Hallo zusammen
es gibt wieder Fortschritte beim Projekt "Berlin Friedrichstraße".
Inzwischen sind alle 14 Teile gezeichnet worden. Die Zeichnung erfolgt mit Sketchup. Um die Zeichnung verwenden zu können, muss sie hinterher in mehreren Schritten repariert werden. Zuerst einmal haben Flächen eine weiße Innen- und eine grüne Außenseite. Viele Flächen sind verdreht und müssen umgedreht werden. Danach wird ein STL exportiert und in Netfabb eingelesen. Dort zeigt sich mitunter, dass immer noch Flächen verdreht sind, denn immer wenn Sketchup Teile spiegelt, werden alle Flächen auf Links gedreht, aber nicht so angezeigt. Korrigiert man auch das, hat man in Sketchup wieder grüne Innenflächen, die Netfabb für Außenflächen hält.
Eine automatische Korrektur im Umfang, den Netfabb kostenfrei anbietet, schließt nun zwar alle Löcher, die Sketchup beim Zeichnen entstehen lässt, ein scheinbar homogenes Teil besteht aber weiterhin aus mehreren Teilen, die nicht korrekt zusammen hängen. Diese Reparatur lässt sich mit meinen Mitteln nicht mehr durchführen. Dafür kann es sein, dass Löcher geschlossen werden, die keine sind. Etwa, in dem bei einem Fenster mit 9 Scheiben die mittlere verschlossen wird. Manchmal kann man das einfach wieder löschen. Als der Turm beim Reparieren automatisch auf halber Höhe innen verschlossen wurde, was zu viel Materialeinsatz zur Folge hätte, werden nach dem Herauslöschen aber wieder Löcher angezeigt.
In diesem Zustand gingen die 14 Dateien zu 3DLabs. Die Experten dort konnten dann mit einem mir nicht näher bekannten Programm die losen Shells verbinden und mir das STL zur Kontrolle wieder zusenden. Im Netfabb sind dann keine Fehler mehr sichtbar und es werden auch keine Fehler mehr angezeigt.
So habe ich von allen Teilen nun einen Probedruck anfertigen lassen. Da die flachen Wände mit den einseitigen Gesimsen sich beim Abkühlen verziehen, hat 3DLabs einen weiteren Bearbeitungsschritt eingefügt, der dafür sorgt, dass die Teile plan bleiben. Die Teile sind gestern gekommen und wurden sofort in Waschbenzin gebadet und anschließend mit Weinert-Grundierung gespritzt, denn am Rohteil lässt sich nur schwer entscheiden, ob es nun fehlerfrei ist, oder nicht.
Kurz: Das Ergebnis ist hervorragend. Gleiches gilt auch für die Unterstützung seitens 3D-Labs, die ja auch dafür Sorge tragen, dass beim Drucken die Teile alle in geeigneter Lage positioniert sind, so dass sich eine einheitliche Schichtung ergibt, die ein auch etwas den Eindruck einer Backsteinwand macht, denn vergröberte Backsteine habe ich nicht gezeichnet. Alle Fehler bei den Versuchen aus dem Frühjahr konnten beseitigt werden. Anders als beim Messingätzen fallen auch nicht sofort übersehene Konstruktionsfehler auf und beim Zusammensetzen des Gebäudes wäre auch manches leichter hinzunehmen, als ein Messingteil, dessen Knicklinie unberücksichtigt blieb, und dass dann wegen 0,2mm nicht zusammengefügt werden kann.
In diesem Zustand werde ich nun den Druck für alle benötigten Teile in Auftrag geben. Allerdings muss man auch sehen, dass das Projekt schon recht kostspielig ist, weswegen ich mich nun einschränken muss. Die Rückseite wird nicht gedruckt, sondern nur aus flachem Polystyrol gefräst. Auch die Binder des Hallendachs können nicht gedruckt oder geätzt werden. Über das Gitter der Glasfronten mache ich mir noch Gedanken und bei den Fenstern sind bisher nur die massiven Profile gedruckt. Es fehlt hier also eine Lage - geätzt oder nur auf Folie gedruckt. Mal sehen.
Auch die zukünftige Farbe ist noch vakant. Nach kolorierten Postkarten war der Bahnhof in dieser Form, wie er bis in die 20er Jahre stand, rot mit grünspanfarbenen Dächern wie der Bahnhof Hackescher Markt, nicht hell wie z.B. der Leerter Stadtbahnhof. Ich ringe noch etwas damit, denn viele Schwarz-Weiß-Aufnahmen erwecken und gewöhnen an einen anderen Eindruck.
Ich werde berichten, wenn sich wieder etwas größeres tut. Schönes Wochenende!




