Ich möchte ein einzelnes Gleis an eine zweigleisige Strecke anbinden. Ich bin mir aber nicht sicher, wie ich das modellieren soll. Das Ziel ist, dass Züge dieses Gleis von der zweigleisigen Strecke aus in eine Richtung befahren und auch wieder in die selbe Richtung verlassen können.
Ich habe mir diese zwei Gleispläne ausgedacht, wobei ich den zweiten für realistischer halte: (Blauer Punkt = einzelnes Gleis, das befahren werden soll; Gelbe Punkte = die zweigleisige Strecke)
Diagram 1
Diagram 2
Welcher Plan ist realistischer? Wie wird sowas in echt gelöst?
Vermutlich gab es beides, je nach Zeit, Land, Verkehrsaufkommen, Lage usw. Ausserdem kann man als Variante 3 noch eine EKW beim kreuzenden Gleis nehmen und eine Rechtsweiche…
Ich würde nach Diagram 2 das Gleis anbinden. Allerdings die links-Weiche des blauen Abganges mit einer rechts-Weiche tauschen. Dann wäre ein harmonischer Gleisverlauf möglich
Demnach dürfen Kreuzungen nur bis maximal 100 km/h befahren werden, während bei Weichen in Geradeausfahrt und seit Epoche IV auch je nach Weichentyp beim Abzweig höhere Geschwindigkeiten zulässig sind.
Realistisch ist 1, somit entfällt die Wartung der Kreuzung. Von der logischen Seite her kann nur ein Zug zum blauen Punkt fahren oder davon weg. Ist es im Bahnhof macht es betrieblich mehr Sinn statt der Kreuzung eine einfache Kreuzungsweiche einzubauen damit von dem inneren Gleis noch ein Zug rechts auf das aüßere Gleis fahren kann. Wird nur so gemacht um möglichst viele Fahrstraßen parallel laufen lassen zu können.
Auf freier Strecke macht nur 1 Sinn. 2 Wird nur verwendet wenn es 2-gleisig zum blauen Punkt geht.
es ist tatsächlich so, dass die DB die bautechnisch billigere Lösung bevorzugt hat; natürlich spielen da auch noch die Unterhaltungkosten eine Rolle. Einige Fragen, die noch offen sind, müssen auch noch geklärt werden: Wie werden die Weichen bedient? Daran schließt sich sofort weiterführend die signaltechnische Sicherung der Abzweigstelle an. Die Arbeit des Planens ist somit noch lange nicht zu Ende.
Was soll den beim Blaupunkt sein? Eine Abzweigung Strecke? Oder ein Gleisanschluss? Wie weit weg vom nächsten Bahnhof? Wie oft wird das bedient? Kann man die Rückfahrt auf dem falschen Gleis tolerieren? Jede Weiche kostet Geld und wird nur eingebaut, wenn es unbedingt notwendig ist. Wenn das ein Gleisanschluss werden soll würde bei freier Planungslage das Gleis andersrum angeschlossen, also die Weiche vom Zugverkehr stumpf befahren. Die Bedienung erfolgt dann von rechts mit anschließender Weiterfahrt nach links.
In alter Fachliteratur zur Stationsgestaltung (vor über 100 Jahren) wird empfohlen, Fahrzeuge so wenig wie möglich gegen Weichenspitzen fahren zu lassen, außer dort, wo es unbedingt nötig ist.
Die obere Lösung erfüllt diesen Grundsatz, den bei der Einfahrt in das Nebengleis wird nur 1 Weichenspitze befahren, ebenso bei der Ausfahrt vom Gleiswechsel.
Natürlich würde bei Diagramm 2 unter Verwendung einer Rechtsweiche und wie von anderen Kollegen angemerkt eine ½ englische Weiche (EKW) dann dieser Grundsatz nicht mehr erfüllt werden und mindestens 2 Weichen spitz befahren werden. Im Zuge weiterer komplexerer Bahnhofsgleise durchaus vertretbar.
Bei einfachen Stationen ist Diagramm 1 die bessere Lösung.