Hallo zusammen,
Herbst 1971. Oberlokführer Karl Meyer vom Bw- Ulm ist mit seinem "Gehilfen", Reservelokführer Winni Hägele unterwegs ins Allgäu. Den Wendebahnhof Reuthin haben sie eben mit ihrer leichten Fuhre verlassen, nicht ohne (zollfrei) noch jeder eine Flasche 60%igen Stroh - Rum mitzunehmen. Wer weiss, wann sie wieder diese Tour fahren werden. Langsam kommt ihr P2588 zum Stehen. Zugkreuzung. Die Schranke ist schon zu, endlich kommt er.
Bespannt mit dem neusten, was die Deutsche Bundesbahn 1971 zu bieten hat. Eine 103!
Als der Zug vorbei ist, und Fahrt frei signalisiert wird, lassen sies anrollen.
Unterdessen auf der Lok des IC: "Schau amoi, Freddi, a oide 03er", raunt Ausbildungslokführer Gernot Heinzmann vom Bw- München HBF seinem Beimann Alfred Kontarsky zu.
Ja, derzeit läuft die Personalschulung auf den neuen 103ern, während die 03 kurz vor der Abstellung steht. "Na sowas" grinst der, "mir fahren de neie 03er und dia do de oide. Fast wia zwoa Schwestern."
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Ja, aber zwei ungleiche. Solche ungleiche Schwestern werde ich die nächsten Tage immer mal wieder zeigen.
Viel Freude dabei und heute einen schönen 2. Adventssonntag
Gerhard
Anmerkung: Rund 40 Jahre liegt zwischen der Entstehungszeit der beiden Loks, beide zu ihrer Zeit Stolz der Bahn. Der "Salondampfer" 03 132 wurde 1933 von der damaligen Deutschen Reichsbahn als leichte Schnellzuglok abgenommen, und vor 1971, dem Ende der Baureihe bei der DB in Ulm abgestellt.
Die 103 140 der ersten "kurzen" Bauform wurde 1971 abgenommen und 2000 abgestellt. Es ist eher unwahrscheinlich, dass sich diese beiden je begegnet sind. (Modelle: Fleischmann 03, Roco 103)