Moin Kollegen,
es gabe auch BWs wo man ausschlackte wo sich das Rohrblasgerüst befand oder notfalls vor der Einfahrt im Schuppen direkt ins Gleis, allerdings verwendete man dort keine brennbaren Schwellen, sondern Stein- oder Holzschwellen.
BWs mit Schlackegruben waren eine technische Innovation.
Das Ausheben der Schlacke mit Hunten erfolgte mit einem einfachen Kran, dort wo elektrische Leitung vorhanden waren, wurden auch elektrische Kranantriebe genutzt, ansonsten wurde der Kran mit der Hand gekurbelt.
Für die Länge der Schlackegruben gibt es in der Tat keine Vorschriften, das hing sehr oft von den unterschiedlichsten örtlichen Bedingungen ab, wie es am zweckmäßigsten erschien.
Um die einzelnen Lokomicarbeiten so gering wie möglich zu halten, sollte wenigstens die längste Lok über der Schlackegrube anhalten können, gerechnet ohne den Schlepptender.
Der Heizer mußte ja in der Rauchkammer auch die abgesetzte Asche herausschaufeln und in die Grube schmeißen können, das Feuerrost sitzt mit der Aschepfanne weiter hinten am Kessel, je nach Lokomotive konnten das schon viele Meter sein.
Nach dem Entleeren der Feuerbüchse und Aschepfanne, wurde zur nächsten Behandlungsstation vorgerückt.
Eine Untersuchungsgrube zum Abschmieren schloß sich meistens an, sie konnte auch weggelassen werden, dann machten diese Arbeiten die Arbeiter im BW.
Nicht jedes mittlere oder größere BW verfügte über Portal oder Torkrane, dann mußten die Bekohlungen mit einem Huntesystem und einfachen Schwenkkranen ausgeführt werden, wovon durch ihren geringen Operationsradius mehrere hintereinander standen.
Sturzbühnen erleichterten die Arbeiten, Beim Bekohlen mit Hunten mußten diese aber nach dem Befüllen gewogen werden, man wollte ja das Zuladegewicht in den Tender ermitteln.
Befüllungstrichtet von größeren Bekohlungsanlagen oder Kohlekrane hatten Waagen zur Gewichtsermittlung, je nach Bauart der Anlagen.
Fehlten solche Waagen, mußte der Tender vor und nach der Bekohlung gewogen werden können.
Die maximale Zuladung durfte nicht überschritten werden.
Auch nach der Bekohlung mußte der Heizer auf den Tender klettern und den Kohlehaufen gegen das Herabfallen von Kohlestücken während der Fahrt sichern, also abflachen.
Von einem Kohlestück bei der Vorbeifahrt getroffen zu werden, konnte sehr schwerzhaft sein.
Der Kohlekran zum Befüllen der Schüttrichter sollte als Portal- oder Torkran so angeordnet sein, daß er den gesamten Kohlebansen und nötigenfalls den gesamten Schlackesumpf mit bedienen konnte und ausgehobene Schlacke auf bereitgestellte Schlackewagen laden konnte.
Für Schlackgruben war es aber auch üblich einen Schrägauzug oder ein Eimerkettenschöpfwerk zu benutzen, wie auch bei Kohletrichtern zur Befüllung von Tendern.
Es gab da viele unterschiedliche Möglichkeiten, das kannst du so gestalten, wie du möchtest.