Hallo Dirk,
Zitat von nakott im Beitrag #4
... Ich frage mich eher, bei welcher Farbtemperatur die Modellbahn besser zu Geltung kommt. ...
Diese Frage ist m. E. nicht so leicht zu beantworten. Es kommt nicht nur auf die Farbtemperatur an, sondern mindestens so wichtig ist die Qualität der Lichtquellen.
Das hierzulande zumeist in Wohnräumen anzutreffen warmweiße Licht mit ca. 2700K gibt bezogen auf das Tageslicht eher eine gemütliche Abendstimmung wieder. Soll die Anlagenbeleuchtung das Sonnenlicht am Tag nachbilden, kann die dazu erforderliche Farbtemperatur mit den käuflich zu erwerbenden Leuchtmitteln kaum erreicht werden. Selbst bei bewölktem Himmel herrscht draußen eine Farbtemperatur von 10000K und mehr.
Ich selbst hatte vor einigen Jahren Bänder aus Leuchtstofflampen mit 2700K über der Anlage montiert. Mit der Zeit wirkte dieses Licht für mich immer funzeliger und ich ersetzte die Röhren durch eine Daylight-Version mit ca. 6000K. Diesen Wechsel erlebte ich als erhebliche Verbesserung aber irgendwas störte mich immer noch.
Damit stieß ich auf den nächsten Parameter ... die Lichtqualität. Gemeint ist damit, wie gleichmäßig alle Farben vom Leuchtmittel abgestrahlt wird. Diese Farbqualität wird u.a. mit einem CRI- Wert angegeben. Ein Wert von 100 entspricht dabei dem Sonnenlicht mit gleichmäßigen Farbanteilen. Eine klassische Leuchtstoff- oder Energiesparlampe schafft meistens nicht mehr als die Mindestvorgabe für Wohnräume mit einem CRI von 80. In der Praxis bedeutet das hier verzerrte Farbspektrum erhebliche Farbveränderungen bei den beleuchteten Gegenständen. Für eine Anlage heißt das, die Farben wirken stumpfer und gerade das Grün der Landschaft wirkt grauer und weniger frisch als in der Natur draußen.
Ich ergänzte dann meine Leuchtsofflampen mit damals recht teuren, hochwertigen LED-Streifen mit einem CRI-Wert > 95 bei 5000K. Nach dem Einschalten der Streifen wirkte die Anlage so, als hätte ich die Bewölkung fortgeblasen. Es war ein phantastischer Unterschied und was zuvor blass und fad wirkte, strahlte mich plötzlich mit einem frischen, beeindruckenden Farbspektrum an.
Somit halte ich den CRI-Wert für noch wichtiger als die Farbtemperatur. Während Letzeres eher eine Frage des Geschmacks bzw. der nachgestellten Tageszeit ist, hebt eine qualitativ hochwertige Lichtquelle die Anlage in neue optische Höhen. Die Mehrkosten sind inzwischen bei den LED überschaubar und jeder Cent ist hier m.E. gut angelegt.
LG
Hubert