Hallo Mark, werte Forenleser !
Zitat von Guardian71 im Beitrag #11
Zitat von Settebello im Beitrag #10
Weißt du etwas über das Verhältnis dieser Klassen im Zug?
Moin Sebastian,
das hat natürlich von Zuglauf zu Zuglauf variiert. Richtig Abhilfe schafft nur die konkrete Zugzusammensetzung.
Als Faustregel lässt sich ungefähr ableiten, dass Polsterklasse zu Holzklasse etwa 1:4 beträgt. Bei einem Zug mit 4. Klasse würde ich ungefähr 1:3:2 (2./3./4. Klasse) wählen. Die Polsterklasse in die Zugmitte.
Zitat von Settebello im Beitrag #10
Allerdings dürften auf dem Weg zwischen Berlin und München einige Lockwechsel stattgefunden haben, so dass die Länge des Zuglaufes nicht für den Einsatz dieser damaligen Premiumlok mit einem Bummelzug spricht.
So eine Dampflok hatte eine Reichweite von 300 bis 400 km, dann musste sie zum Lösche ziehen und/oder Bekohlen. Von daher gab es mit Sicherheit mehrere Lokwechsel auf der Strecke. Schätze mal die P 10 kam von Berlin bis etwa Saalfeld. Was dann davor kam? P 8 oder gleich eine bay. P 3/5H?
Habe gerade die Sonderausgabe des Eisenbahn Journals IV/1985 der BR 39 vor mir liegen. Hierzu einige Auszüge:
1925 war der Ausbau der Strecken für 20t Achsfahrmasse so weit fortgeschritten, daß mit dem Sommerfahrplan die Maschinen voll in den Betriebseinsatz gehen konnten. Das Bw Berlin Ahb und das Bw Halle P bespannten die Schnellzüge zwischen Berlin - Halle und auch zwischen Berlin und Bodenbach. In Leipzig übernahmen Erfurter Maschinen die Berliner Züge nach Frankfurt (Main) und fuhren zunächst bis Hanau, weil die Mainbrücken für die P 10 noch nicht freigegeben waren. Erfurter P 10 fuhren auch nach Bebra, Kassel, Leipzig und Berlin. Das BW Leipzig Hbf Nord, das seit 1925 P 10 besaß, bespannte die Züge nach Hof, Dresden und Chemnitz....
...Etwa ab 1930 besaßen auch folgende Bahnbetriebswerke Lokomotiven der Gattung P 10: Chemnitz Hbf, Bebra, Eisenach, Paderborn, Wuppertal - Langerfeld, Köln Hbf, Köln Deutzerfeld, Mönchengladbach, Saalfeld, Wanne - Eickel, Villingen, Fulda, Trier, Mannheim, Berlin Pog und Jünkerrath (ab 1926)....
Somit kommt die P 10 nur für die Relation Berlin - Leipzig bis ca. 1930 in Frage, wobei der Schwerpunkt auf Schnellzüge zutreffend ist. Danach wäre Berlin - Saalfeld realistisch was ungefähr einer Reichweite von ca. 300 km entspricht und aufgrund der nun in großer Stückzahl zur Verfügung stehenden Baureihen 01 und 02 die P 10 ( BR 39) in den den Personenzugdienst abwanderte.
Als weitere Lokalternativen sehe ich folgende Baureihen:
preuß. S 6 (13.10-12), preuß. S 3 (13.0), preuß. S 10 ( 7.0, 17.2, 17.10-12), preuß. P 8 ( 38.10-40), preuß. T 18 ( 78.0), bay. S 3/5 (17.4-5), bay. P 3/5 H (38.4), sowie die BR 64 ( Erstbeheimatung ab 1928 in Bamberg und Nürnberg) .