Ich bitte die zahlreichen Experten in der Runde um Hilfe!
Ich habe kürzlich eine Schlepptenderlok BR 52 (3315) ersteigert. Anfangs lief sie gar nicht (nur Brummen und Licht). Ich habe dann einige Beiträge gelesen bezüglich des Verharzens, da die Lok ein Vitrinenmodell sein soll. Bei der Zerlegung inkl. Motor konnte ich aber weder Schmutz noch ölähnliche Rückstände (hab das "Harz" noch nicht in natura gesehen) feststellen. Hab dann die Ankerwelle und die Zahnräder sparsam geschmiert und sie lief. Wenn ich sie jetzt nach ein paar Tagen Pause fahre, braucht sie immer einige Meter und Fahrtrichtungswechselimpulse bis sie "warm" wird. Außerdem fährt sie auf einigen Gleisabschnitten (M-Gleis) besser als auf anderen. Am Anschlussgleis z. B. nicht so gut, kurz danach am besten.
Zitat von hahn Ich habe kürzlich eine Schlepptenderlok BR 52 (3315) ersteigert. Anfangs lief sie gar nicht (nur Brummen und Licht). Ich habe dann einige Beiträge gelesen bezüglich des Verharzens, da die Lok ein Vitrinenmodell sein soll. Bei der Zerlegung inkl. Motor konnte ich aber weder Schmutz noch ölähnliche Rückstände (hab das "Harz" noch nicht in natura gesehen) feststellen. Hab dann die Ankerwelle und die Zahnräder sparsam geschmiert und sie lief.
Verharzte Stellen sind an ihrer schmierigen, öligen Konsistenz und rotbrauner bis dunkelbrauner Farbe erkennbar. Wenn Du den Motor zerlegt hast, hast Du vom Läufer auch die Kollektorspalten vorsichtig ausgekratzt? Dort sammelt sich gerne Kohleabrieb an, der den Betrieb auch beeinträchtigt. Wenn das Modell fährt, ca. 30 Minuten in beide Richtungen einfahren lassen bei 12V (mittlere Trafoeinstellung).
Zitat von hahn Wenn ich sie jetzt nach ein paar Tagen Pause fahre, braucht sie immer einige Meter und Fahrtrichtungswechselimpulse bis sie "warm" wird. Außerdem fährt sie auf einigen Gleisabschnitten (M-Gleis) besser als auf anderen. Am Anschlussgleis z. B. nicht so gut, kurz danach am besten.
Hast Du bei diesem Modell auch die Bürsten selbst überprüft (wenn sie zu kurz sind, auswechseln) oder den Andruck der Bürstenfedern. GGf. sind diese zu korrigieren. Das Problem mit den Gleisabschnitten betrifft nur dieses Modell oder auch andere? Falls ja, liegt das an den Gleisen, die überprüft und ggf. ausgetauscht werden müssen (Kontaktlaschen verbogen, angerostete Schienen/Pukos)...
Verharzte Stellen sind an ihrer schmierigen, öligen Konsistenz und rotbrauner bis dunkelbrauner Farbe erkennbar. Wenn Du den Motor zerlegt hast, hast Du vom Läufer auch die Kollektorspalten vorsichtig ausgekratzt? Dort sammelt sich gerne Kohleabrieb an, der den Betrieb auch beeinträchtigt. Wenn das Modell fährt, ca. 30 Minuten in beide Richtungen einfahren lassen bei 12V (mittlere Trafoeinstellung).
Hast Du bei diesem Modell auch die Bürsten selbst überprüft (wenn sie zu kurz sind, auswechseln) oder den Andruck der Bürstenfedern. GGf. sind diese zu korrigieren. Das Problem mit den Gleisabschnitten betrifft nur dieses Modell oder auch andere? Falls ja, liegt das an den Gleisen, die überprüft und ggf. ausgetauscht werden müssen (Kontaktlaschen verbogen, angerostete Schienen/Pukos)...
mit freundlichen Grüßen, Stephan-Alexander Heyn
Hallo!
Die Teile waren alle optisch sauber, eigentlich wie neu. Die Ritzen habe ich kontrolliert und konnte keinen Staub feststellen. Auch die Kohlen haben eine mehr als passable Länge. Als fortgeschrittener Laie würde ich sagen die Auktionsbeschreibung war korrekt und die Lok ist nicht wirklich gefahren. Das man die Lok einfahren sollte, wusste ich nicht. Das werde ich gleich mal versuchen. Das Problem mit den unterschiedlichen Gleisabschnitten betrifft nur diese Lok, ich habe aber kein richtiges Vergleichsmodell was Gewicht und Länge betrifft.
Vielen Dank für deine schnelle und kompetente Hilfe!
ich hatte vor ein paar Jahren mir die feldgraue 52er von Märklin als "nicht fahrfähig" gekauft. Auch sie stand buchstäblich jahrzehntelang beim Vorbesitzer in der Vitrine. Auch bei ihr war der Motor "optisch sauber, eigentlich wie neu", aber völlig unbeweglich.
Ich habe sie auch komplett und mehrfach mit Geduld, Grausamkeit und Ballistol gereinigt und zum Abschluß sparsam neu geölt.
Seitdem fährt sie zwar wieder gut, ist aber mit Abstand die lauteste Lok in meinen Fuhrpark (sie klingt als ob sie gerade ihren Motor zersägen würde).
Ich denke mir, daß bei einer ungefahrenen Lok die Verharzung nicht unbedingt sichtbar ist. Bitte nochmal komplett zerlegen und reinigen und diesen Vorgang solange wiederholen, bis die Lok vernünftig fährt.
Dass man eine Märklinlok einfahren muß, ist auch eigentlich gar nicht richtig. Du solltest den Anker leicht drehen können. Auf der Motorschildseite gibt es keine Verharzungen, immer nur hinten im Getriebblock. So habe ich das bisher kennengelernt. Auskratzen, auch die Ankerwelle hinten gründlich säuber. Da klebt es auch gern.
bei einem Vitrinenmodell sollte man keinesfalls vergessen, daß auch die Achsbuchsen/Achse total verharzen können.
Das hatte ich bei gekauften Vitrinenmodellen schon öfter. Da hilft meist nur eins. Räder abziehen, Achsbuchsen und Achsen peinlichst mit geeigneten Reinigumgsmitteln säubern und wieder montieren. Allerdings nicht einfach, aber mit geeignetem Werkzeug durchaus machbar.
@ Fragesteller
Nochmal den Motor ausbauen und dann das Fahrwerk auf Leichtgängigkeit prüfen. Ich möchte wetten es ist alles total verklebt und relativ schwergängig.
Edith:
Allerbestes Beispiel --->Krokodilpackung M*3300, gekauft von jemandem der die Packung 20 Jahre im Schrank liegen hatte. Ankerwellen und alle Achsen waren total fest verharzt, quasi verschweißt.
ich habe gleiches mir der feldgrauen 52er erlebt, allerdings damals direkt neu vom Händler. Die fuhr nur sehr zögernd und ab und zu auch gar nicht. Ich habe die neue Lok dann zerlegt und den Motor (Motorschild) wieder penibel zusammengebaut. Ich vermute, dass das Motorschild gegenüber dem festen Ankerlager einen zu großen Versatz hatte (Leichtgängigkeit) - allerdings - es hatte sich dann gebessert, aber so richtig zufrieden war ich nie ! (Insgeheim hatte ich gedacht - jooh die in Sonneberg habens halt noch nicht so drauf wie die in Göppingen ...)
Gerade ist mir aufgefallen, dass wenn ich auf den Passagen wo sie quasi nur im Schneckentempo fährt die Fahrrichtung ändern möchte und den Schalter gedrückt halte, sie wegbraust (schneller als auf den guten Teilen) und erst nach 0,5 - 1 m zum Stehen kommt und die Richtung gewechselt hat. Auf den guten Streckenteilen funktioniert der Wechsel ohne jede Bewegung.
es können die Kontakte der M-Gleise sein. Sind die Zungen angelaufen ? Also oxidiert. Dann hilft feines Metallschmiergelpapier. Möglicherweise sind auch welche verbogen. Mit einer Spitzzange nachbiegen.
Die Bocksprünge kommen sonst bei den alten analogen Loks von den Schaltschiebefedern. Die Loks rasen beim Umschalten aber auf allen Streckenabschnitten.
Bei Dir werden es eher Kontaktprobleme der Gleise sein.
Zitat von X2000Dass man eine Märklinlok einfahren muß, ist auch eigentlich gar nicht richtig.
Wie jede Maschine sollten auch diese Modelle eine Einfahrzeit haben. Vorgeschrieben wird es gewiß nicht, aber empfohlen. Daß auf die Einfahrzeit verzichtet wird, ist nicht Sinn der Sache.
Zitat von X2000 Du solltest den Anker leicht drehen können. Auf der Motorschildseite gibt es keine Verharzungen, immer nur hinten im Getriebblock. So habe ich das bisher kennengelernt. Auskratzen, auch die Ankerwelle hinten gründlich säuber. Da klebt es auch gern.
Das ist die Eigenschaft vieler Modelle, die den ,,Getriebekleber" erhielten. Scheint wohl ausgerechnet bei der BR 50/52 weit verbreitet zu sein.
@Herbert: wie Uli schon schrieb, dies ist eher ein Problem der Schienen an dieser Stelle.
Markus ( Marky ), hatte schon das richtige angedeutet, jedoch geht auch eine sanftere Reinigung der Achsführungen, ohne die Achsen abziehen zu müssen.
Wenn die Achswellen in den Messingführungsbuchsen verharzt sind, führt dass nicht nur zu einem größeren Rollwiderstand ( verkleben ) der Achsen, sondern die Masseabnahmefunktion wird dadurch deutlich eingeschränkt, was zu unterschiedlichem Geschwindigkeitsverhalten führen kann.
Zur Reinigung empfehle ich SR 24. Es ist nicht nur ein hervorragendes Dampfdestilat, sondern lässt sich auch sehr gut zum reinigen von Schienen und zum entharzen einsetzen.
Mit einer Spritze ( lange Kanüle ) SR 24 auf beiden Seiten zwischen Achse und Fahrgestell auf die Achswelle auftragen ( keine Angst, der Lack wird nicht angegriffen). Die Lok auf die Seite legen, so das die Achsen hochkant liegen, nach ca. 5 min. das Fahrgestell auf die andere Seite legen ( nochmals SR 24 verwenden ). Danach die Lokomotive, wenn fahrfähig 10 min. warmlaufen lassen. Wenn noch verharzt, Reinigungsvorgang wiederholen. Nachdem die Lok nun sauber fährt, nach ca. 30 min., syntetisches Öl tröpfchenweise ( max. 3 Stück ) auf die Lagerstellen, bzw. Zahnräder auftragen.
Mit modellbahnerischen Grüssen sledge
Mit modellbahnerischen Grüssen sledge
P.S. Ich weiß nicht alles, aber meine Bücher und Hefte!
Hallo, noch einfacher geht die "Entharzung" mit einem Ultraschallbad. Mein Händler bietet dieses für ca. 10 Euro an. Das komplette Fahrwerk wird einige Zeit hineingelegt. Danach trockenpusten, Lagerstellen schmieren und die Lok geht wieder "wie geschmiert". Selbst habe ich ein solches Ultraschallgerät mal bei Tchibo für ca. 20 Euro gekauft. Funktioniert auch gut, allerdings weiß ich nicht mehr welche Flüssigkeit verwendet wurde.