Zitat
Anmerkung zu Schaltnetzteilen.Zitat von Jürgen im Beitrag (Un-)Sicherheit durch Modellbahnelektrik
http://www.mobadaten.info/wiki/Datei:NEM609_D_E2010.pdf
In diese Vorschriften wird die Problematik mehrere Schaltnetzteile und dadurch bedingter erhöhter Ableitstrom nicht behandelt. Das Papier ist noch aus dem Jahr 2010.
Hallo Werner,
danke für den Hinweis. Die Frage ist also, gibt es etwas Neueres, das die entsprechenden Punkte behandelt ? Mir scheint, dass es nichts offizielles gibt, sondern nur die Diskussionen von Spezialisten. Aber die sind für viele nicht oder nur sehr schwer nachvollziehbar. Also werden sie ignoriert. Das halte ich auch schon für einen Punkt, der Unsicherheit erzeugt.
Was also tun ?
Ich verwende Material, dass nicht überaltert ist. Wie es in einem Trafo aus den 1960er Jahren aussieht, weiß ich nicht. Die Isolierungen dürften ziemlich mürbe sein. Die Trafos kommen nicht mehr zum Einsatz. Die Querschnitte der Kabel werden ausreichend dimensioniert, die Verlegung ist möglichst sorgfältig ausgeführt, nachvollziehbar und dokumentiert. Gelegentlich erfolgt eine visuelle Prüfung der Anschlüsse. Das ist bei einer modularen Anlage einfacher. Bei einer stationären Anlage kann man auch die Anschlüsse und Verteilungen nach außen legen. Das hat sowohl beim Bau als auch bei der Fehlersuche große Vorteile.
Ich nutze Material, dass für die Moba vorgesehen ist. PC-Netzteile u.ä. kommen für mich nicht in Frage, da ich um die grundsätzliche Problematik weiß. Sorgfalt im Betrieb ist auch notwendig. Ich schalte z.B. die Anlage komplett stromlos, wenn ich sie nicht nutze. Eigentlich eine Selbstverständlichkeit, aber eine wichtige.
Was kann der "normale" Mobahner sonst noch tun ? Ich denke, damit kann schon nicht mehr so viel passieren. Vor allem die Brandgefahr ist drastisch reduziert. Wenn ich den Anweisungen der Hersteller folge dürften die Probleme auf ein Minimum reduziert sein.
Egal, was ich mache, es wird immer ein Restrisiko bleiben. Auf der genannten Basis kann ich damit leben. Es gibt noch ein paar andere Risiken, die im Forum noch gar nicht thematisiert wurden. Lösungsmittelhaltige Farben, Arbeitsschutzmaßnahmen, z.B. beim Sägen etc. sind auch nicht ohne. Aber Hand aufs Herz, wer hält sich immer 100% daran ?
Mein Credo lautet: man muss sich mit dem vertraut machen, womit man umgeht. Aber es gibt Grenzen. Man muss kein ausgebildeter Elektriker sein, um eine Moba anzuschließen und zu betreiben. Aber das Bewusstsein, dass potentiell Gefahren vorhanden sind, ist elementar. Es geht darum, pragmatische Wege zu finden, damit wir unser Hobby betreiben können, ohne uns oder andere zu gefährden. Ich glaube, so sollten wir auch die Diskussionen führen. In Spezialfreds kann man die Infos vertiefen, aber wenn der "normale" Mobahner sich nicht ihm gemäß über Sicherheitsfragen informieren kann, führt das wiederum zu mehr Unsicherheit. Wenn alle auf einem Sicherheitsniveau von 95% sind, ist das besser als 95% Mobahner, auf 100% Sicherheit und der Rest nur auf 80%. Darüber kann man einmal nachdenken.
Viele Grüße
Jürgen