RE: Multimaus "zweckentfremden"

#1 von hanulleff , 01.12.2015 18:03

Moin moin,

zur Zeit bin ich (als Anfänger) dabei, eine kleine H0f-Anlage aufzubauen. Die Loks will ich mit dem Maxon-Motor von sb-modellbau umrüsten und digitalisieren. So weit alles ohne Problem.
Ich habe hier eine Multimaus (10810) von Roco, mit "Verstärker" (10764), Netzteil und Anschlussgleis. Ich dachte, mal gelesen zu haben, dass man die Speisespannung einstellen könne, finde dazu im Handbuch jedoch nichts. Die Maxon-Motoren sollen mit 12 Volt betrieben werden, der "Verstärker" liefert aber wohl 18 Volt.
Dazu meine Fragen an das erfahrene Fachpersonal hier:
- kann ich den "Verstärker" mit einem 12-Volt-Netzteil betreiben, und passt sich die Ausgangsspannung entsprechend an?
- kann ich den "Verstärker" auf 12 Volt Speisespannung umbauen?
- ist das egal, weil die digitale Ansteuerung über die Lok-Decoder ohnehin die Leistung so begrenzt, dass die 50%-Überspannung keine Rolle spielt?
- gibt es eine bessere, bezahlbare Lösung zur Nutzung der Multimaus?

Die Anlage wird so klein, dass sich ein weiterer Booster sicher nicht lohnt (5-6 Weichen, 2-3 Loks, wenig Licht, nur wenige Meter Gleis etc.).

Ach ja, mittelfristig möchte ich die Anlage mit Rocrail (meine Rechner arbeiten alle mit Linux) betreiben.

Freude an Eurem Hobby wünscht Euch,
Reiner


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RE: Multimaus "zweckentfremden"

#2 von moppe , 01.12.2015 18:58

Wenn du mit der Lok langsam fahren sind der Spannung bis er Motor in Durchschnitt unter 12 Volt.

Wenn du später Rockrail Nuten will, kaufst du ein z21, er hab Ethernet Interface und x-Bus für ihren multimaus.


Klaus


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RE: Multimaus "zweckentfremden"

#3 von UlrichRöcher ( gelöscht ) , 02.12.2015 08:20

Hallo,

Zitat von hanulleff
...
- ist das egal, weil die digitale Ansteuerung über die Lok-Decoder ohnehin die Leistung so begrenzt, dass die 50%-Überspannung keine Rolle spielt?
...


so ist das. Allerdings brauchen Glockenankermotore hochfrequente Ansteuerung durch den Decoder (muss so eingestellt werden, wenn der Decoder nicht schon ab Werk auf "hochfrequent" steht). Die Decoder liefern nämlich nicht einfach eine variable Gleichspannung wie ein DC-Trafo, sondern ein Rechtecksignal voller Spannung aber variabler Länge, das das Laufverhalten der Motoren, vor allem die Langsamfahrt, deutlich verbessert (Impulsbreitensteuerung).

Bei der Zentrale hast Du m.E. die Qual der Wahl. Schau was zu Deinen Vorstellungen, Deiner Anlage und Deinem Geldbeutel passt. Als Zweischienen-Zweileiterfahrer wirst Du sowieso DCC fahren und das liefern alle modernen Zentralen.

Viele Grüße
Ulrich


UlrichRöcher

RE: Multimaus "zweckentfremden"

#4 von hanulleff , 02.12.2015 12:06

Hallo Ulrich,

danke erst mal für Deine Erklärung. Für die Maxon-Glockenanker hat mir sb-modellbau Lenz-Decoder (silber mini) empfohlen, die ich auch einbaue. Die Einstellung auf hochfrequent werde ich dennoch zuerst überprüfen.

Das Multimaus/Verstärker-Paket wird mit einem 18V-Netzteil geliefert. Vermutlich (!) bedeutet das eine Ausgangs-, also Speisespannung von etwa (effektiven, da gepulst) 16V, die dann am Decoder anliegt. Der macht nach meinem Verständnis daraus ein ebenfalls gepulstes positives oder negatives Signal, das je nach Frequenz etc. eine kleinere effektive Spannung liefert. Aber auch dann bleibt die Amplitude des Signals nahe bei den (vermuteten) 16V (mit eventuellen zusätzlichen Spannungsspitzen in der ansteigenden Phase). Meine Unsicherheit dabei: ab welcher maximal-Spannung wird es für die kleinen 12V-Maxon gefährlich, selbst wenn die effektive (gemittelte, RMS) Spannung <= 12V ist?

In den Foren berichten Leute von unterschiedlichen Ergebnissen, wenn sie das Multimaus-Set mit 12V-Netzteil betrieben haben. Es geht von "ohne Probleme" bis "funktioniert nicht". Im Idealfall kommt bei der Eingangsspannung von 12V auch etwa eine Speisespannung von 10V heraus, was für meinen Anwendungsfall ok wäre. Manche Zentralen/Booster liefern aber bei jeder, auch niedrigerer Eingangsspannung die 16V Speisespannung (sagen Foristen, ich habe das nicht überprüfen können). Wenn Forenteilnehmer berichten, dass eine Eingangsspannung von 12V funktioniert, muss das nicht heißen, dass das gemittelte Ausgangssignal, also die Speisespannung am Decoder, auch 12V ist. Es kann auch heißen, dass eben das Signal am Motor gemittelt, also effektiv <= 12V ist, aber die Spitzen von 16V bleiben. Leider verfüge ich nicht über ein DSO, um das zu überprüfen. Da ich für den Umbau der Busch-Loks die Ersatz-Motoren von Maxon mit 2-Komponenten-Kleber einkleben muss, darf mir der Motor aber nicht zu schnell aufgeben. Ich würde das Risiko einer Überlastung gern so weit wie möglich ausschließen. M.a.W., ich würde gern *wissen*, was aus dem Verstärker von Roco bei 12V Eingangsspannung tatsächlich herauskommt.

Zur Zentralen-Wahl: meinen Anfänger-"Kenntnissen" nach sollte doch der zur Multimaus gehörende Verstärker eine Zentrale sein? Auch wenn ich später wegen der Automatisierung auf eine andere Zentrale wechseln werde, müsste das Multimaus/Verstärker-Paket doch erst einmal meine paar Weichen und 2-3 Loks ausreichend ansteuern können. "Später" denke ich an, z.B., GBM Master von Fichtelbahn oder die GCA-Familie von Peter Giling.

Ich glaube, wenn diese erste Hürde überwunden ist, wird alles leichter - auch das Verständnis

Hoffnungsvoll und mit freundlichen Grüßen,
Reiner


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RE: Multimaus "zweckentfremden"

#5 von stephan_bauer , 02.12.2015 19:49

Hallo Reiner,

der Multimaus-Verstärker kann keine höheren Spannung erzeugen, als am Eingang angelegt werden. Liefert das mitgelieferte Netzteil Wechselstrom oder Gleichstrom?
Ich denke, für den 12V-Motor wäre eine Netzteilspannung von 14V passend. Am Decoder fällt ja auch noch ca. 1V ab.
Der Multimaus-Verstärker kann 3A liefern. Das sollte für Deinen Zweck mal reichen.

Das mit dem GBMBoost von Fichtelbahn kann ich nur unterstützen

Grüße
Stephan


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RE: Multimaus "zweckentfremden"

#6 von hanulleff , 03.12.2015 00:45

Moin Ulrich,

das Roco/Fleischmann-Netzteil liefert 18V DC bei 36 VA. Ich habe hier noch ein 12V-Netzteil von einem alten LG-Laptop herumliegen. Es liefert 5A Gleichstrom.Das reicht für den Verstärker, dessen eigenes Netzteil bei 18V nur 2A zur Verfügung stellt.
Es ist nicht von Nachteil, wenn am Ende nur 10-11V am Gleis resp. am Decoder ankommen. Die Feldbahnen fahren real sowieso sehr langsam, und das wird mit dem Maxon und der Digitalisierung hoffentlich sogar noch verbessert. Z-Bahnen fahren mit <=10V, der originale analog-Trafo von Märklin für die Miniclub liefert sogar nur 8V bei 1A. Die Mini-Decoder und -Motoren sind sicher auf diese Werte ausgelegt. Hoffe ich.

Mit Herrn Schörner von Fichtelbahn habe ich heute telefoniert. Er machte mich noch darauf aufmerksam, dass einige Lenz-Decoder noch nicht das Railcom-Protokoll verstehen. Ich habe im Handbuch nachgeschaut: meiner kann's. Es bleibt also bei der bisher geplanten ersten Konfiguration mit der späteren Erweiterung und Automatisierung mit GBMBoost etc.

Danke noch mal für die HIlfe.

Alles Gute,
Reiner


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RE: Multimaus "zweckentfremden"

#7 von UlrichRöcher ( gelöscht ) , 03.12.2015 09:05

Hallo Reiner,

Zitat von hanulleff
... Meine Unsicherheit dabei: ab welcher maximal-Spannung wird es für die kleinen 12V-Maxon gefährlich, selbst wenn die effektive (gemittelte, RMS) Spannung <= 12V ist?


ich habe noch nie gehört, dass es diesbezügliche Probleme gibt. Die einzige handfeste Sache, die ich bei Glockenankermotoren kenne, ist die erforderliche hohe Frequenz. Wenn Du Dir da unsicher bist, frag' doch mal bei SB deshalb an.

Willst Du Railcom nutzen, brauchst Du eine Zentrale, die das kann.

Viele Grüße
Ulrich


UlrichRöcher

RE: Multimaus "zweckentfremden"

#8 von Oambegga Bockerl , 19.12.2015 22:39

Hallo,

der Gedanke mit der Spannung möglichst weit runter zu gehen ist vollkommen richtig. Besonders der Verstärker der Multimaus neigt dazu im Leerlauf eine unüblich hohe Spannung abzugeben. Die Miniaturdecoder werden es dir mit Lebensdauer danken! [emoji6]


Grüsse Thomas,

Roco Z21, cT/Tran ZF5/HR3,WLAN-Multimäuse, RocRail, HSI-88, ZIMO MXULFA, Peco Streamline Code 75 Umbau auf 3-Leiter, nur DCC-Decoder von cT/Tran, Lenz, Tams, LDT und Zimo, Anlage Bad Reichenhall im Bau.


 
Oambegga Bockerl
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