Moin,
@Pfalzbahn:
Der Trick dabei ist, dass solche langen Züge nur durch zurückdrücken umfahren werden können, d.h. W1 (die - wie Otto richtig erkannt hat - Schutzweiche ist) ist dann blockiert. Ob das vorbildgerecht ist? Ihr werdet es mir sicher sagen
Ursprünglich bin ich ja kein Freund von gemischten Zügen. Die Artikel im HSS2 über die Selketalbahn haben das etwas revidiert: ich könnte mir gerade bei einem Bahnhof mit so einem geringen Frachtaufkommen GmP/PmG vorstellen.
Für den regulären Personenverkehr wird ein CPw4i (alternativ Ci + CPwi) reichen. Die Güterwagen für Gleis 3 sind direkt hinter der Lok gereiht, Güterwagen für Gleis 4 (ausschießlich Ow, die Spezialerze abfahren und daher nicht in den Ganzzügen eingereiht sind) laufen am Ende des Zuges. Der Betriebsablauf wäre wie folgt - alle mal einsteigen. Wissenswertes: Zp 11 und Zp 12 sind Rufsignale. Zp 11 bedeutet "Kommen" und ist ein langer, ein kurzer und ein langer Ton.Zp 12 bedeutet "Grenzzeichenfrei" und besteht aus zwei kurzen, einem langen und einem kurzen Ton. Die Trapzetafel Ne1 brauche ich nicht zu erklären, woll?
GmP fährt aus Unterschulenberg ein. Er besteht aus Lok 6, einem G-Wagen, einem S-Wagen, einem CPwi, einem Ci und einem Ow. Da der Bahnhof unbesetzt ist, kann er gem. Buchfahrplan direkt einfahren und braucht nicht an der Trapeztafel halten (evtl. Widerspruch zur Schutzweichenfunktion von W1?) . Einfahrt auf Gleis 1/1a, die Lok hält kurz vorm Prellbock, der Zugführer schließt den ansonsten stets verammelten Dienstraum auf und meldet den Zug bei der Zugleitung angekommen, der Bahnhof gilt jetzt als besetzt und der Zugührer ist Fahrdienstleiter von Oberschulenberg.
Nachdem die Reisenden ausgestiegen sind und W1 umgelegtist, wird der ganze Zug auf Gleis 2a gedrückt. Der Zugführer muss jetzt entscheiden, welche Wagen zuerst zugestellt werden sollen. Er entscheidet sich zur Bedienung von Gleis 3. Also kuppelt er den Gw und S ab und zieht sie auf Gleis 2 vor. Dort lässt er die beiden Wagen stehen und umfährt sie via 1a, 1 und 2a. Bevor er die beiden Wagen zustellen kann, muss noch ein mit Stammholz beladenes Hw-Pärchen aus Gleis 3 gezogen werden. Nachdem der Gw am Güterschuppen und der S an der Laderampe steht, wird das Hw-Pärchen auf Gleis 1 abgestellt.
Als nächstes muss der Ow-Wagen nach Gleis 4 zugestellt werden. Dazu muss der in Gleis 4 stehende mit Zikerz beladene Halbzug = 4 x Ow zuächst herausrangiert werden Dazu gehts mit den beiden Personenwagen und dem Ow in Gleis 4, der Halbzug wird an den Haken genommen, rausgezogen und auf Gleis 2a abgestellt. Ohne diesen geht es mit dem Ow in den Anschluss. Er wird direkt unter der Schurre für Kupfererz abgestellt und sofort beladen - die Altenauer Hütte braucht dringend Nachschub. Jetzt muss der Halbzug wieder in Gleis 4 gebracht werden. Die Personenwagen und der beladene Ow werden auf Gleis 2a abgestellt, Lok 6 setzt via 2 und 1a nach 1 um ud drückt das dort abgestellt Hw-Pärchen nach 2a an ihren Zug. Anschließend zieht sie ihren Zug vor, so dass sie via 1a, 2 und 2a umsetzen kann. Der Zug wird dann zurückgedrückt bis zum Prellbock, um die Fahrgäste bis zur Talfahrt aufnehmen zu könnnen.
Allerdings dauert es noch über eine dreiviertelstunde bis zur Abfahrt, und es soll eine planmäßige Zugkreuzung stattfinden. Und jetzt wird es kniffelig: Lok 6 begibt sich via 1 und 2a nach Gleis 3. Unterdessen kündigt sich vom Tal her Lok 7 mit ihrem Halbzug an: ein langer Pfiff verrät, dass sie auf die Trapeztafel zurollt, vor der sie Einfahrt erhalten muss. Das Personal weiß: anhalten vor Ne1 und Anfahren in der Steigung macht keinen Spaß, vor allem nicht bei taufeuchten Schienen. Der Zugührer hat daher schon W2 umgelegt und gibt dem Lokführer von Lok 6 zeichen: Zp 11 geben, und den Güterzug hereinkommen lassen. Vom Tal her tönt als Dankeschönb ein kurzer Pfiff, und eine schwarze Rauchsäule schiebt sich in den Himmel: Lok 7 nimmt die letzten Meter zum Bahnhof Oberschulenberg. Langsam, in Schrittgeschwindigkeit rumpelt der Zug in den Bahnhof, bis der letzte Wagen über W1 gerollt ist. Der Lokführer von Lok 6 gibt Zp 12 - sein Kollege steht Grenzzeichenfrei, und der kommt auch sofort zum stehen. Viel mehr als eine halbe Wagenlänge könnte der Halbzug auch nicht mehr vorrücken, da ja der Personenzug im Gleis steht (Einfahrt in ein besetztes Gleis - geht das überhaupt?). Der Halbzug wird der Zugleitung als angekommen gemeldet. Lok 7 drückt zurück nach Gleis 2a, stellt den Belgeitwagen ab und rangiert den Halbzug via 2 nach 4. Dies ist die einzige Gelegenheit für Lok 6, sich wieder vor ihren Zug zu setzen und der Zugmeldung als Fertig gemeldet. An dieser Stelle erfolt der Übergang der Fahrdienstleitung Oberschulenberg an den Kollegen vom Hlabzug.
Während drüben auf den Gleisen 2, 2a und 4 kräftig rangiert wird (Austausch leerer Halbzug gegen vollen Halbzug) erhält unsere Lok 6 pünktlich Ausfahrt nach Unterschulenberg. Dank esu hört man beim Hinabrollen nur das Klackern der Schienenstöße und der leer laufenden Steuerung, begleitet vom gelegentlichen Quietschen der Bremsen.
Na, mitgekommen/alles nachvollziehbar? Sonst werde ich das ganze nocmal visualisieren - aber dazu ist mir im Moment da Wetter zu gut, ich geh' jetzt erstmal in den Garten
LG
Jörn