RE: Zeche Weststern auf 1m²

#1 von DB-IV-Proto87 ( gelöscht ) , 04.01.2013 17:31

Hallo Stummis,

über Weihnachten habe ich die Teile meiner aktuellen Baustelle wieder im Haus gehabt. Es handelt sich um eine kompakte (nur 1m²!) H0-Darstellung eines Ausschnitts einer fiktiven RAG-Zeche, welche jedoch konkrete Vorbilder aufgreift.

Das ist der Plan, wobei die Betrachtung später nur von der Diagonalseite möglich sein wird. Die beiden Schenkel (ca. 1,4m) werden mit Kulissen (teilweise mit Durchfahrten) abgeschlossen:



Ergänzung 5. 1.:

Weststern hat eine sechsgleisige Kohlenwäsche (rechts oben), deren Vorfeld von der Güterzugstrecke zwischen den Abzweigstellen "Gelsbeck Zwickel" und "Wackel-Einne Alter Fritz" auf einer Kastenbrücke überquert wird - der endgültige Kreuzungswinkel wird noch etwas flacher.

Auf dem Segment (Trennkante waagrecht strichliert) befinden sich auch noch der Wasserturm (roter Kreis) und die gedeckte Drehscheibe (braun) des Anschlusses der Werkstatt.

Das andere Teilstück beherbergt neben dieser auch das RAG-Verwaltungsgebäude (diagonal) und (parallel zum Gleis) die Betriebsleitung des Zechenbahnhofs. Der Kühlturm (braunes Rechteck) hat ebenfalls noch Platz gefunden.

In der rechten unteren Ecke befindet sich der Förderturm, der sich in allen Abmessungen und Stilelementen mit jenem von Schacht II der ehemaligen Zeche Nordstern deckt:



Die Plexiglasbauweise habe ich übrigens schon VOR Daniels (Carolusmagnus1911) entsprechendem Hinweis gewählt, nur bei der Kohlenwäsche habe ich den Holzweg eingeschlagen (Beitrag dazu folgt)

Die (unfertig umgestaltete) Stirnseite der Werkstatthalle auf Basis des Zollern-Bausatzes von Roco - hätte ich mir nie (zum Normalpreis) gekauft:



Probeaufstellung Zechenhof - mittig hinten fehlt der Förderturm, vorne stünden die Betriebsleitung der Zechenbahn und rechts der Kühlturm:





Hier ist zumindest die Schrägbandbrücke zur Kohlenwäsche schon dabei:



Das Gras bleibt natürlich auch nicht so schrecklich grellgrün...

Grüße aus Nürnberg,

Alexander


DB-IV-Proto87

RE: Zeche Weststern auf 1m²

#2 von Stahlbahn ( gelöscht ) , 04.01.2013 18:39

Kompakt aber spannend. Freue mich schon auf die Fortsetzung!

Grüße, Frank


Stahlbahn

RE: Zeche Weststern auf 1m²

#3 von Carolusmagnus1911 ( gelöscht ) , 04.01.2013 19:27

Hallo Alexander,

das ist ja schon jetzt alles 100% nach meinem Geschmack! Gut auch der Hinweis, das du es in Anlagenbau reingestellt hast. Ausser in der Halle und meine Anlage kenne ich hier auf Stummi so gut wie nix

Was du noch machen könntest im Plan wäre eine Legende oder Bezeichnung mit Nummern welches Gebäude welches ist usw. Bei der Überschaubarkeit der Anlage bin ich aber soweit noch hinterhergekommen Ich freue mich wie mein Vorredner auf die Fortsetzung. Direkt mal Lesezeichen setzen hier.

Viele Grüße
Daniel


Carolusmagnus1911

RE: Zeche Weststern auf 1m²

#4 von DB-IV-Proto87 ( gelöscht ) , 05.01.2013 13:13

Hallo Frank und Daniel,

vielen Dank für Euren Zuspruch - kaum veröffentlicht schon Besuch von den "Promis"!

Die Planlegende habe ich jetzt im Ursprungsbeitrag ergänzt. Bevor ich weitere Erklärungen liefere, noch schnell zwei Baustellenbilder:



Brücke über den Zechenbahnhof ("Verdoppelung" Vollmer 2546) - bitte die temporären "Widerlager" zu entschuldigen.



Beim Wasserturm von Hornby (8016) habe ich zuerst den Behälter abgesägt. Der Kern der zylindrischen Verlängerung des Schafts besteht aus einer Kunststoffrohrmuffe aus dem Baumarkt mit ca. 55mm Durchmesser, zur Ummantelung dient Backsteinkarton von Vollmer. Darauf sitzt der Kugelgasbehälter vom gleichen Hersteller (Artikel 5529). Insgesamt orientiert sich der Wasserturm an jenem von Duisburg Wedau Rbf.

Grüße aus Nürnberg,

Alexander


DB-IV-Proto87

RE: Zeche Weststern auf 1m²

#5 von demagkran ( gelöscht ) , 05.01.2013 13:26

Moin,

imposanter Einstieg, jetzt artet das langsam in Stress aus, die Montanthemen zu verfolgen.
Interessant finde ich auch den Wasserturm, schon Gedanken um die Anpassung mit den Backsteinstrukturen
von "Pappe" zum Polystyrol gemacht?
Bei mir ging es seinerzeit schief, der Vollmerkarton war bei mir denkbar ungeeignet,
was auch an der flachen Struktur liegen mag, oder an mir, könnte auch sein .

Bin gespannt, wie Du das hinbekommst.

Viele Grüße.

Markus


demagkran

RE: Zeche Weststern auf 1m²

#6 von Jör g Schmidt , 05.01.2013 15:22

Moin Alexander
endlich gesellt sich eine Zeche zu den Montanthemen.
Meine Rede, man braucht nicht unbedingt eine große Fläche um so etwas nachzubilden.
Da darf man ja nun auf die weitere Ausgestaltung gespannt sein.


schöne Grüße von der Wupper
Jörg

die Bergischen Hüttenwerke und Belval im Anlagenbau:
viewtopic.php?f=15&t=82704


 
Jör g Schmidt
EuroCity (EC)
Beiträge: 1.071
Registriert am: 10.01.2006
Homepage: Link


RE: Zeche Weststern auf 1m²

#7 von DB-IV-Proto87 ( gelöscht ) , 05.01.2013 16:56

Hallo zusammen,

jetzt sehen sich die Bergischen Hüttenwerke also doch schon nach Bezugsmöglichkeiten für Kokskohle um

Fehlt von den Rittern der Montanrunde eigentlich nur noch DK-Frank...

Markus, der Unterschied zwischen dem unteren Schaftteil (Resin, "nur Köpfe", relativ dunkel) und der Vollmer-Verlängerung (Blockverband mit helleren Anderthalbfachern) stört mich eigentlich nicht, denn der spätere Zubau soll ruhig zu erkennen sein. Wobei, nach kräftiger Einsauung, will sagen Alterung... - oder habe ich Deine Frage falsch verstanden?

Beim ersten Anlauf zur Konstruktion der Kohlenwäsche auf Basis von Trix "Zollverein" habe ich mit Kunststoffprofilen zur inneren Aussteifung Schiffbruch erlitten - Stabilität völlig unzureichend, wie an den verräterischen Schattenwürfen der Probeaufstellung zu sehen ist:



Am Ende hat nur eine Teilzerlegung mit Neubau eines Kerns aus 8mm-MDF-Platten geholfen:







Im Nachhinein ist man natürlich immer klüger - ich hätte gleich wie beim Förderturm einen Kern aus Plexiglasplatten konstruieren und die Trix-Mauerstücke nur außen aufkleben sollen...

Grüße an alle Montanisten (und Leser, die es vielleicht noch werden wollen),

Alexander


DB-IV-Proto87

RE: Zeche Weststern auf 1m²

#8 von frankshuette , 06.01.2013 11:15

Zitat von DB-IV-Proto87
Hallo zusammen,

.... Fehlt von den Rittern der Montanrunde eigentlich nur noch DK-Frank...





Und hier ist er dann endlich... !

Hallo Alexander,

auch ich freue mich über einen weiteren Zuwachs unserer Montanfraktion. Ein spannendes Projekt, das zeigt, daß man Schwerindustrie auch darstellen kann, ohne einen kompletten Hobbyraum zu belegen.
Besonders gefällt mir bisher Dein Förderturm. Wieder mal was Individuelles, abseits von Trix-Zollverein.

Gespannte Grüße

Frank


 
frankshuette
EuroCity (EC)
Beiträge: 1.047
Registriert am: 18.10.2008
Homepage: Link


RE: Zeche Weststern auf 1m²

#9 von co2430 ( gelöscht ) , 06.01.2013 11:39

Wenn du das realistisch darstellen willst, brauchst du noch einen zweiten Schacht, der erste (Nordstern) ist Zentralförderschacht und der zweite für Seilfahrt und Materialtransport bzw. Wetterschacht. Gruß Dieter


co2430

RE: Zeche Weststern auf 1m²

#10 von DB-IV-Proto87 ( gelöscht ) , 06.01.2013 16:52

Hallo zusammen,

ganz besondere Grüße gehen natürlich zuerst in Richtung der ehem. Duisburger Kupferhütte!

Achtung, jetzt kommt jede Menge Text, mit dem ich auch die Anmerkungen von Dieter und anderen zu beantworten hoffe.

In letzter Zeit ist (zumindest in H0) das Angebot an Bausätzen nach Vorbildern aus der Montanindustrie, insbesondere im Bereich Bergwerke deutlich gewachsen. Schon vor rund zehn Jahren hat Trix mit der Zeche Zollverein einen Anfang gemacht, und Roco hat 2010 mit Zollern einen weiteren Klassiker realisiert. Dazu kommt eine mittlerweile fast unüberschaubare Anzahl von Lasercut-Bausätzen diverser Anbieter zu diesem Themenfeld.

Gerade Zollverein und Zollern als bekannteste Beispiele weisen aber auch einen entscheidenden Nachteil auf – die große räumliche Ausdehnung. Trix hat zwar erstere Zeche ca. auf 1:100 geschrumpft, aber selbst so verlangt schon allein das Ensemble aus Doppelbockfördergerüst und zwei Maschinenhäusern rund 1,4m Länge. Auch suggerieren beide Bausatzfamilien eine Uniformität der Übertageanlagen, die eben gerade nicht typisch für den Zustand größerer Bergwerke ab Epoche II ist. Will man also nicht auf Kleinbetriebe aus der Anfangszeit der Industriealisierung ausweichen, die vor vierzig Jahren schon längst ausgekolkt gewesen sind, müssen andere Lösungen gefunden werden. Wie immer ist eine Befassung mit dem Vorbild ratsam – neben der einschlägigen Internetsuche seien ein Besuch auf Zollverein und die herrlichen SW-Bildbände von Bernd und Hilla Becher (Verlag Schirmer & Mosel) empfohlen.

Eine erste Idee zum Platzsparen für Besitzer der Trix-Bausätze ist das mögliche „Halbieren“ des Doppelbockgerüstes mit dann daher nur noch einem Fördermaschinenhaus – so zu sehen etwa beim Schacht I der ehem. Zeche Nordstern in Gelsenkirchen. Die nach dem zweiten Weltkrieg deutlich gestiegene Leistungsdichte der Elektromotoren erlaubt jedoch noch kompaktere Lösungen. Schacht II der gleichen Zeche hat ein voll verkleidetes Fördergerüst mit an der Spitze untergebrachten Maschinen, d. h. von außen ist kein Seilumlauf zu sehen. Die Besonderheit ist dabei neben den großen Glasflächen die eben gerade von Zollverein bekannte Architektur von Fritz Schupp mit der Backsteinausfachung der Stahlkonstruktion. Hingegen erinnert der Betonförderturm von Schacht III der Zeche Consolidation eher an Silos landwirtschaftlicher Lagerhäuser. Dieser einem Komplettselbstbau z. B. aus Polystyrolplatten sehr entgegenkommende nüchterne Stil ist bei vielen moderneren Anlagen(teilen) zu sehen (gewesen), so auch bei der Grube Ensdorf im Saarland oder auf dem Gelände Anna des Eschweiler Bergwerksvereins in Alsdorf. Hingegen hat Martin alias 044 404 (Hall of Fun) noch eine etwas ältere Version mit ausgeprägtem "Doppelkopf" nachgebildet.

Nun aber zu meiner konkreten Umsetzung – zunächst geht es um die Auswahl eines geeigneten Ausschnitts. Im Fokus steht dabei sicherlich die Verladung auf die Bahn, also die Kohlenwäsche, welche bei größeren Bergwerken von mehreren Schächten beschickt wird. Hier bietet sich die Aufstellung vor einer Hintergrundkulisse an. Damit kann die Gesamtausdehnung der Anlage begrenzt werden, und die versteckte Weiterführung zumindest eines Teils der Gleise ermöglicht den korrekten Umlauf beladener und leerer Wagen. Auf der anderen Seite der dann als Motivteiler dienenden Kulisse wäre die ebenfalls ausschnittsweise Darstellung eines großen Abnehmers denkbar, also z. B. eines Kraftwerks.

Die Reduktion meiner Zeche „Weststern“ auf den Anschnitt der Kohlenwäsche ist mir jedoch zu wenig gewesen, denn dann wäre der "Rest" (also eigentlich "alles") nur rechts auf dem Hintergrund darstellbar:



Wegen der ohnehin diagonalen Lage des Kopfes der Gleisharfe mit praktischem „Verschwinden“ unter einer Kastenbrücke hat sich die ausschnittsweise Fortsetzung der Anlage auf der anderen Seite in Form eines kleinen Dreiecks angeboten. Dort habe ich mich dann bei Motiven der schon genannten Zechen Nordstern und Consolidation bedient. Von ersterer stammt der Förderturm von Schacht II, den ich in Hauptabmessungen und Stil nachgebildet habe, ohne eine sklavische Kopie anzustreben.

Von der Zeche Consolidation habe ich die enge und verwinkelte Anordnung der Übertagebauten aus verschiedenen Epochen aufgegriffen und „Weststern“ folgende Geschichte gegeben:

Ende des 19 Jahrhunderts ist der erste Schacht abgeteuft worden. Aus dieser Zeit stammen das ehemalige Pförtnerhaus, der Wasserturm sowie die Werkstatthalle.

Um den ersten Weltkrieg ist eine wesentliche Erweiterung des Betriebs erfolgt. Dabei sind der Wasserturm erhöht und ein Verwaltungsgebäude für die Verbundzeche errichtet worden, welches sich an einer neuen Straße orientiert, deren Verlauf wegen der zwischenzeitlichen Parzellierung von Nachbargrundstücken nicht mehr mit den strengen Achsen der Ursprungsanlage übereinstimmt. Damit ist das Pförtnerhaus innerhalb des Betriebsgeländes zu liegen gekommen und hat seine alte Aufgabe verloren.

Eine neue Nutzung hat sich als Aufenthaltsgebäude der Zechenbahn ergeben, welche um 1930 bei der nächsten großen Umgestaltung der Anlagen ebenfalls erweitert worden ist. Nach Entwürfen von Fritz Schupp sind ein vollwandiges Strebengerüst mit Wagenumlauf und Lesebandhalle sowie eine zentrale Kohlenwäsche nach Art von Zollverein entstanden, wobei nur letztere im dargestellten Bereich liegt. Hinzugekommen ist auch noch ein Kühlturm am Rand des Geländes.

Als letzte Ausbaustufe ist nach der Behebung von Bombenschäden in den Fünfzigerjahren der neue Förderturm für Schacht II errichtet worden. Fritz Schupp hat für den Wagenumlauf den Stil der Kohlenwäsche beibehalten; die Verbindung erfolgt durch eine Schrägbandbrücke über die Werkstatthalle hinweg, deren strenge Symmetrie dem Krieg zum Opfer gefallen ist. Schäden an einer Stirnseite haben zur Kürzung um eine Fensterachse geführt, wobei man den so gewonnenen Platz gleich dem Neubau zugeschlagen hat.

Wichtig ist für mich also die glaubwürdige und ausschnittsweise Umsetzung eines Szenarios, wie es gewesen sein könnte, welches jedoch gezielt bestimmte Vorbildsituationen aufgreift. Das ist natürlich keineswegs als Kritik an den Ansätzen etwa von Daniel (Palenberg) oder Frank (DK) zu verstehen, welche dem 1:1 oder besser gesagt 1:87-Weg folgen und deren Werke ich wirklich bewundere. Vielmehr soll hier jeder nach seinem Geschmack glücklich werden.

Fortsetzung zum Förderturmbau usw. folgt,

Alexander


DB-IV-Proto87

RE: Zeche Weststern auf 1m²

#11 von hda , 07.01.2013 23:58

Hallo Alexander,

Toll!

Nur 1 bisschen schade, dass die ihre Kohlen im Finstern putzen müssen, wo sie doch so schöne grosse Fenster haben....

Den Trix-Gebäudebausatz hab ich auch schon lange liegen, über ein Maschinenhaus bin ich noch nicht rausgekommen. Das musste ich auch schon versteifen, allerdings mit Winkeln in den Ecken und waagrecht eingeklebten Streifen.

Inzwischen überlege ich eh schon, ob ich mein kleines Fördertürmchen ob solcher Vorgaben und aus Platzgründen nicht von der Liste streichen soll.......
So ne Zeche ist ja gleich wieder eine ganz eigene Wissenschaft – dazu Respekt vor Deinen Nachforschungen!

Neugierig bin ich auf Deine Gestaltung von Hintergrund bzw. Anlagenabschluss. Das beliebte Alpenpanorama kommt wohl nicht in Frage......?
An welche Epoche hast Du übrigens gedacht? Aus dem Text würde ich auf 'aktuell' schliessen, aber nach der Dampflok wär's eher drei oder zwei (wenn man die führende Null nicht so genau nimmt )
Falls Du nämlich (erstklassige) Kokskohle liefern willst, ist wegen der Kompatibilität zu den Entladestationen der Einsatz von Selbstentladewagen zu beachten – aber die gibt’s ja auch schon lange.........

Dann machen wir mal an den Hütten weiter, es sieht aus, als ob bald Kohle käme.....
....und die Kokerei nicht fertig...

Hauptsache Bilder kommen, mit der Kohle kannst Dir Zeit lassen.

Viel Vergnügen mit dem Stern!

Gruss
Heinz


 
hda
InterCityExpress (ICE)
Beiträge: 2.438
Registriert am: 27.11.2010
Spurweite H0
Stromart AC, Digital, Analog


RE: Zeche Weststern auf 1m²

#12 von demagkran ( gelöscht ) , 08.01.2013 07:53

Moin Heinz,
Epoche IV passt schon, DB Dampfer waren durchaus noch allgegenwärtig.
Als Werkloks sogar noch weit über DB Dampfende hinaus.
Am längsten dampfte es hier im Aachener Revier, siehe Anna Alsdorf.

Alexander: Ja, Du hast mich richtig verstanden.
Dann bin ich mal auf nach dem einsudeln gespannt .
Aber nicht nur....

Gruss von unterwegs.

Markus


demagkran

RE: Zeche Weststern auf 1m²

#13 von DB-IV-Proto87 ( gelöscht ) , 08.01.2013 21:38

Hallo zusammen,

zunächst möchte ich auf die Fragen von Heinz antworten.

Die Kohlenwäsche auf Zollverein ist weitgehend ein fensterloser "Betonbunker", so gesehen liege ich also auch nach meiner "Notoperation" nicht so schlecht

Beim Hintergrund werde ich wohl auf kein Produkt von der Stange zurückgreifen können - schon wegen der durch den Förderturm erzwungenen Höhe von rund 1m! Ich denke an (eher grauen) Himmel mit unten ein paar zur Zeche passenden Bauten.

Meine "Spielperiode" ist 1972 bis 1982, also von z. B. den letzten 055 bis zur 120.0 - natürlich nicht gleichzeitig. Sehr wohl kann ich aber meine 150 Fad/Fal für die ganze Spanne verwenden! Welchen Tagesbedarf haben denn Eure Hütten? Dann können wir ja schon den Wagenumlauf planen...

So, zumindest DK-Frank hat sich ja für den Förderturm interessiert - also:





Die Qualität der Bilder ist nicht so prickelnd, aber es geht ja um die inneren Werte

Der Turm ist im kompletten Selbstbau entstanden, wobei das wie folgt beschriebene Verfahren natürlich auch auf andere Teile eines Modells im Schupp-Stil angewandt werden kann, wenn man Zollverein von Trix nicht zur Verfügung hat:

Stabilitätsanforderungen, geschuldet den großen Abmessungen und dem damit einhergehenden Wunsch nach vom Segmentkasten getrennter Lager- und Transportmöglichkeit, machen die Verwendung von 4mm starkem Plexiglas aus dem Baumarkt erforderlich. Verstärkt durch eine innen liegende Profileiste erfolgt die Verklebung der Platten zu einem verwindungssteifen Kern mit hier L-förmigem Querschnitt entsprechend der später zu sehenden beiden Außenwände.

Mit Backsteinimitation bedruckter Karton von Vollmer bildet die nächste Schicht. In der Version für Spur N sind die Ziegel eigentlich selbst für H0 noch etwas zu groß (!), was aber wegen der Ausdehnung des gesamten Gebäudes nicht weiter auffällt. Aufgrund der reinen Verblendfunktion der Ausfachung wäre hier übrigens der sonst so häufig falsch verwendete Lauferverband grundsätzlich zulässig. Allerdings sind bei so großen Bauten wie jenen von Fritz Schupp selbst diese Wände zwei Backsteinlagen dick. Daher habe ich den Blockverband gewählt; die entsprechende Vollmer-Platte hat leider zwei Fehldruckbereiche mit eineinhalbfach langen Ziegeln, was dort Trennschnitte erzwingt.

Die Kanten der Wandteile sind mit sprühlackierten Kunststoffprofilen als Imitation der Hauptträger versehen worden, die innen liegenden Feldteilungen sind hingegen durch Aufkleben von farbigem Papier entstanden, ebenso die Wartungstüren auf Höhe der Plattform der Fördermaschinen. Beim Vorbild auf Nordstern sind dort davor Balkone angebracht, deren Sinn sich mir jedoch nicht erschlossen hat. Vielleicht kann mir einer von Euch da weiterhelfen? :

Grüße aus Nürnberg,

Alexander


DB-IV-Proto87

RE: Zeche Weststern auf 1m²

#14 von DB-IV-Proto87 ( gelöscht ) , 21.01.2013 20:32

Hallo zusammen,

leider gibt es keinen Arbeitsfortschritt zu vermelden, aber wenigstens ein paar Bilder kann ich einstellen - allerdings Innenaufnahmen mit teilweise unpassendem Hintergrund









Auf der Brücke ist übrigens der Kalkganzzug aus Bad Herzfeld mit Ziel Bergische Hüttenwerke unterwegs

Grüße aus Nürnberg,

Alexander


DB-IV-Proto87

RE: Zeche Weststern auf 1m²

#15 von Jör g Schmidt , 22.01.2013 00:34

Zitat von DB-IV-Proto87
Hallo zusammen,
Auf der Brücke ist übrigens der Kalkganzzug aus Bad Herzfeld mit Ziel Bergische Hüttenwerke unterwegs

Grüße aus Nürnberg,

Alexander



Moin Alexander
oHa, hoffentlich ist auf der Strecke ein Ausweichgleis, den müssen wir irgendwo zwischenlagern, bis die BHW AG zur Abnahme des Kalks bereit ist wirds noch etwas dauern.

Schön, der Schwung im Gleisvorfeld.


schöne Grüße von der Wupper
Jörg

die Bergischen Hüttenwerke und Belval im Anlagenbau:
viewtopic.php?f=15&t=82704


 
Jör g Schmidt
EuroCity (EC)
Beiträge: 1.071
Registriert am: 10.01.2006
Homepage: Link


RE: Zeche Weststern auf 1m²

#16 von Carolusmagnus1911 ( gelöscht ) , 22.01.2013 10:37

Hallo Alexander,

die neuen Bilder gefallen mir sehr, auch wenn mir bei manchen schwindelig wurde beim Köpfchen nach links schwenken während des Anschauens

Der Gleisverlauf vor der Kohlenwäsche ist toll gemacht bei den Platzverhältnissen. Trotz Industriebahn sind die Radien noch recht großzügig. Gefällt mir ausgesprochen gut!

Viele Grüße + Glück Auf
Daniel


Carolusmagnus1911

RE: Zeche Weststern auf 1m²

#17 von hda , 22.01.2013 19:49

Hallo Alexander,

das sieht wohl gut aus!

Und wenn der Ganzzug aus 1 Köf +3 Wagen besteht, hat er vielleicht sogar schon Platz

Morgen pack ich mal die Trix Kohlenwäsche aus, ob die wirklich so wenig Fenster hat........


Gruss
Heinz


 
hda
InterCityExpress (ICE)
Beiträge: 2.438
Registriert am: 27.11.2010
Spurweite H0
Stromart AC, Digital, Analog


RE: Zeche Weststern auf 1m²

#18 von DB-IV-Proto87 ( gelöscht ) , 22.01.2013 20:30

Guten Abend!

Keine Sorge, Jörg! Bei der folgenden Abzweigstelle Wackel-Einne Alter Fritz wurde der Zug auf die Seite genommen, abgespannt und die Lok Lz zu Martin (Hall of Fun) ins Bw Gelsenkirchen Bismarck geschickt...

Ja, Daniel, die Radien habe ich im Vorbildbereich 100m bis 140m gewählt - letzterer ist in 1:1 die Grenze z. B. für eine Br 44, in H0pur reicht dabei voll zugerüstet auch ersterer. Zur Beurteilung der Wirkung mal Bilder (extra hochkant ) der längsten Fahrzeuge: Rs zur Versorgung der Werkstatt




Und weil es um Kurven geht, daneben noch eine Lollo

Im Ernst, vor der realistisch großen Kohlenwäsche hätte "R1" echt beknackt ausgesehen, wobei 35m beim Vorbild in engen Fabrikshöfen vorkommen; dann wird allerdings einzeln mit Kuppelstangen gefahren. Die Fad/Fal schaffen je nach Bauart immerhin 60m bis 80m, was noch mit "langer" Kupplung geht.

Hier die Erklärung für die Rillen"weite" beim eingelassenen Werkstattgleis:



Leider, Heinz, es handelt sich um 24 Tal, die jeden Tag Bad Herzfeld Richtung Westen verlassen

Die Kohlenwäsche ist im Prinzip durch "Verdoppeln", d. h. aus zwei Trix-Bausätzen entstanden. Hast Du Dir übrigens schon überlegt, statt einer kompletten Zeche einen im Zuge des Verbundbetriebs aufgelassenen Standort darzustellen, bei dem der Schacht z. B. nur noch der Wetterführung oder Wasserhaltung dient? Dann kannst Du genau so viele Übertagbauten aufstellen wie auf die Fläche passen und hast eine prima Ausrede für alle, die fehlen.

Grüße aus Nürnberg,

Alexander


DB-IV-Proto87

RE: Zeche Weststern auf 1m²

#19 von hda , 25.01.2013 21:31

Hallo Alexander,

24 Täler schickst Du jeden Tag weg? Respekt.
Schon ein wenig viel für die BHW-Bunkergleise ........

Hier muss ich kurz einflechten, dass zu der Zeit, als ich mir Gattungsbezeichnungen von Güterwagen eingeprägt habe, sie noch 'Villach', 'Bromberg', 'Oppeln' usw, hiessen. Nach der x-ten Änderung hab ich's dann aufgegeben.......
Aber einem Ootz, Fals, Faals und wie sie alle heissen, steh ich trotzdem nicht ganz hilflos gegenüber. Nur unter einem Uaaacis versteh ich eher einen Indianer-Kampfruf als einen Tieflader

Den Trix- Bausatz hab ich übrigens nicht grundsätzlich als Zeche vorgesehen, sondern als Grundstock für allgemeine Industriegebäude. Das für meinen inzwischen zu klein gewordenen Förderturm verwendete Maschinenhaus wird wahrscheinlich rückgebaut und das dafür vorgesehene Gelände dem Hochofen zugeschlagen. Der wächst nämlich wie eine Hydra.....

Deine Brücke gefällt mir gut, die passt wie die Faust aus Auge.
Da ist es direkt schade, dass man die 24 Falltäler oder wie sie heissen, nicht drüber rumpeln sieht.....

Aber dafür kannst ja dann 200 Villachs um die schönen Radien ziehen

Mal sehen was Dir als nächstes einfällt......

Gruss
Heinz


 
hda
InterCityExpress (ICE)
Beiträge: 2.438
Registriert am: 27.11.2010
Spurweite H0
Stromart AC, Digital, Analog


RE: Zeche Weststern auf 1m²

#20 von DB-IV-Proto87 ( gelöscht ) , 27.01.2013 17:00

Hallo Heinz,

Baufortschritte oder neue Bilder habe ich leider nicht zu bieten, aber zumindest zu der Kastenbrücke kann ich noch etwas ergänzen.

Die den Zechenbahnhof querende Strecke ist eine optische Notwendigkeit, um diesen elegant in einer S-Kurve "irgendwo" nach hinten verschwinden zu lassen. Die original "lange" Vollmer-Brücke ist natürlich viel zu kurz - nicht nur für meinen Zweck sondern auch gemessen an der Höhe des (oben geschlossenen) Fachwerks. Für die Distanz würden zwei deutlich niedrigere Seitenteile genügen.

Durch die Vollmer-Konstruktion mit getrennten Innen- und Außenträgern hat sich die Verlängerung sehr gut und stabil realisieren lassen. Die Brückenköpfe sind mit Betonplatten von Auhagen (Artikelnr. 52434) verkleidet und absichtlich deutlich breiter als nötig gestaltet. So besteht die Möglichkeit einer späteren mehrgleisigen Streckenführung bzw. zur Darstellung eines erfolgten Rückbaus.

Grüße aus Nürnberg,

Alexander


DB-IV-Proto87

RE: Zeche Weststern auf 1m²

#21 von DB-IV-Proto87 ( gelöscht ) , 02.02.2013 13:24

Hallo zusammen,

an dieser Stelle möchte ich kurz erklären, wie Weststern in ein Gesamtbetriebskonzept integriert werden soll:



Auf die Kulissendurchfahrt unmittelbar hinter der Kohlenwäsche habe ich ja schon zu Beginn hingewiesen; auf der anderen Seite befindet sich ein Wintermotiv mit dem DB-Heizkraftwerk "Eisenhausen", welches jedoch qasi nur in "2D" dargestellt wird - ganz so wie Frank ("Stahlbahn") es in seiner Werksecke praktiziert hat. Meine Güterzugstrecke unterquert dabei einen brückenartigen Gebäudeteil und kann so unauffällig auf die "Weststern"-Seite wechseln.

Vom Heizkraftwerk wird nur eine kleine Gleisharfe (2x Entladung + Rücklauf) dargestellt, was jedoch einen "reviertypischen Kreisverkehr" erlaubt:
RAG-Loks schleppen die beladenen Fal von Weststern in den Gemeinschaftsbf. Hugo-Hafen, wo die Übergabe an die DB erfolgt. Deren Züge fahren nach Kohlenkirchen-Bismarck, machen dort Kopf und gelangen über die Abzweigung Wackel-Einne Alter Fritz zum Heizkraftwerk, wo die Wagen zurück nach Weststern kommen. Die Leergarnituren verkehren natürlich genau anders herum.

Bei dem "grauen Balken" rechts handelt es sich übrigens um eine Autobahnbrücke als weiterer möglicher Motivteiler.

Grüße aus Nürnberg,

Alexander


DB-IV-Proto87

RE: Zeche Weststern auf 1m²

#22 von Carolusmagnus1911 ( gelöscht ) , 14.06.2013 22:42

Hallo Alexander,

ich musste doch tatsächlich deinen Thread mit der Suchfunktion ausgraben oder soll ich sagen weiter "abteufen"?

In meiner MoBa und Montan-Abstinenz würde ich mich hier über neue Beiträge sehr freuen oder machste nur noch S-Bahn?

Glück Auf!

Daniel


Carolusmagnus1911

RE: Zeche Weststern auf 1m²

#23 von DB-IV-Proto87 ( gelöscht ) , 15.06.2013 17:42

Hallo Daniel,

vielen Dank für die Nachfrage! Leider ist bautechnisch in den letzten Monaten bei mir nicht viel passiert, ich hoffe jedoch, Ende Juli hier wieder neue Bilder einstellen zu können.

Der Schwerpunkt meiner Stummi-Aktivitäten ist zwischenzeitlich eher beim Planen gelegen - als Hilfe für andere, mit Hugo aber immerhin mit Bezug zu Weststern.

Grüße aus Nürnberg,

Alexander


DB-IV-Proto87

RE: Zeche Weststern auf 1m²

#24 von DB-IV-Proto87 ( gelöscht ) , 12.10.2013 19:41

Hallo liebe Montanisten,

leider wird es auf Weststern erst im Winter Baufortschritte geben.

Zwischenzeitlich erlaube ich mir stattdessen den Hinweis auf das "benachbarte" Gleisplankonzept viewtopic.php?f=24&t=92841 sowie eine Neuerscheinung: https://shop.vgbahn.info/vgbahn/shop/abg...vier-_1131.html

Es handelt sich durchwegs um SW-Bilder aus dem Archiv der Eisenbahnstiftung (vorwiegend von Joachim Schmidt), von denen einige schon in anderen Veröffentlichungen zu sehen gewesen sind, die Zusammenstellung ist für Revierfreunde jedoch absolut empfehlenswert.

Grüße von einem solchen,

Alexander


DB-IV-Proto87

RE: Zeche Weststern auf 1m²

#25 von demagkran ( gelöscht ) , 12.10.2013 20:18

Moinsen Alex,
na Winter ist ja bald .
Danke für den Link zum Buch, dass muß ich haben.
Ich hatte das Vergnügen bei meinem Opa vom Balkon aus auf die Ausfahrgruppe
von Oberhausen West gucken zu können, mit minutenlangen Anfahrten...... .
( Mit ein Grund für meine "Montanie" )
Auch wenn ich da gerade zwischen 7 und 8 Jahren alt war, diese Eindrücke sind unvergesslich.

Beste Grüße Markus


demagkran

   

Ich bin der Neue

  • Ähnliche Themen
    Antworten
    Zugriffe
    Letzter Beitrag
Xobor Einfach ein eigenes Forum erstellen
Datenschutz