RE: Verständnisproblem zur automatischen Mehrzugsteuerung

#1 von WieW , 16.11.2020 09:47

Hallo liebe Mobafreunde,
ich bin Wiedereinsteiger im Pensionsalter, neu im Forum, Grünschnabel in Sachen Digitalisierung und habe folgendes Verständnisproblem.
In dem Erklärvideo auf Youtube "Blockstrecke Anleitung Märklin Decoder m84 (Märklin h0 starter set)" werden mit einer Mobil Sation und einem Decoder M84 eine automatische Mehrzugsteuerung gezeigt.
In dem Erklärvideo auf Youtube " Blockstrecke mit der Märklin Central Station 3 einrichten - Märklin Anleitung" wird gezeigt, wie man mit einer CS3, einem Rückmeldedecoder L88 incl. Kontaktgleisen und Signalen die gleiche automatische Mehrzugsteuerung funktioniert.
Ich glaube den Sinn von Blockstrecken verstanden zu haben und was Blockstreckensicherung bedeutet.
Was ich nicht verstanden habe, ist der Sinn von stromlosen Abschnitten, die entweder durch den Decoder oder die Signale realisiert sind.
Wenn man eine Anlage über den Computer via eines Programms steuert, dann würde es meiner Ansicht nach doch genügen, wenn man möglichst viele Rück- oder Belegtmelder einbaut. Unabhängig von der steuernden Zentrale und von der steuernden Software müsste es doch möglich sein, zu programmieren, dass wenn ein Zug fährt, in den nächsten (Block-) Abschnitt, der durch einen Belegtmelder realisiert wird, zu "schauen" und falls belegt, den Zug via Befehl an die Lok bremsen zu lassen. Dazu ist es natürlich nötig, dass man jeweils weiß, welcher Zug sich wo befindet.
Der Vorteil der beiden oben genannten Varianten wäre also, dass die unabhängig von der jeweiligen Lokomotive funktionieren.
Habe ich das richtig verstanden oder anders gefragt, ist es möglich mit dem Computer und entsprechender Software auf einem Kreis mit nur drei Belegtmeldern zwei Züge fahren zu lassen. Kann man auch eine Schattenbahnhofssteuerung via Computer ohne stromlose Abschnitte realisieren?
Falls die Frage schon einmal gestellt wurde, dann habe ich diese im Forum nicht gefunden und bitte um Entschuldigung.
Ansonsten bedanke ich mich schon jetzt für hilfreiche Antworten.
MfG Willy


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RE: Verständnisproblem zur automatischen Mehrzugsteuerung

#2 von Ulf325 , 16.11.2020 10:08

Stromlose Abschnitte durch Signale sind sozusagen 20. Jahrhundert und eigentlich nicht im Sinne einer Digitalsteuerung.
Zumindest wenn man die Steuerung durch eine Software realisiert lässt sich alles durch Kontakte bzw. Belegtmelder realisieren.


Mit freundlichen Grüßen: Ulf

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RE: Verständnisproblem zur automatischen Mehrzugsteuerung

#3 von Dreispur , 16.11.2020 10:40

Hallo !
Ich versuche es .

Mit der CS 3 läßt sich einiges ohne PC moba Steuerung realisieren .
Dazu brauchst genauso wie für ein Software Modellbahsteuerung Rückmelder sogenannte Augen wo sich was befindet .
Die Lok s werden per Adresse angesrochen und nur diese werden in Bewegung gesetzt wenn sie in Zugfahrt und Abhängigkeit anderer beetzten oder feien Gleise RM Block programiert werden .

Eine Software Lösung ist natürlich weitaus an mehr Möglichkeiten als die CS 3 kann . Blockstrecken-Zugverfolgung geht . Einfache SBH womöglich auch .

Grundsätzlich hast es verstanden .
Wenn komplexere SBH kommen ist Softwarelösung natürlich sinvoller . Aufgrund einer vollstädigen Gleisüberwachung durch RM baucht es keine Stromlosabschnitte. Man kann in Ausnahmfälle wie echte Abstellgleise Stromlos schalten schränkt aber die Anzeige von besetzt ein .
Signalabhängiges verhalten Bremsabschnitte macht die Software und benötigt keine real auf der Anlage Signale oder Bremshaltmodule usw. Man kann ohne diese Dinger gleich loslegen spart Geld bis man alles intus hat .
Dazu solltest dich in irgendeiner Software einlesen , können eh schon alle .


mfG ANTON

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RE: Verständnisproblem zur automatischen Mehrzugsteuerung

#4 von WieW , 16.11.2020 10:50

Hallo Ulf, hallo Anton,
vielen Dank! Dann hatte ich eigentlich alles richtig verstanden, nur die Erklärvideos haben mich verwirrt.
Beste Grüße
Willy


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RE: Verständnisproblem zur automatischen Mehrzugsteuerung

#5 von Heinzi , 16.11.2020 16:20

Hallo zusammen
Die Fragen lauteten doch eigentlch
1) Wozu stromlose Bereiche
2) funzt ein Kreis mit 3 Blockstrecken mit 2 Zügen
und
3) Schattenbahnhofsteuerung mit SW ohne Stromlose Abschnitte

Zu 1) Stromlose Bereiche dienen eigentlich nur der Sicherheit, damit die Züge mit unteschiedlichen Geschwindigkeiten und unteschiedlichen Anhaltswegen nicht über die Signale hinaus fahren. Das ist vor allem wichtig für die Analogfahrer und die Mobile Station Fahrer und digital Fahrer ohne intelligente Software.
Mit entsprechend itelligenter SW braucht es das nicht unbedingt. Allerdingskönnte man sich Fragen, ob man den stromlosen Bereich, quasi wie in echt, nach dem Signal einfügen kann, was dann beim Überfahren bei Rot eine lokunabhängige "Schnellbremsung" einlegt.
Zu 2)
Geht auch ohne SW und gar analog, allerdings sind dann die stromlosen Abschnitte ein muss.
zu 3)
Auch das sollte mit SW kein Problem sein. Allerdings kann man sich auch hier wieder fragen ob der Abschnitt Sicherheitstechnisch nicht doch belassen wird.


Generell haben stromlose Abschnitte aber den Nachteil dass sie nur funktionieren wenn der Schleifer vorne am Zug sitzt.


Gruss Heinzi
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RE: Verständnisproblem zur automatischen Mehrzugsteuerung

#6 von Instandsetzung , 16.11.2020 16:31

Hallo Willi,

wenn Du Deine Modellbahn mit einem Computer steuern willst, brauchst Du auch noch ein Modellbahnsteuerungsprogramm - und stehst dann vor der Qual der Wahl.
Und wenn Du dann hier fragst, welches das Beste ist, wirst du von 5 Usern bestimmt 6 verschiedene Antworten bekommen.

Für den Fall, daß Du noch keine große Zentrale, wie zum Beispiel eine Central Station, hast und später vor hast Deine Anlage mit dem Rechner zu steuern, dann benötigst Du da nicht unbedingt eine große Zentrale, da ein Großteil der Arbeit dann ja vom Computer aus erledigt wird.

In die Auswahl käme dann von der sogenannten Black-Box ( also eine reine Zentrale, an der keine Eingabemöglichkeiten bestehen ) bis zu einer mittleren Zentrale, mit der man zumindestens ein – zwei Züge per Hand fahren könnte, alles Mögliche von allen möglichen Zulieferern in Betracht.

Wenn Du schon weißt:
- wie Deine Anlage aussehen wird
- was auf dieser alles passieren soll
- wie und von wo Du das steuern möchtest
- was an Material schon vorhanden ist,
so beschreibe uns das doch und dann wirst Du bestimmt noch ein paar weitere Vorschläge hier von anderen Forumanen bekommen.

MfG
Oliver


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RE: Verständnisproblem zur automatischen Mehrzugsteuerung

#7 von Quox , 21.11.2020 00:41

Hallo Willy
Genau an diesem Punkt war ich auch vor einigen Jahren. Hatte mir eine teure Esu Ecos ( vergleichbar CS3 ) gekauft und wollte einen automatischen Betrieb haben indem 2 Züge auf einer Stecke hintereinader fahren und auch andere kreuzen und es in Blöcken abgesichert funktioniert.
Für die ersten Tests hatte ich 4 Blöcke eingerichtet und auch die notwendigen Stromlosabschnitte vor den Signalen.
Schon die Verkablung war ein Greul und das nur bei lunpigen 4 Blöcken. Dann hielten die Züge schlagartig vor den Signalen. Die Lichter und Sound gingen aus. Dann kaufte ich mit Bremsmodule und die dann einbauen. Wieder verkabeln.
Danach die steppweise Programmierung am der ECos. Für gerade mal eine Fahrt ein riesen Aufwand zusammen mit den Tests !
Ich habe mich wirklich gegen eine PC - Lösungf gewährt!
Dann aber die Erkenntniss das es mit einem Software Programm alles super einfach geht. Kabel alles raus gerissen. Alle C- Gleise in den Blöcken unten durchgezwickt und Dauerkontaktmelder erstellt. https://www.youtube.com/watch?v=FBhg45Qt...RH&index=6&t=7s In wenigen Tagen war das mit der ganzen Anlage erledigt da ich ja noch nicht eingeschottert hatte.
Dann habe ich 2. Software Pakete getestet und mich für die in meinen Augen benutzerfreundlichste entschieden.
Der Wahnsinn: Alle Züge stoppen vorbildlich am Signal, bremsen sanft ab, keine Stromlosabschnitte,keine Bremsmodule, der Sound bleibt an. Der Zug fährt in den Schattenbahnhof automatisch in die Gleisharfe,punktgenau, kein Kopf unter die Platte um zu prüfen ist der Zug im Heimatgleis. https://www.youtube.com/watch?v=OkhMQRpD...lIKTkRH&index=2 Zugfahrten schalte ich spontan so viel ich will spontan ! ohne Test und ohne Unfall.
Ich war wirklich begeistert. Kein Vergleich mit der Konsolenlösung von ECOS oder CS3. Die Software war teuer aber ich habe mir den ganzen Aufwand in der Verkablung gespart und deutlich weniger Hardware kosten. Erledigt flexibel alles die Software . Ich kann jetzt manuell , halb- Automatisch oder auch Vollautomatisch mit Zeit-Fahrplan fahren wie die echte Bahn. Und noch einiges mehr.

Gut informieren und testen. Spart Zeit und Geld.
Bei Fragen gerne.
Peter


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https://www.youtube.com/watch?v=RE8_eyIA-R0


 
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RE: Verständnisproblem zur automatischen Mehrzugsteuerung

#8 von vikr , 22.11.2020 09:55

Hallo Willy,

Zitat

vielen Dank! Dann hatte ich eigentlich alles richtig verstanden, nur die Erklärvideos haben mich verwirrt.



Zitat

Ich glaube den Sinn von Blockstrecken verstanden zu haben und was Blockstreckensicherung bedeutet.
Was ich nicht verstanden habe, ist der Sinn von stromlosen Abschnitten, die entweder durch den Decoder oder die Signale realisiert sind.


es stimmt alles, was Du beobachtet hast, es ist nur noch nicht ganz komplett. Du hast eine Entwicklungsstufe übersehen - Ulf würde sagen "des ausgehenden zwanzigsten Jahrhunderts" - die beim Verständnis hilft, warum das zunächst so verwirrend ist und zwar die Bremsstrecken! Bremsstrecken ersetzen in dieser Philosophie die stromlosen Abschnitte durch Abschnitte mit einer gezielt verfälschten Gleisspannung. Dazu gehören aber zwingend Lokdecoder, die Bremsstreckenerkennung beherrschen.

Zitat
Wenn man eine Anlage über den Computer via eines Programms steuert, dann würde es meiner Ansicht nach doch genügen, wenn man möglichst viele Rück- oder Belegtmelder einbaut. Unabhängig von der steuernden Zentrale und von der steuernden Software müsste es doch möglich sein, zu programmieren, dass wenn ein Zug fährt, in den nächsten (Block-) Abschnitt, der durch einen Belegtmelder realisiert wird, zu "schauen" und falls belegt, den Zug via Befehl an die Lok bremsen zu lassen.
Dazu ist es natürlich nötig, dass man jeweils weiß, welcher Zug sich wo befindet.


Was genau heißt "man"? Du kannst ja jederzeit nachehen, aber wie kommt das steuernde System an diese Information?
Das können auch die großen Zentralen allein nur bedingt. Bei der ECoS z.B. geht das prinzipiell über Railcom (siehe z.B.: https://shop.vgbahn.info/eisenbahn-journ...karl-_4439.html), und ist zudem recht teuer. Damit hatte Peter ja so seine Probleme. Die CS2 kann es praktisch gar nicht, die CS3 bemüht sicht es - wie die PC basierten Modellbahnsteuerprogramme - mit der sogenannten Zugverfolgung. Letztere setzt aber eine effizient programmierte Datenbank im Hintergrund voraus. Für alle anderen Zentralen benötigt man sowieso einen Rechner mit einem geeigneten Programm.

Zitat
Der Vorteil der beiden oben genannten Varianten wäre also, dass die unabhängig von der jeweiligen Lokomotive funktionieren.
Habe ich das richtig verstanden oder ...


Der Vorteil einer Lockstreckenschaltung per stromlos geschalteter Abschnitte ist, dass wie im zwanzigsten Jahrhundert beim Vorbild, ein Signal für jeden Fahrzeugführer gilt, es auch für jedes Triebfahrzeug wirkt. Genau dieser Vorteil bleibt bei Bremsstrecken erhalten, dazu kommt, dass das Brems- und Beschleunigungsverhalten individuell in jedem Lokdecoder eingestellt werden kann.

Zitat
anders gefragt, ist es möglich mit dem Computer und entsprechender Software auf einem Kreis mit nur drei Belegtmeldern zwei Züge fahren zu lassen. Kann man auch eine Schattenbahnhofssteuerung via Computer ohne stromlose Abschnitte realisieren?


Ja, eben mit einer PC-Steuerung mit Zugvfolgung, in die man aber dann manuell besser nie eigreifen sollte, snst wird es echt schwierig, insbesondere wenn mal irgendwas klemmt.

Eine Möglichkeit ganz ohne individuelle Rückmelder ist z.B. GoT http://www.gamesontrack.de/, aber natürlich braucht man teure Zusatzhardware, muss jedes überwachte Fahrzeug umbauen und benötigt natürlich einen Rechner.

Rechner sind halt das mächtigste Werkzeug, deshalb ist eine Kombination von Rechner, Zentrale(n) und Programm die universellste Lösung, aber auch die komplexeste. Die Usabilty kann aber vielleicht am einfachsten optimiert werden.

MfG

vik


im Übrigen - Märklin am liebsten ohne Pukos, z.B. als Trix


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