Das Problem mit alten M-Gleisen ist ja bekannt: Entweder sind sie ölig, dann haben die Loks keinen Grip. Oder sie sind rostig, dann haben die Loks keinen Kontakt. Viel ist über die Schienenreinigung schon geschrieben worden, auch hier. Doch das richtige Rezept für meine Anlage habe ich leider nicht gefunden. Der Fachhandel bietet ja viel an: Vom handlichen Scheif-Reinigungsblock (Roco, Noch) über diverse Gleitfilze, an Wagenachsen zu befestigen (Noch Reinigungszwerge). Bis zu teuren Reinigungswagen mit Gewichten beschwert und mit Reinigungswerkzeugen die von Federn angedrückt werden (diverse Hersteller). Sogar mit Staubsauger und motorisiertem Schwingschleifer (Lux, Dapol). Für Gleise auf denen 50 Jahre lang kein Zug mehr gefahren ist, alles nur Suboptimal. Wer soll denn diese Reinigungswagen ziehen, eine Batterielok etwa?
Dazu kommt auf meiner Anlage das Problem, dass die Oberleitung eine rein händische Vorgangsweise erschwert. Irgendwo im Internet hab ich dann einen Schleifblock mit Stiel gesehen. Das hat mich auf die Idee gebracht Schienenreinigungswagen selbst zu bauen, die mit einer Stange unterhalb der Oberleitung händisch vom Rand der Modellbahnanlage bewegt werden können.
Jetzt wird jeder von euch gleich einwenden, dass außen vom Rand aus, mehr oder weniger mit dieser flach gehaltenen Stange quer zum Gleis geführt, ein Reinigungswagen nicht auf den Schienen gehalten werden kann. So muss er ja entgleisen.
Muss er nicht, wenn Neodymmagnete ihn massiv an das Gleis andrücken. Auch die Anpresskraft des Reinigungswerzeugs (Schleifpapier, Reinigungsfilz, Schwamm, Besen) kann so beträchtlich erhöht werden. Tja, Leute. Die viel geschmähten M-Gleise bieten diese Möglichkeit, da sie durch und durch ferromagnetisch sind.
Ich konnte auf diese Weise die ganze Anlage reinigen, ohne die Oberleitung demontieren zu müssen. Auch im (leider teilweise nicht abnehmbaren) Berg durch das Tunnelportal hindurch. Es gibt nun einen großen und einen kleinen Reinigungswagen. Der große reinigt mir die Gleise und der Kleine die Punktkontakte des Mittelleiters. Den Abrieb halten die Magnete sicher fest.
Klar Freunde, dass ihr jetzt die Bilder davon sehen wollt:
Haltekraft der Neodym-Magnete
meine selbstgebauten Schienenreinigungswagen
Punktkontakte entrosten
Schienen-Entrostwerkzeug
Eine Flüssigkeit auf die Lauffläche auftragen