Hallo zusammen,
wie es halt so ist, wenn Gerüchte brodeln, gepaart mit Ahnungslosigkeit und Halbwissen, da kann nix gescheites bei herauskommen.
Allein, um mir schon deswegen Klarheit zu verschaffen, ging ich, völlig entgegen meiner Gewohnheiten um diese Uhrzeit gegen kurz nach 17 Uhr runter an die Strecke. Eine Stunde musste ich auf den Rumpelzug warten...
Worum es ging und was es sonst noch so gab, ist hier zu sehen:
01) & 02):
Das erste Opfer war der EC 112, leider heute mal nur mit den beiden roten 1116.088 und 1016.039 bespannt. Eine schäbiger als die andere. Tja, die ÖBB Ochsen kommen halt mittlerweile auch schon in die Jahre.
03) Es kam dann der "Codognotto" KT 42826 mit der 193 358.
04) Für den DGS 69238 kam sogar die Sonne raus, um bei der 193 857 zu zeigen wie schäbig und schmutzig sie aussieht, ja, auch Vectron kann schäbig.
05) Tja, und dann wurde der Rumpelzug namens Nbz 74207 endlich auf die Strecke gelassen, nachdem er lange in Göppingen im Bahnhof auf Gleis 2 stand.
V/max 30 km/h durfte er nur, vermutlich wegen der Dampflok, zu der komme ich aber noch.
E 94 088 der EZW zog die 194 039 und die Dampflok eben, die 38 2460 oder Posen 2455 plus Schutz-, bzw. Bremswagen. Heute gings nur bis Kornwestheim, tags drauf soll es nach Ettlingen gehen, was ich aber anzweifle.
06) Ich habe dann von Normalbrennweite auf Weitwinkel gezoomt, um mir die "Mitglieder" des Nbz 74207 einzeln rauszupicken. Da war die 194 030 zunächst, die in Wahrheit NIE eine DB-Computernummer trug, sondern aus der 1020.005 rück-umgebaut wurde, aber in ihrem Inneren unvollständig ist. Aber immerhin hat sie im Gegensatz zur E 94 088 eine dreifenstrige Stirnfront erhalten, die sie ja seinerzeit ab Werk und die ersten Jahre bis in die 50er oder 60er Jahre bei den ÖBB auch so trug. Ich denke, man darf die Phantasie-Computernummer als eine Art "running Gag" verstehen. Besser stünde ihr tatsächlich eine Epoche III Nummer, also E 94 030 und ein anderer Farbton zu Gesichte, eben einen, den sie zu Beginn ihrer Karriere in Österreich trug (welche Farbe auch immer das war).
07) Kommen wir zur sogenannten "Jußen-P8", der 38 2460, die Manuel Jußen gehört und die er in einem speziellen Aussehen restauriert hat. Die Lok ist ein in Rumänien gefertigter Lizenznachbau einer preußischen P8 und aus Rumänien hat sie einige technische Details beibehalten. Dazu gehört die spezielle Luftpumpe (die sie zu einer "Piffpaff"-Lok macht). Im Gegensatz zu DB-Dampfloks hat sie eine andere Luftpumpenart und damit verbunden eine abweichende Abfuhr des Luftpumpendampfes, der diese lauten "Piffpaff"-Geräusche macht, die man natürlich am besten beim Stillstand hört.
Indes -sie war ja kalt! Dennoch machte sie beim Vorbeifahren rhythmische "dampfähnliche" Geräusche, deren Quelle ich selbst bei der langsamen Vorbeifahrt nicht eruieren konnte. Da die Lok mit komplettem Triebwerk, und eben NICHT mit demontierter Antriebsstange überführt wurde, vermute ich, dass sie Trofimoffschieber (im Zylinder auf der Kolbenstange) hat. Diese zeichnen sich durch Ventile in der Kolbenscheibe aus und ich vermute eben, dass die Geräusche von diesen Ventilen kommen. Irgendwo ganz dunkel meine ich mich zu erinnern, dass man derartige Kaltüberführungen mit Trofimoffschiebern eben mit beschränkter Schleppgeschwindigkeit durchführen kann! Nix genaues weiß ich nicht, wer ja, darf gerne mich mit seinem Fachwissen zu diesem Thema erleuchten.
Jedenfalls hat Herr Jußen versucht, die Lok äußerlich an die original preußische Erscheinung einer P8 anzugleichen, er hat sogar die Lampen den Propangaslampen plus (leeren) Propangasbehälter an der Tenderrückseite nachgebildet. Vervollständigt wird das ganze, indem er der Lok eine preußische Epoche I-Länderbahnbezeichnung verpasst hat: Eben "Posen 2455".
Lang hat's gedauert, ehe ich endlich heimdurfte.
Hoffe, die Bilder haben ein wenig gefallen.
Es grüßt
118Fan.