RE: Bastelei: Anglersteg

#1 von kaiyjaiy ( gelöscht ) , 18.10.2009 21:48

Hallo Zusammen,

es gibt ja so schöne kleine Modelle, die preislich eigentlich okay sind, die man aber auch ohne Probleme selber bauen kann. Der Selbstbau hat darüber hinau noch einen Vorteil: er hat die gewünschten Maße und sieht genauso aus, wie man's haben will. Sprich: keine Kompromisse!

Balsa ist ein Material, das m.E. unterschätzt wird. Es kostet nicht viel, ist sehr leicht und ebenso leicht zu verarbeiten und hat außerdem noch eine echt schöne Holzmaserung.

Diese Anleitung beschreibt den Bau eines Anglerstegs. Und sie beschreibt auch, was man bei diesem Bau falsch machen kann Das tu' ich ganz bewusst, damit jeder den Fehler nachvollziehen kann und beim Eigenbau nicht in ähnliche Fallen tappt.

1.) Ich bin ja 'ne Genaue und plane recht gerne Also wurde nach ausgiebiger Bilderrecherche erst einmal eine Skizze und ein Plan gemacht.


2.) Nachdem augenscheinlich alles passte, wurde die notwendigen Balsabrettchen zurechtgelegt und mit DEM Balsaschneider schlechthin zurechtgeschnitten. Das Teil gibt's bei Conrad und kann auf sämliche Maße eingestellt werden. So ist es überhaupt kein Problem, selbst die kleinsten Maße zurechtzuschneiden.


3.) Am besten arbeitet man mit dem Cutter auf einer Schneidematte. So kann der Untergrund keinen Schaden nehmen. Und - mit einer Bemaßung bleibt einem auch das ständige Nachmessen erspart. Ich habe mit dem Schneiden der Längskanten begonnen. Man sieht übrigens gut, dass die Teile nicht 100%ig gleichmäßig geschnitten sind. Was aber im Endeffekt gar nichts ausmacht ...


4.) Als nächstes werden die Laufbretter geschnitten. Man kann auf der Matte gut kontrollieren, ob sie so ungefähr die gleiche Länge haben und sogar, wie viele Bretter man braucht.


5.) Nun geht's ans erste Zusammensetzen. Die Laufbretter werden auf die Längskanten geklebt. So sieht das Ergebnis von oben aus ...


6.) ... und so von unten.


7.) Wer sich fragt, wie man den Friemelkram bitte schön kleben soll, bekommt eine Antwort: mit UHU Hart umgefüllt in eine Klebespritze samt Kanüle. Es gibt aber einen ganz wichtigen Hinweis: sämtliche Luft muss raus aus der Spritze, sonst sickert immer wieder Kleber nach.


8.) Die Stelzen des Stegs wurden Pi mal Daumen abgelengt und festgeklebt. So genau und gerade wie möglich:




9.) Als nächstes wird der Steg auf die Acrylplatte gesetzt und die Bohrlöcher angezeichnet. Wr sich über die Acrylplatte wundert, möge bitte in den Thread schauen, zu dem diese Bastelei gehört (Diorama: Bummelstrecke mit Seeblick).


10.) Zur Kontrolle - der Steg liegt ja seitenverkehrt auf der Acrylplatte - stellt man den fertigen Steg richtig herum auf die Acrylplatte und kontrolliert die Position der Bohrlöcher. Wenn alles passt und die Bohrlöcher gut erkennbar sind, kann man knapp neben den Löchern bohren.




UNFALL
Bein Hineinschieben des Stegs in die Bohrlöcher bewegten sich die Beine in alle Richtungen und schwups, waren die ersten Beine ab. Die noch klebenden Stelzen waren schief und krum. Da man den Steg oberhalb und unterhalb des Wassers würde sehen können, konnten also auch die klebenden Stelzen nicht so bleiben. Was hatte ich falsch gemacht? 3 Sachen waren falsch:
1. Bohrlöcher zu eng
2. Mit dem Bohrer auf dem Acryl herumgerutscht somit half das genaueste Anzeichnen nicht
3. Das Pi mal Daumen Ablängen der Stelzen war eine dumme Idee. Die Klebestellen halten bei der Länge der Beine kaum und wie hätte ich das Kürzen machen sollen? Gepaar mit den oben genannten Fehlern, war alles zum Scheitern verurteilt.
Also wurde der Steg wieder in Lauffläche und Stelzen getrennt und als erstes stand das Ablängen der Beine an.

11.) Die Stelzen wurden alle in die Bohrlöcher gestellt - und zwar so gerade wie möglich. Ein Maß wird nebendran gehalten und mit einem Bleistift die Länge gekennzeichnet. Das Maß entspricht der Höhe des Stegs außerhalb des Wasser.


12.) Nachdem alle Stelzen gekürzt sind, wird nochmal genau kontrolliert, ob alles passt:




13.) Auf die Eckstelzen wurde jeweils ein Klebepunkt gesetzt und dann die Lauffläche oben drauf geklebt. Dabei bitte darauf achten, dass die Beine richtig gedreht und gerade sind.



Anschließend werden die anderen beiden Eckstelzen und auch die mittleren Stelzen aufgeklebt.

14.) Als nächstes wurde die Treppe aus Balsa geschnitten. Damit hatte ich bewusst bis zu diesem Punkt gewartet, denn die Länge der Treppe lässt sich so am besten abschätzen. Man schneidet erst einmal ein Stück Balsa mit dem richtigen Breitenmaß zu. Die entstandene „Leiste“ legt man auf die Schneidematte. Die notwendige Schräge der Treppenwände auf dem Boden und am Steg kann man gut mit der Skala auf der Schneideunterlage übertragen. Man legt den Anfang der Leiste auf einen Kreuzungspunkt und den Rest der Leiste so schräg, dass es den nächsten Kreuzungspunkt in selber Breite und Höhe durchläuft (ein Kästchen nach links und nach oben). Ob es wirklich richtig liegt, kann man kontrollieren, indem man noch zwei Kästchen nach links und nach oben geht. Wenn die Leiste auch hier genau durch den Kreuzungspunkt verläuft, liegt sie perfekt. Nun mit einem Cutter die untere Kante sauber abschneiden.



15.) Nun hält man die Leiste zwischen Steg und Acryplatte – genauso, wie die Treppe später stehen soll – und zeichnet mit einem weichen spitzen Bleistift eine Linie, wo die Treppe aufhört. Die Leiste wieder sauber auf die Unterlage legen (wie eben beschrieben) und schräg abschneiden. Dann dieses Stück nehmen und eine zweite Leiste anfertigen. So hat man dann beide Treppenaußenseiten fertig.
Als nächstes werden die Treppenstufen zugeschnitten. Hierbei sehr sauber Ablängen, weil sich die Treppe sonst nicht sauber zusammenkleben lässt. Gewünschte Treppenanzahl zurechtschneiden.


Man sieht hier, dass die Stufen nicht ganz gleich lang sind. Aber ich habe einfach ein paar mehr ausgeschnitten, damit sich genügend gleich lange finden lassen.

16.) Mit viel Geduld und Feingefühl die Stufen zwischen die Treppe kleben. Darauf achten, dass man halbwegs den gleichen Abstand hat und die Stufen auch parallel zum Boden laufen.




Im Nachhinein musste ich feststellen, dass meine Treppe zu wenige Stufen hat. Einem Preiser würde es ziemlich schwer fallen, die Treppe raufzukommen, aber es ist mir zu spät aufgefallen.

17.) Anschließend wird die Treppe an den Steg geklebt.


Vorne sieht man, dass die Stelzen unten schräg abgeschnitten sind. Das liegt natürlich daran, dass das Ufer schräg abfällt unter der Wasseroberfläche

Letztendlich wurde der Steg bemalt.







Da Foto ist leider etwas unscharf. Aber man erkennt ganz gut, dass die mittleren Stelzen unten in der Luft hängen. Ist aber nicht tragisch, denn man kann nachträglich Algen (Flock) drankleben

Diese Anleitung zeigt, dass man solch einen Kleinkram auch prima selber bauen kann. Sei es, um Geld zu sparen oder um einfach ein passendes Modell zu bekommen. Allerdings hat so ein Selbstbau auch seine Tücken

Viel Spaß beim Nachbauen!

… wünscht Kerstin


kaiyjaiy

RE: Bastelei: Anglersteg

#2 von Stellwerk , 19.10.2009 11:20

Hallo Kerstin,

danke für den tollen Tip und die Anleitung zum Selberbauen. Der Steg gefällt mir sehr gut und ich werde Ihn wohl in ähnlicher Form nachbauen, wenn ich auf meiner ANlage mal soweit bin.

Grüße
Thomas


Viele Grüße aus dem Rheinland
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RE: Bastelei: Anglersteg

#3 von kaiyjaiy ( gelöscht ) , 19.10.2009 11:47

Hallo Thomas,

gern geschehen Und - wenn es soweit ist - melde Dich ruhig bei Fragen!

Viele Grüße
Kerstin


kaiyjaiy

RE: Bastelei: Anglersteg

#4 von Ferenc , 19.10.2009 12:00

Hi Kerstin,

noch eine frage hätte ich dazu, bist du im echten Leben mit der Angelrute unterwegs nicht nur im Modell ?

Ferenc


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RE: Bastelei: Anglersteg

#5 von kaiyjaiy ( gelöscht ) , 19.10.2009 12:30

Hallo,

ne tun wir beide nicht! Wie kommst du darauf?

Ausser Fischstäbchen essen und drei Nano-Aquarien haben wir mit Fischen nicht viel zu tun.

Grüsse
Andreas


kaiyjaiy

RE: Bastelei: Anglersteg

#6 von Ferenc , 19.10.2009 12:49

Hi,
weil dein Bild an der Seite einen Angler zeigt

Ferenc


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RE: Bastelei: Anglersteg

#7 von kaiyjaiy ( gelöscht ) , 19.10.2009 13:30

Alles klar

Der Angler ist ein Preiser und steht auf dem Anglersteg der hier beschrieben wird.

Grüsse
Andreas


kaiyjaiy

   


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