Moinsen Stummis,
die letzten Tage habe ich mich mit dem Selbstbau von Innenbeleuchtung mit stromführenden Kupplungen beschäftigt. Ich denke viele von Euch machen das schon selbst, trotzdem möchte ich einmal meinen Weg, den ich mir von Birk (Betulaceae) abgeschaut habe, aufzeigen.
Die Gesamtkosten, ohne Waggon, liegen bei maximal 4€. Bei dem Waggons mit Stromaufnahme und/oder Schlussbeleuchtung sind die Kosten natürlich dementsprechend höher.
Als Basis für die Beschreibung habe ich mir einen Märklin IR-Waggon 4282 genommen:
Nach abziehen der Gummiwulzte an den Stirnseiten lässt sich das komplette Dach abziehen:
Aus Kaffeeholzrührstäbchen einer namenhaften Fastfoodkette mit großem „M“ bauen ich mir den Innenbeleuchtungsträger:
Anschließend werden 3 LED-Streifen mit je 3 LED’s aufgeklebt. Diese kann man für wenig Geld als Xm-Band in der Bucht kaufen:
Die LED-Streifen verbinde ich elektrisch mit Silberdraht. An den Enden werden gleich die Anschlusskabel angelötet. Am + löte ich einen 4,7kOhm Wiederstand an. Zum einen benötigen die LED-Streifen nur eine Spannung von 12V, zum Anderen möchte ich das Licht nicht ganz so hell haben. Man sitzt ja nicht in der Sonne.
Die richtigen Kabel zu finden war nicht ganz so einfach. Die 0,14mm² waren zu groß. Daraufhin habe ich ein LAN-Kabel zerschnitten. Die Kabel dort waren dünner, aber steifer. Als nächstes musste eine COM-Kabel dran glauben, das passt jetzt. Wie gut das man viel Computerzeug rumliegen hat.
Rechts und links habe ich an den Beleuchtungsträger noch ein Styrodurstreifen als Abstandshalter geklebt.
Bevor ich die Innenbeleuchtung einbaue, werden die Bänke mit „Ungarn“ besetzt. Bei 8 Cent/Stück tut das Beine amputieren nicht weh, zumindest mir nicht. Dazu kommt, das die Figuren etwas kleiner sind als die Preiserleins und die Hässlichkeit im Waggon nicht mehr auffällt:
Während alles trocknet, baue ich die stromführenden Kupplungen. Als erstes schneide ich mir 2cm lange Stücke aus Draht mit D=0,6mm. In den ersten Versuchen habe ich D=0,8mm genutzt. Diese sind mir aber zu steif:
Im nächsten Schritt werden 2 von diesen Drähten in die Kupplung getrieben. Hernehmen tue ich die Fleischmann Profisteckkupplung 386515:
die ich vorsichtig in eine Schraubstock einspanne:
Die Drähte werden mit dem Lötkolben erwärmt und einfach mit Kraft eingedrückt, dabei immer weiter erwärmen. Folgende Fehler können passieren:
Draht zu tief => Kupplung funktioniert nicht mehr
Draht nicht tief genug => bei der weiteren Bearbeitung bricht er aus
Draht tritt seitlich aus => Draht hält nicht in der Kupplung
Am Anfang habe ich ein paar Kupplungen versaut, aber jetzt habe ich es raus. Und da ich gut 30 Waggons umrüsten möchte, kann ich auch einige defekte Kupplungen verkraften:
Im nächsten Schritt werden die Drähte verbogen. Beschreibung ist schwierig, deshalb am besten das Bild anschauen:
Hier 2 Kupplungen zusammen im Einsatz. Den Kontakt der Drähte kann man gut erkennen:
Im nächsten Schritt habe ich mit Sekundenkleber die Innenbeleuchtung auf die Inneneinrichtung geklebt, die Kabel nach unten geführt und den Waggon wieder zusammengebaut:
Als letzter Arbeitsgang wurden die Kupplungen in die Schächte gesteckt, die Kabel auf die richtige Länge gebracht, zu den Kupplungen verlegt und angelötet.
Das löten muss schnell gehen, da sich sonst die Drähte in den Kupplungen auf Grund der Wärme sich wieder lösen können:
Dann heißt es aufgleisen, testen und sich wie Bolle freuen . Sollte das Licht nicht leuchten, muss man die Kontakte etwas nachbiegen:
Die Kupplungen muss später per Hand unter Hilfenahme eines Stabes/Schraubenziehers oder sonstiges lösen. Da man aber in der Regel im Wagenverbund fährt, macht das nichts. Außerdem kuppeln die Waggons so auch nicht von alleine ab.
Da das Licht leicht pulsierte, habe ich noch einen Gleichrichter, gebaut aus 4 Dioden, in dem Waggon für die Stromaufnahme eingesetzt. Da während der Fahrt das Licht auf Grund der Stromaufnahme flackern kann, werde ich noch elkos nachrüsten.
Das war’s. Bei Fragen könnt ihr gerne auf mich zukommen.