An Aus


RE: s88 verstehen: Warum brennt meine Zentrale nicht durch?

#1 von fantux , 26.04.2013 20:11

Hallo Stummis,

ich möchte mir sowohl s88-nach-Loconet-Adapter als auch Loconet-Belegtmelder selber bauen. In dem Zuge versuche ich, handelsübliche nicht-optoisolierte s88-Belegtmelder zu verstehen. Nach meinem derzeitigen Verständnis müsste der Anschluss eines s88-Melders an einer Puko-Anlage eine Digitalzentrale in Rauch aufgehen lassen. Dem ist nicht so, also mache ich offensichtlich einen Denkfehler. Ich hoffe, ihr könnt mir helfen.

Begonnen habe ich mit dem Schaltplan für den Tams s88-3 (klick, drittletzte seite). Schnell zu erkennen ist der Anschluss des Gleiseinganges: Vcc - R1=47k - Gleisanschluss - R2=1k - CMOS-Eingang - C1=100nF - GND (Bauteile für diese Erklärung umbenannt). Vcc ist bekanntermaßen 5V, generiert von der Zentrale. Ist das Gleis frei wird der Kondensator geladen und am CMOS-Baustein liegt Vcc an - HIGH ist also offensichtlich "frei", LOW ist "besetzt". Wenn nun ein Fahrzeug auf das überwachte Gleis fährt, liegt am Gleisanschluss der eine Pol des Digitalsignals an. Dieses Digitalsignal ist aber keine konstante Gleichspannung sondern macht Sprünge von 40V. Wenn ich an den Gleisanschluss +20V anlege, Vcc aber nur auf 5V liegt fließt ein Strom vom Gleis über R1 nach Vcc - und damit durch alle s88-Bauteile und vermutlich auch den Spannungsregler in der Zentrale. Und hier meine ich, müsste man Rauchzeichen sehen.

"Rettende Vermutung": die Schiene hat immer GND=0V und die Spannung am Mittelleiter wechselt zwischen +20V und -20V. Dann gäbe es kein Problem - bis ein unvorsichtiger Stummi kommt, und "B" und "0" falschrum an die Schiene anschließt. Da auch in diesen fällen die s88-Melder weiterarbeiten, ist die Annahme mit Schiene = GND wohl falsch.

Das System muss also so gebaut sein, dass tatsächlich einmal 0V/20V und ein andermal -20V/0V an Schiene/Mittelleiter liegen. Damit ist in einem Teil der Zeit der Gleiseingang auf 0V und es kann eine Belegtmeldung registriert werden - zu anderen Zeiten ist aber der Gleiseingang auf +20V oder -20V, was Vcc durcheinanderbringt (und nebenbei wieder zu einer Frei-Meldung führen würde).

Nun also die Frage - wer sieht meinen Denkfehler und kann mir erklären, warum s88 überhaupt funktioniert?

Gruß,
fantux


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RE: s88 verstehen: Warum brennt meine Zentrale nicht durch?

#2 von DipsyTeletubby , 28.04.2013 00:15

Zitat von fantux
"Rettende Vermutung": die Schiene hat immer GND=0V und die Spannung am Mittelleiter wechselt zwischen +20V und -20V. .


Fast Richtig!

Zitat von fantux
Dann gäbe es kein Problem - bis ein unvorsichtiger Stummi kommt, und "B" und "0" falschrum an die Schiene anschließt. Da auch in diesen fällen die s88-Melder weiterarbeiten, ist die Annahme mit Schiene = GND wohl falsch.



Die beiden Spannungen VCC und GND vom S88-Bus und die Digitalspannung "B" und "0" sind

bei der 6021 ist "0" von Digitalsignal und GND vom S88-Bus intern miteinander verbunden.

bei der 60212 sind die beiden Spannungen galvanisch getrennt und es muß,
um überhaupt eine Rückmeldung zu erhalten, Digital "0" mit GND S88-Bus extern miteinander verbunden werden.

Bei den 60213/4/5 sind die beiden Spannungen auch galvanisch getrennt aber in der CS2 exitiert eine Schaltung, die Rückmeldungen ermöglicht, auch wenn die Verbindung GND S88-Bus und "0" Digitalspannung nicht hergestellt wurde. Trotzdem soll ebenfalls Digital "0" mit GND S88-Bus extern miteinander verbunden werden damit auch der S88 weiter korrekt ausgewertet werden kann, wenn im Kurzschlußfall die Digitalspannung abgeschaltet wurde.
Somit ist die Außenschiene immer GND des S88-Busses.

Wenn Du "B" und "0" am Gleis vertauschen solltest und dann "B" mit dem GND des S88-Busses verbunden hast, ist die Außenschiene trotzdem GND des S88-Busses, Stichwort gemeinsame Masse.


CS2 60215 mit 4.2.13 (14) - GFP 3.81


 
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RE: s88 verstehen: Warum brennt meine Zentrale nicht durch?

#3 von bertr2d2 , 26.10.2018 14:08

Hallo,

Zitat

Bei den 60213/4/5 sind die beiden Spannungen auch galvanisch getrennt aber in der CS2 exitiert eine Schaltung, die Rückmeldungen ermöglicht, auch wenn die Verbindung GND S88-Bus und "0" Digitalspannung nicht hergestellt wurde. Trotzdem soll ebenfalls Digital "0" mit GND S88-Bus extern miteinander verbunden werden damit auch der S88 weiter korrekt ausgewertet werden kann, wenn im Kurzschlußfall die Digitalspannung abgeschaltet wurde.
Somit ist die Außenschiene immer GND des S88-Busses.


wie sieht denn die Schaltung aus ?

Gruß

Gerd


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