Ich sehe immer wieder Bilder von Dampfloks auf deren Tender, hinter dem Kohlenkasten ein oder zwei Fässer stehen.
Glaube mal gehört zu haben dass in den Fässern eine art „Entkalker“ für die Wasserkästen ist.

Sind die Fässer genormt, haben die Fässer eine bestimmt Größe?
Warum sieht man immer wieder Loks mit zwei unterschiedlichen Fässern?
Wie sind die Fässer befestigt?
Warum haben nicht alle Loks solche Fässer?
Wo sind solche Fässer bei Tenderloks?
Seit welcher Epoche gibt es diese Fässer?

Möchte auch ein paar meiner Spur N Dampfloks solche Fässer geben?
Gab es solche Fässer bei allen Baureihen?
Oder bei welchen meiner Schlepptenderloks würden sie gut dazu passen, 01.10, 03.10, 23, 24, 38, 50???

Danke schon mal für euer Antworten!

Hallo Felix,

auch mir sind diese Behälter bei verschiedenen Fotos aufgefallen.

Ich kann Deine Fragen leider nicht beantworten. Mir ist nur bekannt, daß sie

- wohl ein Mittel zur Speisewasserenthärtung enthielten, das in bestimmten Dosierungen bei jedem Wassernehmen dem Wasser zugefügt wurde,

- wohl nur auf Dampfloks der DDR-Reichsbahn anzutreffen waren ( ? ).

Viele Grüße
Wilhelm

Stimmt, habe diese vor allem, oder nur (?), bei DR Maschinen gesehen.
Dann gab es die bei der DB gar nicht?
Schade, habe nur DB Loks.

Roco hat die Fässer auf dem Wannentender der Generalreperatur 52er nachgebildet:

52 5457, DR, Rdb Berlin, Bw Frankfurt / Oder, Letzte Br. Unt. Std. 2.5.1968, Roco 68272

Hallo Felix,

auch auf Museumsloks wie der 01 118 gibt es diese Fässer. Sie war auch eine ehemalige D(D)R Maschine.

Offenbar gab es diese Fässer, zumindest zeitweise, auch bei der DB. 1955 haben zwei 03 in Hamburg-Altona jeweils ein Fass hinter dem Kohlekasten stehen. Bildlink Eisenbahnstiftung

Hallo Matthias,

sind das sicher DB-Maschinen?
BR 03 der DR kamen planmäßig bis Altona, so dass ich die beiden Maschinen auf dem Foto als solche einschätzen würde. Die Umbauten, die die Maschinen aus der DDR sofort erkennbar machten, gab es 1955 leider noch nicht.

Schöne Grüße,
Moritz

Moin!

Zitat von DeMorpheus

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sind das sicher DB-Maschinen?

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Den Nummern nach sind es DB-Maschinen.

Ja, es sind DB Loks. Ich musste leider einen Deeplink setzen, da ich sonst das Bild nicht direkt verlinkt bekam.

Hier der komplette Bildtext: "Blick vom Bekohlungskran auf die wassernehmenden Maschinen 01 1103, 03 127, 03 063 (v.l.n.r.) und weitere Loks der Baureihen 03 und 38.10. im Bw Hamburg-Altona. (1955) Foto: Walter Hollnagel"

OK, dann will ich nichts gesagt haben. Bei dem Foto habe ich mir jedenfalls nicht zugetraut die Loknummern zu erkennen

Schöne Grüße,
Moritz

Ich kann es nur teilweise beantworten: Drin ist das "Dosiermittel", das in weiß und braun verwendet wird. Das eine sorgt dafür, dass der Kalk im Speisewasser ausfällt, sich am Kesselboden sammelt und dann über das Abschlammventil ("Gestra") ausgeblasen werden kann. Das andere verhindert ein Aufschäumen des Speisewassers.
Auf Tenderloks ist das Dosiermittel oft auf dem Führerstand gelagert; da der Wasservorrat nicht so groß ist, müssen auch keine so großen Mengen mitgenommen werden, wenn unterwegs Wasser gefasst wird. Wie viel zugegeben wird, war früher für jedes Bw bzw. jeden Bahnhof extra vermerkt.
Eine Erklärung, warum diese Fässer v.a. auf DR-Loks zu sehen sind, könnte sein, dass in den Bw der Bundesbahn das Dosiermitttel am Wasserkran vorgehalten wurde, während es bei der DR auf den Lok mitzuführen war. Das weiß ich aber nicht.
Genormt ist da meines Wissens nach nichts; auch die Befestigung sieht manchmal nach dem Motto "hält jedenfalls besser als mit Spucke" aus.
Gruß
Andreas

Zitat von Andreas Sch

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Eine Erklärung, warum diese Fässer v.a. auf DR-Loks zu sehen sind, könnte sein, dass in den Bw der Bundesbahn das Dosiermitttel am Wasserkran vorgehalten wurde, während es bei der DR auf den Lok mitzuführen war. Das weiß ich aber nicht.
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Guten Abend,

bei den Bundesbahn-Lok war das Mittel im Tender vom Führerstand aus zugänglich. Die Fäßer auf Bundesbahnlok waren nur während der Erprobungszeit hinten auf dem Tender. So weit ich informiert bin verschwanden sie Ende der fünfziger Jahre wieder. Der Grund war die Oberleitung weshalb dafür gesorgt wurde das der Tender nicht bestiegen werden muß. Dafür wurden die Tender auch in den AW umgebaut. Aus selbem Grund waren auch die Wasserkastenklappen vom Führerstand, oder vom Boden aus über Gestänge zubedienen.