#1 von
Laenderbahner
(
gelöscht
)
, 27.11.2015 16:49
Hallo,
Zitat von TheK …insofern wäre eine gelungene grüne 95 natürlich eine Lücke; alleine: die gleiche Lackierung wird von Märklin ja auch bei der P 8, G 8.1, T 3, T 12, T 16.1 und T 18 vergessen. Fehlt meiner Liste noch eine preußische Baureihe? Dann da auch. Außerdem alle Bayern sinngemäß. Dagegen hat Fleischmann das ganze bei der G 8.2 (aber wohl auch nur da… mal auf die Reihe bekommen.
wer hätte denn Interesse an Reichsbahn-Dampflokomotiven der frühen Epoche II im Regelanstrich von 1921 (praktisch der ehemalige preußische Anstrich)? Eventuell sogar in den exotischen Beschriftungen des 1. Umzeichnungsplans, als da wären die Baureihen: 16 (P 8 ), 17 (P 10), 31 (G 8.1), 33 (G 10), 56 (T 18), 57 (T 14.1), 59 (T 16.1) und 77 (T 20)?
Mit den Nummern des 2. Umzeichnungsplans und der Lackierung von 1921 gab es doch immerhin die 13 1183 (S 6, FLM), 17 126 (S 10, MäTrix), 39 062 (P 10, Flm), 56 2264 (G8.1, Flm), warum nicht noch einige mehr?
Bei den bayrischen Dmpflokomotiven wäre ich da aber mehr als vorsichtig - ob da die Micro-Metakit Kreationen mit Regelanstrich von 1921 stimmen .... immerhin hatten sogar noch die Neubauloks 18 521 -18 528 im Jahre 1928 bayrische Lackierung.
Nachdem Märklin erst dieses Jahr die P10 und die G 5/5 rausgebracht hat und ich von jeder ein Exemplar habe, wäre natürlich eine T20 im Beuteschema. Passende Güterwagen wäre dazu wohl kein Problem aber Personenwagen?? Bei den anderen wie T 3, T 16.1 oder G 12 wäre ich froh, wenn Märklin die schwarze DRG Version bringen würde.
Erstmal was zum Hintergrund: Was uns die Modellbahn-Firmen heute als "Epoche 2" verkaufen, stellt eigentlich nur den Zustand ungefähr von 1933 bis 1937 dar – denn nur in dieser Zeit waren die Fahrzeuge so einheitlich lackiert und mit dem gelben Reichsbahn-Emblem ausgestattet. Die Epoche 2 ist aber viel bunter!
Die Reichsbahn wurde am 1. April 1920 gegründet. Dies führte zunächst dazu, dass die noch uneinheitlich gestalteten und beschrifteten Fahrzeuge der Länderbahnen einfach nur statt der eigenen Logos nun das Reichsbahn-Emblem oder (bei Güterwagen) den Schriftzug "Deutsche Reichsbahn" bekamen.
1921 wurde der bisherige Preußische Regelanstrich in dunkelgrün mit braunrotem Fahrwerk und mit schwarzer Rauchkammer zum allgemeinen Regelanstrich erklärt. Diese Lackierung wurde in Bayern vollends ignoriert; von den anderen Länderbahnen bei fälligen Neulackierungen (idr. alle 4 Jahre) und bei Neuablieferungen umgesetzt.
1922 wurde ein erster Umzeichnungsplan für ein einheitliches Bezeichnungsschema erarbeitet, welcher jedoch die Bauformen einfach nur durchnummerierte und sich so als wenig erfolgreich erwies. Meines Wissens sind diese Bezeichnungen nur an der T 20 zur Anwendung gekommen; alle anderen Loks (auch Neubeschaffungen) behielten weiter ihre alten Nummern.
1923 entstand ein zweiter Umzeichnungsplan, der schon sehr nah an dem endgültigen System war. In diesem waren für jeden Zweck 20 Baureihen vorgesehen, wobei die ersten 10 an zukünftige Einheitsloks gehen sollten und die zweiten 10 an die nach Achsfolge gruppierten Länderbahntypen (von hinten nach vorne belegt, damit die Nummern wieder frei waren, wenn man sie irgendwann neu brauchen würde). Die Beschriftung sollte nun zumindest theoretisch an Neufahrzeugen angebracht werden – alte Loks hießen noch immer "Münster 5239, "G 8.1" oder sowas.
Erst 1926 wurde damit begonnen, den noch einmal überarbeiteten, jetzt dritten Umzeichnungsplan (es wurden eigentlich nur diverse inzwischen ausgemusterte Baureihen aussortiert) auch im Bestand umzusetzen. Zudem wurde jetzt ein neuer Regelanstrich beschlossen: Unten rot, oben schwarz. Dieser war jedoch noch nicht verbindlich, so dass er selbst bei Neufahrzeugen nicht konsequent angewendet wurde – hier streiten die Gelehrten noch, ob sogar die ersten Einheitsloks (Baureihen 01 und 02) noch grün waren.
Gar erst 1929 (!) wurde nun (pünktlich zur Weltwirtschaftskrise) die schwarz/rote Lackierung nun auch für Altfahrzeuge verbindlich – unter normalen Bedingungen hätte diese Umsetzung bis 1933 gedauert; es ist jedoch gut möglich, dass die Probleme das ganze weiter verzögerten.
1937 verschwand das Reichsbahn-Emblem dann übrigens und wurde durch den Reichsadler mit Hakenkreuz ersetzt. An den Wagen stand nunmehr "DR" für "Deutsches Reich".
Zusammenfassend blieben die alten Nummern also mindestens bis 1923 und maximal bis 1926; die grüne Farbe mindestens bis 1926 und maximal bis ca. 1933 erhalten. Gerade für den letzteren Zeitraum mit seiner Mischung aus den letzten uralten Länderbahnbaureihen wie T 8, G 4.3 oder P 4.2 einerseits und den hochmodernen Einheitsloks der Baureihen 01/02 und 43/44 andererseits braucht es also "grün mit Baureihe". Die Version davor lässt sich dagegen relativ einfach aus den preußischen bzw. bayrischen Versionen erzeugen (die anderen Länderbahnen sind etwas komplizierter, aber da freut man sich wohl eh, wenn man den Sammlern eine Zwischenversion mehr anbieten kann).
Gruß Kai
Güterwagen in H0 aus allen Epochen zum Angucken. Ep.3-Anlage in N zum Fahren.
Zitat von DRG BerndPassende Güterwagen wäre dazu wohl kein Problem aber Personenwagen??
Stimmt, für die P 10 fehlt Märklin tatsächlich etwas passendes – die einzigen hinreichend alten Schnellzugwagen sind die bayerischen von Trix, dort hat man aber wie schon beschrieben weiter sein eigenes Süppchen gekocht. Wenn wir jetzt mal von überflüssigen Doppelentwicklungen absehen, würden mir da als Option vor allem neue Hechte einfallen – die von Roco haben wohl schon einige Jahrzehnte zusammen und leicht andere Bauarten zu treffen, sollte auch keine Unmöglichkeit sein.
Etwas weiter unten gab es analog zu den Schnellzugwagen der "Eisernen Preußen" (Brawa) allerdings auch noch eiserne Abteilwagen – ein solches Fahrzeug wird gerade im Museum in Aumühle (die haben ohnehin einen riesigen Zoo an Abteilwagen!) aufgearbeitet.
Bei den Wagen für Bummelzüge und hat man dagegen sehr früh mit den Donnerbüchsen und den damit eng verwandten Einheits-Nebenbahnwagen ein Design gefunden, welches dann beibehalten wurde.
Gruß Kai
Güterwagen in H0 aus allen Epochen zum Angucken. Ep.3-Anlage in N zum Fahren.
Zitat1921 wurde der bisherige Preußische Regelanstrich in dunkelgrün mit braunrotem Fahrwerk und mit schwarzer Rauchkammer zum allgemeinen Regelanstrich erklärt. Diese Lackierung wurde in Bayern vollends ignoriert; von den anderen Länderbahnen bei fälligen Neulackierungen (idr. alle 4 Jahre) und bei Neuablieferungen umgesetzt. ... Erst 1926 wurde damit begonnen, den noch einmal überarbeiteten, jetzt dritten Umzeichnungsplan (es wurden eigentlich nur diverse inzwischen ausgemusterte Baureihen aussortiert) auch im Bestand umzusetzen. Zudem wurde jetzt ein neuer Regelanstrich beschlossen: Unten rot, oben schwarz. Dieser war jedoch noch nicht verbindlich, so dass er selbst bei Neufahrzeugen nicht konsequent angewendet wurde – hier streiten die Gelehrten noch, ob sogar die ersten Einheitsloks (Baureihen 01 und 02) noch grün waren.
Hallo,
dies und die Ausführung der ersten 01/02er in dunkelgrün habe ich schon oft gelesen, und iirc gibt es irgendwo Fotos, wo man eine Farbabweichung der Kesselbänder und Rauchkammer bei einer der ersten 01er sehen kann.
Gleichzeitig schaue ich mir das Foto der 39 200 der Maschinenbaugesellschaft Karlsruhe (fotografiert auf dem Werkshof) an, ebenso wie die Bilder der G12 und P8 auf selbigem Werkshof; die Bilder sind 1922 und 1923 aufgenommen. Bei allen drei Lokomotiven scheinen Kessel, Rauchkammer, Führerhaus und Tender im gleichen Farbton in glänzender Ausführung gehalten zu sein (ohne abweichende Farben der Rauchkammer und Kesselbänder); die Farbe scheint mir Schwarz zu sein. diehugs.de sagt, dass die Lokomotiven Schwarz waren und rot-braune Rädern hatten und eventuell vor 1914 oder 1917 noch Glanzblechverkleidung. Minus Glanzblechverkleidung nach dem Krieg bleibt Schwarz mit rot-braunen Rädern übrig. Ebenso Württemberg? Baden und Württemberg scheinen den preußischen Regelanstrich nicht angewendet zu haben, sondern sind nach dem Krieg bei ihrem vereinfachten Anstrich mit Schwarz geblieben, der bis auf das rote Fahrwerk schon nahe am späteren Regelanstrich war?
Zu erwähnen ist noch, dass P8 und G12 mit badischen Nummern versehen sind, also wohl noch 1922 oder zuvor von Karlsruhe "bestellt" wurden? 39 200 trägt die Reichsbahnnummer; wer hat diese beschafft und die Farbgebung vorgegeben? Sie trägt am Führerhaus scheinbar "RBD Karlsruhe", Erstzuweisung ist aber RBD Stuttgart; von dort wieder verliehen nach Karlsruhe wegen der Achslastprobleme.
Ach ja, die ursprüngliche Frage: Ja, Übergangsfarbgebung um 1920 würde mich als Käufer interessieren.
Zitat von DRG BerndPassende Güterwagen wäre dazu wohl kein Problem aber Personenwagen??
Stimmt, für die P 10 fehlt Märklin tatsächlich etwas passendes – die einzigen hinreichend alten Schnellzugwagen sind die bayerischen von Trix, dort hat man aber wie schon beschrieben weiter sein eigenes Süppchen gekocht. Wenn wir jetzt mal von überflüssigen Doppelentwicklungen absehen, würden mir da als Option vor allem neue Hechte einfallen – die von Roco haben wohl schon einige Jahrzehnte zusammen und leicht andere Bauarten zu treffen, sollte auch keine Unmöglichkeit sein.
Bei den Wagen für Bummelzüge und hat man dagegen sehr früh mit den Donnerbüchsen und den damit eng verwandten Einheits-Nebenbahnwagen ein Design gefunden, welches dann beibehalten wurde.
Was gefällt Dir nun an den Märklin Hechten nicht? Bei einer T20 in Epoche II würde ich gern preußische Durchgangs- oder Abteilwagen anhängen. Letztere sind von Fleischmann schon lange angekündigt, die von Märklin sollten wohl auch mal überarbeitet werden. Aber Du hast da eine gute Option ins Spiel gebracht. Die Donnerbüchsen-Abteilwagen sind ja ab Anfang der 20er Jahre gebaut worden, damit eine Option. Die bayerischen Schnellzugwagen (ex Trix) habe ich und ich sehe da kein Problem, meiner Meinung nach sich die bis Berlin gefahren.
Zitat von DRG BerndWas gefällt Dir nun an den Märklin Hechten nicht?
Ach die sind neuer als Roco? Sieht man ihnen gar nicht an
Ernsthaft: Die Wagen sehen "drög" aus – einteilige Inneneinrichtung, nix am Unterboden… Die viel zu dominanten Nieten der Roco-Wagen hat man allerdings deutlich schöner hinbekommen. Mit ihren eigentlich viel selteneren Zeitgenossen preußischer und polnischer Bauart von Brawa sind sie indes nicht entfernt zu vergleichen.
ZitatLetztere sind von Fleischmann schon lange angekündigt, die von Märklin sollten wohl auch mal überarbeitet werden.
Die von Fleischmann sind inzwischen da. Dazu gibt es von Brawa noch welche ungefähr zum gleichen Preis – IMHO wäre Märklin besser beraten, die eigenen Abteilwagen so zu lassen und sie über den Preis zu verkaufen (Brawa und Fleischmann wollen je etwa 60€!), statt sich auf einen letzten Endes hoffnungslosen direkten Vergleich einzulassen, der dann nur die Markenfetischisten erreicht. Immerhin sind die dreiachsigen Abteilwagen gewaltige Massenware (21.000 Wagen!), da braucht man doch ein paar mehr
ZitatDie Donnerbüchsen-Abteilwagen sind ja ab Anfang der 20er Jahre gebaut worden, damit eine Option.
Der hat's wirklich hinter sich. Theoretisch hätte noch Liliput die Wagen in eigentlich sehr schöner Ausführung, aber der Preis ist inzwischen markentypisch jenseits von gut und böse.
Gruß Kai
Güterwagen in H0 aus allen Epochen zum Angucken. Ep.3-Anlage in N zum Fahren.
Länderbahn sind da nur die Dreiachser; der Rest sind zweiachsige Einheits-Bauarten der DRG. Aber eine tolle Idee, die Wagen in so einem wild gemischten Display, nach Häufigkeit gewichtet (!), anzubieten.
Gruß Kai
Güterwagen in H0 aus allen Epochen zum Angucken. Ep.3-Anlage in N zum Fahren.
mal auf die Reihe bekommen.
