Hallo Stummis,
heute möchte ich über meine ersten Gehversuche zum Thema Weichenbau berichten. Zur Vorgeschichte:
für die Bahnhofseinfahrt würde ich gerne u.a. eine Dreiwegeweiche einsetzen, die gibt's für Tillig Elite aber nicht.
Nach einigem Stöbern im Netz war klar: ich bestell mir eine bei G. Weller. Doch die Ernüchterung kam schnell, Hr. Weller baut z.Zt. um und hat keine Zeit für den Gleisbau. Was tun? Warten? Nachdem ich im Netz alles was ich zu diesem Thema finden konnte gelesen hatte, stand der Entschluß fest, ich versuche es mit Selbstbau.
Um ein Gefühl für die Materie zu bekommen, hab ich mich erst mal an einer einfachen Weiche versucht. Grundlage ist ein Schwellenplan für eine 10° Linksweiche von Hr. Weller, den man sich von seiner Website runterladen kann. Als Material kam kupferkaschiertes Halbzeug und Schienenprofil von Tillig zum Einsatz, beides war in der Bastelkiste schon vorhanden.
Und los ging`s:
Kupferkaschiertes Halbzeug in 3mm breite Steifen geschnitten, lt. Plan abgelängt, wo nötig eine Kerbe zur elektrischen Trennung gefeilt und mit Prittstift auf den Schwellenplan geklebt
die Kerben verspachtelt und nach dem Trocknen übergeschliffen
Schienenprofile nach dem Plan von G. Weller befeilt, beschliffen und vorgebogen. Für das Herzstück hab ich mir zwei schnelle Lehren zusammengelötet, eine fürs schleifen, eine fürs zusammenlöten
Die super Bauzeichnungen sind eine große Hilfe
dann das Ganze zusammengelötet, ist eigentlich recht einfach, man muß nur regelmäßig die Maße überprüfen. Hier kommt der Vorteil des Lötens voll zum Tragen: solange die Profile nur geheftet sind kann man jederzeit die Lage noch mal korrigieren!
nach dem ablösen der Unterlage mit warmem Wasser und gründlichem Abschrubben mit einer alten Zahnbürste sieht das Ganze dann so aus. Die Lötzinnpunkte sind in Natura nicht so hoch, wie sie auf den Fotos wirken!
schließlich habe ich mir noch eine etwas schmalere Stellschwelle zurechtgefeilt und eingelötet, dann alle Schwellen dunkelbraun gestrichen. Jetzt sind auch die Lötzinnreste kaum noch zu sehen.
so sieht nun die fertige Weiche aus
Dann unternahm ich erste Rollversuche mit verschiedenen Wagen, sowohl RP25 als auch NEM. Und ich muß sagen: allererste Sahne! Hab ich beim Erstlingswerk so nicht erwartet. Einziger Nachteil noch sind die fehlenden Kleineisen. Aber darüber werde ich nicht weiter nachdenken, denn aus einiger Entfernung ist dies (jedenfalls für mich ) nicht mehr zu erkennen. Da ist die Weiche von der Optik her von einer Tilligweiche nicht zu unterscheiden.
Für mich war es jedenfalls eine sehr interessante Erfahrung, mit welch geringem Aufwand (Materialwert irgendwo um 3€, ein nicht zu langer Bastelabend) man eine Weiche selber bauen kann. Kann ich nur jedem empfehlen, probiert es mal.
Als nächstes werde ich jetzt mein Glück mit der Dreiwegeweiche versuchen. Wenns gelingt, werde ich hier darüber berichten. Falls Ihr nichts mehr von mir zu diesem Thema hört ..... aber daran will ich mal lieber nicht denken.
Einen schönen Abend noch
wünscht
Ulli