RE: GFN Drehscheibe 6094 - 3L-Umbau

#1 von Highharti ( gelöscht ) , 13.07.2011 21:43

Umbau der Fleischmann-Handdrehscheibe 6094 auf 3-Leiter-Betrieb

Ich hatte im Schnäppchen-Thread ja versprochen, euch an meinem Umbauversuch teilhaben zu lassen, wenn er einigermaßen gelingt.

Ausgangsbasis ist dieses hier:

Schnäppchenangebot: Handdrehscheibe für 7€

Der Thread wendet sich vor allem an diejenigen unter euch, die sich so einen Umbau nicht zutrauen. Ich habe nämlich selbst zahlreiche linke Hände, und habe um Umbauten aller Art bisher einen großen Bogen gemacht.
Im Vorfeld habe ich nach einer Umbauanleitung für diese Scheibe gesucht, und keine gefunden. Ich bin daher erstmals selbst ein bisschen kreativ geworden, und bin überrascht mit wie wenigen Mitteln man sowas bewerkstelligen kann.


Die größte Schwierigkeit bei dem Umbau ist für mich mein äußerst schlecht ausgestatteter Werkzeugkasten. Als Nicht-Bastler besitze ich kaum mehr als einen Hammer. Was ich mir hier zurecht bastel, sollte ein geübter Bastler mit geeigneterem Werkzeug in recht kurzer Zeit, in deutlich ansehnlicherer Optik hinbekommen. Da ich wie gesagt weder ein geübter Bastler bin, noch eine gute Werkzeugausstattung besitze, sind meine Ergebnisse evtl optisch etwas bescheidener als das, was möglich wäre. Von der Funktion her ist mein Ergebnis aber auch sehr brauchbar, sodass ich mit dem bisherigen Verlauf ganz zufrieden bin.

Aktueller Stand:



Folgendes habe ich bisher gemacht:

1. Schritt:
Wenn man die Bühne abnimmt, werden in der Mitte der Scheibe zwei in jeweils zwei Segmente unterteilte Schleifringe sichtbar. Auf der Unterseite der Scheibe sind die Ringe so verlötet, dass ihre Segmente jeweils unterschiedlich gepolt sind. Wahrscheinlich, damit die 2L-Lok nach drehen der Scheibe immernoch in die Gleiche Richtung fährt? Wie auch immer, der Mumpitz muss weg. Den äußeren Schleifring würde ich nämlich gerne verwenden, um darüber den zukünftigen Mittelleiter zu bestromen. Der Innere Schleifring dient als Masse.
Dazu mussten auf der Unterseite der Scheibe nur die beiden festgelöteten Kabelenden entsprechend vertauscht wurden.

Vorsicht hierbei: Beim Löten wird der Kunststoff schnell weich, dann drückt man die Schleifringe mit dem Lötkolben leicht versehentlich nach oben heraus (nicht gut). Wenn man beim Löten z.B. mit einem Schraubendreher von der anderen Seite (also von der Bühnenseite) gegen die Ringe drückt, lässt sich das vermeiden.


Schritt 2:
Als nächstes muss der Mittelleiter vom Schleifring aus irgendwie nach oben auf's Gleis gelangen. Da die beiden vorhandenen Schleifer jeweils direkt an eine Schiene ?geschweißt? sind, war es mir zu kompliziert, diese dafür zu verwenden. Ich habe stattdessen ein Loch in die Bühne gebohrt (Handbohrer, damit nichts schmilzt), und ein Stück des Weinert-Bleches so zurecht geschnitten und gebogen (Bastelschere und Zange), dass es beim Hindurchstecken auf dem äußeren Schleifring aufliegt. Das andere Ende des Bleches hängt über das Bühnenende hinaus und dient später zur Herstellung des Mittelleiterkontaktes zwischen Bühne und angeschlossenem Gleis.




Schritt 3:
Da ich M-Gleise verwende, und keine Lust hatte mir extra für die Scheibe teure K=>M Übergangsgleise anzuschaffen, baue ich die Gleisanschlüsse entsprechend um.
Dazu wird unter den Gleisanschluss eine kleine Nut gefeilt (Feile ), in die man ein (als Mittelleiterverbinder dienendes) Stück Blech hineinlegen kann. Das Blech bekommt noch ein kleines Loch spendiert (da ich keinen entsprechend kleinen Bohrer besitze: spitzer Gegenstand + Hammer. ). Beim Aufsetzen des Gleisanschlussstücks greift dort ein kleiner Pin ein (befindet sich an allen Gleisanschlusstücken), der das Blech in seiner Position fixiert.
An einer Seite des Bleches liegt später die Zunge des M-Gleises an (Die Nut wurde außen entsprechend so abgeschrägt, dass die M-Gleis-Zunge leicht hineingleiten kann), die andere Seite dient dem Kontakt mit der Drehbühne. Theoretisch könnte man sich den Drehbühnenkontakt auch sparen, und die Bleche der Gleisanschlüsse alle einzeln permanent bestromen. Die Abschaltung der Gleise würde dann immernoch funktionieren (weil Masse unterbrochen). Mir schien es aber so einfacher zu sein (spart Löt-, bzw. Anschlussarbeit).



Was fehlt jetzt noch?
Nichtmehr viel. die beiden Blechhälften auf der Bühne müssen noch irgendwie elektrisch verbunden werden. Leider ist mein Lötkolben zu schwach, um die Bleche direkt aneinander oder aufeinander zu löten. Wahrscheinlich werde ich einen kleinen Draht zuhilfe nehmen (dazu reicht die Heizleistung ) Sodann müssen diese Bleche noch ordentlich auf der Bühne fixiert werden. Ich hoffe, dass Kleben dazu ausreicht, bin aber skeptisch, da die Bleche über die Zungen an ihren Enden beim Drehen der Scheibe durchaus mechanisch belastet werden. Wenn kleben nicht reicht, wird halt geschraubt. Das sähe allerdings natürlich nicht ganz so gut aus...

So weit der derzeitige Stand.


Highharti

RE: GFN Drehscheibe 6094 - 3L-Umbau

#2 von rmayergfx , 14.07.2011 17:14

Hallo,

kleiner Tipp zum Löten der Bleche auf der Drehscheibe:

lege die beiden Streifen mit der geprägten Seite nach unten z.B. auf einen Ytongstein, der zieht die Wärme nicht weg.
Rückseite an den beiden Stoßstellen ca 1 cm blank polieren, fettfrei. Danach mit Lötzinn vorverzinnen, so dünn wie
möglich. Löthonig oder gutes Flußmittel benutzen. Dünnes Messingblech 0,05 mm auf einer Seite polieren, entfetten
und auch vorverzinnen. Die verzinnten Seiten aufeinanderlegen und mit einem Lötkolben mit Breiter Spitze und Heissluftpistole erhitzen.
Durch den Andruck vom Lötkolben fliegt das dünne Blech nicht weg.

Alternativ mit 2K kleben und mit Leitsilber kontaktieren.

mfg

Ralf


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Neue Kupplungen für Faller OHU Selbstentladewagen: viewtopic.php?f=27&t=82863
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rmayergfx
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