Hallo miteinander,
irgendwie scheint mir hier etwas zu viel falsche Argumentationen zu kommen.
Zitat von Peter Plappert
Da wir nicht wissen können wie die Anlage beim Anwender aussieht, ist es schwer hier eine verbindliche Aussage zu treffen. Ganz allgemein - bei einer quadratischen Anlage unter 15m² wird es wohl Wurst sein ob der Ring geschlossen ist oder nicht. Bei mir ist es niemals ein geschlossener Ring - auf Grund der Märklin Empfehlung. Andere machen es anders und schwören drauf...
Es würde mich schon interessieren woher du diese Falschinformation hast. Frage: Wenn du einen grossen Kreis hast und du drehst den Kreias ebenso mit dem Kabel. Vom Booster fängst du an, dann folgst du mit dem Kabel nach links und ziehst das Kabel der Gleisstrecke entlang, wo ist denn dann der entfernteste Anschlusspunkt. Genau: auf der rechten Seite des Kreises mit fast vollem Umfang vor dem Booster. Jetzt verbindest du diese Einspeisung mit dem Kabel am Booster, das auf die Linke Seite geht. Wo befindet sich jetzt die Einspeisung mit der längsten Zuleitung? Ja, genau in der Mitte. Und genau die Einspeisung erhält jetzt von beiden Seiten her eine glaich dicke Leitung. Die Zuleitung zu diesem Punkt ist also aus paralellen Leitungen versorgt.
Ich habe gerade einige Unterlagen von Märklin nachgeschaut. Da steht nirgens geschrieben, dass man die Ringleitung nicht schliessen sollte
Im Gegenteil. Märklin rät überall zur Anwendung einer Ringleitung. Und überall eine geschlossene Ringleitung! Nachzulesen in folgenden Drucksachen:
Märklin "Steuern, Schalten, Fahren, Ratgeber Elektrik 0715" auf Seite 75
Zitat aus "Märklin Einstieg in Märklin Digital - Die Mehrzugsteuerung" 0308
Zitat von Märklin Digital - Die Mehrzugsteuerung Seite 55
Sind für einen Stromkreis mehrere Anschlussgleise vorhanden, werden diese am besten an eine Ringleitung (je ein rotes und ein braunes Kabel!) angeschlossen, die von der Zentrale oder einen Booster ausgeht. Es ist übrigens von Vorteil, wenn es sich dabei wirklich um eine geschlossene Ringleitung handelt, die also "von zwei Seiten" angeschlossen wird
Dazu ist auf Seite 55 auch noch eine Skizze abgebildet
Und weil es so schön ist, dazu auch bei den Magnetartikel:
Zitat von Märklin Digital - Die Mehrzugsteuerung Seite 56
Wegen des Spannungsverlustes im Gleis sollten auch die Magnetartikel-Decoder möglichst nicht am Gleis angeschlossen werden, wie es früher häufig gezeigt wurde. Die Decoder sollten vielmehr über eigene Anschlusskabel rot und braun direkt an die Zentraleinheit oder einen Booster angeschlossen werden. Hierfür ist ist eine (geschlossene!) Ringleitung besonders vorteilhaft.
Auch in anderen Werken sind immer wieder Vorschläge über geschlossene Ringleitungen zu finden.
Sache Querschnitt:
Es ist klar: jeder Schienenverbinder hat einen gewissen Übergangswiderstand der sich sehr schnell soweit aufsummiert, dass ein beachtlicher Teil der Spannung verloren geht.
Man beachte inm der Elektrotechnik auch der Umstand, dass der Spannungsverlust in Volt nicht von der Speisespannung abhängt sondern direkt von der Leitungslänge, dem Leitermaterial und der Stromstärke.
Mit anderen Worten, wenn ich eine definierte Leitung habe mit einem bestimmten Strom, so fällt ihr zum Beispiel 1V ab. Unter der gleichen Strombelastung ist der Spannungsverlust bei 230V 1V und bei einer Einspeisespannung von 16V immer noch 1V.
So, das bedeutet, dass der prozentuale Anteil der verlorenen Spannung bei so kleinen Spannungen natürlich viel schneller ins Gewicht fällt. Oder warum glaubt ihr, machen es sich Kraftwerksbetreiber so schwer und transformieren die Generatorspannung auf mehrere 100kV hoch, wenn die elektrische Energie viele 100km transportiert werden soll??
Genau, um den Leitungsverlust möglichst gering zu halten und der Leitungsquerschnitt möglichst gering zu halten.
Nun, es ist halt leider so, dass wir in der Moba sehr kleine Spannungen haben und deshalb die Spannungsverluste eben sich sehr schnell bemerkbar werden.
Am Anfang als ich bei der Churer Gruppe angefangen habe, hatten wir einen kompletten Wendel und den Schattenbahnhof. Testweise speisten wir eine Spannung am obersten Punkt des Wendels ein. Gesamtlänge vielleicht 12m ohne weitere Einspeisung. Damals hatte ich den Bigboy neu. Ich zeigte dieses Ding meinen Kollegen. Wir wollten ihn fahren lassen auf diesem Gleisstück. Resultat: Je weiter sich die Lok von der Einspeisung entfernte, je langsamer wurde sie, bis zu dem Zeitpunkt wo sie ihren Fahrdienst ganz aufgab.
Nächster Aspekt:
Wir hatten zuerst die ganze Anlage sternförmig mit 075mm2 versorgen wollen. Auch alle 2m eine frsiche Einspeisung. Selbst ich als Elektrofachmann habe diese Situation unterschätzt.
Tatsache war aber, dass bei entfernten Einspeisestellen (wo also lange Einspeisekabel waren) die Booster (Uhlenbrock Power 3) bei einem satten Kurzschluss am Gleis nicht mehr abschalteten. Die Schienenstösse wurden dabei sehr heiss. Sie fingen auch an zu surren. Beweis also, dass gerade hier die hohen Übergangswiderstände schlummern.
Doch klar ist auch, dass das von uns verwendete K-Gleis etwas schlechtere elektrische Eigenschaften aufweist als das C-Gleis. Klar auch, dass bei uns die Situatuion auxch deshalb etwas schlechter ist weil wir eine Schiene für Rückmelder verwenden und deshalb isoliert haben.
Doch, erst als wir alle Einspeisungen auf 1.5mm2 verstärkt hatten und so mancher Einspeiseabstand etwas enger machten, funktionierte die Sache mit dem Abschalten der Booster einwandfrei.
Also nur alle 6m eine neue Einspeisung zu machen ist zu wenig. Es tut mir leid, aber meine Erfahrung ist eine andere!