Moin,
am 1. Oktober 1912 wurde meine Hausstrecke Linz - Flammersfeld (- Altenlirchen) eröffnet. Vorgestern ist die alte Dame also 100 geworden. Sie hat zwar einige Amputationen hinter sich. Aber den runden Geburtstag wollte sie schon feierlich begehen.
Also habe ich mich gegen 10 Uhr auf den Weg zum Bahnhof Kalenborn gemacht. Irgendwie hatte ich wohl überlesen, dass in Kalenborn eine ahrzeugausstellung war. Entsprechend überrascht war ich, als ich auf dem Gleis auf dem sonst Kesselwagen abgestellt sind, eine beige-blaue E10 mit silbernem Dach gesehen habe. Führerstandmitfahrten auf einer 260 wurden auch angeboten.
Eine beige-blaue E10 mit Regenrinne und silbernem Dach müsste die Rheingold-Version sein - oder? Für diese Vermutung spricht auch der Umstand, dass ein alter Rheingold-Wagen hinten dran hing.
Langsam war es Zeit für die Ankunft des des ersten Zuges mit der angekündigten BR 95. Alles freute sich auf eine BR 95, die mit letztem Atem die Steilstrecke hochkeucht. Aber oh schreck ... es tauchte eine V160 an der Zugspitze auf! Klar, bei zwei Lokomotiven an einem Zug muss auf dieser Steilstrecke eine Lok vorne, die andere hinten sein. Aber irgendwie hat jeder gedacht, die 95er sei vorne!
Diese Maschine hatte eigentlich niemand erwartet - zu Bundesbahnzeiten war sie wohl auch nicht auf dieser Strecke zu finden. Der Steilstreckenverkehr wurde ab den späten Sechzigern zunehmend von der 213 übernommen. Dieses Foto wurde nicht Vormittags, sondern am späten Mittag bei der 215er Solo-Bespannung aufgenommen.
Nun aber zur Hauptdarstellerin des heutigen Tages und des kommenden Wochenendes: Die BR 95!
Mit einiger Verspätung kam bereits der erste Zug des Tages an. Aber das hat niemanden wirklich gekümmert.
Gleich geht's abwärts. 5,7 % Gefälle fühlen sich in einem Zug doch anders an, als im Auto!
Ab hier geht es dann abwärts! Eine Steilstrecke im Zug ist ein hammerhartes Erlebnis. Wer lieber guckt, anstatt zu hören, sollte allerdings lieber mit dem Schienenbus fahren ...
Jetzt klafft da eine 8 km lange Lücke in der Dokumentation:
Die Triebfahrzeuge wirken bei der Talfahrt reichlich unangestrengt.
Auf freier Strecke wirkt die 95er doch recht massiv.
Die 95er am Ende ihrer Mittagspause. Sie wartet darauf, sich wieder hinter den Zug zu setzen.
Ähnliche Situation wie weiter oben. Aber diesmal in anderer Richtung – und diesmal macht die 95er richtig Dampf!
Der erste Anstieg ist geschafft. Aber die nächsten Kilometer werden Mensch und Maschine Höchstleistungen abverlangen
Am Wochenende sind noch zwei Tage Plandampf auf der Kasbachtalbahn - ich freue mich schon drauf!
Viele Grüße,
Thorsten