... und weiter geht's mit einer ganzen Menge "Kleinkram"...
Auf dem rechten Zylinder sitzt die Ölpumpe, welche als Attrappe aus Stahl und Messing gefertigt wurde. Der Hebel ist beweglich und mit der Schwinge verbunden. So bewegt sich das ganze bei der Fahrt mit. Ein toller Hingucker.
Während die Gehäuseteile im Backofen lagen, wurden noch weitere Teile angefertigt, wie z.B. Steigrohr und Saugschlauch für den Wasserheber, auch bekannt als Pulsometer. Dieser arbeitet wir eine Dampfstrahlpumpe und saugt Wasser aus Bach, Teich oder Pfütze und füllt so die Wasserkästen wieder auf. Mit vollen Wasserkästen kann die echte Resita ca 1h arbeiten, bevor sie wieder Wasser fassen muß.
Auf den Lackierten Seitenteilen wurden mit einem weißten Buntstift noch die verwitterten Zierlinien aufgebracht. Nach der Alterung und dem Klarlack sind diese ausreichend fest.
Nach der Alterung wurde die Lok noch mit Kleinkram, Werkzeugen und Feuerholz bestückt, wie auch das Original in den frühen 90er Jahren unterwegs war. Und so präsentiert sich die fertige 764-467 nach ca 2 Monaten Bauzeit.
Das runde Stück am Führerhaus ist ein Flaschenhalter, der 1992/93 hier angebaut war. Der genaue Inhalt der Flasche konnte leider nicht in Erfahrung gebracht werden... Man beachte auch den Sonnenschutz. Dieser war ursprünglich auch auf der Lokführerseite vorhanden, ab dem dargestellten Zeitraum aber bereits "abgerissen"...
Vielleicht fällt dem einen oder anderen auf, daß die Lok gar keine Laternen besitzt. Ursprünglich waren die Resitas mit je 3 LKW-Scheinwerfern bestückt. Die 764-467 hatte 1989 noch je einen Scheinwerfer vorne und hinten, inkl. dem zugehörigen Dampfgenerator. Spätestens ab 1992 fehlt die komplette Beleuchtungsanlage, nur die Leitungen sind teilweise noch vorhanden. Da zu diesem Zeitpunkt die Bahn bereits im Rückbau war, nehme ich an daß die Komponentnen der Lichtanlage als Ersatzteile für eine andere Lok verwendung fanden. Da ab Mitte der 90er die Lok nur noch beim Abbau der Strecke eingesetzt wurde waren Fahrten bei Nacht oder Dämmerung ohnehin nicht mehr notwendig.
Tja, und fahren tut sie auch, wie hier beim jährlichen "Weichnachtsdampf" am 24.12., nachdem die Lok am Vorabend fertiggestellt wurde.
[youtu-be]https://youtu.be/pwH2lUgxdUc[/youtu-be]
Noch ein Nachtrag zur Wahl des Vorbildes und des dargestellten Zeitraums:
Die Waldbahn von Campul Cetatii gehört zu den kleineren Waldbahnen in Rumänien und ist eher unbekannt geblieben. Abseits von der gehypten Wassertalbahn oder der ehemaligen CFF Moldovita war selbst unter den Waldbahn-Safari-Jägern der 90er Jahre die Waldbahn von Campul Cetatii eher unbekannt. Es gibt daher nur wenig Bildmaterial. Wohl auch, da die Bahn in den frühen 90ern durch eine parallel verlaufende Forststraße bereits von der Einstellung bedroht war. Mir gefällt aber auch besonders der "abgewirtschaftete" Look der Waldbahnen, in die ich mich einst verliebt habe. Und dieser kommt besonders in der Zeit der Wende rüber, als viele Waldbahnen kurz vor ihrem Ende standen und das Material vom harten Einsatz schwer gezeichnet war.
Die Wahl für den konkreten Zeitraum um 1992 erfolgte aus weiteren Gründen - erstens sind die meisten mir bekannten Bilder aus dieser Zeit (92-94), zum anderen war der Betrieb bereits "reduziert". Statt langer 9-Wagen-Züge waren nur noch kleine Fuhren von 3-4 Wagen unterwegs. Dies kommt einem sehr entgegen, wenn man nur begrenzt Platz im Garten zur Verfügung hat. Man stelle sich nur mal einen klassichen 12-Wagen-Zug der Wassertalbahn in 1:20 vor - der würde gut und gerne 9-10m lang werden inkl. Lok und Begleitwagen...
Grüße, Gerd