zum Thema "Anleitung lesen? Bist du bescheuert?": Chef vom Bekannten hatte 2K Kunstharz im Eimer gekauft und eine Flasche Härter dazu. Chef zum Bekannten "Was machst du da?" - "Ich lese die Anleitung!" - "Wofür das denn denn? Glaubst du, ich fackel da lange?" Die ganze Flasche Härter in den Eimer gegossen, angefangen umzurühren, Zonk! Was auch immer sie vor hatten, es lies sich nach der großzügigsten Überdosierung des Härters nicht mehr umsetzen. Die Grundannahme, dass die Härterflasche auf die Harzmenge im Eimer abgestimmt ist, war halt ziemlich naiv, der Hersteller verkauft mehr als eine Eimergröße und nicht alle Kunden möchten immer einen ganzen Eimer am Stück anrühren.


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RE: C-Gleis Revolution - Böschung

#2449 von Schwanck , 14.08.2023 16:15

Moin zusammen,

zur Verarbeitung von Flexgleisen - 2 oder Mittel-Leiter ist egal - sind die "Krause Gleisklammern" ein sehr nützliches Werkzeug. Mindestausstattung sind 2 Stück, besser sind jedoch 4. Angeboten werden diese von den üblichen Modellbahnwerkzeug-Lieferanten.


Tschüss

K.F.


Badaboba hat sich bedankt!
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RE: C-Gleis Revolution - Böschung

#2450 von Thinkle , 14.08.2023 16:33

Zitat von Schwanck im Beitrag #2449
Moin zusammen,

zur Verarbeitung von Flexgleisen - 2 oder Mittel-Leiter ist egal - sind die "Krause Gleisklammern" ein sehr nützliches Werkzeug. Mindestausstattung sind 2 Stück, besser sind jedoch 4. Angeboten werden diese von den üblichen Modellbahnwerkzeug-Lieferanten.



Ich behaupte platterdings, dass die "kriegsentscheidend" sind. Wer sie nicht kennt: Eine Klammer verbindet für sich alleine erstmal nur die linke mit der rechten Schiene. Alleine ist das nicht besonders spektakulär, aber man braucht ja auch mindestens zwei: Zwischen zwei festen Krauseklammern können die beiden Schienen ihre Länge nicht mehr ändern, weswegen sich auch die erbogene Form nicht mehr verändern kann. Somit kann man dann sehr bequem den Kurvenzug bauen, in dem man sich erst in 20 cm Abschnitten mit den Klammern "überschlagend" vorarbeitet und den Bereich dahinter provisorisch bis endgültig am Trassenbrett fixiert.

Im 2L Bereich gibt es den physikalischen Vorteil, dass es keinen 3L im Gleisbett gibt, wesegen mann mit Hilfe kleiner Unterlegscheiben oder dünnen Holzbrettchen den Schienenrost auf die Trasse klemmen kann, ohne aufwendig bohren zu müssen. Wenn die Optik einen nicht stört, kann das auch unbegrenzt so bleiben und in die Langzeit-Erporbung übernommen werden, bis man sich sicher ist, dass alles gut läuft und so dauerhaft befestigt werden kann.

Eine derartige Lösung gibt es entweder schon elektrisch überfahrbar für den 3L Bereich oder lässt sich adaptieren. Einmal im Leben passt mein Lieblings-Hass-Satz "Da kann man doch bestimmt was 3D Drucken!".


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