RE: Entstehung eines Lokmodells

#1 von Peter Müller , 21.12.2013 13:18

Kleiner Blogartikel: NWZ -> Göppingen -> Lokales -> Göppingen -> Eine Diesellok auf Schrumpfkurs


Vor nicht all zu langer Zeit wurde von einer Jahresleistung von 500000 Loks und 2 Mio. Waggons berichtet, im Artikel sind es nur noch 350000 Loks und 800000 Waggons. Damit relativiert sich das Verhältnis von Györ zu Göppingen, wo jedes Jahr 50000 Loks produziert werden, von 1:10 auf 1:7. Märklin scheint aufmerksam mitzulesen .

Und die Geschichte, dass die Märklin-Mitarbeiter extra in die USA geflogen seien um im Führerstand eines Big-Boys mitzufahren und Originalgeräusche aufzunehmen, wurde ebenfalls revidiert. Man sollte solche Artikel vorher den Foren zum Korrekturlesen anbieten und nicht erst, wenn sie allgemein veröffentlicht sind .


Was ich erwähnenswert finde, ist das geschrumpfte Verhältnis zwischen Loks und Waggons von 1:4 auf 1:2¼. Das ist glaube ich ein Hinweis auf weniger Anlagen und zunehmend im Regal stehende Modelle. Das ist auch ein Hinweis, warum das Äußere inklusive Licht und Geräusche immer wichtiger und die Bewegungs-Technik immer mehr zur Nebensache wird. Die Triebfahrzeuge müssen keine Meter mehr machen und keine Anhänger mehr schleppen, nur noch Testoval und Rollenprüfstand überstehen. Eine Entwicklung, die ich schade finde und der ich nicht gerne folgen möchte. Allerdings hat Märklin das Waggon-Geschäft auch vernachlässigt und den Mitbewerbern überlassen, da scheint man keine Marge mit machen zu können. In sofern muss man den Trend differenziert betrachten, über alle Hersteller gesehen scheint er noch nicht ganz so frappierend zu sein.


Grüße, Peter

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Und Aktionen bei campact.de wirken, siehe Wikipedia, da wird darüber berichtet.


 
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RE: Entstehung eines Lokmodells

#2 von Schellaberger , 21.12.2013 13:34

Hallo Peter,

ich wäre da an Deiner Stelle nicht so pessimistisch.

Der neue Eigentümer muß ersteinmal die letzten 20 Jahre aufarbeiten. Ich denke so in 3-5 Jahren wird man mehr wissen.

Gruß
Viktor


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RE: Entstehung eines Lokmodells

#3 von ThomasausBerlin ( gelöscht ) , 21.12.2013 13:56

Ich habe über "unser MIST in Berlin" den Link ebenfalls zugeschickt bekommen. Die Tendenz geht durchaus dahin, "die Lok" nur noch als Vitrinen-Sammlermodell, als "Wertanlage" sozusagen zu betrachten. Damit kann man einen Markt aufbauen, man kann als "MÄRKLIN" damit überleben - aber - ist das "Sinn der Sache Modellbahn"? Ein "Bobbycar" von Simba.Dickie ist ja auch kein "Wertanlageobjekt", oder? Und die Konkurrenz - Piko - zeigt, das es auch anders geht....

Die ganze Branche hat natürlich damit zu kämpfen, dass die Zeit der "glänzenden Kinderaugen unter'm Weihnachtsbaum" beim spielen mit der ersten Märklin-Dampflok vorbei ist. Was auch daran liegt, dass das grosse Vorbild Eisenbahn nicht mehr regelmässig durch fauchende, dampfende Ungetüme gerade Kinder fasziniert.... Vom überfüllten ICE, der wegen Klimaanlagenschäden winter's wie sommer's liegen bleibt, geht auch für Kinder keine Faszination aus, von Dauerverspätungen und dem Warten auf dem zugigen Bahnsteig auch nicht...

Und wenn dann doch der "Virus Modellbahnikus" zuschlägt: Die Verkaufspreise beim Händler sind ein "gutes Heilmittel". So dicke ist das Taschengeld der "lieben Kleinen" auch nicht....

Märklin versucht mit "myworld entgegen zu steuern - das ist aber nur was für die "wirklich Kleinen" im Alter von 4 bis maximal 8 Jahren. Mein Neffe wird im März 11; der ist mit "myworld" nicht zu begeistern..... Dem fehlt ein robustes M-Gleis, im Gegensatz zu früher rostfrei (damit man seine Bahn auch mal im Garten aufbauen kann...), ähnlich simpel und betriebssicher konstruiert wie das KATO-Gleis, dazu ein ICE der äusserlich dem ICE entspricht den man am Hauptbahnhof auch sehen kann und eine RE-Lok, die auch ohne Digitaltechnik "fernentkuppeln" kann (erinnert sei an die "Simplextechnik" von arnold), sowie Wagen die nicht gleich kaputtgehen, wenn sie mal "von der Tischkante fallen".... So - ist die Speilbahn ausbaubar - und wenn die ersten Schübe der Pubertät vorbei sind, erinnert sich "der Kleene" vielleicht mal an die schönen Stunden im Garten.....

2 Jahre Vorbereitung bevor die erste Lok fährt..... damit lassen sich keine neuen Käuferschichten anziehen. In der Vergangenheit haben andere Firmen den Weg neue Kunden an die Marke zu binden, besser beschritten; erinnert sein Fleischmann's "Rundmotor" der ganz ohne Schwungmasse Auslauf bot, erinnert sei an Lima's vereinfachte V100 und an die vielgeschmähten, aber für Kinderhand ideal geeigneten "Büm" und "Bn"-Wagen.
Da braucht man dann auch keine 2 Jahre Entwicklungszeit mehr für eine Lok; man kann erst mal auf das "Spielfahrzeug" zurück greifen und dieses weiter entwickeln, wenn die Nachfrage aus Modellbahnkreisen existiert.


ThomasausBerlin

RE: Entstehung eines Lokmodells

#4 von Schellaberger , 21.12.2013 14:12

Hallo,

Zitat
Die Tendenz geht durchaus dahin, "die Lok" nur noch als Vitrinen-Sammlermodell, als "Wertanlage" sozusagen zu


Die Tendenz besteht seit 20 Jahren. Man kann eigentlich nicht mehr von Tendenz reden. Das ist inzwischen der IST-Zustand.
Ich hoffe, daß es wieder mehr richtig Spielbahn gehen wird. Das neue Motto von Märklin ist ja "Zurück in die Kinderzimmer". Das schaffe man nicht mit Vitrinenmodellen.

Vondaher werden die nächsten Jahre sicherlich spannend.

Gruß
Viktor


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