RE: Einbau von Handylautsprechern

#1 von WolleH , 03.01.2018 15:17

Hallo zusammen,

Handylautsprecher, auch als "Brüllwürfel", "Jumbo" oder "Donau" oder was weiß ich gehandelt, werden allermeistens mit einer "Resonatorkapsel", "Schallbox" oder wie auch immer angeboten.

Die sind so aufgebaut, dass die primäre Schallabstrahlung in die Kapsel hinein erfolgt - die Lautsprechermembran ist nämlich auf der Seite, die immer festgeklebt wird.

Hat das eigentlich schon mal jemand anders herum gemacht?

Also, eine rechteckige Öffnung in einem etwas größeren Gehäuse und den Lautsprecher von innen eingeklebt - also die Anordnung erhalten, die bei jeder normalen Lautsprecherbox auch gewählt wird? Lautsprechermembran nach außen?

Rein vom Schalldruck her ist das natürlich egal, zu welcher Seite die Membran sitzt, das ist mir schon klar.
Das Abstrahlverhalten ist jedoch von der Membranseite immer besser und der Klang sollte eigentlich klarer und kräftiger sein.

Aber alle Theorie ist grau - deswegen meine Frage, wer es GEMACHT (!!!) hat und was dabei herauskam.


Gruß
Wolfgang


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RE: Einbau von Handylautsprechern

#2 von Christian_B , 03.01.2018 17:47

Hallo Wolfgang, ein interessantes Thema.

Ich hab mich die Tage auch schon mal gefragt, wo kommt eigentlich so richtig der Lärm her, kommt er aus der Box oder von der anderen Seite?
Mein Problem: Ich hab eine PIKO BR344 mit einem 10x15x9mm bestückt, aber sobald das Gehäuse drauf ist, ist der doch recht gute Klang im Eimer, das komplette Frequenzspektrum verändert sich gewaltig, es bleiben nur dumpfe Töne übrig. Nun hab ich den Lautsprecher mal gedreht, aber so richtig ändert sich da nix. Die Schallöffnung ist bei dieser Lok auch recht klein ausgefallen.
Ich suche nun nach einer Lösung.


Gruß Christian


 
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RE: Einbau von Handylautsprechern

#3 von DerMödlinger , 03.01.2018 18:04

Servus Wolfgang!

Das wird meiner Meinung nach nicht funktionieren und dafür gibt es zwei Gründe:
1) hat der LS eine Rückwand aus Metall. Dort schwingt nichts.
2) abgesehen davon wäre es auch schwierig, die Schallkapsel auf der Rückseite luftdicht zu bekommen. Denn da sind die Anschlüsse und damit die Drähte.


LG
DerMödlinger


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RE: Einbau von Handylautsprechern

#4 von Schwanck , 03.01.2018 18:12

Moin,
das ist jetzt eine ganz banale Berkung: Ob die Lautsprechermembrane nach vorne oder nach hinten abstrahlt, ist völlig egal. Die beiden Signale haben nur einen Phasenwinkel von 180°. Deshalb darf es niemals einen direkten akustischen Kurzschluss von Vor- zur Rückseite der Membrane geben. Macht eine Seite einen phasendrehenden Umweg in Größe der Wellenlänge oder einem Vielfachen gibt es eine Schallverstärkung.
Ich denke mal, dass euch vollkommen klar war, wie Bassboxen aufgebaut sind.


Tschüss

K.F.


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RE: Einbau von Handylautsprechern

#5 von nachtbahner ( gelöscht ) , 04.01.2018 01:49

Moin Wolfgang,

diese Lautsprecher funktionieren in der Praxis eben doch etwas anders als herkömmliche Membranlautsprecher.
Die Kapsel ist unbedingt erforderlich. Sie ist ja überhaupt der Knackpunkt, weil sie den dringend notwendigen Gegendruck schafft. Ist sie zu groß oder nicht luftdicht verklebt, schlägt sofort die Membrane an, was deren Aufhängung und/oder Spule wohl nicht lange mitmacht.

Die Lage des Lautsprechers spielt eigentlich keine Rolle. Er strahlt zu allen Seiten gleichmäß ab. Entscheidend ist der Einbauort. Sitzt er in einem größeren Gehäuse, so sorgt dieses auch nochmal für einen voluminöseren Klang, dämmt aber die Höhen weg. Deshalb wäre wohl emam besten ein Ausschnitt in diesem, wo der Lautsprecher nach innen und außen abstrahlen kann. Wird es in der Praxis aber leider kaum geben. Daher arbeite ich gerne mit 2 Lautsprechern. Gerade erst beim 798 von Piko mit großem Erfolg gemacht. Hatte ich hier schon beschrieben: https://www.drehscheibe-online.de/foren/...664#msg-8410664 Leider bin ich noch immer nicht zu einem vernünftigen Film gekommen aber zusammen mit dem Zimo-Projekt hört es sich wirklich GANZ anders als die Wekssoundversion. Einfach sehr vorbildnah.

Gruß
Thorsten


nachtbahner

RE: Einbau von Handylautsprechern

#6 von nachtbahner ( gelöscht ) , 04.01.2018 02:05

[quote=Christian_B aber sobald das Gehäuse drauf ist, ist der doch recht gute Klang im Eimer, das komplette Frequenzspektrum verändert sich gewaltig, es bleiben nur dumpfe Töne übrig. Nun hab ich den Lautsprecher mal gedreht, aber so richtig ändert sich da nix. Die Schallöffnung ist bei dieser Lok auch recht klein ausgefallen.
Ich suche nun nach einer Lösung.
[/quote]
Das ist ja immer das Problem. Die Lösung ist: Entweder schafft man ausreichende Öffnungen nach draußen (die allerdings im optimalen Falle so groß sein müssten, dass man hier oft nicht viel erreicht) oder man kann einen zweiten Lautsprecher woanders einbauen, wo er nach draußen abstrahlen kann. So mach ich es bei vielen Drehgestellloks.
Man kann aber auch das Glück haben, dass die Dämmung nicht ganz so stark ausfällt. Z. B. wenn Der Lautsprecher fest mit dem Gehäuse verklebt ist und recht dünnwandig ist. Möglicherweise spielt auch der Kunststoff selbst eine Rolle. Auch kommt es auf den eigentlichen Sound drauf an. So klingen z. B. meine Lenz V 36 und der 614 von Liliput mit ihren hell klingende ESU-Projekten recht klar, obwohl ebenfalls im geschlossenen Gehäuse.

Gruß Thorsten


nachtbahner

RE: Einbau von Handylautsprechern

#7 von WolleH , 04.01.2018 14:06

Hallo zusammen,

also, wenn ich das hier richtig lese, hat es wohl schlicht und einfach noch niemand versucht, einen Handylautsprecher so einzubauen, wie einen "normalen" Membranlautsprecher?

Und eine zweite Frage hätte ich an dieser Stelle: Den originalen "Dumbo" gibt es anscheinend nicht mehr, in Großhändlerlisten ist er zwar noch enthalten, aber als "veraltet, nicht lieferbar" gekennzeichnet. Was wäre ein adäquater Ersatz, gibt es da Erfahrungswerte?

Danke und Gruß
Wolfgang


Gruß
Wolfgang


WolleH  
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RE: Einbau von Handylautsprechern

#8 von nachtbahner ( gelöscht ) , 04.01.2018 18:54

Wolfgang, wie ich schon schrieb, ist eine Schallkapsel ERFORDERLICH.
Nein, für den Dumbo gibt es bisher keinen Ersatz. Der ähnliche "Grand", der oft als Dumbo verkauft wird kommt auch nicht weiter runter als der 11x15 "Donau". Vielleicht etwas mehr mit großem Spezialresonator, wie er von Zimo verkauft wird (aber eigentlich von Austromodell) stammt.

Gruß
Thorsten


nachtbahner

   


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