Hallo liebe Stummis,
nun lese ich seit Jahren hier regelmäßig mit und hab mir schon lange vorgenommen, das Entstehen meines Modellbahnzimmers und meiner kleinen Anlage mit Euch zu teilen.
Aber wie das so ist, kommt irgendwie immer etwas dazwischen. Jetzt hab ich mir endlich mal die Zeit genommen, getreu dem Motto "Machen ist wie wollen, nur krasser".
Mein Name ist Robert, ich bin 47 Jahre alt und komme von der schwäbischen Alb, aus der Nähe der Hauptstadt des Nebelreiches Ulm.
Und wie hat alles angefangen?
Lasst mich Euch auf eine kleine Reise in die Vergangenheit mitnehmen. Wir schreiben das Jahr 1979, meine Eltern waren gerade frisch aus der Nähe von Göppingen nach Bernstadt in ein kleines Häuschen gezogen.
Eines Tages kam der kleine Robert aus dem Kindergarten und fragte die Mama, wo denn der Papa sei. Sie meinte, der wartet im Keller auf Dich, geh mal runter. Aufgeregt stapfte ich in den Keller und ich werde den Moment nie vergessen, in dem ich den Hobbyraum betrat. Das erste Mal der Geruch nach Grasmatte, Holzleim, Dampfflüssigkeit und keine Ahnung, der klassische Modelleisenbahngeruch halt. Der Anblick der sich im Aufbau befindlichen Märklinanlage, ich war einfach gefangen und die Freude war riesengroß. In den nächsten Wochen und Monaten half ich meinem Vater die Anlage weiter auszubauen, ich hoffe zumindest ich konnte helfen und bin nicht zu viel im Weg herumgestanden.
Es war keine allzu große Anlage, auch wenn sie mir damals riesig vorkam. Sie war 2x1 Meter, ein klassisches Doppeloval aus Märklin M-Gleis mit Berg und einem Bahnhof, mit einem zusätzlichen Haltegleis. Trotzdem war es für mich das Größte überhaupt. Leider verstarb mein Vater ein knappes Jahr später und wir mussten in eine kleinere Wohnung umziehen. Zum Glück passte die Anlage jedoch in mein Kinderzimmer. Sie wurde in den nächsten Jahren sehr stark bespielt und musste schon so einiges aushalten. Sie überlebte auch noch einen weiteren Umzug in unser neues Haus und begleitete mich, bis ich 14 war. Dann war sie so heruntergewirtschaftet, dass ich mich entschloss eine neue zu bauen.
Natürlich sollte diese größer werden, wurde jedoch nie vollendet. Mit 16 war das Interesse an der Modellbahn dann verschwunden, aus der Tischlerplatte wurden Boxen gebaut und die Eisenbahn im Keller eingemottet.
Fast 30 Jahren sollten nun vergehen, bis diese wieder hervorgekramt wurde. Inzwischen verheiratet und selber Papa von 2 Mädels, wurde die Eisenbahn an Weihnachten 2019 hervorgeholt und für die Kids die Schienen quer durchs Wohnzimmer verlegt. Na ja, was soll ich sagen, meine Mädels hat es nicht wirklich großartig interessiert. Den Papa dafür um so mehr ;-p . Nach Weihnachten verschwanden die Schienen und Züge wieder im Keller, aber ich war angefixt. Ich begann im Internet zu stöbern und stieß recht schnell aufs Stummiforum und begann zu lesen und zu lesen und zu träumen ....
Leider ist unser Haus nicht allzu groß und mit Kindern war eigentlich kein Platz für eine Anlage da. Nachdem ich mich mit meiner Frau gesprochen hatte, einigten wir uns darauf, dass ich mir eine kleine Ecke in unserem Esszimmer/Büro freiräumen und dort eine "kleine" Anlage von etwa 1 m2 aufstellen könnte. Ich glaube inzwischen hat sie das bitter bereut.
Mir war natürlich von vorneherein klar, dass ich hier mit H0 nicht weit kommen würde und hab mich deshalb für N entschieden. Ich hab mir bei Kleinanzeigen ein paar Schienen und Züge ersteigert und ein paar Wochen später eine komplette Anlage ausgeschlachtet. Ein neues digitales Starterset von Fleischmann vervollständigte die Ausrüstung.
Na ja auf die weiteren Fortschritte, möchte ich hier nicht eingehen, die waren gelinde gesagt für den A.... . Der einzige Vorteil daran, ich konnte Erfahrungen sammeln.
Leider wurde ich dann erstmal gesundheitlich ausgebremst und in den nächsten Monaten lief nicht viel mit der Moba. Als ich wieder so weit war, musste ich feststellen, dass der Versuch gescheitert ist und ich am besten nochmals von vorne starte, natürlich nach Möglichkeit etwas größer. Ich verkleinerte mein Büro massiv und hatte somit Platz für eine doppelt so große Anlage in U-Form.
Mit den 2 m2 konnte man schon etwas anfangen und ich verlor mich einige Zeit in ausgiebigen Tests, vor allem auch mit RocRail.
Das größte Problem, dass sich herausstellte, war jedoch, dass mein Büro jetzt einfach zu klein war. Durch das dauerhafte Homeoffice wegen Corona wurde das Arbeiten zur Qual. Aber was tut man nicht alles für seine Moba.
Im Herbst 2020, hatten wir einen Wassereinbruch in unserem Schlafzimmer im Keller. Dadurch, dass unser Keller ziemlich mit alten Schränken voll gestellt war, hatten wir nun im Frühjahr 2021 das Problem, dass sich im ganzen Keller Schimmel ausbreitete. Somit war die Moba natürlich mal wieder gestorben und es hieß Keller entrümpeln. In diesem Zuge entschlossen wir, für unsere Tochter das alte Schlafzimmer zum Jugendzimmer umzubauen. Hierzu wurde eine Wandheizung verbaut, da in unserem alten Schlafzimmer nur eine Infrarotheizung vorhanden war.
Durch das Entrümpeln war jetzt nicht nur das alte Schlafzimmer leer, sondern auch einer von zwei Lagerräumen. Und da war auf einmal die Idee geboren, wenn schon renoviert wird, dann kriegt der zweite Raum auch eine Heizung und ich kriege ein eigenes Moba-Zimmer.
(Ein kleines Video von der Entstehung des Moba-Zimmers)
Die Entrümpelung und Renovierungsarbeiten des Kellers dauerten fast ein ganzes Jahr und somit konnte ich dann im April 2022 im neuen Moba-Keller loslegen.
Zu diesem Zeitpunkt begann ich dann auch immer Videos zu erstellen und zusätzlich zu meiner Homepage und meiner Instagramseite einen Youtube Kanal zu betreiben.
Im Jahr 2023 hat sich bei mir beruflich sehr viel verändert und mit der Moba hab ich mich auch etwas festgefahren. Aus diesem Grund hab ich mir jetzt erstmal mehr oder weniger eine Pause genommen und werden jetzt wieder loslegen.
Ich hoffe, meine Geschichte war jetzt nicht zu lange, aber wenn ich mal anfange zu erzählen, wirds irgenwie immer auschweifend.
Und wie kommt ein Schwabe jetzt auf das Zittauer Gebirge als Anlagenthema?
Ganz einfach, meine Frau kommt aus diese Ecke und ich bin von der dortigen Landschaft und der Schmalspurbahn einfach mehr als begeistert.
Und warum H0e?
Ich wollte eigentlich erst mit N weiterbauen, musste aber feststellen, dass mir das alles zu filigran ist und ich das einfach alles nicht sehe und mich deswegen recht schwer tue. Der nächste Gedanke war dann H0, aber da krieg ich auf meiner Modulanlage (oder eher Segmentanlage in Modulbauweise) die Radien nicht hin. Dann hab ich TT und H0e getestet und bin einfach bei H0e hängengeblieben. Dann kann ich den Landschaftsbau in der größe H0 machen, die ich auch dementsprechend noch gut sehe und habe den Vorteil der engeren Radien der Schmalspurbahn.
Und warum diese segmentierte Modulbauweise?
Ich hab leider eine körperliche Behinderung und kann jetzt schon kaum unter der Anlage rumkrabbeln. Wie das in ein paar Jahren aussieht, möchte ich mir gar nicht vorstellen. Deshalb hab ich mich für Modulkästen entschieden die ich einfach hochkant stellen und dann daran arbeiten kann. Diese Bauweise stellt mich aber aktuell vor ein nicht lösbares Problem, in dem Ihr mir dann vielleicht weiterhelfen könnt. Aber dazu später mehr.
Soweit jetzt mal meine Geschichte. Für alle die bis zum Ende durchgehalten haben, erstmal Danke für Euer Interesse und ich hoffe ich hab Euch nicht zu arg gelangweilt.
In den nächsten Teilen, werde ich Euch dann Schritt für Schritt in Text, Bild und Video am Start im Moba-Zimmer teilhaben lassen.
Ich freu mich auf den Austausch mit Euch.
Euer Robert von RoBa-MoBa