RE: 3-Leiter Modellbahnsteuerung, aber wie genau?

#1 von FahreS ( gelöscht ) , 21.04.2013 20:47

Hallo,

nun möchte auch ich in den automatisierten Zugbetrieb einsteigen.
Nachlesen hat mich schon deutlich weiter gebracht, aber irgendwie stehe ich noch immer vor ein paar Rätseln.

Es geht um eine M. K-Gleis-Anlage.
Zur Verfügung habe ich:

Central Station 2
mehrere Schaltgleise (ausgelöst über Mittelschleifer)
2x k83 Decoder
Weichen mit Antrieb
Züge mit verschiedenen Digitaldecodern

Selber bauen könnte man noch:
Kontaktgleise

Auf Magnetkontakte würde ich gern verzichten, da die Züge möglichst nicht verändert werden sollen.
Auf eine PC-Steuerung möchte ich ebenfalls verzichten, da ich ohnehin schon oft genug vorm PC sitze...

drei interessante Dinge soll die CS2 können, wovon ich zunächst nur die ersten zwei ausprobieren möchte
1. Pendelzug mit 3 Bahnhöfen
2. Blockstrecken
(3. Schattenbahnhof)

Über die Pendelzugsteuerung konnte ich schon einiges in Erfahrung bringen, deshalb erstmal zu den Blockstrecken:

Für Blockstrecken, habe ich schon gesehen, fehlt mir noch mindestens ein Rückmeldemodul s88.
Aus einer "Detailpräsentation" von M. geht hervor, dass über ein Schaltgleis ein Signal hinter einem Zug auf rot geschaltet wird.
Das ist ja schon mal logisch. Mir ist allerdings nicht klar, woher die nächste Lok dann weiß, dass sie auch vor dem roten Signal anhalten soll. Schließlich sitzt da ja kein Fahrer drin
Den Abschnitt vor dem Signal stromlos zu schalten kommt für mich nicht infrage, da die Lok dann zu abrupt stehen bleiben würde. Außerdem sollte doch das Licht der Lok an bleiben
Außerdem möchte ich nicht vor jedem Blockabschnitt ein Signal hinstellen. An manchen Stellen fällt es schließlich nicht weiter auf, wenn die Lok einfach auf dem Gleis stehen bleibt.

Was für weitere Decoder / Module benötige ich noch, um vor einem Signal, zumindest mit der standard Bremsverzögerung der Lok diese zum stehen zu bringen?
Ist ein Bremsmodul zwingend erforderlich? Für die Pendelzugstrecke ist schließlich auch kein Bremsmodul nötig, wie ich gelesen habe.

So das genügt erstmal für diesen Beitrag, als nächstes werde ich noch einen einfachen Streckenplan vorstellen, den ich gerne automatisieren würde.

Viele Grüße
Leon


FahreS

RE: 3-Leiter Modellbahnsteuerung, aber wie genau?

#2 von rhb651 , 21.04.2013 20:57

Hallo Leon,

die Blockstrecke hat ja normalerweise auch ein Blocksignal, das durch die Züge oder Loks gesteuert wird. Ich nutze die Blockbelegtmeldung über Kontaktgleise in Verbindung mit den Schaltgleisen und einem Schleifer auf dem letzten Wagen zur definierten Schaltung der Blockstrecken. So wird sichergestellt, dass bei Zugtrennung zwar der Block auf Rot geht, aber der vorhergehende Block nicht auf Grün geht. Erst wenn er frei ist und der letzte Wagen den Block verlassen wird, wird der vorhergehende Block frei.
Für Anhalten gibt es ja noch die Anhaltebremsbausteine, die dies ja sanft regeln und für das die Lichtgeschichte reicht ja ein 1,5kOhm Widerstand, der zwar reicht, die Beleuchtung zu versorgen, aber nicht genug Strom liefert, dass die Lok anfährt.


Viele Grüße,
Achim
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RE: 3-Leiter Modellbahnsteuerung, aber wie genau?

#3 von hu.ms , 22.04.2013 10:31

Zitat von FahreS

Was für weitere Decoder / Module benötige ich noch, um vor einem Signal, zumindest mit der standard Bremsverzögerung der Lok diese zum stehen zu bringen?
Ist ein Bremsmodul zwingend erforderlich? Für die Pendelzugstrecke ist schließlich auch kein Bremsmodul nötig, wie ich gelesen habe.
Leon


Hallo Leon,
sanftes abbremsen vor signalen ist nur im pc-betrieb über die software
oder mit bremsbausteinen (kostengünstig im selbtbau: http://bogobit.de/bremsmodul/) über den lokdecoder möglich.

Ich habe 18 bremsstrecken mit dem bogobit classic problemlos in betrieb.

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RE: 3-Leiter Modellbahnsteuerung, aber wie genau?

#4 von Bodo , 22.04.2013 11:12

Hallo,

zunächst mal brauchst Du das S88 auch schon für den Pendelzug, nicht nur für die Blockstrecken.

Der entscheidende Unterschied zwischen Blockstrecken und Pendelzug ist die Relation Rückmelder:Loks ... im Falle der Pendelzugsteuerung 3:1, im Fall des Blocksignals 1:x(=Anzahl der Loks) - und genau das ist der Punkt, den die CS2 im Gegensatz zu PC-Steuerungen nicht abbilden kann.

Bei der Pendelzugsteuerung werden einer Lok drei Rückmeldekontakte zum Pendeln zugeordnet - wer die auslöst, ist völlig egal (und das ist bei der Streckenführung zu berücksichtigen! - die CS2 geht einfach davon aus, dass es die pendelnde Lok ist). Beim Blocksignal müßte die CS2 wissen, welche Lok nun gestoppt werden soll - weiß sie aber nicht. Software-Steuerungen regeln das über eine Zugverfolgung, d.h. die Software erkennt nicht, welche Lok am Signal ankommt, aber sie weiß auf Grund der Nachverfolgung, welche es sein muss.

Solange es keine Rückmelder gibt, die z.B. schnell genug die mfx-Adresse auslesen, geht das Abbremsen ohne PC/Software nur über Bremsmodule, die mit dem Signal gekoppelt werden (ob da tatsächlich ein Signal steht, oder nur das Bremsmodul per K83 geschaltet wird, ist dann wieder egal).

Sinnvoll wäre es, erstmal ein S88 zu besorgen und etwas mit Pendelzug und Fahrstrassen zu experimentieren, bevor Du versuchst, Deine ganze Anlage zu automatisieren.

Viele Grüße, Bodo


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RE: 3-Leiter Modellbahnsteuerung, aber wie genau?

#5 von psg , 22.04.2013 11:18

Hallo

Und wie lang sollte so eine gesamte Blockgleisstrecke mit 3 Blöcken und zwei Zügen von 100cm länge dann im Minimum sein. Die Anhaltestrecken sind doch schon sehr lang. Gibt es da Richtlinien oder Erfahrungswerte ?
lg
Peter


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RE: 3-Leiter Modellbahnsteuerung, aber wie genau?

#6 von Bodo , 22.04.2013 11:34

Hallo,

das hat jetzt mit "Digital" zwar nix zu tun - aber ein Block muss mindestens so lang sein, dass der längste Zug reinpasst - und zwar immer (also Blocklänge ggf. Zuglänge + max.Bremsweg). Und es muss immer einen Block mehr geben, als Züge.

Bei drei Blöcken mit zwei Zügen sieht das dann allerdings nicht mehr sehr dynamisch aus, da immer ein Zug steht .

Persönlich würde ich die Blocklänge doppelt so lang machen, wie die Züge (löst allein aber obiges Problem nicht) und vor allem mehr Blöcke als "Züge+1" vorsehen - denn auch bei der großen Bahn ist "Stop&Go" von einem Blocksignal zum nächsten nicht unbedingt vorgesehen .

Viele Grüße, Bodo


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RE: 3-Leiter Modellbahnsteuerung, aber wie genau?

#7 von psg , 22.04.2013 12:13

Hallo Bodo

Somit wären mind. 6 Meter Gleislänge nötig.

Bei drei Blöcken mit zwei Zügen sieht das dann allerdings nicht mehr sehr dynamisch aus, da immer ein Zug steht .


Da hast du recht und es wäre mein Ziel 4 Blöcke bei zwei Zügen zu haben, damit immer ein Block dazwischen frei bleibt. Das habe ich jedoch mit C-Schaltgleisen noch nicht hingebracht, scheint in der Praxis bei unterschiedlichen Geschwindigkeiten auch nicht zu gehen.

Sorry falls ich den Thread hier durcheinandergebracht habe.

lg
Peter


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RE: 3-Leiter Modellbahnsteuerung, aber wie genau?

#8 von FahreS ( gelöscht ) , 22.04.2013 21:02

Zunächst Danke für die zahlreichen Beiträge!

Vorneweg: Wenn man einen Zug am Bahnhof anhalten möchte (und keinen Pendelzugbetrieb betreibt), macht man dies auch mit einem Bremsmodul, oder geht es auch anders?
Wie könnte man da die Wartezeit einstellen?
Am Bahnhof wäre es ja schön auch die Funktionen schalten zu können (wie Bahnhofsansage und Türenpiepen). Und das geht beim Märklin Bremsmodul ja nicht.



Zitat von rhb651
Hallo Leon,

die Blockstrecke hat ja normalerweise auch ein Blocksignal, das durch die Züge oder Loks gesteuert wird. Ich nutze die Blockbelegtmeldung über Kontaktgleise in Verbindung mit den Schaltgleisen und einem Schleifer auf dem letzten Wagen zur definierten Schaltung der Blockstrecken. So wird sichergestellt, dass bei Zugtrennung zwar der Block auf Rot geht, aber der vorhergehende Block nicht auf Grün geht. Erst wenn er frei ist und der letzte Wagen den Block verlassen wird, wird der vorhergehende Block frei.
Für Anhalten gibt es ja noch die Anhaltebremsbausteine, die dies ja sanft regeln und für das die Lichtgeschichte reicht ja ein 1,5kOhm Widerstand, der zwar reicht, die Beleuchtung zu versorgen, aber nicht genug Strom liefert, dass die Lok anfährt.


Das mit dem Widerstand ist eine gute Idee, das abrupte Stoppen der Lok bleibt aber vermutlich bestehen?
Ich kann mir nicht vorstellen, dass ein plötzliches Anhalten so günstig für die Mechanik der Lok ist.

Was meinst Du mit Anhaltebremsbaustein? Ist das etwas anderes als ein Bremsmodul?

Zitat von hu.ms

Hallo Leon,
sanftes abbremsen vor signalen ist nur im pc-betrieb über die software
oder mit bremsbausteinen (kostengünstig im selbtbau: http://bogobit.de/bremsmodul/) über den lokdecoder möglich.

Ich habe 18 bremsstrecken mit dem bogobit classic problemlos in betrieb.

Hubert


Danke für den Tipp!
Das Produkt von M. ist ja kaum bezahlbar...

Zitat von Bodo
Hallo,

zunächst mal brauchst Du das S88 auch schon für den Pendelzug, nicht nur für die Blockstrecken.

Der entscheidende Unterschied zwischen Blockstrecken und Pendelzug ist die Relation Rückmelder:Loks ... im Falle der Pendelzugsteuerung 3:1, im Fall des Blocksignals 1:x(=Anzahl der Loks) - und genau das ist der Punkt, den die CS2 im Gegensatz zu PC-Steuerungen nicht abbilden kann.

Bei der Pendelzugsteuerung werden einer Lok drei Rückmeldekontakte zum Pendeln zugeordnet - wer die auslöst, ist völlig egal (und das ist bei der Streckenführung zu berücksichtigen! - die CS2 geht einfach davon aus, dass es die pendelnde Lok ist). Beim Blocksignal müßte die CS2 wissen, welche Lok nun gestoppt werden soll - weiß sie aber nicht. Software-Steuerungen regeln das über eine Zugverfolgung, d.h. die Software erkennt nicht, welche Lok am Signal ankommt, aber sie weiß auf Grund der Nachverfolgung, welche es sein muss.

Solange es keine Rückmelder gibt, die z.B. schnell genug die mfx-Adresse auslesen, geht das Abbremsen ohne PC/Software nur über Bremsmodule, die mit dem Signal gekoppelt werden (ob da tatsächlich ein Signal steht, oder nur das Bremsmodul per K83 geschaltet wird, ist dann wieder egal).

Sinnvoll wäre es, erstmal ein S88 zu besorgen und etwas mit Pendelzug und Fahrstrassen zu experimentieren, bevor Du versuchst, Deine ganze Anlage zu automatisieren.

Viele Grüße, Bodo


Am liebsten wäre es mir, wenn vor einem Signal eine einfahrende Lok einen Kontakt auslöst, und für den Fall, dass das Signal rot ist, der Fahrregler für diese Lok auf null geschaltet wird. (Dann hätte die Lok ja noch die standard Bremsverzögerung). Aber wie Du schon sagtest, geht dies wohl nicht mit der CS2. Es sei denn, man könnte ein Signal in das Gleis schicken, dass jede Lok auf diesem Gleisabschnitt anspricht. (Nagut das ist wohl etwas zu theoretisch)...
Einen S88 wollte ich mir sowieso besorgen. Märklin hat ein neues Modell im Programm mit UPV bei 60€ statt 100€, dieser ist aber noch nicht lieferbar.
Welche gut funktionierenden Alternativen gibt es?



Die Pendelzugsteuerung scheint ja wirklich nur zu funktionieren, wenn keine weitere Lok irgendwie in den Betrieb eingreift...
Um mal etwas mehr Praxisbezug zu haben, ist hier ein Gleisplan, dass ich mir durchaus vorstellen könnte.
Eine Umsetzung mit Automatikbetrieb ohne PC scheint mir eine ziemliche Herausforderung, aber vielleicht hat ja einer eine Idee. (Notfalls muss ein anderer Gleisplan her)

- es sollen zwei Züge gleichzeitig im Pendelbetrieb fahren können
- beide Züge sollen an allen 3 Bahnhöfen halten (dargestellt in weiß)
- Durch entsprechenden Halt am Bahnhof soll eine Kollision vermieden werden
- die rechte Ausweichstrecke ist optional und nicht unbedingt nötig

Über intelligente Weichensteuerung könnte man es sicher hinbekommen, dass ein Zug immer an der selben Bahnhofsseite hält, sodass nicht die falsche Lok die Kontakte für den Pendelzugbetrieb auslösen würde. Das schwierige ist jedoch, gleichzeitig zu verhindern, dass auch nach Ablauf der Wartezeit am Bahnhof, ein Zug nur los fährt, wenn das Gleis nicht besetzt ist.



viele Grüße


FahreS

RE: 3-Leiter Modellbahnsteuerung, aber wie genau?

#9 von FahreS ( gelöscht ) , 27.04.2013 14:15

Hallo!

Ich hab mir mal was für den Gleisplan überlegt.
Es könnten zwei Züge gleichzeitig fahren, wenn sie jeweils am Ausweichgleis halten.
An den Bahnhöfen würden die Züge dann die im Pendelbetrieb eingestellten Zeiten halten.

Damit jeder Zug immer in das richtige Kontaktgleis einfährt, müssten die Züge bei der Ausfahrt aus ihrem Bahnhof über Schaltgleise immer die Weiche hinter sich umschalten.

Jetzt fehlen mir nur noch die nötigen Bauteile um das ganze zu testen


FahreS

   


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