Der hier immer wieder geäusserte Wunsch nach kürzerem Lok-Tenderabstand ist bei Märklin angekommen: Interview mit Hern Sieber im Modelleisenbahn magazin.
Es bewahrheitet sich, was ich immer gesagt habe: berechtigte Kritik hier sachlich vortragen, Märklin liest mit. Also, liebe Stummianer: keine Scheu. macht Verbesserungsvorschläge und bemängelt sachlich, wenn Euch was nicht gefällt. (evtl. auch direkt an Märklin).
Dem Interview ist nur zu entnehmen dass H. Sieber erklärte: "Wir legen mehr Wert auf das Fahrverhalten, schauen mehr auf DInge wie den Lok-Tenderabstand und wir haben neue Modelle gebracht wie die S2/6, die 18.5 oder die 01.5, die auch im Zweileitermarkt gut angekommen sind."
Es kann durchaus sein dass damit die Problematik bei der 18.5 gemeint war; immerhin als Insidermodell das wohl auflagenstärkste Produkt.
Zum Lok-Tenderabstand kann man bislang lediglich feststellen dass bei der neu angekündigten BR10 die Deichsel nun nicht mehr gekröpft und somit vermutlich längenstabiler ausgeführt werden soll ("optimierter Lok-Tenderabstand" mit gleisradiusbezogen verstellbarer Kurzkupplung zwischen Lok und Tender); ebenso bei der zweiten Neuheit, der SBB C5/6 ("Verstellbare Kupplung mit Kinematik zwischen Lok und Tender").
Verstellbare Lok-Tenderkupplungen und Kinematiken gab es ja schon zuvor.
Ob und um wieviel der Lok-Tenderabstand tatsächlich geringer ausfällt als bei bisherigen Schlepptendermodellen muss man abwarten; bei einem befahrbaren Mindestradius von 360mm darf man keine Wunderdinge erwarten.
Wie immer, bei solchen Themen, wird alles nur auf ein Detail reduziert, aber nur die Konstruktion einer Schlepptenderlok als Ganzes, könnte eine optimale Lösung auch für den Lok-Tenderabstand bringen. Wichtig ist dabei auch die Führung von Lok u. Tender durch die Schiene. Aber so lange Tenderantrieb u. Rahmenführung durch Vor u. Nachläufer sowie die Gewichtsübertragung über ausgleichende Hebelkonstruktionen gerade in diesem Forum mehrheitlich nicht akzeptiert werden, sind solche Themen dann sinnlos. Ob Herr Sieber als Kaufmann, in den paar Dienstjahren für solche technischen u. mechanischen Lösungen überhaupt ein Gefühl entwickeln konnte, kann ich nicht beurteilen. Aber die letzten Konstruktionen der Schlepptenderloks (auch anderer Firmen) konnten mich nicht überzeugen. Wer mal die mechanischen Lösungen der Piko BR23 (vor ½ Jahrhundert), der Piko 01.5 (~1975), der Märklin BR61001, der alten Roco BR93, der Gützold BR19,…?, genau studiert u. daraus etwas lernt, könnte heute die optimale Schlepptenderlok konstruieren.
Zitatbei einem befahrbaren Mindestradius von 360mm darf man keine Wunderdinge erwarten
Diesen (Alibi-) Satz verstehe ich nicht wirklich. Wenn es möglich ist, einen Zug aus 30cm langen kurzgekuppelten Silberlingen entgleisungsfrei durch eine 360mm Radius zu schieben, was bei mir problemlos geht, dann sollte das auch mit einer beidseits kullissengeführten Lok-Tenderkurzkupplung und gezogenem Zug möglich sein - oder?
hallo Ralph, der Vergleich zu Personenwagen ist hier meiner Meinung nach nicht sinnvoll. Der Wagenkörper von Wagen mit Drehgestellen an den Fahrzeugenden schwenkt in Kurven ganz anders aus als der Lokkörper einer Dampflok mit einer Vielzahl von Treibachsen in der Lokmitte. Ein Lokkörper von sagen wir mal 18cm schwenkt viel weiter aus als ein Wagenkörper mit 18cm oder mehr. Für einen möglichst kurzen Lok-Tender-Abstand müsste der Drehpunkt (ja gilt auch für KKK) im Lokbereich möglichst nah bei der Lokmitte liegen. Das geht natürlich nur sehr bedingt, weil ja bei Märklin der Antrieb in der Lok sitzt und die Lok-Tender-Verbindung irgendwo hinter der ersten Kuppelachse aufgehängt sein muss. Da sind meiner Meinung nach schon ein paar Grenzen vorhanden, die nicht völlig wegdiskutiert werden können.
Nichts desto trotz, hoffe ich auch auf besser konstruierte, möglichst kurze Lok-Tender-Abstände und für Vitrinenbahner auf eine Umsteckmöglichkeit auf Minimalabstand.
Mit gekuppelten Grüßen
BJB
Unser Stammtisch: MUCIS Korruptiländ - Märklin H0 Anlage: http://stummiforum.de/viewtopic.php?f=64&t=85449 von dort geht es auch weiter nach "Hundling" und in "Mein kompaktes BW im Gleisdreieck" Meine C-Gleis Gleispläne findet Ihr unter: Gleispläne und dort dann unter Plansammlungen C-Gleis
es handelt sich dabei um völlig unterschiedliche Voraussetzungen. 1.Die Kulissen in Personenwagen können -platzbedingt-meist deutlich weiter auslenkend konstruiert werden 2.Das funktioniert nur deshalb, weil die Waggons a) nahezu gleiches Gewicht haben b)die Deischseln durch in der Wirkung entsprechend angepasste Rückstellfedern beidseitig identisch (d.h. an beiden zusammengekuppelten Waggons gleich) in die Ausgangsposition zurückgezogen werden Die volle Realisation der genannten Voraussetzungen ist bei einer Schlepptenderdampflok nahezu unmöglich.Hier ist zum Beispiel zu beachten das unterschiedliches Gewicht von Lok und Tender(Zugkraftproblermatik).Weitere gesichtspunkte sind zB auch Schiefstandproblematik,völlig unterschiedliche Fahrwerkskonstruktion von Lok und Tender . Würde man Personenwagen extrem unterschiedlichen Gewichtes(oder auch Güterwagen) hintereinanderkuppeln, würde das auf der Anlage auch nicht mehr funktionieren.Als ich noch eine sehr große Anlage hatte,baute ich sämtliches altes Rollmaterial auf kulissengeführte Kurzkupplung um.Das hat in den längeren Zügen, die ich gefahren habe , nur deshalb funktioniert,weil auch die Waggongewichte angepasst wurden.mfG
Zitatbei einem befahrbaren Mindestradius von 360mm darf man keine Wunderdinge erwarten
Diesen (Alibi-) Satz verstehe ich nicht wirklich.
Der Satz sollte eigentlich verständlich sein; es geht um den UNGEHINDERT befahrbaren Mindestradius - oder warum hat Märklin wohl bei diversen Loks längenverstellbare Lok-Tenderkupplungen oder auch separat einsteckbare Kolbenstangenschutzrohre?
Falls Du es noch nicht getan hast, schau einfach mal in die Bedienungsanleitung einer dieser Lok(s) rein; vielleicht besitzt Du sogar selbst eine, dann müsstest Du es eigentlich wissen (können).
PS: Die hier gemachten Erklärungen bzw. Ausführungen bzgl. der Unterschiede in der Kulissenführung zwischen Schnellzugwagen und Schlepptender-Dampfloks sind hoffentlich inzwischen auch einleuchtend.