RE: Hochleistungsmotor

#1 von Spirit ( gelöscht ) , 21.03.2013 17:12

Ich habe eine Frage zum Thema Hochleistungsmotor. Ich habe einige alte digitale Märklinloks, z.B. 37080, 37291 etc. Was mich an den Loks stört ist das Laufgeräusch, d.h. die Geräuschentwicklung der Motoren ist nicht vergleichbar mit einem Glockenankermotor oder mit den Motoren, die Roco einbaut. Ich kenne mich nicht gut aus, wenn mein Beschreibung etwas seltsam klingt, seht es mir nach. Ich habe jetzt festgestellt, dass die neuen normalen Hochleistungsmotoren, z.B. in der BR 38 (37035, also kein Glockenanker, kein Kardanantrieb) auch kaum noch zu hören sind. Kann ich nun meine alten Loks alle umrüsten oder vom Händler umrüsten lassen auf den neuen HLM (60760), oder spricht etwas dagegen? Mir hat man gesagt, dass man dieses typische "Märklinmotorgeräusch" bei den alten Loks auch durch einen Umbau nicht beseitigen wird. Stimmt das? Freue mich über Eure Antworten und sage schon mal DANKE.
Viele Grüße
Spirit


Spirit

RE: Hochleistungsmotor

#2 von Dreispur , 21.03.2013 17:27

Hallo !

Es wird sicher das Motorengeräusch eingedämmt werden können . Jedoch ist das Getriebegeräusch sehr oft nicht zu beseitigen . Und wenn mit hohem geschicklichen Aufwand um alles gut zu Lagern bzw. Zahnräderspiel usw ...
Eine alte Lok nur mit Motor drimmen ist sicher Ok wenn Getriebe und Achsen noch einen guten halbwegs ruhigen lauf haben.

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RE: Hochleistungsmotor

#3 von klein.uhu , 21.03.2013 17:28

Moin,

das Geräusch kommt weniger vom Motor, als vom Getriebe. Die "alten Hochleistungsmotoren" entsprechen der alten Märklin-Motorkonstruktion, d.h. Ankerwelle quer zur Fahrtrichtung, Strinradgetriebe. Die neuen werden von Märklin zwar auch "Hochleistungsmotor" genannt, sind aber eine völlig andere Konstruktion (ähnlich wie bei Roco u.a.), d.h. Ankerwelle in Fahrtrichtung, Schnecken oder Kegelradgetriebe. Einbau und Getriebe entsprechen dem Prinzip wie bei den Glockenankermotoren.

Ein Umbau ist also nur mit Aufwand möglich. Schau Dir mal die Explosionszeichnungen auf den Ersatzteilblättern verschiedener Modelle von Märklin an, dann erkennst Du das Prinzip. Aus der Artikelnummer oder der Artikelbeschreibung kann man dazu leider so gut wie nichts entnehmen.

Der Umrüstsatz 60760 ist für Märklin-Motoren mit Trommelkollektor geeignet, das Stirnradgetriebe bleibt unverändert, siehe hier:
Umrüstsatz 60760

In der 37035 BR38 arbeitet ein völlig anderer Motor (ursprünglich war das mal ein Glockenanker, ob der heute noch verbaut wird oder ein passender anderer, weiß ich nicht). Schau Dir mal hier die Explosionszeichnung an:
http://www.maerklin.de/service/produktse...kelnummer=37035

Und hier die "alte BR38" mit dem alten Motor:
http://www.maerklin.de/service/produktse...ikelnummer=3098
da erkennt man deutlich die unterschiedlichen Konstruktionsprinzipien.

Gruß klein.uhu


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RE: Hochleistungsmotor

#4 von Betulaceae , 21.03.2013 17:58

Moin,
es gibt die Möglichkeit das Geräusch zu reduzieren durch den Einbau von Kugellagern.
Der Erfolg ist allerdings nicht garantiert.
Ich habe sowohl Kandidaten die seitdem fast lautlos fahren, als auch welche die die selbe Lautstärke behalten haben. Aber bei den meisten hat sich die Lautstärke zumindest reduziert.
Gleichzeitig werden die Fahreigenschaften erheblich besser und man braucht den Motor nichtmehr ölen.
Einen Umbaubericht findest du hier: http://www.stayathome.ch/kugellager.htm

Desweiteren sollen bestimmte Schmierstoffe die Lautstärke des Getriebes reduzieren, dazu hier im Forum mal suchen.

Aber DIE Lösung dem HLA und seinem Getriebe das Lärmen abzugewöhnen gibt es nicht.

Gruß Birk


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RE: Hochleistungsmotor

#5 von jogi , 21.03.2013 19:11

Hallo , Jogi hier

Bei der 37291 ( E 91 ) ist doch schon ein HL ab Werk eingebaut !!
37080 ? Lok nicht gefunden .

Aber eigentlich sind bei 37er Nr. HL Antriebe eingebaut , mit Decoder 6090/901
zumindest bei den alten .


Es gibt ein paar Möglichkeiten das leiser zu bekommen .
Wurde oben schon geschrieben : Kugellager , ist aber nicht immer leiser .
Zähne an den Zahnrädern entgraten , bzw. leicht anschrägen .( auch bei neuen Zahnrädern )
Neue Zahnräder , weil die alten in den Bohrungen ausgeschlagen sind und eiern .
Schlagen dann gegeneinander . Die Stifte ( Bolzen ) für die Zahnräder tauschen , gegen solche , die einen Kragen haben und die ganz präzise einbauen , das die Flanken der Zahnräder sich NICHT berühren .
Die sind ja wechselseitig eingebaut , da geht das .
Den Bolzen vom Zahnrad mit leichten Schlägen weiter eintreiben , bis fast kein Spiel mehr vorhanden ist .
Ist es zu fest geworden , von der anderen Seite zurück schlagen .( Bolzen mit Kragen )
Ist es eine große E - Lok mit viel Hohlraum , hilft es auch den Hohlraum mit Schaumstoff ausfüllen .

Ich habe einige Loks , die laufen sehr leise , es gibt aber auch welche , da nutz das alles nix , leider .


Bastelnde Grüße Jogi ;
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RE: Hochleistungsmotor

#6 von klein.uhu , 21.03.2013 21:08

Moin,

Jogi hat Recht, man kann mit einigem Aufwand was erreichen. Ein Schnurren wie beim Glockenanker wird es nicht so recht. Okay, ich habe gut reden, mich stört das wenig, es läuft so oder so immer das Radio im Hobbyraum.

Ich habe eine sehr leise Lok, eine Märklin [3040] Baureihe E40, Alter unbekannt, von der Börse in gutem Zustand mal für 'n Appel und 'n Ei bekommen (E40 kann man immer brauchen, nie zuviel haben ), die schnurrt wie die Katz von Katzenjogi . Die hat schon ein paar hunderttausend Kilometer unterm Panto, die ist so was von eingefahren, die läuft super, sanft, auch langsam und leise. Nach dem Kauf wurde sie allerdings erst mal einer (nicht mal allzu gründlichen) Inspektion unterzogen: neue Bürsten, Reinigung, Lokfett.

Also: viel, noch mehr, ganz viel fahren hilft auch! Schleift die Zahnradkanten und alle anderen Ecken ab!

Gruß klein.uhu


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RE: Hochleistungsmotor

#7 von SAH , 21.03.2013 21:15

Guten Abend Jogi,

37080 = Baureihe 10, 10 001 DB

@all: die "HLA" reihen sich nahtlos ins Reigen der sehr unterschiedlichen Geräuschentwickler, wie es die anderen, früheren Standardmotoren sind, ein.

mit freundlichen Grüßen,
Stephan-Alexander Heyn


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RE: Hochleistungsmotor

#8 von Badaboba , 21.03.2013 21:40

Hallo "spirit",

in Deinen Krachmachern werkelt bereits ein HLA/Hochleistungsmotor. Das Geräusch lässt sich nicht gänzlich beseitigen, aber wirkungsvoll reduzieren.

1. Reinigung des Motors, auch der Kollektorspalten
2. Kommutator z.B. mit feinstem Schmirgelleinen entgraten
3. neue Bürsten
4. Bürstendruck über die Federn gleichmäßig einstellen
5. Motorankerlager fetten, nicht ölen
6. Zahnradkränze ebenfalls fetten
7. Zahnradlager sehr sparsam ölen
8. Lok in beide Richtungen einfahren

Falls Du Dich jetzt mit dem sonoren Restgeräusch immer noch nicht anfreunden kannst, solltest Du Dich von Loks mit diesem Motor verabschieden.
Angebote gerne per PN an mich.


Liebe Grüße
Volker

FREMO-Puko: 3-Leiter-Gleisbau und Betrieb - am Vorbild orientiert
https://www.fremo-net.eu/home/modulsyste...-europa/h0-puko


 
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RE: Hochleistungsmotor

#9 von Spirit ( gelöscht ) , 22.03.2013 08:59

Lieben Dank Euch allen für die guten Tipps und Ratschläge.

Klein-Uhu: Viel Fahren werde ich mal versuchen. In Ermangelung einer Anlage, ist mein Lokbestand in den letzten 15 Jahren pro Lok maximal 5 Minuten auf einem kleinen Probekreis gelaufen, wenn überhaupt.

Badaboba: Punkte 1 bis 8 werde ich auch mal durchführen. Punkt 5 und 6: Was für Fett soll ich hierzu verwenden? Ich gebe zu, im Gegensatz zu vielen Märklinisten, stört mich die Geräuschentwicklung der "normalen" Märklinmotoren sehr. Ich dachte es wäre möglich einfach den Motor zu tauschen auch wenn es nicht ganz billig ist, aber es liegt ja wohl eher an den Zahnrädern aus Metall. Wie gesagt, ich habe eigentlich null Ahnung von der Technik und bitte um Nachsicht. Ich kann Dir gerne auch mal eine Liste zusenden, mit den Loks die ich verkaufen möchte. Wie gesagt alles quasi unbenutzt aus den Jahren 1993 bis ca. 2001.

Also nochmals danke für die rege Beteiligung, bin immer dankbar für neue Hinweise!

Spirit


Spirit

RE: Hochleistungsmotor

#10 von klein.uhu , 22.03.2013 10:45

Zitat von Spirit
... Was für Fett soll ich hierzu verwenden? ...


Moin "Spirit",

darf ich Deinen "Geist" auf folgenden Link im Unterforum Modellbahntechnik-Grundlagen lenken:
Schmierstoffe, Reiniguns- und Lösungsmittel
Dort findest Du Lokfett und geeignetes Öl.

Gruß klein.uhu


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