Hallo zusammen
Zur Post.
@Peter: Sorry...aber ich glaube, dafür wirst du heute entschädigt werden. Zur Drainage: Die Stellriemen sind Plastik aus der Bastelkiste. Kann man auch gut selber machen aus schmalen Profilen und die Kanten einschneiden. Dann bizeli Farbe drauf und fertig. Steine sind normaler Schotter von TAMS.
@Michael: Danke für die Komplimente. Und du als Insider weisst ja, was für eine Strassenbahn bald dort zum Einsatz kommen wird. Ansonsten dir weiter Gute Besserung!
@Matthias: Hmm, dass in der DDR drauf geschaut wurde, dass Häuser nicht verschmutzen... Da auch an den Seitenwänden, wo jeweils ein Plattenweg war sowie unter den EG-Balkonen wo nie Regen direkt hinkam, dieser Steinstreifen war, wird's wohl schon der Entwässerung gedient haben.
So, Mylina hat ja Ihre Klausuren durch und auch der Follet hat seine Prüfung bestanden. Grund genug für uns, mal wieder nach Bauma zu fahren und 1:1 zu basteln. Und jaaahaaaa, wir haben Bilder gemacht!
In der Sektion Wagenunterhalt waren wir heute nur zu dritt. Also haben Michi (unser Sektionschef) und der Follet sich den schweren Arbeiten angenommen und die Mylina hat diverse Bauteile lackiert, Trittbretter demontiert, neu grundiert und lasiert. Und natürlich ab und an auch noch beim Michi und Follet mit geholfen.
Der Follet hat jeweils fotografiert und wird auch jeweils ein paar erklärende Worte beisteuern. Daher nun der folgende Bericht nur vom Follet.
Als wir gegen 10 Uhr eintrafen, wurde gerade mit dem Traktor die Dampflok "Schwyz" aus der Remise gezogen.
Sie wurde auch grad angeheizt, wie wir erfuhren war für den Nachmittag ein Dampfsonderzug bestellt worden.
Für uns standen wieder Arbeiten am C 107 an, der gleiche Wagen, an dem vor 2 Wochen die My und ich das komplette Gestänge geschmiert hatten.
Einfach der Blick unter den Wagenboden... sicher nicht alltäglich für jeden. Bei den Arbeiten vor 2 Wochen haben wir auch einen Fehler festgestellt, den es zu beheben galt.
Das Bremsdreieck war bei einer früheren Revision falsch eingebaut worden und musste um 180 Grad gedreht werden.
Das Schadensbild sieht man hier, der Bolzen rechts ist nicht mehr zu gebrauchen.
Danach wurde es richtig spannend. Der Vereinsvorstand hat an seiner letzten Sitzung beschlossen, dass die Samstagsgruppe vom Wagenunterhalt ab sofort sich um die gesamte Technik der Wagen kümmert während die Dienstagsgruppe sich eher um die optischen Reparaturen kümmert.
Also stand für mich unter Anleitung von Michi mein erster Bremsanlagentest am C 107 an.
Für diesen Test brauchten wir unseren Rangiertraktor und ich war als Michi's Rangierer dabei. Hier ein Blick auf die Armaturen des Tm 2/2.
Blick aus dem Führerstand über unsere Gleisanlagen. Links zu sehen die sich aufheizende "Schwyz", rechts die Gleise gehören der SBB.
Dann musste ich "vom Bock springen" und zwei Weichen umstellen, damit wir zum richtigen Tor der Remise kommen.
So, nun sind wir auf dem richtigen Gleis unterwegs zu unserem 107.
Links auf den Gleisen der SBB zu sehen ein FLIRT von die S-Bahn nach Winterthur erbringenden Verkehrsgesellschaft "Thurbo".
Der Tm 2/2 hat am C 107 angedockt, gekuppelt wird nicht, allerdings die Druckluftleitungen nun miteinander verbunden.
Nun wird die Dichteprüfung durchgeführt. Das Bremssystem wir auf gut 5 bar aufgeladen. Danach wird die Luftzufuhr von der Lok zur Bremsanlage abgestellt. Innerhalb 1 Minute darf der Druck maximal um 0,3 bar absinken. Beim ersten Versuch sank er jedoch ab bis auf 4,2 bar. Bremsschlauch undicht! Bremsschlauch markiert zum auswechseln, zweiten Bremsschlauch (es ist Vorschrift, dass Personenwagen 2 haben müssen) angeschlossen und siehe da, wir hatten innert 3 Minuten nur 0,2 bar Druckverlust, also restliche Bremsanlage alles dicht.
Nun musste noch die Bremskraftwirkung kontrolliert werden, dies geschieht am Bremszylinder. Mit Kreide wird im ungebremsten Zustand die Zylinderstellung markiert.
Dann wird von der Lok aus eine Bremsung mit 4 bar ausgelöst (hat die My gemacht) und anhand der Markierung kann man den Weg des Zylinderhub messen. Dieser darf 10 cm nicht überschreiten. Wir waren bei 9,5 cm und somit alles OK!
Zwischendurch mal wieder ein Bild von der "Schwyz", die mittlerweile fast Betriebsdruck erreicht hat. Der Heizer war am alles abschmieren, alles putzen und natürlich das Feuer am überwachen.
Drei der vier Puffer am C 107 waren nicht mehr gut. Einen Pufferteller darf man gar nicht oder nur unter grösster Kraftanstrengung drehen können. Bei diesen war dies mit einer Hand möglich. Da bereits in der Vergangenheit mit Distanzringen die nachlassende Federkraft ausgeglichen worden war, brauchen diese Puffer nun neue Federn. Diese sind bestellt, aber da dies auf Grund des Alters unserer Wagen alles Einzelanfertigungen sind, dauert es noch, bis sie da sind. Wir haben die 3 Puffer jedenfalls demontiert (geht wirklich nur zu zweit) und demnächst werden sie revidiert und erhalten neue Federn.
Zwischendurch gab es am Nachmittag nochmals ein kleines Dampfspektakel. Die inzwischen betriebsbereite "Schwyz" hat die "401" aus der Remise geholt.
Hintergrund ist, dass die "401" morgen die Planzüge führt und der Lokführer nicht mitten in der Nacht aufstehen möchte. Daher hat er bereits heute alle Putz- und Schmierarbeiten erledigt und die Lok vorgeheizt, um sie bis morgen auf kleiner Glut zu halten.
So, soweit erstmal wieder von uns.
Demnächst geht es an der WWWB weiter. Wobei dort wir uns nun erstmal dem Digikram widmen möchten und zum Laufen bringen wollen.
Euch allen einen schönen Sonntag!
LG
Mylina&Follet