RE: Dekodervergleich Kuehn T125 vs T65 (ohne Testschemata)

#1 von SAH , 12.09.2010 19:06

Guten Abend liebe Forenmitglieder,

im Rahmen meiner Loktests habe ich nun auch die beiden Kuehn-Dekoder getestet auf alle möglichen Systeme, Licht- und Schattenseiten. In Kurzform hier die Ergebnisse:
Dokumentation ist in beiden Fällen bzgl. Einbau, Sicherheit und Inbetriebnahme gut, lückenhaft dagegen in der Angabe der betrieblichen Grenzwerte (Maximalspannung analog, Stromaufnahme Dekoder usw.). Zusätzlich fehlt beim T65 die maximale Umschaltspannung (27,8V hält er jedenfalls aus).
Beide Dekoder sind recht klein, sodaß sie auch in kleine Rangierloks, wie die V60 (3064) von Märklin hineinpassen und dies sogar mit NEM 652-Schnittstellenstecker. Während beim T125 die CV's korrekt mit der Standardeinstellung angegeben werden ist dies in der vorliegenden Version beim T65 nicht der Fall; ausgerechnet noch bei einer Einstellung die den analogen DC-Betrieb erheblich beeinträchtigt (Hinweis CV27 muß =0 sein, danke an Dirk Ackermann für den Hinweis!).
Im Betrieb (getestet wurde mit einer SFCM-HAMO-Kombination) verhalten sich beide Dekoder recht ähnlich im Analog und im Digitalbetrieb. Einige Feinheiten unterscheiden beide Dekoder jedoch. Der Reihe nach:
Eingestellt wurde eine lineare Kennlinie (CV6=1) und bei beiden Dekodern erhält man eine ,,Wurzel"-Kennlinie, die den Reihenschlußmotoren im Analogbetrieb ähnelt. Lineares Verhalten bekommt man mit CV6=0 (Standard-Einstellung). Die Mindestgeschwindigkeit ist mit diesem Modell ca. 5 (T125) bzw. 6 (T65) km/h ruckelfrei und kann nicht weiter gesenkt werden. Die Höchstgeschwindigkeit ist in einem sehr großen Bereich variierbar, sodaß auch mit FS14/14 (27/27,....) Vorbildgeschwindigkeit erzielt werden kann. Die Störsignale, die der T125 bei 15kHz PWM-Frequenz aussendet und so bei Sinus1-Modellen mit 6090x-Dekodern zu Geisterfahrten führt, sind beim T65 nicht vorhanden, dafür kann der T65 auch auf 30kHz eingestellt werden (was bei der benutzten Kombination zu keinerlei negativen Auswirkungen führt). Die Regelung ist bei T65 erheblich besser als beim T125, und führte beim Testmodell zu ca. 60% mehr Zugkraft.
Im Analogbetrieb mit DC fahren beide Modelle gut, im HVW (Halb- bzw. Vollwellengleichstrom) ebenso. Jedoch zeigt der T125 ein wildes Oszillogramm als Schienensignal. Dieser Signalzoo ist beim T65 nicht mehr vorhanden. Im PWM-Betrieb ist der T125 nur bedingt, der T65 nicht einsetzbar (zumindest nicht bei 6,6kHz). Der AC-Betrieb beim T65 verläuft ebenfalls reibungslos. Auffällig ist bei T65 die Eigenschaft, gleichgültig welches System, daß das Modell erst nach 1-2 Sekunden losfährt, wenn die Spannung eingeschalten wird. Dies sollte man beachten, wenn man das Modell in Betrieb nimmt.
Fazit: als Ersatz für den T125 ist der T65 bestens geeignet, zudem wurden störende Signalaussendungen wirkungsvoll minimiert. Der Dekoder ist auch in der Lage aus einem oft geschmähten Motor sehr viel herauszuholen.
Stark verbesserungswürdig ist die Dokumentation und die Regelungsparameter könnten ggf. erweitert werden, da beim Testmodell die P- und I-Teile nicht zur vollständigen Ansteuerung ausreichen.

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


Stephan-Alexander Heyn
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SAH  
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