Hallo,

von Roco gibt es den Motorwagen, einen Zwischenwagen und den Steuerwagen.

Klassischerweise sieht man oft diese 3-er Reihung.

Frage:
Gab es im Vorbild auch Motorw.+ 2*Zwischenwagen + Steuerwagen?

Grüße
Alex

Hi Alex,

war zwar nicht relativ oft, aber das gab es. Du kannst zum Beispiel auch einen Motorwagen nehmen und 2-3 Güterwagen dran hängen.

Schau dir das mal an, und zwar die letzten drei Bilder:

http://bahn-saalekreis.forumprofi.de/viewtopic.php?f=50&t=46

Gruß, Lukas

Hallo zusammen,

die Beschränkung der Bei-/Steuerwagen bei den Schienenbussen war nicht primär der mangelnden Motorleistung geschuldet, sondern, daß die Bei-/Steuerwagen zuviel Strom (für Beleuchtung, aber insbesondere auch die Webasto-Heizung) brauchten. Daher durfte ein VT98 im Normalfall bis zu zwei Bei-/Steuerwagen mitführen, im Ausnahmefall drei. Analog verhält es sich beim VT95. Der durfte im Normalfall einen Beiwagen schleppen, im Ausnahmefall auch zwei.
Genaueres ist beispielsweise in den Schienenbusbüchern vom ek nachzulesen.

Gruß
Martin

Dankeschön!

Moin Alex,

der Schülerzug von/nach Heide b.z.w. Neumünster war meistens eine 5er Garnitur.

798 - 998 (VB) - 998 (VS) - 998 (VS) - 798

Seltener war zur Mittagszeit (Schulschluß eine von Dir beschriebene Garnitur mit zwei VB.
Der Regelbetrieb auf der Strecke Heide (Holst.) - Neumünster war mit den klassischen 3er Garnituren.
Von Unna ins Sauerland (Strecke Unna - Menden - (Lethmate) - Neuenrade) war in den 70er Jahren hauptsächlich mit den bekannten 3er Garnituren wobei der VB, einer der von Märklin angebotenen VB, mit Gepäckabteil war. Die in Heide eingesetzten VB waren alle ohne Gepäckabteil.

Moinsen, mein Senf auch, also beim 795 richtig bis zu zwei Beiwagen, wenn auf der Strecke zulässig, siehe FV. Beim 798 waren pro Motorwagen zwei Beiwagen zulässig auf keinen Fall drei. Und bei zwei Motorwagen war ebenfalls Schluß, denn die Mehrfachsteuerung schafft nur das Steuern von vier Motoren. So war also eine sechsteilige Garnitur das höchste der Gefühle.
Grüße Calle

Guten Morgen,

Zitat von eisenbahner

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Beim 798 waren pro Motorwagen zwei Beiwagen zulässig auf keinen Fall drei. Und bei zwei Motorwagen war ebenfalls Schluß, denn die Mehrfachsteuerung schafft nur das Steuern von vier Motoren.

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Das ist nur bedingt richtig!

Ich füge hier auszugsweise eine von mir für das FREMO-HP 1 verfasste Abhandlung zum Thema ein:

Die Fahrdienstvorschrift des Vorbildes hin regelt im Anhang VII die zulässige Zusammenstellung von Schienenbuszügen.
So kann man dort unter anderem lesen, daß Schienenbuszüge aus bauartgleichen Fahrzeugen maximal 12 Achsen, d.h. 6 VT/VB/VS 98 stark sein dürfen.

Als weitere wissenswerte Information erfahren wir hier, daß einem Motorwagen
VT 98 maximal 2 Bei- oder Steuerwagen angehängt werden dürfen; mit einer Ausnahme:

Wenn in allen angehängten VB oder VS nur jeweils eine Heizanlage und ein Lichtstromkreis zugeschaltet sind, darf ein VT 98 drei dieser Schienenbusanhänger befördern.

Diese Regelung resultiert aus der Tatsache, daß der gesamte Schienenbuszug seine elektrische Energie vom Motorwagen her bezieht und die Lichtmaschinen des Fahrzeuges halt nicht für 5 oder mehr, sondern eben nur für 2 Bei- oder Steuerwagen ausgelegt sind. Außerdem dürfen im Schomzug nur maximal zwei VT 98 eingestellt sein. Hier liegt der Grund in der Auslegung der Vielfachsteuerung.
Solcherlei Probleme tangieren uns Modellbahner zwar eher weniger, aber der Vorbildtreue zuliebe...

Auch die Beförderung "artfremder" Wagen war klar geregelt.

Die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer hat im Rahmen ihrer Schriftenreihe
„DIE LOKOMOTIVTECHNIK“ eine Sonderausgabe über die Schienenbusse der Reihen 795 und 798 herausgegeben , und in eben diesem Pamphlet wird auch die Problematik der artfremden Fahrzeuge in Schom-Zügen kurz angerissen ( Auszug ):
Der VT ist meist mit einem VB und VS zu einer Einheit gekuppelt. Zwei Einheiten können zu einer Doppeleinheit verbunden werden.
Es ist aber auch eine andere Zugbildung möglich. Die Zahl von sechs Fahrzeugen darf jedoch, auch bei der Beförderung artfremder Wagen,
nicht überschritten werden.
Die Zug- und Stoßvorrichtungen erlauben die Mitnahme artfremder Wagen (Reisezug-, Güter-, Post- und Bahndienstwagen).
Die zulässigen Zuggewichte und Wagenzahl,
(insgesamt max. 6, siehe oben) die sich nach den Neigungen der Strecke richten, sind im Anhang VII der DS 408 enthalten.

Diese Beschränkungen sehen alsdenn folgendermaßen aus:
Bei einer Neigung bis zu 5 Promille dürfen maximal 100 Tonnen bzw. 5 2-achsige
Wagen,
bei einer Neigung bis zu 20 Promille noch 60 Tonnen bzw. 3 2achsige Wagen und
bei maximal 40 Promille noch 40 Tonnen bzw. 2 Zweiachser mitgeführt werden.
Diese Werte errechnen sich am Zughaken des ersten Fahrzeugs (also unter Umständen auch am führenden VS) und das Ganze einschließlich der vorhandenen Schienenbusfahrzeuge!!

Als Alternativen dürfen für je 1 Zweiachser 1 Dreiachser oder anstelle von 2 Zweiachsern ein vierachsiges Fahrzeug angehängt werden.

Sollten die mitzuführenden Fahrzeuge zudem Güterwagen sein, verringert sich außerdem die zulässige Höchstgeschwindigkeit auf folgende Werte:
ab 10 - 25 Promille: 50 km/h ,
bei 15 - 40 Promille: 30 km/h !!.
Letztere Informationen entnahm ich dem trefflichen Werk „Zugbildung ( 1 ),
DB-Reisezüge der Epoche 3“ von Michael Meinhold, erschienen beim MIBA-Verlag.

Ich hoffe, mit diesen Ausführungen, etwas Licht ins Dunkel zur vorbildgerechten Bildung von Schienenbuszügen
beigetragen zu haben.

Mit feundlichen Grüssen

Hartmut Wunderlich

Noch eine Anmerkung zum Zahnradschienenbus VT 97.9 (797.9) [vllt. etwas off Topic, zur Ergänzung]

Die eigens für die Steilstrecke von Honau (Württ.) nach Lichtenstein (Württ.) entwickelten
und gebauten VT 97.9 und VS 97 durften nur in der Kombination VT / VS verkehren.
Hier mußte außerdem darauf geachtet werden, daß der VT in der "richtigen" Richtung zur
Steilstrecke stand. Dies war notwendig, wegen der sog. Klinkenband-Klotzbremse, einer
Schutzeinrichtung, die den Zug ab einer Geschwindigkeit von größer 21 km/h talwärts
abbremen und zum Stehen bringen sollte. Diese Sicherungseinrichtung war nur in einer
Richtung wirksam. Außerdem mußte der VT immer auf dem talseitigen Ende des Zuges
befinden...!

Weiterhin durften zwischen Honau und Lichtenstein nur Kombinationen bestehend aus
VT und VS verkehren. Einen VB 97 gab es nicht und es war auch nicht zuläßig einen VB 98
oder VS 98 in Züge einzureihen.
Die maximale Zuglänge (auf der Steilstrecke) war für Berg- und Talfahrt auf zwei Einheiten
begrenzt.

Der VT 97.9 unterschied sich vom VT 98 durch den kürzeren Radstand, dem Berggang, dem
auf beide Achsen wirkenden Zahnradantrieb und den zusätzlichen Bremseinrichtungen.
Das Gweicht war ca. 4 t höher als beim VT 98.
Der VS 97 hatte im Gegensatz zu VS 98 verstärkte Bremsen (auf alle Radsätze wirkend).

Zum Einsatz kamen die Zahnradschienenbusse ab 1961 (Versuchsbetrieb) und ab dem
27. Mai 1962 im Regelbetrieb.
Am 27. Juli 1969 endete der reguläre Betrieb zwischen Honau und Lichtenstein. Die letzten
Zahnradschienenbusse (797 903 + 905) fuhren im Oktober 1969 mit einem Sonderzug über
die Steilstrecke (= Honauer Steige).

Die Zahnradschienenbusse wurden zwischen 1970 und 1974 - während der anfallenden HU -
ihres Zahnradantriebs entledigt und fortan als 797 501 - 508 bezeichnet.
Die Fahrzeuge waren beim Bw Tübingen beheimatet. (VT 97 901 von März 1964 bis Januar 1965
beim Bw Passau zur Bedienung der Steilstrecke von Obernzell/Donau nach Wegscheid/Nd.bay.

Modellbahnerische Gedanken...:

Es wäre wirklich wünschenswert, daß die Modelleisenbahnen GmbH einen Zahnradschienenbus
basierend auf dem Roco-VT 98, ergänzt mit Fleischmann-Zahnradbahn-Know-How, auf die
Schienen stellen würde.
Dieser - in diesem Fall einem realen Vorbild entsprechende Zug - wäre echt etwas für räumlich
beengte Modellbahner.
Vergl. Bericht in MIBA "Das fehlt Ihnen noch" - hier wird die Zahnraddampflok BR 97.5 (Württ. Hz)
auf Platz drei der Wunschliste genannt. Der VT 97.9 wäre sozusagen das Zahnradbahn-
Einsteigermodell.

Mit'ma Grüßle aus HONAU.
Klaus

Hi,

in der Anfangszeit der VT 98 gab es noch keine Steuerwagen, sondern neben den normalen Beiwagen solche mit Gepäckabteil. Dieses Exemplar fehlt im Angebot der SCHOM-Hersteller noch völlig. Sicherlich kann man einen Steuerwagen durch Entfernung des oberen Spitzenlichtes, Signalhorn und - falls nachgebildet - ZBF-Antenne anpassen (in Punkto Dachlüfterbauart hab ich derzeit leider keine Info vorliegen), interessant wird aber der "Scheibenschutz" in Form von Stangen um die Frontfenster zur Sicherung dieser vor evtl. herumvagabundierendem Gepäck...
Diese Beiwagen fuhren in der Kombination VT+Bw+Bw bei Strecken mit höherem Gepäckaufkommen - Gemünden hat wohl welche aus dieser Serie erhalten.
Irgendwann in alter - sehr alter Zeit gabs mal eine Umbauanleitung (Bahn + Modell???).

Soweit meine Ergänzung - ein bischen neben Topic, aber trotzdem....

Hallo nochmal,

biel schöner finde ich Kombinationen aus VT98 + (A)Bi34 (möglichst mit Tonnendach und nicht mit Haubendach) + VS98. Bilder im bereits erwähnten ek-Buch oder im bereits ebenfalls erwähnten miba Zugbildung 1.

Gruß
Martin

Hallo Martin,

nicht schöner, aber dafür hefiger: VT 98 + VB 98 + MBi. (Für die Nicht-Wagenexperten: ein 1956 zur 2. Klasse "aufgewerteter" MCi Behelfspersonenwagen aus Adolfs Zeiten). Ein Beweisfoto findet sich im Heft "Zugbildung 1". Den MBi gab es übrigens mal als Idee + Spiel Sonderserie bei Roco.

Du wirst dich erinnern, mit dem Gespann habe ich vor längerer Zeit mal beim MIST4 für erkennbares Befremden gesorgt.

Ludger

Hallo Ludger,

jetzt, wo Du es sagst, erinnere ich mich an die großen Augen.

Gruß
Martin

Zitat von LHB

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nicht schöner, aber dafür hefiger: VT 98 + VB 98 + MBi. (Für die Nicht-Wagenexperten: ein 1956 zur 2. Klasse "aufgewerteter" MCi Behelfspersonenwagen aus Adolfs Zeiten). Ein Beweisfoto findet sich im Heft "Zugbildung 1". Den MBi gab es übrigens mal als Idee + Spiel Sonderserie bei Roco.

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Hallo Ludger,

na ja, soooo heftig ist das auch nicht. Für die BD Kassel war das normal. Da fallen mir noch einige Fotos mehr ein, z.B. im EJ Juni 2006 und der MIBA Mai 2006.

Und den MBi gab es neben der von dir genannten Sonderserie (45569) auch schon mal im regulären Programm (47571), letzteres ist sogar ein Kasseler.