Hallo zusammen,
ich heiße Wolfgang und habe von meinem Großvater eine H0 Eisenbahnanlage mit vielen Lok aller Marken geerbt. Nun möchte ich einen Teil verkaufen, einen Teil in einer Minianlage fahren lassen und einen weiteren Teil (den schönsten) in die Vitrine stellen.
Ich habe mal ein paar Loks auf zwei Meter Testgleis gestellt und fahren lassen (AC und DC).
Wenn ich nun am Trafo aufdrehe bewegen sich die Loks bei unterschiedlichen Einstellungen.
Wechselstrom: Manche Loks fahren schon bei 10 manche erst bei 30 manche erst bei 80.
Ähnlich bei Gleichstrom: Hier habe ich 1 - 8. Manche fahren bei 1 manche erst bei 5.
Jetzt meine Frage: Was ist normal? Was ist leichtläufig? Ab wann kann man sagen, dass die Lok verharzt oder verschmutzt ist?
Anscheinend hat jedes Modell auch unterschiedliche Endgeschwindigkeit. Spielt das beim Anfahren auch eine Rolle? Je schneller, desto eher losfahren?

Danke für eure Hilfe

Wolfgang

Hallo Wolfgang,

Anfahren:
es hängt zum Einen vom Fahrzeug als solcchem ab - technischer Aufbau und Leichgängigkeit des Antriebes und zum Anderen auch ein wenig vom Hersteller und dem Alter der Lok.
Bei Märklin war es früher zu analoger Zeit häufig so, dass unter ca 100 (von 250) keine Bewegung erfolgte, man aber wenn man sie aber mit höherer Einstellung ans Laufen gebracht hatte wieder runter regeln konnte.
Bei jüngeren Fahrzeugen sind die Antriebe verbessert worden und laufen daher häufig früher an.

Höchstgeschwindigkeit:
Diese ist zum Einen vom Vorbid abhängig, aber auch hier gilt: früher waren viele Fahrzeuge umgerechnet deutlich zu schnell. So schaffen kleine Märklin-Dampfloks teilweise umgerechnet mehr als 200 km/h und hängen jeden ICE locker ab...

Gruß
Railstefan

Hallo Railstefan,

danke für die schnelle Antwort. Habe vergessen zu erwähnen, dass es sich ausschließlich um analoge Loks >15 Jahre alt handelt.
Das mit dem schnell losfahren und dann aus ganz langsam regelbar kann ich auch. Das ist also normal.
Für mich heißt das, dass eine Lok welche zwischen 10-50 (von 250) bzw. 1-3 (von losfährt in Ordnung ist.
Was erst später losfährt müsste mal gereinigt werden.
Danke für deine Hilfe.

Gruß

Wolfgang

Hallo Wolfgang,

eine kleine Inspektion/Reinigung hat eigentlich nie geschadet.
Bei Fahrzeugen, die aber schon schön früh losfahren und kaum Geräusche machen, dürfte alles OK sein.
Bei alten Märklin-Loks melden diese sich von ganz alleine, wenn ihnen Öl fehlt - man kann es sehr deutlich hören...
Dazu kommen dann noch verschlissene Schleifer bei Märklin-Loks und Fusseln an den Radschleifern mancher Gleichstrom-Lok. Fusseln gehören nirgendwo hin, sammeln sich aber überall, wo man sie nicht brauchen kann...

Hast du mal ein paar Artikelnummern und Bilder vom Innenleben dser ein oder anderen Lok zur Hand? Manches kann man daran bereits erkennen.
Bilder kannst du aber nur über einen externen Hoster, wie z.B. abload.de hochladen - schau mal in den FAQ des Forums. Das ist sehr einfach.

Viel Erfolg
Railstefan

Guten Abend Wolfgang und Railstefan,

@Duchemin (Wolfgang):
sofern ein AC-Modell von Märklin >50 (von 200 am Trafo) losfährt, sollte das Getriebe überprüft werden.

@Railstefan: mit entsprechender Wartung fahren bei mir *alle* Modelle älterer Bauart bei <50 an, viele sogar noch bei viel weniger bzw. dem Rangiergang.

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn

Hallo,
die Anfangsspannung, die der Trafo abgibt, wenn Du gerade von Null an aufdrehst, ist je nach Typ des Trafos ganz unterschiedlich. Bei manchen Trafos fahren die Loks viel schneller los als bei anderen. Auch die maximale Spannung , die die Trafos liefern, und damit die (meist ohnehin viel zu hohe) Höchstgeschwindigkeit ist sehr unterschiedlich. Wenn die Loks lange nicht gefahren sind, sollten sie gereinigt und neu geschmiert werden. Dazu würde ich den Motor zerlegen, den Anker rausnehmen und den ganzen Abrieb/Dreck entfernen, evtl. den Kollektor ganz vorsichtig abschleifen und den Dreck zwischen den Fugen rauskratzen, alle Zahnräder mit Q-Tip und Feuerzeugbenzin (Vorsicht, feuergefährlich) reinigen, die Achslager durch injizieren von ganz wenig Benzin durchspülen, alles neu schmieren (Lager mit Öl, Zahnräder mit Lokfett, nicht zu viel), alles wieder zusammenbauen und Kohlebürsten und Schleifer erneuern. Danach braucht die Lok so etwa 1/4 Std. Einfahrzeit in beide Richtungen und dann sollte alles wieder perfekt laufen.
Je nach Trafo/Lok Kombination könnte es noch sein, daß die Schaltschieberfeder am Umschaltrelais justiert werden muß, damit die Lok korrekt und ohne Sprung umschaltet.
Gruß Jochen

Hallo Wolfgang,

wie hier schon geschrieben wurde "schadet" ein bisschen Wartung nicht. Auch wenn die Lokomotiven lange nur gelagert waren.
Je nachdem wie alt deine Schätze sind kann es auch ein anderes Problem sein...
Ich besitze 3 alte Fleischmann Dampflokomotiven aus den 50 er Jahren. Eine BR 80 die sehr schön fährt (mit Rundmotor). Eine BR 01 und eine BR 03 mit Blockmotor die erst spät fahren und warm werden.
Ich fand heraus das der Statormagnet des Motors über die Jahrzehnte etwas von seiner Feldstärke eingebüßt hat.
Man spürt es deutlich wenn bei ausgebauten Motor dieser sich sehr leicht von Hand drehen lässt.
Der Rastmoment beim Polwechsel ist kaum spürbar.
Ich konnte das reparieren in dem ich den Statormagnet wieder magnetisiert habe.
Man nimmt 3 starke Neodym Magnete (3 Pole) und heftet sie im 120grad Winkel an den Statormagneten .
So lässt man ihn paar Tage liegen. Danach baut man alles zusammen. So einfach wie einen Schraubendreher zu magnetisieren.
Das gilt aber nur für Gleichstrom Motoren!
Wechselstrom Motoren (Märklin) haben stattdessen Spulen.

Gruß Thomas.

Hallo,
der Satz "ein bißchen Wartung schadet nie" klingt zwar gut, aber bei ca. 350 Loks wüßte ich nicht wo ich anfangen und wo aufhören sollte.
Deshlab werde ich erst mal alle auf die Gleise setzen und testen. Wenn sie im akzeptablen Rahmen losfahren (jetzt weiß ich ja wie groß dieser Rahmen ist) mache ich nichts und verkaufe sie so wie sie sind. Die Loks sind sehr gepflegt und eigentlich alle im zustand 2, keine Fussel oder Dreck. Lediglich wohl z.T. verharzt.
Die Loks, welche mir besonders gut gefallen, werde ich falls nötig versuchen flott zu machen und in eine Vitrine stellen, bzw. in Betrieb nehmen in einer Minibahn.

Danke für eure Hilfen.

Gruß
Wolfgang

Hallo Wolfgang,

wenn du dann irgendwann mal einen Überblick gewonnen hast, so zeig uns doch mal die ein oder andere Lok oder eine Übersicht.

Es gibt hier im Forum auch einen Kleinanzeigen-Bereich - allerdings muss man eine gewisse Anzahl Beiträge geschrieben haben, bevor man selber anbieten darf (so war es zumindest meiner Erinnerung nach)

Ansonsten erfolgreiches Testen
Gruß
Railstefan