Historie:
Die ersten sechs Prototyp-Lokomotiven V160 001 – 006) der Baureihe V160 waren im Oktober des Jahres 1958 bei Krupp bestellt und in den Jahren 1960 und 1961 an die OB geliefert worden. Eine zweite Serie mit vier Maschinen (V160 007 – V160 010) wurde 1959 bei Henschel in Auftrag gegeben. Bis zur Betriebsnummer V160 009 blieben die Lokomotiven in ihrer äußeren Gestaltung unverändert. Die letzte Lok der Vorserien-Ausführung von Henschel, die V160 010 unterschied sich dann aber noch recht wesentlich von den anderen. Maschinen, sie wurde am 22. 3. 1963 an die DB abgeliefert. Der Rahmen und die Kraftstoffbehälter blieben gegenüber den ersten Lokomotiven unverändert. Neu gestaltet wurde dagegen die Frontpartie im Bereich der Führerstände. Man verließ die bauchige Form und übernahm die gefälliger wirkende Konzeption der Stirnpartie von der V320. Von der späteren Serienausführung unterscheidet sich die V160 010 in der Ausbildung des Rahmens und dadurch auch der andere Verlauf des Zierstreifens. Bei dieser letzten Vorserienlok konnten bereits die Betriebserfahrungen mit den ersten Maschinen verwertet und beispielsweise bereits verstärkte Gelenkwellen eingebaut werden.
Hier das Original:
Diese Lok fasziniert mich schon seit ich sie Ende der 1960er Jahre zum ersten Mal im Original auf der Drehscheibe des Bw Gelsenkirchen-Bismarck sah. Es reifte in mir schon seit langem der Entschluss, es mit einem Selbstbau mal zu probieren. Da die Lok ein Einzelgänger ist, wird ein industrielles Modell wahrscheinlich nie geben, dachte ich noch vor zwei Jahren (Piko hat mich eines besseren gelehrt. Na, ob´s ein Kassenrenner wird ...?).
Überlegung zum Modell (-umbau):
Nach mehreren Studien fiel die Entscheidung auf einen „Probebau“ um Möglichkeiten auszuprobieren, auch wenn gewisse Kompromisse (die das Gesamtbild der Lok nicht stören) einzugehen.
Im www ist ein Modell zu finden, das auf Basis der MäTrix 216-Lollo und 218 aufbaut. Bei dem Umbau sollen die Köpfe der 218 an den Körper der Lollo „getackert“ werden. Ich habe die Überlegung mit anderen ähnlichen Gehäusen (aus Kostengründen) durchgespielt. Irgendwie hat mich das Ganze nicht wirklich hinsichtlich der Passung überzeugt.
Da bei mir im Pool einige ROCO 215 auf Verwendung warten, lag der Weg zum Modell eigentlich somit fest. Da es ein „Probebau“ sein sollte stellt auch die „Überlänge“ des Rahmens von 4,6mm kein wirkliches Hindernis dar (LüP V160 = 16.000m; LüP 215 = 16.400m; der Drehgestell- und Gesamt-Achsstand ist dagegen bei beiden Baureihen mit 2.800 mm bzw. 11.400m gleich) und ist für mich akzeptabel.
Bemerkung: Jeder kennt das „Spielzeug-Modell“ der LIMA V160/216, das oft naserümpfend von Modellbahnern beiseite gelegt wird. Die 216 011 ist jedoch maßstäblich in den Abmessungen, die Seitenansichten zur 216 passend, dito die Gravur der Drehgestelle. Das Dach jedoch passt garnicht nicht zur Serien-216, wohl aber zur 216 010!!! (… hatten die Konstrukteure von LIMA seinerzeit zuerst etwas anders geplant und dann eine Chimäre gebaut?).
Doch nun die Bilder vom Umbau:
Ein Gehäuse der Lollo von Mehano Technica spendiert die Seitenteile zur Darstellung der Tanks und der Zugangsklappen für Batterien ect. im Rahmen ...
.... und schon geht´s mit dem Puzzeln los
... und Einpassen ins neue Gehäuse
Die Umbauphase der Gehäuseseitenwände endete mit dem Einbau der Wartungsklappen, gespendet von einer alten Mehano V160/216-Vorserie ...
Im nachfolgenden Schritt wird die Dachsektion im Bereich der Lüfter verändert. Hierbei spendet eine Lima 216 011 Teile ihres Daches und die Lüfterräder sind "selbstgegossene" Bauteile aus Resinharz ...
Na, das kommt im Rohbau der Vorserien V160 010 doch schon sehr nahe ...
Bevor es zur Farbe geht, noch ein paar Details vom Umbau der Tank-Sektion, die - entgegen der vorherigen Bilder - nochmals etwas geändert werden musste.
... anpassen des Rahmens ...
... ... umgestalten der Tanks ... (jetzt vom Lokgehäuse gelöst und an der "Attrappe" befestigt)
... Zusammenbau von Rahmen und Tank ...
Und so sieht der Rahmenumbau dann mit Lok-Gehäuse aus ...
Bei der Farbwahl - und gerade beim "Diesel-rot" - ist/war die Qual der Wahl nach welchem Farbton, besser Variante, zu suchen ist. In der Literatur steht immer wieder "purpur-rot RAL 3004", aber RAL ist nicht gleich RAL, das habe ich gelernt.
Um sicher zu sein habe ich mir ein Glässchen RAL 3004 von einem bekannten Zubehör-Lieferer schicken lassen, zu einem Preis .... Na, schweigen wir lieber. Ausprobiert hatte ich die Farben bei meinen beiden DB-Triebwagen SVT 04 und VT20.5. Im Vergleich zu anderen V-Lok und Triebwagen ist mir der Farbton "zu schreiend rot".
Aber zum Glück gibt´s ja das www-Netz. Meine Vorgaben: Acryl-Lack (glänzend? oder seidenmatt? - egal), RAL-Farbton, Sprühdose und preislich nicht zu billig und nicht zu teuer. Ich habe dann einen Industrie-Lieferanten (Verkauf leider nur an Gewerbetreibende) gefunden und bestellt. Zwei Tage später war die Farbe da. Natürlich habe ich sie gleich am Objekt ausprobiert ... feiner Farbnebel, gut deckend und .... der Ton passte (auch im Vergleich zu anderen Modellen).
Hier kann man deutlich den Unterschied sehen ... beides mal RAL 3004
.. und über den Preis will ich gar nicht reden (25ml zu ca. 5,50 EUR / 400ml zu ca. 10 EUR).
Nun ja, ich will nicht verschweigen, ich bin kein Freund der Sprühdose. Daher fülle ich die Farbe nach und nach auch um und verarbeite sie mit dem Luft-Pinsel.
In der Zwischenzeit habe ich mir nun ein ganzes Sortiment der benötigten Farben (div. Grautöne, Grüntöne, etc.) zugelegt.
Doch zurück zur V160 010.
Das Gehäuse ging in die Lackier-Werkstatt. Das Gehäuse Purpur-Rot RAL3004, das Dach umbragrau RAL7022 und die Schürze und das Lüfterband schwarzgrau RAL7021. Im Fundus fanden sich ein paar weiße Zierlinien:
(... das Dach wird noch ausgebessert ...)
Dann ging es an die Suche nach einer geeigneten Beschriftung (Decals, wie sie auf neu-deutsch heißen). Wie das Gehäuse so ist auch die Beschriftung eine Mischung aus Serien-V160 und Vorserien-V160. Nach längerem Studium der diversen Decal-Hersteller wurde ich fündig (bei einem hier auch bekannten Hersteller). Das Ergebnis:
... im Hintergrund die "Schwestern" ...
... das Gesicht ...
... die Seite ...
... auf dem "Präsentierteller"..
Nachdem ein paar Ausbesserungen durchgeführt wurden, die Decals versiegelt und die Fenster wieder eingebaut waren, nebst den Lampen, ging´s ab zum Fototermin ...