der Beitrag von Willi (Der Dampfer) hat mich dazu gebracht, mir das Fahrverhalten meines Brawa VT 60.5 noch einmal ganz genau anzusehen. Tatsächlich, da waren merkwürdige Wackeleien an Stellen der Anlage, wo es nun wirklich nichts zu wackeln gibt.
Die Fehlersuche führte zu einem Problem, das ich nicht erwartet hätte. Das Triebdrehgestell hat zwar ausreichend Beweglichkeit, um von der Ebene in ein Gefälle überzugehen, nicht jedoch aus der Ebene in eine Steigung.
In der Ebene ist die Beweglichkeit bereits am Anschlag, so dass die allergeringste Neigungsänderung in Richtung Steigung die innere Achse des Triebdrehgestelles vom Gleis abheben läßt.
In der Folge läuft der VT dann für einen Moment nur auf der vorderen Achse des Triebdrehgestelles und dem Laufdrehgestell. Beide lassen seitliche Wankbewegungen zu, der Festpunkt in Form der hinteren Achse des Triebdrehgestelles schwebt über dem Gleis.
Also Modell zerlegt, was bei Brawa immer der Operation am offenenen Herzen gleichkommt. Gehäuse herunter (Ich liebe Klipsverbindungen), Inneneinrichtung demontiert (2 große Schrauben von unten, 3 Mikroschrauben von oben) und alle Kabel zum Triebdrehgestell (Orange, grau und 2 mal schwarz) abgelötet. Danach Drehgestellblende demontiert (4 Schrauben von unten), Drehgestellblock aus dem Rahmen gefummelt und Motor und Achsen entnommen.
Dann kommt die Fräsaktion, um dem Triebdrehgestellblock wenigstens eine minimale Beweglichkeit für die Einfahrt in eine Steigung zu geben. An den vorderen Kanten des Drehgestellblockes habe ich im unteren Bereich etwas Material abgetragen.
Danach alles wieder zusammengebastelt und siehe da, er ist kein Wackeldackel mehr. Gelegentliche Wackeleien auf C-Gleis Weichen sind den niedrigen Spurkränzen geschuldet und nicht zu ändern, auf der Strecke läuft er jetzt absolut wackelfrei.
Zum Schluß noch ein Tipp: Die vorherige Einnahme von "Nervosan" ist hilfreich.
schön geschrieben Sind nach der Operation noch alle Teile am Gehäuse. Das ist ja immer das nächste Problem, dass Anfassen meist zu weiteren Problemen führt.
Das Wackeln an einigen Stellen der Anlage war zwar weg, aber so ganz überzeugt von meinem Werk war ich noch nicht.
Da die Drehgestellblende des Triebdrehgestelles immer noch vorne weniger als 1 mm Bewegungsfreiheit nach oben hatte weil sie unter den Rahmen stieß, habe ich sie noch einmal demontiert.
Danach gab es noch einmal etwas Arbeit für die Proxxon mit dem Hartmetallfräser. Wenn man den Rahmen von unten sieht, hat er da, wo die vorderen Ecken der Drehgestellblende sich bewegen, zwei erhabene Auflageflächen, die den Höhenanschlag für die Drehgestellblende darstellen.
Die habe ich kurz entschlossen weggefräst. Dies hat die Beweglichkeit des wieder kompletten Drehgestelles vorne so etwa auf das Niveau gebracht, das es hinten bereits ab Werk hatte.
Das hat nichts mit der oft belästerten "Geländegängigkeit" zu tun, sondern beseitigt lediglich einen Konstruktionsfehler. Bereits die üblichen (nicht zu knappen :roll Fertigungstoleranzen des C-Gleises reichten manchmal aus, die als Festpunkt dienende Haftreifenachse den Kontakt zum Gleis verlieren zu lassen.
Ich muß jetzt noch die silbernen Fräsflächen mit mattschwarzem Lack verschwinden lassen, dann ist von der ganzen Bastelei nichts mehr zu sehen.
das dürfte unmöglich sein, weil sie weggefräst und die Stellen jetzt wieder schwarz sind.
Sie sind aber leicht sichtbar, wenn man ohne jede Demontage von unten schaut und das Triebdrehgestell hin und her bewegt. Sie sind Bestandteil des Metallrahmens und liegen aus dieser Perspektive unter den vorderen Ecken des Drehgestelles.