RE: ? zu OOt-/ KKt-Ganzzügen bei der Vorkriegs-Reichbahn

#1 von Bernd Irrgang , 19.11.2013 18:41

Salü zusammen,

Die DRG hatte ab Ende der 1920er Jahre Sattelboden-Selbstentladewagen der Bauart OOt bzw. KKt für den Transport von Kohle bzw. Kali in Ganzzügen. Da die Wagen ausschließlich für den Ganzzugeinsatz vorgesehen waren, hatten sie automatische Scharfenbergkupplungen und waren daher nicht freizügig verwendbar.

Nun meine Frage: Gab es für die Bespannung dieser Züge eigene, ebenfalls mit Schaku ausgerüstete Loks? Oder kamen Zwischenwagen zum Einsatz, die zugseitig Schaku, lokseitig aber Normalkupplung hatten? Waren vielleicht einige der genannten Selbstentladewagen selbst "Kupplungszwitter", die dann immer an der Spitze des Zuges eingereiht waren?

Auch wenn ich nicht so weit gehen würde, die Schakus im Modell nachzubilden, würde ich doch gern die sich daraus ergebenden Besonderheiten bei der Bespannung vorbildgerecht abbilden wollen. Gibt es hier Reichsbahnexperten, die zuverlässig Auskunft geben können?

Danke schonmal vorab,

der Bernd


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Bernd Irrgang
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RE: ? zu OOt-/ KKt-Ganzzügen bei der Vorkriegs-Reichbahn

#2 von Laenderbahner ( gelöscht ) , 19.11.2013 19:38

Hallo Bernd,
einfach zu beantworten: die OOt und KKt hatten die Mittel(puffer)kupplung zusätzlich!
Mit der Lok ( z.B. E 91.x und E 95 ) oder "normalen" Güterwagen wurde mit der Hakenkupplung und Bremsschläuchen gekuppelt.
Die Klammer bei der Mittel(puffer)kupplung deshalb, weil alle derartigen Wagen die üblichen Puffer besaßen und darüber den Großteil der Stosskräfte abfederten.


Laenderbahner

RE: ? zu OOt-/ KKt-Ganzzügen bei der Vorkriegs-Reichbahn

#3 von Bernd Irrgang , 19.11.2013 19:52

Zitat von Laenderbahner
Hallo Bernd,
einfach zu beantworten: die OOt und KKt hatten die Mittel(puffer)kupplung zusätzlich!
Mit der Lok ( z.B. E 91.x und E 95 ) oder "normalen" Güterwagen wurde mit der Hakenkupplung und Bremsschläuchen gekuppelt.
Die Klammer bei der Mittel(puffer)kupplung deshalb, weil alle derartigen Wagen die üblichen Puffer besaßen und darüber den Großteil der Stosskräfte abfederten.



Danke, Thomas!

Das ist sehr interessant und aufschlussreich. Dass die Wagen Normalpuffer hatten, wusste ich, aber die zusätzliche Normalkupplung war mir neu. Das heißt ja, dass die Wagen entgegen meines bisherigen Kenntnisstandes eben doch freizügig einsetzbar waren. Ich brauche bei der Nachbildung meines Zuges also keinerlei Besonderheiten zu berücksichtigen.

Hast mir sehr geholfen, danke nochmal,

der Bernd


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RE: ? zu OOt-/ KKt-Ganzzügen bei der Vorkriegs-Reichbahn

#4 von Modellbahner Arnold ( gelöscht ) , 19.11.2013 21:36

Hallo,

untereinander konnten die Wagen nur mit der SchaKu gekuppelt werden. Die Luftschläuche mußten hier immer manuell verbunden werden, da die SchaKu nur mechanisch kuppelte.
Unterhalb der SchaKu war eine große Öse befestigt, in welcher ein Bügel eingesetzt war, welcher in den Kupplungshaken bei Fahrzeugen ohne SchaKu eingehängt werden konnte.
Dies geschah nur bei Loks und wenn Wagen in Sonderfällen einzeln befördert werden mußten.


Modellbahner Arnold

RE: ? zu OOt-/ KKt-Ganzzügen bei der Vorkriegs-Reichbahn

#5 von Laenderbahner ( gelöscht ) , 19.11.2013 22:37

Hallo Arnold,
möglicherweise gabs bei den Wagen beides, die Öse direkt an der Schaku und eine komplette Schraubenkupplung direkt an der Pufferbohle.
Hing das möglicherweise von der Bauart der Wagen ab?. Ich habe mir gerade den Carstens rausgezogen, beim OOt Oldenburg 484 ist die Kupplung an der Bohle, bei den Skizzen des OOt(23) und dem Bild der OOt Oldenburg 2251 ist klar die Öse mit dem Hilfhaken erkennbar.
Mit den Bremsen hast Du natürlich recht, die mußten in jedem Fall "von Hand" verbunden werden.
Warum eigentlich - das Patent der Schaku von 1907 sah doch IMHO schon eine Kupplung der Luftverbindung vor.


Laenderbahner

   


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