RE: Lampen - selbst gebaut

#1 von Pauline , 09.01.2018 16:08

Hallo, zusammen!

Für mein BW war ich auf der Suche nach passenden Lampen und habe mich an den zahlreichen Selbstbauten hier im Forum orientiert.
Die Grundidee stammt also nicht von mir .

Außer dem passenden Werkzeug (Lötkolben, Zange, Pinzette, Metallsäge) habe ich für eine Lampe folgendes Material benötigt:

Messingrohr, 4 mm Durchmesser
1 LED, warmweiß, 3 mm Durchmesser
1 Widerstand 1 kOhm
1 Markierungsnadel, schwarz, 4 mm Kopfdurchmesser
1 Unterlegscheibe M5, Durchmesser 10 mm außen, 5,3 mm innen
1 Unterlegscheibe M7, Durchmesser 14 mm außen, 7,4 mm innen
1 Unterlegscheibe M3 Durchmesser 7 mm außen, 3,2 mm innen
etwas Litze (hier: gelb und schwarz)



Das kürzere Bein der LED wird nach ca. 1 cm um ca. 45° gebogen; das längere Bein wird parallel hierzu gebogen und nach etwa
1 cm um 90° nach oben gebogen.:



Das längere Bein wird in etwa auf Höhe des kürzeren abgeschnitten. Mit diesem "Stummel" wird die LED später an den Mast gelötet.
Damit sich die beiden Beine nicht berühren (Kurzschluß), ist das kürzere ca. 2 mm vor dem längeren abzuschneiden:



Vom Messingrohr wird ein ca. 12,5 cm langes Stück abgesägt. Der gelbe Draht wird am unteren Ende des Masts von innen angelötet,
um den Mast später problemlos ins Bohrloch stecken zu können. Der Widerstand wird später ans freie Litzenende gelötet:



Das Kabel wird durch ein Loch -etwa 1 cm unter der oberen Spitze- geführt (alternativ kann auch ein Schlitz gesägt/gefräst werden;
nach dem anschließenden Bemalen kann dies überdeckt werden):



Die schwarze Litze wird zuerst nach oben und anschließend nach unten durch das Rohr gezogen (geht einfacher als direkt nach unten):





Ca. 2,5 cm unter dem oberen Ende des künftigen Masts wird die LED befestigt; das schwarze Kabel wird angelötet. Beide LED-Beinchen
müssen ausreichenden Abstand zueinander haben, um einen Kurschuß zu vermeiden (das obere Beinchen wurde hier nochmals gekürzt):





Als Lampenschirm dienen die drei Unterlegscheiben. Die mittlere Scheibe (M5) wird mit Alleskleber auf die große (M7) geklebt:



Nach dem Trocknen wird der fertige Schirm über die LED geschoben:



Jede Lampe braucht einen Reflektor - und dazu dient die kleine Scheibe. Sie wird auf die LED gesteckt (ggf.ist die LED leicht nachzufeilen):



Jetzt wird der Schirm auf den Reflektor geklebt. Auch hier besteht Kurzschlußgefahr! Deshalb unbedingt darauf achten, dass der Schirm
mittig ausgerichtet ist und die Beinchen der LED nicht berührt:





Damit es nicht in den Mast regnet, wird er mit der aufgeklebten Markierungsnadel verschlossen. Ich habe die Nadel mit dem Seiten-
schneider gekürzt, was aber nicht unbedingt notwendig ist:





Nach erfolgreichem Funktionstest (Widerstand angelötet?) wird die Lotstelle sauber gefeilt und die Leuchte erhält ihre Farbe:
Sobald sie am gewünschten Platz steht, wird der Lampenschirm ausgerichtet, damit sie ihre Umgebung korrekt ausleuchten kann:



Insgesamt habe ich für den Bau von 5 Lampen etwa 1,5 Std. benötigt und eignet sich hervorragend als Feierabendbastelei
oder zum Überbrücken der Wartezeit zwischen Sonntagsbraten und Nachmittagskaffee (so wie bei mir).

Ein Hinweis zur Kurzschlußgefahr bei dieser Bastelei:
Wenn die LED bewegt wird (z.B.beim Justieren oder beim Ein-/Ausbau des Mastes) kann etwas Farbe abgetragen werden. Dadurch
entsteht wieder das Risiko eines Kurzschlusses. Deshalb bitte prüfen, ob sich die Beinchen berühren und/oder der Farbauftrag noch
ausreichend ist (=Isolierung). Nach endgültigem Einbau steht die Lampe meist fest und wird nicht mehr bewegt. Beim Anlagenbau
oder durch Unachtsamkeit kann es jedoch passieren, dass man mal "dran hängen" bleibt und ein Kurzschluß entsteht.
Ansonsten ist die ganze Sache problemlos und auch für Anfänger geeignet.

Viel Spaß beim Nachbauen.

Ach ja: Weil es so viel Spaß gemacht hat, habe ich mir gleich noch Lampen mit zwei Auslegern und Wandanschlußlampen gebastelt.


Viele Grüße!
Jürgen
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RE: Lampen - selbst gebaut

#2 von Wolfgang181 , 09.01.2018 17:13

genial einfach, einfach Genial


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RE: Lampen - selbst gebaut

#3 von acbahner2005 , 09.01.2018 17:44

Moin Jürgen,

wirklich eine sehr gute bebilderte Anleitung! Klasse Idee, werde ich auch mal antreten, allerdings würde ich den Lampenschirn von innen wohl weiß anmalen,


mit modellbahnerischen Grüßen

Manuel

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Mein H0e Bahnhof: https://www.stummiforum.de/viewtopic.php?...lit=h0e+bahnhof


 
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RE: Lampen - selbst gebaut

#4 von schmiedi , 09.01.2018 18:49

Hallo Jürgen,

mit einfachen Mitteln ein tolles Ergebnis! Mich würden aber auch die anderen Varianten brennend interessieren, gibt's davon auch noch Bilder?

Bei meinen eigenen, ganz ähnlichen Versuchen habe ich (gelbe) LEDs mit angeblich 50 Grad Abstrahlung gekauft, der Lichtkegel ist aber ziemlich eng. Hier könnte ich mir bei meiner Variante noch etwas mehr Streuung vorstellen. Wie sieht das bei Deiner Version aus? Hast Du vielleicht einen Link zu den von Dir benutzten LEDs?

Als nächstes habe ich mir warmweiße LEDs (mit 20 Grad Abstrahlung) vorgenommen, hier ist eine bessere Lichtverteilung einfach zwingend. Ich habe schon eine Idee und mache mal einen Versuch...

Falls es hier noch weitergeht: ich bleibe gerne am Ball...

Viele Grüße,
Dieter


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RE: Lampen - selbst gebaut

#5 von Niederländer , 10.01.2018 13:47

Statt flache Unterlegscheiben könnte man auch Unterlegringe nehmen. Diese sind für Senkschrauben gedacht wenn diese nicht versenkt werden können. So bekommt der Lampenschirm mehr Tiefe. Gibt es auch in verschiedene Grössen.

Gruss,

Ed.


Egal wie es draussen aussieht, hier ist es immer Winterlich:
viewtopic.php?f=64&t=103032


 
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RE: Lampen - selbst gebaut

#6 von Bacchus , 10.01.2018 15:06

Hallo Jürgen,

schönes Ergebnis, so etwas ähnliches habe ich für Spur N auch mal gebaut. Allerdings eckige Lampenschirme aus Pappe dafür produziert.
Zu den Beilagscheiben und dem Kurzschlussrisiko: die Scheiben gibt es auch aus Plastik statt Metall. Ein Risiko weniger

Gruß,
Markus.


(c) bei Wein, Weib & Gesang

Mein Projekt: Grossanlage in Spur N
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Was mich dabei gerade aufhält:
RE: Was macht man mit...


 
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RE: Lampen - selbst gebaut

#7 von franz_H0m , 11.01.2018 21:23

Hallo Jürgen,

schöne Bastelbeschreibung, einfach (und) überzeugend. Und hat ja gleich noch gute Tips provoziert.

Was die Winkelverteilung von LEDs betrifft, man darf nicht denken, dass eine 50-Grad LED einen gleichmässigen Flutlichtkegel von 50 Grad aussendet. Das sieht man ganz gut in den Diagrammen:



(Quelle: https://electronics.stackexchange.com/qu...al-distribution)

Das hier ist wohl eine 60-Grad LED, aber im zentralen Konus ist sie viel heller.

Was helfen kann, ist die LED mit etwas Schleifpapier (sagen wir mal 200er) etwas zu mattieren, dann wird das Licht auch mehr gestreut.


Grüße, Franz

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RE: Lampen - selbst gebaut

#8 von Pauline , 14.01.2018 16:15

Hallo miteinander!

Vielen Dank für euer Interesse und euer Lob.

@ Niederländer: Senkscheiben werde ich beim nächsten Mal verwenden - Danke für den Tip.

@Schmiedi: Die LED habe ich von Fa.Schönwitz .

Auf die Schnelle mal ein paar Bilder der zwei Varianten:










Und so sieht das gesamte BW bei "Nacht" aus:


Viele Grüße!
Jürgen
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RE: Lampen - selbst gebaut

#9 von schmiedi , 14.01.2018 17:06

Hallo Jürgen,

vielen Dank für das Anschauungsmaterial, so ähnlich habe ich mir das gedacht...

Beim Bauen der nächsten Serie werde ich mich an Doppelleuchten versuchen und berichten.

Vielen Dank nochmal und ein schönes Restwochenende,
Dieter


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