RE: Regionalbahn Koblenz-Trier

#1 von Jim_Knopf ( gelöscht ) , 09.04.2012 14:32

Hallo,

habe in meiner alten Heimat folgende kuriose Zugzusammenstellung beobachtet:

In dieser Zusammenstellung pendeln täglich mehrere Regionalbahnzüge zwischen Koblenz und Trier.
Auf Anfrage erläuterte mir der freundliche Schaffner, dass die alten DR-Dosto-Steuerwagen wohl nicht mehr mit der neuesten Zugsteuerungstechnik (so genau wusste er's auch nicht) kompatibel seien und deshalb hänge man halt an beide Ende eine Lok um einen Wendezugbetrieb zu ermöglichen.
Die Loks fahren in Doppeltraktion (nennt man das auch so, wenn beide an den Enden hängen?).
Interessant finde ich, dass bei drei Wagen gleich zwei Steuerwagen eingesetzt werden.
(Ich bilde mir ein, sonntags auch schonmal nur zwei Wagen zwischen den Loks beobachtet zu haben).
Diesen Zug hätte ich sehr gerne nachgebildet - wäre mit den Piko Dostos ja auch schön möglich.
Leider erbarmt sich momentan kein Hersteller die BR 143 in H0 Gleichstrom anzubieten.
Restbestände der Roco 63559 werden bei ebay zu absoluten Apothekenpreisen gehandelt.
Sehr schade wie ich finde.
Oder hat jemand etwas von einer Neuauflage in absehbarer Zeit gehört?

Gruß
Stefan


Jim_Knopf

RE: Regionalbahn Koblenz-Trier

#2 von KreMoBa ( gelöscht ) , 09.04.2012 17:16

Hallo Stefan,
zunächst einmal frohe Ostern an dich und alle anderen mitlesenden Stummies!

Also, die Aussage des Schaffners über die alte Wendezugtechnik scheint mir nicht plausibel und ich halte sie eher für absoluten Nonsens. Leider gibt es einige Kollegen in diesem Unternehmen die nicht wirklich Ahnung haben aber trotzdem den Mund öffnen , jedoch ist das ein anderes Thema...
Gerade die alten DR-Dosto sind ja von der Reichsbahn ebenso wie die Baureihe 143 bzw. ex 243, und somit gerade zu passend zu diesen Wagen. Es könnte höchstens sein, dass es Maschienen sind/ist, die lediglich eine Konventionelle- oder Überhauptkeine Wendezugsteuerung haben. Dazu müsste man aber die volle Maschienennummer kennen!
Die zweite Möglichkeit für einen solchen Fall ist die für mich wahrscheinlichere, nämlich, dass man eine sogenannte "Sandwichbespannung" dazu verwendet, um gewisse Fahrzeiten zu halten, die eine einzige Maschiene nicht halten könnte.
Ähnliches Prinzip findet auf der Regionalbahn 27 statt, die zwischen Mönchengladbach über Köln nach Koblenz verkehrt, und einigen umläufen des Regionalexpress 9 in NRW. Zwei Maschienen bringen folglich, so hört man, höhere Beschleunigung auf die Schiene. Ob dies so ist, kann ich nicht sagen!

Warum jedoch zwei statt nur einem bzw. keinem Steuerwagen eingestzt wird könnte man nur spekulieren. Ich vermute, dass es an der sonst fehlenden 1.Klasse liegt, welche bei nur Mittelwagen dieses Dostotyps ja nicht vorhanden ist.
Damit man folglich eine 1.Klasse einsetzen kann, braucht man einen Steuerwagen, zumindest wenn man nicht auf andere Dostotypen ausweichen will/kann.
Allerdings ist dies nur eine Mutmaßung meinerseits.

Was mich jedoch überrascht ist, dass erstens dieser Typ Dosto in Trier/Koblenz vorhanden ist, und zweitens man offenbar so viele Steuerwagen hat, dass man in einer Garnitur gleich zwei verbraten kann, wobei jedoch meist ein Mangel an dessen herrscht?!?

In diesem Sinne

Sascha


KreMoBa

RE: Regionalbahn Koblenz-Trier

#3 von olli74 ( gelöscht ) , 09.04.2012 21:10

Hallo Stefan,

Die Frage hab ich mir auch schon gestellt und einen Triebfahrzeugführer in Trier gefragt.
Folgende Antwort bekam ich:
Diese Garnituren fahren in Triebwagenplänen.
Die Loks sind schon Wendezugfähig.
Das Problem ist, das mit einer Lok die Beschleunigungszeiten der Triebwagen nicht gehalten werden können.
Mit zwei Loks klappt das und die Triebwagenfahrzeit kann gehalten werden.

Gruß Olli


olli74

RE: Regionalbahn Koblenz-Trier

#4 von Jim_Knopf ( gelöscht ) , 10.04.2012 00:32

Ganz herzlichen Dank für Eure Antworten.

Darauf wäre ich allerdings nicht gekommen, dass es hier nur um die Erzielung der erforderlichen Antriebsleistung geht.
Aber tatsächlich fahren diese Zuggarnituren ja u.A. im Wechsel mit modernen Triebwagenzügen und ich glaube, dass sich die Fahrzeiten der RB auf der Moselstrecke in den letzten Jahren auch verkürzt hat.
Immerhin müssen die Doppelstockwagen schon deutlich schwerer sein als die normalen Nahverkehrswagen, denn diese werden in gleicher Zahl noch von einer 143er alleine "bewältigt":



Viele Grüße
Stefan


Jim_Knopf

   


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