Liebe Stummis,
anbei möchte ich Euch meinen Umbau der Märklin „Startpackungs“ BR86 vorstellen. Inwieweit sich das auch auf andere Modelle umsetzen läßt darf jeder gerne selbst entscheiden.
Am Anfang stand die Frage ob sich mit dem Modell überhaupt noch etwas anfangen ließe. Insbesondere hat mich das laute krächzen des HLA und die mäßigen Fahreigenschaften gestört. Aber auch die fehlenden Trittstufen am Führerstand, der Karton im Führerstand haben das Modell wenig attraktiv gemacht.
Damit war klar, der Motor musste umgebaut und die Optik aufgewertet werden, ansonsten bliebe nur die Z-Stellung. Die Weinert Führerhaustritte für Einheitstenderloks (8704) und Griffstangenhalter (8460) waren schnell beschafft. Eine Gitarrenseite aus Federbronze aus dem Musikladen war noch vorhanden und die bei mir oft zum Einsatz kommenden Sekundenkleber ebenso.
Glücklicherweise fand sich auch noch ein Faulhaber Flachläufermotor 2607 T012 S R Motor in der Bastelkiste. Mehr zu dem Motor gibt es hier viewtopic.php?f=27&t=51228&hilit=Flachl%C3%A4ufer
Motorumbau:
Der alte HLA wurde komplett, samt Decoder entfernt (die Bilder dazu habe ich mir gespart). Anschließend habe ich den Faulhaber so angesetzt und mit der Hand gehalten, dass sich das Getriebe frei drehen ließ. Nachdem der Motor keinen passenden Sitz findet, jedoch von der Größe her passt, gestaltete sich der Einbau schwierig. Die Lösung war letztendlich, den Motor an eine 12V Versorgung anzuschließen, diesen im laufenden Betrieb auf das Getriebe zu setzen und in der Position, in der das Getriebe leise und ruhig lief den Motor an den Flanken mit Pattex Sekundenkleber zu fixieren. Anschließen wurde dann noch mit dem Schwannheimer + Füllstoff eine feste Verbindung am Gehäuse der Lok geschaffen.
Die folgenden Bilder zeigen den eingebauten Motor, bereits schwarz lackiert und die angesetzten Kartons um das Innenleben zu kaschieren.
Als Decoder ist ein ZIMO MX64 mit Puffer Elko (220mycro Farrad 25V) im Einsatz. Die Lok hat mit der Konstellation fantastische Fahreigenschaften, lässt sich mit der Hand schieben, rollt aber dennoch die Steigungen (3%) nicht hinunter. Stromunterbrechungen durch schmutzige Schienen bewältigt sie dank dem Elko problemlos.
Führerstand Tunning
Nachdem sich ein Durchblick im Führerstand nicht realisieren läßt, wollte ich wenigsten einen Eindruck mit Tiefe erreichen. Dazu wurde mit der Schere schwarzer Karton aus dem Schreibwarenladen bearbeitet und an das Fahrwerk geklebt.
Schöner Nebeneffekt ist dabei, dass die hintere Beleuchtung nicht mehr durchscheint und auch nicht mehr in den Führerstand leuchtet.
Lokgehäuse
Nach Prüfung der Möglichkeiten mit Märklin Teilen die Lok zu komplettieren habe ich mich für Weinert Teile entschieden. Die Detailierung bei Weinert ist einfach Klasse. Die Trittstufen wurden angeklebt und die Griffstangehalter eingesetzt. Anschließend wurde die Gitarrenseite zurechtgebogen, eingesetzt und mit Sekundenkleber fixiert. Das Ergebnis kann sich denke ich durchaus sehen lassen.
Farbliche Nachbehandlung
Die Trittstufen und Griffstangenhalter wurden schwarz nachbehandelt. Ebenso wurde am Lokgehäuse der untere Bereich rot lackiert und die Verteilerdosen gelb gestrichen. Die Radnaben sind ebenfalls rot lackiert worden. Da die Lok noch gealtert wird stört es nicht, dass das rot nicht exakt die Märklin Original Farbe wiedergibt. Nach der Verschmutzung ist das eher positiv für das Ergebnis.
Heizer unterbricht seine Arbeit um Luft zu holen. Sieht so aus als ob er mit seiner Maschine zufrieden ist.
Wie geht’s weiter
Als nächstes ist geplant die BR 86 noch zu alter, echte Kohle und den Tender zu füllen und die Pufferbohlentritte von Weinert anzubringen. Den Umbau der alten Märklin Telex auf KKK geführte NEMschächte mit Krois Digitalkupplung würde ich gerne noch machen, aber da habe ich noch keine Idee. Mal sehen ob mir oder jemanden hier im Forum eine Lösung einfällt.
Ich hoffe der kleine Bericht hat gefallen. Nachbau wie üblich auf eigene Gefahr.
Stefan