Es gibt nicht nur Spur N zwischen TT und Z!
Es gibt auch 2mm Finescale im Maßstab 1:152 mit ausgeprägter Tendenz zum Selberbauen.
Die Materialien, Hilfestellungen und Fertigkeiten kann man natürlich auch für N und in anderen kleinen und größeren Spuren und Maßstäben nutzen.
Wer gerne bastelt und noch kein Weihnachtsgeschenk für sich selber hat:
Wie wärs mit einer Mitgliedschaft bei der 2mm Scale Association?
Wer gerne selber Gleise verlegt oder etwa Wagen oder gar Loks baut oder umbaut, wird es nicht bereuen.
Ab dem 16. Dezember ist das in so fern günstig, weil dann die ersten 3 1/2 Monate geschenkt sind, und das erste Mitgliedsjahr bis März 2025 geht.
https://www.2mm.org.uk/join.htm
Was ist 2mm Finescale überhaupt?
Es gibt für Spur N ein paar Finescale-Ansätze, der hierzulande bekannteste ist vielleicht die Variante des Fremo FiNescale. https://www.fremo-net.eu/modulsysteme/baugroesse-n/finescale . Das ist ein Verein, bei dem man viel Unterstützung erfahren kann.
FiNescale ( www.raw-nette.de/nbahn2.htm ) und auch FS160 ( www.fs160.eu ) sind Finescale im Maßstab 1:160 und leitet sich in den Toleranzen von den Standards der 2mm Scale Association ab. Da diese noch weniger bekannt ist, möchte ich hier ein wenig dafür werben.
2mm Finescale (2FS) ist so ähnlich wie Spur N, aber nur fast:
1) die Gleise haben eine Spurweite von 9,42mm statt 9mm und der Maßstab ist 1:152.
2) man legt Wert auf Vorbildtreue:
die Gleise sind niedriger,
die Räder sind schmaler und feiner und
damit sind auch alle Spaltmasse in Weichen enger.
die Weichen und Kurvenradien sind weiter
die Arnold-Kupplung und auch die Fleischmann-Erbse sind nicht vorgesehen, auch die Klauenkupplung wird nur dort akzeptiert, wo Sie vorbildgerecht ist.
Sowohl N als auch 2mm FS haben gemeinsame Vorläufer und wurden zwischen 1960 und 1964 fest mit Standards etabliert. 2mm FS ist ein wenig älter als europäische oder britische N-Spur und wie es so ist: Wenn man bereits so angefangen hat und überzeugt ist, das ist besser, dann bleibt man dabei. Denn Finescale in N ist vergleichsweise neu, 2mm FS jedoch zumindest auf den britischen Inseln eine Konstante. Dass es heute 2FS noch immer gibt, ist also liebevoller Traditionspflege und einigen Vorteilen geschuldet.
Die 2-mm-Standards wurden dann in den frühen 1960er Jahren von H. H. Groves vorgeschlagen und im November 1963 von Geoffrey Jones auf ihre heutige Spezifikation überarbeitet. Das ähnelt in der Größe der etwas größeren britischen Spur N mit 1:148 und der etwas kleineren europäischen/amerikanischen Spur N mit 1:160, die Motivation der japanischen 1:150 ist ein wenig anders (das repräsentiert so in etwa die dort übliche CAP-Spur)
Spur N hat als Unterstützer Roco/Fleischmann, Arnold/Hornby und /Trix/Märklin etc. , 2mm FS hat die 2mm Scale Association (2mm SA) , die mit Rat und Tat und Material unterstützt und ein paar Kleinhersteller wie Worsleyworks.
Es gibt bei der 2mm SA Hilfe zur Selbsthilfe über
die 4 Shops, die von ehrenamtlichen Vereinsmitgliedern betrieben und mit Material bestückt werden
das 2-monatliche Magazin, in DACH wegen des geringeren Jahresbeitrags vorzugsweise online zu beziehen
das Archiv mit allen alten Ausgaben des Magazins mit tausenden von Tipps
die Veranstaltungen, die -nun ja- bisher nur im englichsprachigen Raum stattfinden
die Ortsgruppen (Area Groups), die sich -jede unterschiedlich- treffen und helfen
die VAG (virtuelle Gruppe als Plattform und per Email-Rundlauf) und
die ZAG (Zoom Gruppe), die sich 2x im Monat im Internet zum Modell-Plaudern und -Bauen trifft
Dem könnte man problemlos eine deutschsprachige Gruppe hinzufügen, wenn sich hierzu Lust und Leute finden. Wenn sich jemand findet, der das organisiert, geht das auch für 1:160, aber die Unterstützung für 1:152 durch die 2mmSA ist schon ein Argument und die Methoden sind ohnehin universell verwendbar. Wer das gut findet, darf mir gern eine PN senden.
Auch hierzulande ist es für Epoche 1 nicht schlecht, einfach ein Fuß als 2mm zu übersetzen, wenn man von uralten Zeichnungen ausgeht. Das kleine Quentchen größerer Maßstab erleichtert das Bauen von winzigen Epoche1-Modellen. Vielleicht ist es auch schon aufgefallen: „Der Adler“ und Konsorten sind eigentlich auch ein wenig zu groß geraten. Die „Pölnitz“ möchte eigentlich neu gebaut werden mit ordentlichen Kreuzköpfen und wer zählt die Unzahl von Modellen, die ein Großserienhersteller nie auflegen würde.
Wer sich keine Kleinserienlok für 1000 bis 2000 Euro leisten kann oder will, der kann mit Übung und Geschick und gegenseitiger Unterstützung seine eigene Lok oder Wagen bauen. Vielleicht erst irgendwas aus einem Bausatz und irgendwann später die ersehnte württembergische K oder österreichische 310 zusammen im Team von Gleichgesinnen. Das lässt sich über die 2mm Scale Association organisieren, denn dort finden sich u.a. begnadete 2mm-Lok-Konstrukteure und Weichen-Cracks, die gerne helfen. (Nein, sie werden die Lok nicht konstruieren, eher mit Rat beistehen)
Da der Maßstab 2 mm der Spur N im Maßstab 1:160 sehr nahe kommt, kann eine Hybridspezifikation modelliert werden, indem Großserienmodelle auf die Spurweite von 9,42 mm umgestellt werden. Modelle im 2-mm-Maßstab und N-Hybridmodelle passen jedoch aufgrund des Größenunterschieds in der Regel nebeneinander nicht gut zusammen. Dasselbe gilt für die englische Spur N mit Maßstab 1:148. Aber in getrennten „Lebensräumen“ ist das kein wirkliches Problem.
Umgekehrt kann man auch die 2FS Modelle in der Spurweite leicht verringern. Macht man das um 0,4 bis 0,5mm, so erhält man 160FS oder FiNescale, das dann auch auf entsprechend gestalteten FiNescale-Schienen läuft. In einem gewissen Maße laufen diese Modelle auch auf moderneren Spur-N-Schienen, es ist aber ein Kompromiss ohne Funktionsgarantie, da die Radsätze in Weichen nicht gut geführt werden und enge Kurven ohne weiteres Zutun nichts für Finescale-Fahrzeuge sind. Spur N -Modelle fahren nicht über 2FS oder FS160 / FiNescale-Weichen, da sie an Herzstücken und Radlenkern aufklettern und entgleisen. Man kann Weichen bauen, die für beide Weichen taugen, mit schaltbaren Herzstücken oder Fügelschienen, allerdings ist auch das ein Kompromiss mit Extra-Aufwand.
Finescale ist ein Frage der inneren Einstellung und nicht des Geldbeutels. Finescale ist für Modellbahner, die Wert auf wichtige Details legen und denen die technischen Vergröberungen an Rad, Schiene und Kupplung in N nicht gefallen.
Es gibt ein paar kommerzielle Anbieter von mehr oder weniger kostspieligen Hilfsmitteln, Bausätzen und Fertigmodellen für Finescale. Dagegen ist selbst bei hohen Preise oft nichts einzuwenden, weil der Aufwand dafür gern hoch ist, die Auflage klein und die Methoden teuer. Es ist schön, dass es sowas heutzutage noch gibt und man hat ja die Wahl. Denn es gibt auch günstigere Quellen und Ansätze. Erschwinglich wird das in der Regel durch Eigenleistung.
...Man kann auch mit den Bauteilen wunderbar BAVARIA-Modelle (J. Kebbel) mit fehlendem Fahrgestell flott bekommen.
weitere Fragen gern an Klaus