welchen positiven Effekt erreicht man, indem man in die Loks mit Trommelkollektormotor/Hochleistungsantrieb, Kugellager einbaut. (siehe vorhergehenden Bericht) Die Hauptgeräusche werden ja in der Regel durch die Stirnradgetriebe erzeugt. Bei den Insider VT 601 wurden damals Kugellager eingebaut, ein Unterschied ist aber nicht festzustellen.
ich selber habe zwar erst 3 Loks umgebaut auf Kugellager, zwei verfügen über einen HLA, eine fährt mit dem alten 3-Pol Anker, aber meine bisherigen Erfahrungen sind:
a) Die Motoren laufen ruhiger und damit auch Geräusch ärmer. Der Motor ist zwar richtiger Weise nicht der Hauptverursacher von Lärm, aber immerhin.
b) Die Leistung des Motors nimmt zu oder anders gesagt, wo z.B. meine T18 (Märklin 3609, 3-pol Anker) nur auf dem Gleis stand und brummte, fährt diese nun schon los. Hier zeigt sich also ein positiver Effekt gerade in den unteren Fahrstufen. Auch kann der Motor mehr Leistung entfalten, die dem Vortrieb zu Gute kommt.
Gutes Beispiel dafür ist bei mir meine BR 03.10 (Märklin 3789, blaue Stromlinienlok). Diese fuhr VOR dem Umbau mit voller Geschwindigkeit durch R1 Kurven. Wenn ich nun meine Mobile Station 2 hochdrehe, kann ich nicht mehr voll aufdrehen, ca. 3 Balken vor Maximum fliegt die Lok aus den Gleisen. Da muss ich den Decoder erst noch runter regeln und die Maximal Geschwindigkeit drosseln. Die Motoren bringen also mehr Leistung, bei weniger Stromaufnahme.
c) Das Ölen der Anker Achsen (Gleitlager) kann getrost entfallen. Der Wartungsaufwand wird also weniger.
d) Ich habe mal gelesen, dass "zu gut" geölte Motor Achsen dann bei alten Loks auch dazu führen, dass die Kohlebürsten das Öl aufnehmen und sich vollsaugen. Das hilft dann zum einen nicht ihrer Kontaktfreudigkeit/Leitfähigkeit und die Lebensdauer der Kohlebürsten wird wohl verkürzt ("Feuchte" Kohlen => mehr Abrieb)
Mein Bericht zum Umbau auf Kugellager ist hierhin verschoben worden:
ich mache das überwiegend bei den älteren Loks. Dort ist immer wieder einmal Spiel in dem Plastik-Motorschild was zu dem bekannten Geräusch führt. Das hat damit ein Ende. Bei neueren Loks (natürlich auch den Alten) wird die Hemmung für das Anfahren etwas verbessert was vielfach (Neuere Loks) allerdings kaum zu bemerken ist. Auch baue ich nur in dem Plastik-Schild ein Kugellager ein. Auch nimmt der Stromverbrauch etwas ab.
Gruß Jürgen
Nicht das Beginnen, einzig und allein das Durchhalten wird belohnt
es ist wirklich so. Nach dem Umbau sind die Loks zu Schleichfahrten fähig, die vorher undenkbar waren. Eigentlich sollte der Unterschied auffallen...
Lärm wird nur reduziert, wenn die Ankerlager tatsächlich verschlissen waren, und daher ein Geräusch kam.
Der größte Vorteil ist für mich, dass die Lok eigentlich gar nicht mehr zum ölen geöffnet werden muss, und es nicht mehr dazu kommen kann, dass der Kollektor oder die Kohlen verölen. Somit kann die Lok dann auch bedenkenlos liegend in ihrer Schachtel gelagert werden (ohne Kugellager ist stehend besser).
Zitat von Gunter welchen positiven Effekt erreicht man, indem man in die Loks mit Trommelkollektormotor/Hochleistungsantrieb, Kugellager einbaut.
Hallo Gunter, ich habe früher Kugellager eingebaut, um die Wartungsintervalle zu reduzieren. Seit ich die Gleitlager der Motoren fette, haben sich diese Intervalle deutlich verlängert und die Triebfahrzeuge sind hörbar leiser geworden (auch leiser als die mit kugelgelagerten Motoren). Kugellager werde ich zukünftig nur noch bei Lagerschäden einbauen.
einige Antworten hast Du schon bekommen, denen schließe ich mich wie folgt an: die Geräuschentwicklung *kann* reduziert werden, die Lagerreibung der Läuferwelle wird reduziert, weshalb dann die hierfür nicht mehr benötigte Leistung der Traktion zugute kommt. Gleichzeitig sinkt auf die Stromaufnahme geringfügig (geringfügig, weil der Hauptteil der Belastung die Reibung der Bürsten darstellt). Insgesamt ist die Umrüstung auf Kugellager eine interessante Alternative.
Zitat von Gunter welchen positiven Effekt erreicht man, indem man in die Loks mit Trommelkollektormotor/Hochleistungsantrieb, Kugellager einbaut.
Hallo Gunter, ich habe früher Kugellager eingebaut, um die Wartungsintervalle zu reduzieren. Seit ich die Gleitlager der Motoren fette, haben sich diese Intervalle deutlich verlängert und die Triebfahrzeuge sind hörbar leiser geworden (auch leiser als die mit kugelgelagerten Motoren). Kugellager werde ich zukünftig nur noch bei Lagerschäden einbauen.
Darf ich fragen weches Schmiermittel du hierfür verwendest?
was die Reibung betrifft, ist vor allem das sogenannte "Losbrechmoment" interessant. Man braucht um einen stehenden Gegenstand wegzuschieben zunächst mehr Kraft, um ihn in Bewegung zu versetzen, als man nacher benötigt um den Gegenstand mit gleicher Geschwindigkeit weiter zu bewegen.
Dieser Effekt sollte bei einem Kugellager deutlich geringer ausfallen. Es geht also um das weiche Losfahren der Lok aus dem Stand.
Übrigens hat das Fetten der Ankerlager zwar einen besseren Effekt als das Ölen, aber meine Versuche mit Trix Fett halten keinem Vergleich mit kugelgelagerten Motoren stand. Daher habe ich meine beiden Loks mit diesem Motortyp umgebaut.
Zitat von MattlinkHallo, was die Reibung betrifft, ist vor allem das sogenannte "Losbrechmoment" interessant. (...) Dieser Effekt sollte bei einem Kugellager deutlich geringer ausfallen. Es geht also um das weiche Losfahren der Lok aus dem Stand.
Übrigens hat das Fetten der Ankerlager zwar einen besseren Effekt als das Ölen, aber meine Versuche mit Trix Fett halten keinem Vergleich mit kugelgelagerten Motoren stand. Daher habe ich meine beiden Loks mit diesem Motortyp umgebaut.
Das "Losbrechmoment" ist kaum abhängig von der Motorlagerung, hier spielt der Motoraufbau selbst (Glockenanker, Schrägnutung etc.) eine größere Rolle. Das weiche Anfahren ist im Digitalbetrieb bei gleichem Motor/Getriebe ausschließlich vom Decoder abhängig - es gibt hier enorme Unterschiede und leider auch Rückschritte. Durch die Kullelagerung werden Wartungsintervalle verlängert, ansonsten keinerlei Vorteil (meine Erfahrung mit dem HLA - mehr als zwei Loks )
Hallo Ich hab auch alle Trommelkollektormotoren vorn und hinten umgerüstet. Und weil der Motor zerlegt war hab ich die Kollektorspalten auch gleich mit Stabilit Express geschlossen. Nach der Behandlung waren die Langsamfahreigenschaften extrem gut.Nach dem Einlaufen der Kohlen waren die Eigenschaften noch besser.
Beim Einmessen für eine Software schaffte eine BR 151 mit HLA,Kugellager u.Geschl. Spalten umgerechnet 0,7 km/h.
Den Knaller schoss aber eine BR86 ab.Das knarrzende typische Märklingeräusch war aber immer noch da. Da ich aber gerade einige MFX Dec. liegen hatte, machte ich mich an`s Werk,um die alte Lady umzurüsten. Beim Probelauf war sie dann so leise,das ich erstmal das Radio leise stellen mußte,um festustellen das da kein Geräusch mehr ist.
besten Dank für die zahlreichen Meinungen. Interessant finde ich den Hinweis, wenn man schon an den Motor rangeht, die Kollektorspalten zu verschliessen. Insgesamt reduziert man damit extrem den Wartungsaufwand. Ich müßte eine ganze Menge Loks umbaun und da würde es sich lohnen. Was ist "Stabilit Express" und wo kann man es kaufen. Gibt es dazu Alternativen und poitive/negative Erfahrungen.
#13 von
maquetista15
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gelöscht
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, 28.07.2012 11:29
Moin Gunter,
Zuerst habe ich gedacht du willst uns veräppeln, aber dann habe ich auf deinen Avatar geschaut und es wurde mir schlagartig klar! Das ist stabilit Express!
#15 von
der_picard
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gelöscht
)
, 28.07.2012 12:13
Hallo in Runde,
also das mit dem "Kollektorspalten verschliessen" habe ich auch nicht gehört, klingt interessant
@hansi057
Was bringt das bitte konkret : Weniger Abrieb/Reibung : Könnten wir davon vielleicht mal ein Bild bekommen?
Mir ist das noch nicht ganz klar, was Du da konrekt mit dem 2K Kleber verschlossen hast, auch wenn das Wort "Kollektorspalten" ja eindeutig sein solle ops:
#16 von
maquetista15
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gelöscht
)
, 28.07.2012 12:23
Moin Harald,
Mit "Kollektorspalten" sind die Rillen gemeint die , die Pole trennen wo die Kohlen drüber schleifen. Normalerweise sammelt sich da der Abrieb der Kohlen und führt zu einem Kurzschluss. Außerdem, führt dieser Spalt zum "Kollektorfeuer", was wiederum die Decoder nicht so gerne haben! Wenn man diese Spalten mit 2K Kleber zusetzt hat man die Ansammlung von Abrieb und dem Abrissfunken entgegengewirkt.
Hallo nochmal das mit den Kollektorspalten hab ich alles hier aus dem genialen Forum. Der Grund war,die Lok`s liefen nach einiger Zeit immer schlechter bis zum Stillstand.Der Kollektor war zum Kohlenhobel mutiert und produzierte fleißig kohlenstaub,der dann zum Kurzschluß im Motor führte. Das wurde hier aber schon alles groß und breit diskutiert (Suchfunktion bemühen).
Hallo Wolfgang Du warst schneller,genau das meinte ich.
#19 von
der_picard
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gelöscht
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, 28.07.2012 12:40
Moin,
aha, also doch, der Punkt wo die Kohlebürsten Kontakt haben. Ich hatte es geahnt, aber nachfragen ist besser als nachher mit 2K Kleber die falschen Stellen zuzumachen
Supi, danke für die Infos.
Mhm, 2K Kleber habe ich hier, sogar den guten Stabilit Express. Ich glaube da mache ich mich dann doch mal an die Arbeit und werde nach Vollendung kurz berichten.
Zitat von maquetista15 Außerdem, führt dieser Spalt zum "Kollektorfeuer", was wiederum die Decoder nicht so gerne haben! Wenn man diese Spalten mit 2K Kleber zusetzt hat man die Ansammlung von Abrieb und dem Abrissfunken entgegengewirkt.
den rein mechanischen Abrieb kann man so reduzieren, die Funken aber nicht: sie sind das Ergebnis der Umpolung der jeweils kurzgeschlossenen Läuferspule. Dies geht nicht so schnell, wie die Spalte (ob gefüllt oder nicht ist gleichgültig) an den Bürsten vorbeizieht, weil die Spule von +100% auf -100% umgepolt werden muß. Es könnte noch ein weitere Problem auftreten: je nach Intensität der Funken (Stromaufnahme!) könnte der Acrylkleber ganz schön beansprucht werden bzw. anbruzzeln.
Hallo Stephan-Alexander Weißt du zufällig wie hoch die Temp. wird? Beim Einmessen hatte ich schon ein wenig Muffe,das irgendetwas zerschossen wird. Aber es hat alles durchgehalten.Aber der Dec. wurde ziemlich warm bei der extremen Langsamfahrt. 3 Meter ca.15 min.
Zitat von hansi057Hallo Stephan-Alexander Weißt du zufällig wie hoch die Temp. wird? Beim Einmessen hatte ich schon ein wenig Muffe,das irgendetwas zerschossen wird. Aber es hat alles durchgehalten.Aber der Dec. wurde ziemlich warm bei der extremen Langsamfahrt. 3 Meter ca.15 min.
das hängt ganz vom Modell ab (d.h. vom Motor); von welchem Modell schreibst Du? Die von mir gemessenen Übertemperaturen liegen zwischen 5°C (Faulis usw.) und 20°C (SFCM) bei lastlosem Betrieb. Gemessen am Feldmagneten. Die Läufer selbst sind noch eine ganze Ecke heißer (nicht zum Anfassen geeignet, also >60°C in jedem Fall). Abgeschätzt beim SFCM 80-90°C direkt am Kollektor. Das Problem für mich ist derzeit, daß ich den Kollektor selbst nicht im Betrieb messen kann und die Feldmagnetmessungen mit leichtem Zeitverzug.
Ein Modell mit Kugellager hat mir ein Forenmitglied zum Testen zur Verfügung gestellt, und dieses Modell hält seitdem den Spitzenwert in meiner Bewertungsskala der Erfahrungsberichte (es ist die BR 89 als 3000.10). Zur Übertemperatur: hier 6,3°C (vgl. ein DCM-Modell mit 15°C als 3000.12, bzw. SFCM-Modell 22,5°C als 3000.10).
Guten Abend Stephan-Alxander BR 151 ,HLA,Kugellager,Kollektorspalten mit Stabilit geschlossen und ESU MFX Dec.. Das Gehäuse wurde bei der extrem-Langsamfahrt sehr warm.Es kann sein,das der dec. bei normalfahrt genauso warm wird,aber wegen der Fahrtwindkühlung im Lokgehäuse ein ständiger luftautausch stattfindet.Aber bei dieser Einmessfahrt ist es mir eben aufgefallen,das es im Bereich des Dec.sehr warm wurde.Zwar nicht so warm,das sich das Gehäuse verzieht,aber auffällig warm. Ich hoffe du kannst mit den angaben etwas anfangen.
Dieselbe verblüffende Erfahrung macht man wenn man den kleinen Scheibenkollektormotor durch einem Glockenankermotor (http://modellbahntipps.mo.funpic.de/Gloc...rmotorumbau.htm) ausrüstet. Die Lautlosigkeit mit der die so umgebauten Loks laufen ist wirklich verblüffend.
Die Geräusche werden durch den Anker mit seiner erheblichen Masse in seinen Wälzlagern produziert und finden in dem Zinkdruckfahrgestell einen perfekten Resonanzboden. Der Anker wird bei jeder Umdrehung nicht nur sechsmal in Derehrichtung angeschoben/gezogen, sondern auch sechsmal "verkantet". Lediglich das Quietschen bei nicht geöltem Motor kann von dem flatterndem ersten Zahnrad - das direkt am Ankerritzel eingreift - herrühren.
Kugellager bringen nach meiner Erfahrung beim Einbau aller Hochleistungsmotoren nochmals verbesserte Laufeigenschaften, vor allem beim Anfahren und im Langsamfahrbereich. Allerdings ist der Einbau des ritzelseitigen Kugellagers bei den Scheibenkollektormotoren (5mm!) ziemlich mühsam, weil man das Fahrgestell zwangsläufig zerlegen muss, um es nach dem Bohren spanfrei zu bekommen. Eine kleine Ständerbohrmaschine und Stufenbohrer (1,5/3,9 und 2/4,9) erleichtern die Arbeit ungemein.
MfG
vik
im Übrigen - Märklin am liebsten ohne Pukos, z.B. als Trix