#1 von
Michael Effendy
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gelöscht
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, 24.11.2005 11:30
Hallo Märklinfreunde,
mittlerweile befindet sich der MWB-Taurus, Artikel-Nr. 39834, in der Auslieferung. Leider hat man bei Märklin von der liebgewonnenen Gewohnheit Abstand genommen, dass das Serienmodell in wesentlichen Merkmalen vom Handmuster abweicht, so dass das Märklin-Modell nun mit der Betriebsnummer 1116 912-5 (wie angekündigt) über die Modellbahnanlagen der Republik fährt, während das Original die Betriebsnummer 1116 911-7 besitzt. Die von Märklin nachgebildete Lokomotive besaß meiner Kenntnis nach zu keinem Zeitpunkt die MWB-Lackierung, auch wenn das Vorbild im "Holzschnitzel"-Design in Diensten der MWB steht.
Ich bin von dieser Lokomotive maßlos enttäuscht und frage mich, wie man zwar das MWB-Design korrekt im Modell wiedergeben kann, aber dann eine Lokomotive/ Betriebsnummer wählt, die entsprechende Design gar nicht besitzt. Für mich persönlich ist der MWB-Taurus 39834 der Märklin-Flop des Jahres. Technische Probleme mit Decodern, Motoren o.ä. kann man ja relativ einfach beheben, eine vorbildlose Bedruckung hingegen kaum.
Damit liegt Märklin mal wieder voll daneben und macht sich -zumindest bei denen, die vorbildgerechten Betrieb mit vorbildgerechten Loks machen wollen- "echte Freunde". Wer den Schaden hat, braucht für den Spott nicht zu sorgen, meint
#3 von
Michael Effendy
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gelöscht
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, 25.11.2005 15:14
Ich kann die gewählte Bedruckung auch nicht nachvollziehen. Wenn man in Kooperation mit Herpa diverse Taurus-Zugsets bringt, die ohne Vorbild sind, ist das eine Sache, wenn man jedoch eine Modelllokomotive auf den Markt bringt, die es gar nicht gibt, dann find ich das sehr merkwürdig. Keine Ahnung, ob das pure Ignoranz oder Unfähigkeit ist ...
#4 von
Möller_Wuppertal
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gelöscht
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, 25.11.2005 15:24
Hallo @all,
Zitat von Michael EffendyIch kann die gewählte Bedruckung auch nicht nachvollziehen. Wenn man in Kooperation mit Herpa diverse Taurus-Zugsets bringt, die ohne Vorbild sind, ist das eine Sache, wenn man jedoch eine Modelllokomotive auf den Markt bringt, die es gar nicht gibt, dann find ich das sehr merkwürdig. Keine Ahnung, ob das pure Ignoranz oder Unfähigkeit ist ...
Genau das ist es, was mich gelegentlich -vor allem bei Märklin- auf die Palme bringt: Da wird ein -mit Verlaub- gewaltiger Bohei um irgendeinen mfx-Schnickschnack gemacht, aber für eine Vorbildrecherche scheint offenkundig kein Geld und/oder kein Personal vorhanden zu sein. Grundsätzlich finde ich schon die falschen Drehgestelle beim "Hercules" nicht wirklich toll. Aber bei dem Preis mag das noch soeben mit einigem Augenzudrücken angehen. Über den befremdlichen "Nummertausch" zwischen 216ern und 218ern, die ja nun nicht im Hobby-Sortiment angesiedelt sind, stolpere ich erst recht. Aber bei diesem groben Schnitzer fehlen mir die Worte. So etwas muss nun wirklich nicht sein.
Oder war es doch -Achtung Sammler!- der Versuch, eine "Blaue Mauritius" mit Absicht selbst zu kreieren?
Hallo. Das Problem ist nach meiner Meinung, dass die Mehrheit der Modellbahner solche Fehler erst gar nicht merkt oder billigend zur Kenntnis nimmt.
Man muss solche fehlerhafte Produkte konsequent Märklin (dem Produktmanagment) um die Ohren hauen. Natürlich nur bildlich gesprochen . Sonst ändert sich nichts und Märklin lebt weiter in einer heilen (Schein-) Welt. Das selbe gilt natürlich auch für andere Modellbahnfirmen.
Also den HWZ, den MWB Taurus, die Conrad RAG 1206, die Akku Köf und andere verhunzte Produkte beim Händler liegen lassen und nicht die "Sucht" überwiegen lassen.
@ MWB Taurus Käufer Am besten den von Roco kaufen (erhältlich bei den Idee & Spiel Händlern). Hier aber auf den Druck achten. Ich habe einen mit einer auf einer Seite nicht deckenden silbernen Farbschicht gesehen. Das zweite Exemplar war dann in Ordnung.
Es ist nach meiner Info beim Vorbild geplant, den ehemaligen roten EBM Taurus und jetzigen "Holz-Taurus" in das normale blaue MWB Design umzukleben. Diese Information kursiert aber schon seit mehrern Wochen, wurde bisher aber nicht realisiert. Und dann ist davon auszugehen, dass die Anschriften mit den verscheidenen Datumsanzeigen auf den Rahmen nicht mehr stimmen.
Ich gehe aber nicht davon aus, dass Märklin so vorausschauend produziert , zumal ja nicht fessteht, ob es wirklich so kommt. Letztendich wird mal wieder das Produktmanagement und die Endkontrolle vor der Produktion gepennt haben.
ZitatDas Problem ist nach meiner Meinung, dass die Mehrheit der Modellbahner solche Fehler erst gar nicht merkt oder billigend zur Kenntnis nimmt.
Da wird ohne Frage das "Problem" sein. Denn die Mehrheit der Käufer dieser Lok (zu der ich mich auch zähle) ist schlicht nicht so "fanatisch" vorbildorientiert. Ich unterstelle mal, daß ein relativ großer Prozentsatz "Spielbahner mit ansatzweisen Interesse zur Vorbildtreue" sind. Da fährt auch mal ein amerikanischer Zug durch eine nordeutsche Ebene, die Epochen sind eh relativ gemischt (weniger innerhalb eines Zuges aber auf der Anlage an sich), das Gleisbild ist mehr oder minder stark überladen (weil eben mehr gespielt werden soll als ein vorbildgerechtes Landschaftsdiorama zu bauen, durch das zufällig auch ein Zug fahren kann), etc.
Und da fällt dann so ein Detail, daß die Betriebsnummer im Vorbild nicht existiert oder auf einer Lok eines anderen Betreibers oder gar "nur" auf einer mit einer anderen Lackierung steht nun ganz sicher nicht auf.
Keine Frage ... ich verstehe auch nicht, warum ein solcher Fehler gemacht wird, wo es doch wirklich ein leichtes wäre, das richtig zu machen. Aber ...
ZitatFür mich persönlich ist der MWB-Taurus 39834 der Märklin-Flop des Jahres. Technische Probleme mit Decodern, Motoren o.ä. kann man ja relativ einfach beheben, eine vorbildlose Bedruckung hingegen kaum.
... löst bei mir und auch anderen Amateur-MoBanern aus meinem Freundes-/Kollegenkreis doch leichtes Kopfschütteln aus. Eine Bedruckungsfehler, der von vermutlich mindestens 95% der Kunden nicht bemerkt wird als "Flop des Jahres" zu bezeichnen ... da kam mir schon fast "Troll" in den Sinn, aber es hörte sich dann doch zu ernsthaft an. "Flop des Jahres" scheint mir eher sowas wie das Henschel-Wegmann-Zug Insider-Modell zu sein, wenn ich mir das so in den verschiedenen Threads durchlese ...
So ... soviel meine Sicht als (bislang, da erst wenige Proberunden gedreht) zufriedener Besitzer des MWB-Taurus.
Uh-oh ... erster Post hier im Forum und vermutlich damit dann gleich untendurch ...
warum untendurch : Besser hätte ich es als Spielbahner auch nicht sgaen können. Mir ist es auch egal, ob eine Lok die richtige Nummer mit Prüfziffer hat oder nicht. Ich bin Spielbahner und nicht Modellbahn Fetischist, der jedes kleine Detail sucht, um irgendeinem Hersteller Fehler nachzuweisen. Spielbahnerischen Gruß
#12 von
Krokodil194
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gelöscht
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, 28.11.2005 08:09
Hallo zusammen, es ist leider nicht das erste Mal, das zum Vorbild her falsche Lok-Nummern aufgedruckt wurden: die Loks der BR 18.4 von Märklin hatten mit der Lok-Nummer 18 434 DRG und auch als grüne Rheingold-Lok die falschen Lok-Nummern, weil das Führerhaus dieser eigentlich gerade warund nicht angeschrägt. Vor einigen Jahren gab es beim SMDV auch mal eine Startpackung mit der DB-LOK 74 690. Diese wurde nie im DB-Bestand geführt, sondern schon als Reichsbahn-Lok ausgemustert. Ich habe Märklin schon mehrfach beraten und entsprechende Vorbild-Fotos übergeben, aber so genau nehmen dies das nicht, denn auch bei der 362, die nach meinen Fotos entstand, wurden die Blinklichter am Führerstand einfach weggelassen, auch hätte die Kupplungen wieder gelb lackiert werden müssen!
Der Märklin-Taurus sitzt ja übrigens auf dem zu langem Fahrgestell der E 152 auf, ist somit 1 cm zu lang, die Isolatoren sind auch falsch, ich habe mich für den Roco-Taurus entschieden!!
so doof sind nun Märklin-Käufer auch wieder nicht !
Hallo Udo,
ich würde sagen "nicht mehr" (so doof).
Viele Grüße
Michael
PS: Vielleicht gibt es ja einen Insider, der weiß, auf welche Art Märklin hier recherchiert? Einmal angenommen, die hätten sich bei besagtem Modell auf Angaben des Betreibers verlassen nach denen die entstandene Lok auch noch in diesem Design hätte kommen sollen (vor Auslieferung des Modells)? Ich will das jetzt weniger rechtfertigen, als es mich wirklich interessieren würde, wie diese Infos beschafft werden. Bei alten Loks sind z.B. die Angaben in den verschiedenen Publikationen oftmals unvollständig, widersprüchlich oder falsch...
#15 von
Michael Effendy
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gelöscht
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, 28.11.2005 12:41
Hallo Logan,
ich unterstelle mal, dass wir alle gewisse Ansprüche hinsichtlich Bedruckung, Detailierung und Fahrverhalten an unsere Modelle stellen. Mit Sicherheit wird es da qualitiative Unterschiede in der Gewichtung jedes einzelnen Punktes geben, doch eine gewisse Vorbildtreue auch hinsichtlich der Bedruckung darf man wohl einfordern. Dies soll jedoch insbesondere beim Märklin-Taurus nicht als "fanatische Voribldorientierung" mißverstanden werden. "Fanatisch voribldorientierte" Modellbahner sind wohl kaum im Besitz des Märklin-Modells, sondern haben sich für das maßstäblich korrekte und feiner detailierte Roco-Pendant entschieden.
Natürlich fällt eine falsche Betriebsnummer im Anlageneinsatz nicht auf - wie auch? Doch dann kann man auch eine BR 152 mit DHL-Werbung versehen oder einen Taurus mit Porsche-Werbung. Sind ja nur Details. Auch auch solche Modelle haben ihre Berechtigung (vgl. Herpa/Märklin-Zugpackungen), doch diese Züge sind dann meiner Meinung besser in der Vitrine aufgehoben.
Mich wundert nicht, dass meine Bewertung als "Flop des Jahres" nur Kopfschütteln hervorruft. Bei genauem Lesen wirst Du jedoch feststellen, dass diese Einschätzung weniger aus der zweifelsfrei subjektiven "Schwere des Problems" resultiert, sondern vielmehr auf der Feststellung beruht, dass man technische Probleme mit Decodern, Motoren o.ä. durch eine Reperatur beheben kann, eine falsche Bedruckung jedoch nicht. Dass Du in diesem Zusammenhang die technischen Probleme des Henschel-Wegmann-Zug als Beispiel nennst, zeigt mir, dass ich den kausalen Zusammehang von behebbaren und nicht behebaren Problemen nicht deutlich genug gemacht habe.
#16 von
ergsterbaer
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gelöscht
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, 28.11.2005 13:05
Hallo Michael, das lag wohl daran, dass nicht jeder das Wort persönlich gelesen hat. Mich stort die falsche Nummer auch nicht. aber wenn es für Dich den Stellenwert hat, dann ist das vollkommen in Ordnung, dass Du dich darüber aufregst. Gruß Peter
Zitat von Rirarunkel die von mir angesprochenen Sammlerwerte haben doch nichts mit doof sondern nur mit selten was zu tuhen.....
Hallo Caren,
ich bezog mich schon auch auf die Seltenheit. Nachdem aber wohl bei den meisten das Geld nicht mehr so locker sitzt, sehe ich persönlich nicht mehr die Tendenz Fehldrucke höher zu bewerten, als einen richtigen Druck. Beispiel: Die Brawa/Märklin Köf (ummer 3680) gab es auch mit Fehldruck (DB Hamburg anstatt BD Hamburg). Anfänglich war diese Version höher bewertet, mittlerweile m.W. nach nicht mehr.
Anders sähe es wohl aus, wenn es ähnlich wie bei Briefmarken liefe, nämlich dass versucht würde, die komplette Serie einzustampfen und nur wenige Modelle im Umlauf verblieben.
Zugegeben scheinen auch heute noch ein paar Leute auf diese Masche anzuspringen. So hatte mich mein Händler bei den Trix-Schürzenwagen mit dem N-ufdruck angerufen und gefragt, ob er sie zurücksenden soll oder ich die falschen behalten möge zwecks möglichem Sammlerwert. Mittlerweile geht so etwas zurück, früher hätte ich auch auf die Seltenheit spekuliert - aber ganz ehrlich, was bringt mir diese, wenn ich sowieso nicht vorhabe, solche "seltenen" Modelle wieder zu verkaufen.
Aber vielleicht wäre es in diesem Zusammenhang einmal interessant, wer hier bei Vorhandensein eines Fehldruckes und eines "richtigen" Modells jeweils welches wählen würde.
Zitat von Michael Effendy ich unterstelle mal, dass wir alle gewisse Ansprüche hinsichtlich Bedruckung, Detailierung und Fahrverhalten an unsere Modelle stellen. Mit Sicherheit wird es da qualitiative Unterschiede in der Gewichtung jedes einzelnen Punktes geben, doch eine gewisse Vorbildtreue auch hinsichtlich der Bedruckung darf man wohl einfordern.
Gar keine Frage! Bei den Preisen, die Märklin so aufruft, da kann man einiges erwarten (und kriegt es offenbar manchmal ... siehe wieder HWZ ... auch nicht immer). Und auch eine stimmige Bedruckung gehört für mich möglichst dazu (wobei ich unumwunden gestehe, daß ich sicher die meisten Probleme dieser Art nicht erkennen würde).
Zitat Mich wundert nicht, dass meine Bewertung als "Flop des Jahres" nur Kopfschütteln hervorruft. Bei genauem Lesen wirst Du jedoch feststellen, dass diese Einschätzung weniger aus der zweifelsfrei subjektiven "Schwere des Problems" resultiert, sondern vielmehr auf der Feststellung beruht, dass man technische Probleme mit Decodern, Motoren o.ä. durch eine Reperatur beheben kann, eine falsche Bedruckung jedoch nicht. Dass Du in diesem Zusammenhang die technischen Probleme des Henschel-Wegmann-Zug als Beispiel nennst, zeigt mir, dass ich den kausalen Zusammehang von behebbaren und nicht behebaren Problemen nicht deutlich genug gemacht habe.
Doch, doch ... den Bezug habe ich schon gesehen und gerade das löste das Kopfschütteln mit aus ... natürlich sind die technischen Probleme (hoffentlich) behebbar ... aber im Zweifelsfall mit welchem Aufwand? Und eben diese technischen Probleme führen umgehend zu einer massiven Einschränkung des "Spielvergnügens" (und das bei jedem betrofenen Besitzer), während die eine kleine falsche Nummer wie gesagt fast niemandem auffallen wird.
Was ich tatsächlich nicht richtig berücksichtigt habe ist Dein "für mich persönlich", daß sich offenbar wirklich auf die "kleine private Katastrophe" bezog und nicht als persönliche Wertung Deinerseits der für die allgemeinheit entstandenen "Katastrophe".
OK, sei's drum. Die Gewichtungen sind nunmal eben bei jedem anders. Ich stimme Dir wie gesagt in jeder Hinsicht zu, daß man so was einfaches wie eine korrekte Bedruckung erwarten können müsste. Allein mich würde jedes technische Problem, daß mich im günstigsten Fall nur Zeit, im ungünstigen weiteres Geld kosten würde, mächtig stören ... die falsche Betriebsnummer (und das auch nur da ich es jetzt überhaupt weiss) entlockt mir halt nur ein Achselzucken. Unschön aber problemlos hinnehmbar.