Ich würde gerne - in kleinerer Form - einen Gedanken aufgreifen, den User "Aristides" im Forum "HO" aufgebracht hat. Ich halte ihn - in kleinen Schritten gedacht - für einen gangbaren Weg, Nischenmodelle Wirklichkeit werden zu lassen.
Beispiel: Weder die DE2000 (202 001) noch die V100PA hat je ein Modellbahnhersteller im Programm gehabt. Wäre es da nicht denkbar, dass sich via Internet eine Handvoll Personen, die eine solche Type gerne auf ihrer Anlage hätten, zusammentun, einen CAD-Künstler mit dem Entwurf des Modells beauftragen und sich die Kosten für dessen Programmierarbeit teilen? Freilich müsste sich um Ausdruck (Shapeways?), Lackierung und Beschriftung jeder selbst kümmern. Und ich spreche auch nur von Gehäusen, die sich z.B. auf Großserienfahrgestelle montieren liessen, nicht kompletten Lokomotiv-Neuentwicklungen. Für Leute die - wie ich, zugegebenermaßen - ihre persönliche Wunschlok nicht in CAD erstellen können, hielte ich dies für einen gangbaren (um nicht zu sagen: einzig gangbaren) Weg.
Ich persönlich durfte z.B. die Erfahrung machen, dass ich - trotz meiner Kennntnisse mit GIMP - realistischerweise keine Chance habe, mir eine V100PA oder was auch immer mit Solid Edge oder vergleichbarer Software zu programmieren. Andererseits weiß ich, dass hier absolute CAD-Profis mitlesen, die in der Tat Träume Wirklichkeit werden lassen können.
Mich würde nun - völlig unverbindlich - interessieren, ob hier jemand mitliest der bereit wäre, eine solches Lokgehäuse als Auftragsarbeit zu programmieren und was dieser jemand dafür verlangen würde.
Das Ganze bitte als Versuchsballon betrachten; ich bin sehr neugierig auf die Rückmeldungen. Gerne auch per pm.
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Auch ich suche händeringend einen 3D-CAD-Künstler, der für mich - gegen eine angemessene, dem Hobby entsprechende Bezahlung - Kleinkram zeitnah(!) konstruieren würde.
Derzeit benötige ich: - Schienenstütze in 1:32 - Scharfenbergkupplung kompatibel zur Janschek-Kupplung in 1:32 - Rangiertritte für Schmalspurwagen in 1:32 - Heberleinbremsanlage in 1:32 - Türstopper in 1:32 - Kuppelstange in verschiedenen Längen in 1:32
Scharfenbergkupplung und Kuppelstange sind als Muster vorhanden Für die einfache Schienenstütze kann ich Maße, Zeichnung und Fotos liefern Für den Rest nur Fotos.
Ich würde mich freuen, wenn sich jemand finden würde.
Eine komplette Lok in 3D zu erstellen und so zu "drucken", daß sie auch funktioniert, halte ich für viel zu aufwändig im Hobbybereich. Höchstens ein Standmodell könnte ich mir vorstellen. Fragt mal einen EEP-Konstrukteur, wie lange der braucht, um eine Lok zu erstellen. Und die muß dann "nur" in der Simulation laufen.
Für Kleinteile kann man sich meiner Meinung nach in Blender einarbeiten und das selber konstruieren. Es ist aber ein gehöriger Zeitaufwand, die sich die Basics zu erarbeiten. Zumindest muß man da nichts texturieren, sondern nur die Form erstellen. Ich würde das auch gern können und hab mich mal etwas mit Blender befaßt, aber mir ist das zu zeitraubend.
Zitat Eine komplette Lok in 3D zu erstellen und so zu "drucken", daß sie auch funktioniert, halte ich für viel zu aufwändig im Hobbybereich.
Absolut. Vielleicht habe ich es zu unpräzise ausgedrückt - aber mir geht es in der Tat nur um ein Gehäuse, das man einem Großserienfahrgestell "überstülpen" kann. Eine komplett funktionierende Lok ist in der Tat illusorisch - ich dachte eher an so etwas.
auch in einem solchen Modell stecken aus eigener Erfahrung einschließlich Recherche etc. 500 - 1000 Stunden Arbeit. Also den Aufwand nicht unterschätzen.
Einfacher wäre das ganze natürlich schon einmal, wenn es dazu in irgendeiner Form Originalbaupläne geben würde. Da müsste jemand mit guten Verbindungen mal freundlich beim Hersteller anfragen, ob man dazu die Pläne bekommen könnte, hauptsächlich die vom Gehäuse und dem bereinigten Fahrwerk. Dann die Info, auf welches vorhandene Fahrwerk die Lok montiert werden soll, vielleicht kann man ja dazu dann ein modifiziertes Gehäuse bzw. Adapterstücke konstruieren, damit die Lok z.b. für 2L und 3L Chassis passt. Dazu benötigt man aber auch die Maße des Serienfahrgestelles. Bei Gmeinder gibt es z.b. die 75 als Zeichnung frei auf der Homepage: https://www.gmeinder-lokomotiven.de/file...D75BB_708kW.pdf So etwas für die 100er wäre schon mal von Vorteil.
Nun kommt der eigentliche Punkt. 3D Druck ist nicht gleich 3D Druck, manche Details sind zu fein und müssen anderweitig appliziert werden. D.h. es kann eigentlich nur das grobe Gehäuse gedruckt werden, dazu muss man noch das richtige Material und evtl. Schwund in der Zeichnung berücksichtigen. Auch der mögliche Verzug/Spannung im Material muss berücksichtigt werden, damit man da lange daran Freude hat.
Nur mit einer Zeichnung der Außenhülle ist es also nicht getan. Der Arbeitsaufwand kann z.B. mit den richtigen Rohdaten massiv verringert werden.
Je nach Modell könnte man z.B. auch vom jeweiligen Modell ein Rohling erstellen und davon Abgüsse in Resin, das dürfte je nach Stückzahl wesentlich günstiger sein, als "Prototypen" in 3D, da hier einiges an Volumen zusammenkommt. Von Vorteil wäre auch, das hier wesentlich feinere Strukturen abgebildet werden können.
mfg
Ralf
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Wenn man etwas können will, muss man es lernen. Das ist eine ziemlich einfache Logik. Erkläre ich auch immer meinen Kindern. Wir leben in einer Zeit in der es für jeden jederzeit zugängliche Tutorien zu jedem Thema gibt. Wie man Scheinwerfer am Auto wechselt, wie man Bäume schneidet und eben auch wie man mit CAD-Programmen umgeht. Natürlich braucht man dafür etwas Zeit. Wer am dritten Tag die Lok fertig haben will, wird enttäuscht sein. Es ist aber nun auch kein Hexenwerk. Ich habe schon Lok-Gehäuse konstruiert. Für mein Thomas - Gehäuse habe ich vielleicht 30 Stunden gebraucht. Da sind die Korrekturen, weil es beim ersten Versuch nie stimmt, schon drin.
Dieses Gehäuse ist gerade in der Fertigung. Dafür habe ich etwa 80 Stunden gebraucht. Es ist eine DHG 700C in Spur 1 für das Fahrgestell der Märklin DHG500 (5720). Es ist aber noch nicht fertig gedruckt. Ich bin aber weder "Profi", noch nutze ich professionelle Ausrüstung. Ein Profi kann das sicher schneller. Für eine DE2000 schätze ich den Aufwand ähnlich. Die Form ist zwar komplexer, dafür sind es weniger Teile.
Naja ganz so einfach ist es auch wieder nicht, je nach Programm (Software) ist die Lernkurve auch total unterschiedlich. Hat man sich jedoch erst mal eingearbeitet, läuft natürlich das ganze wesentlich flüssiger als am Anfang. Es gibt aber durchaus Leute, die schaffen es gerade mal so ein Gerät (PC) einzuschalten, dann ist aber auch schon Schluss mit der Begabung. Mit welcher Software zeichnest du denn ?
Beim Modell Thomas sieht man z.B. sehr schön am Gesicht, das man dieses als Einzelteil drucken sollte und so positioniert, das die Druckebene mit der feinsten Auflösung das Gesicht druckt, das dürfte dann je nach eingesetztem Drucker durchaus so sein, das das Gesicht nach oben oder unten schaut in Richtung der Z-Achse. Beim AnetA8 liegt z.B. die Auflösung in XY bei 0,012mm in z bei 0,004 mm erscheinen die Konturen wesentlich detaillierter und sauberer. Das sieht man bei dir auch bei den Dateien auf Thingiverse. (Danke für´s Teilen der Dateien)
Und ganz wichtig bei so einem Thema ist immer, wie sind denn die Rechte dazu verteilt. So ist z.B. bei o.g. genanntem Modell die Firma TOMY und Bachmann schon in Lizenz mit dem Modell und da kann es bei der Veröffentlichung auf einer Plattform die jeder einsehen kann durchaus zur Löschung und auch weiteren Problemen kommen. Daher immer vorher mit dem Rechteinhaber abklären ob man dies veröffentlichen darf. Für den Eigengebrauch kann einem kaum einer verbieten sich so etwas zu konstruieren, sobald es jedoch für jeden zugänglich wird ist es problematisch: http://www.it-rechtsinfo.de/3d-drucker-rechtsanwalt/
mfg
Ralf
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Es gibt aber durchaus Leute, die schaffen es gerade mal so ein Gerät (PC) einzuschalten, dann ist aber auch schon Schluss mit der Begabung. Mit welcher Software zeichnest du denn ?
Hallo Ralf,
Nein, ich bestreite, das das irgendwas mit Begabung zu tun hat. Man muss sich nur mit der Materie beschäftigen und von der Couch bemühen.
Die Modelle sind mit FreeCAD gezeichnet. Thomas mit 0.16, die DHG mit 0.17.
Mit den Rechten rund um THOMAS habe ich mich beschäftigt. Ich sehe kein Problem. Die Erörterung der Rechtesituation erspare ich mir.
Ich Mache eine Ausbildung zu Technischen Produktdesigner und habe Solid Works. Welche Lok soll denn als Basis für die V100 PA dienen? Vielleicht das Roco und das Märklin Modell? Gibt es Zeichnungen der Lok die zu verfügung Stehen? Ich bin auch nicht der 100% Vorbild experte. Allerdings bin ich im Stahlbau zu Hause mit Shapeways kenne ich mich nicht aus reicht für die eine STL Datei. Ich würde sonst mich mal an der Konstruktion Probieren. Als bezahlung würde mir ein fertiger Bausatz in H0 reichen da ich den Bausatz erschwinglich halten möchte.
das wäre - unabhängig von der Vorbildwahl - ein sehr interessaantes Projekt. Die Fragen die sich mir stellen sind zum Beispiel:
1. Soviel ich weiß lassen sich glasklare Fenstereinsätze (noch) nicht in 3D-Druck herstellen. Wäre die gangbare Methode dann 3D-Druck + schleifen/polieren + Abgießen in Silikonformen?
2. Lassen sich mit den üblichen Freeware-CAD-Programmen auch geschwungene, sogenannte Freiformflächen (etwa in der Art der Kopfform von z.B. E 03, Taurus, ICE 3 u.Ä.) exakt erzeugen? Oder nur grob angenähert?
3. Was würde denn ein H0-Gehäuse dieser Größe in guter Druckqualität heutzutage etwa bei Shapeways kosten? (Obenauf kämen dann, auch wenn jemand die CAD-Arbeit kostenlos übernimmt, wohl noch anteilige Kosten für Vorbildrecherche, Musterteile etc. Und auch dann hätte man erst ein unlackiertes Gehäuse ohne Anbauteile.)
1. Soviel ich weiß lassen sich glasklare Fenstereinsätze (noch) nicht in 3D-Druck herstellen. Wäre die gangbare Methode dann 3D-Druck + schleifen/polieren + Abgießen in Silikonformen?
Man kann glasklare Teile drucken. Vielleicht noch keine Brillengläser, aber den Ansprüchen des Modellbaus genügt die Qualität.
Zitat 2. Lassen sich mit den üblichen Freeware-CAD-Programmen auch geschwungene, sogenannte Freiformflächen (etwa in der Art der Kopfform von z.B. E 03, Taurus, ICE 3 u.Ä.) exakt erzeugen? Oder nur grob angenähert?
Man kann das so genau machen wie die Datenlage ist. Man kann jede Form wiedergeben. Das auch Profis damit zuweilen Probleme haben eine Form exakt aufzunehmen, kennt man aus den Diskussionen zum Beisiel zur Kopfform der V200.
Zitat 3. Was würde denn ein H0-Gehäuse dieser Größe in guter Druckqualität heutzutage etwa bei Shapeways kosten? (Obenauf kämen dann, auch wenn jemand die CAD-Arbeit kostenlos übernimmt, wohl noch anteilige Kosten für Vorbildrecherche, Musterteile etc. Und auch dann hätte man erst ein unlackiertes Gehäuse ohne Anbauteile.)
Ein H0-Lok Gehäuse in typischer Größe einer vierachsigen E-Lok liegt bei etwa 70,-- EUR inkl. Versand in Kunststoff. In Metall etwa 200,-- EUR. Nur als Größenordnung.
#15 von
Harzroller
(
gelöscht
)
, 05.11.2018 11:10
Hallo Christian,
habe vor Jahren angefangen mich auch mit dieser Materie zu beschäftigen. Hatte aber einen Grund bei mir. Für meine Modellbahnplanungen fehlten mir oft die passenden Fahrzeuge. Aloso habe ih begonnen diese selber zu konstruieren. Dabei kommt es mir auf Detailtreue an. Stellvertrtend möchte ich hier zwei Beispiele von Dampflokomotiven zeigen.
Fertiges Modell einer BR 44 der Deutschen Reichsbahn
In Bearbeitung Modell einer BR 41der Deutschen Reichsbahn
Wie schon meine Vorredner geschrieben haben, alles ist erlernbar. Das Schwierigste ist an Übersichts-/Vorbildzeichnungen zu kommen, die für die Arbeit unerlässlich sind.
Zitat Was würde denn ein H0-Gehäuse dieser Größe in guter Druckqualität heutzutage etwa bei Shapeways kosten?
In der Tat haben es beispielsweise ML4000 und G1100BB bereits in den Shapeways-"Marktplatz" geschafft, wie ich mich mittlerweile überzeugen konnte: *Klick* Da müsste es doch mit dem Teufel zugehen wenn dieser Weg in die Wirklichkeit weiteren Typen versagt bliebe...
Zitat 2. Lassen sich mit den üblichen Freeware-CAD-Programmen auch geschwungene, sogenannte Freiformflächen (etwa in der Art der Kopfform von z.B. E 03, Taurus, ICE 3 u.Ä.) exakt erzeugen? Oder nur grob angenähert?
Man kann das so genau machen wie die Datenlage ist. Man kann jede Form wiedergeben. [/quote] Hallo,
ja die Datenlage ist der eine Knackpunkt. Im Falle von modernen Fahrzeugen wie z.B. dem erwähnten ICE 3 dürfte wohl ein 3D-File existieren - entweder als Original-CAD-Datei oder im IGES-Format; wird aber wohl nicht so einfach erhältlich sein. (Früher gab es übrigens auch schon Stromlinie: davon existieren aber höchstwahrscheinlich gar keine Daten - Motorhauben, Kotflügel etc. wurden da über Holzmodel gedengelt...) Und sollte es irgendwo eine Zeichnung mit Längen- und Radien-Maßangaben geben, so kann diese die Form dennoch nicht vollständig definieren: Radien und Krümmungen sind nicht konstant sondern ändern sich fließend entlang der Kontur, manche Flächen lassen sich nur unzureichend mit Maßen beschreiben etc.
Der zweite Knackpunkt ist dann ob man (mit den üblichen Freeware-Programmen) solche Formen nachbauen, also tatsächlich jede Form wiedergeben kann. Im Falle der gezeigten DHG 700 geht das mit "einfachen" Geometrien wie Ebenen, Zylinder-, Kegel- oder Kugelflächen. In obigem Beispiel ist das jedoch nicht möglich, oder damit nur grob angenähert.
Im Falle der eingangs genannten 202 001 dürfte es mit der Kopfform jedoch noch funktionieren.
Zitat 2. Lassen sich mit den üblichen Freeware-CAD-Programmen auch geschwungene, sogenannte Freiformflächen (etwa in der Art der Kopfform von z.B. E 03, Taurus, ICE 3 u.Ä.) exakt erzeugen? Oder nur grob angenähert?
Man kann das so genau machen wie die Datenlage ist. Man kann jede Form wiedergeben.
ja die Datenlage ist der eine Knackpunkt. Im Falle von modernen Fahrzeugen wie z.B. dem erwähnten ICE 3 dürfte wohl ein 3D-File existieren - entweder als Original-CAD-Datei oder im IGES-Format; wird aber wohl nicht so einfach erhältlich sein. (Früher gab es übrigens auch schon Stromlinie: davon existieren aber höchstwahrscheinlich gar keine Daten - Motorhauben, Kotflügel etc. wurden da über Holzmodel gedengelt...) Und sollte es irgendwo eine Zeichnung mit Längen- und Radien-Maßangaben geben, so kann diese die Form dennoch nicht vollständig definieren: Radien und Krümmungen sind nicht konstant sondern ändern sich fließend entlang der Kontur, manche Flächen lassen sich nur unzureichend mit Maßen beschreiben etc.
[/quote]
Hallo Marty,
Daten sind nicht nur Dinge in Computern. Sondern auch Zeichnungen, Photos oder Modelle. Beim Modellbau geht es auch nicht um mathematisch exakt bestimmte Kurven, sondern um eine Nachbildung eines existierenden Fahrzeugs. Ob die Kopfform des Fahrzeuges denn nun mathematisch exakt bestimmt ist, ist nachrangig. Kurven oder Flächen die sich nicht mathematisch vollständig beschreiben lassen, gibt es übrigens in der uns bekannten Geometrie nicht. Wenn Du eine solche Kurve zeichnen kannst, dann bekommst Du die Fields-Medaille.
Auch diese Form ist mathematisch vollständig darstellbar. Das Modell ist sinnfrei. Es soll nur zeigen, wie man Freiformflächen darstellen kann.
sicherlich arbeiten auch die Modellbahnhersteller nicht nur mit Daten und Zeichnungen (bekommen die überhaupt die Originaldaten?), sondern auch z.B. mit Fotos; das Modell in 1:87, 1:160 usw. muss nicht mathematisch exakt sein, sondern nur "richtig" aussehen. Und dennoch liest man immer wieder Kritiken dass bei einem Lokmodell die Kopfform nicht getroffen wurde - und das auch bei relativ einfachen Kasten-E-Loks...
Und natürlich lassen sich alle Flächen vollständig mathematisch darstellen - eben als 3D-Modell. Ich hatte nur behauptet dass solches in 2D, also als Zeichnung nicht (immer) gelingt. Versuche einmal die erwähnte Kopfform des ICE 3, oder die gesamte Form irgendeines modernen PKWs nur als bemaßte 2D-Zeichnung vollständig, exakt und ohne jeden Interpretationsspielraum zu beschreiben - wenn es gelingt bekommst du die Fields-Medaille noch vor mir...
Dein Modell zeigt also dass solche Freiformflächen auch mit Freeware erzeugt werden können?
Mit dem 3D-Dingens kenne ich mich auch so gar nicht aus. Bei den Modellstraßenbahnern ist das Vorgehen realtiv weit verbreitet, weil man eigentlich nur so an Modelle kommt. Großserie gibt es da ja kaum. Normalerweise konstruiert jemand ein Modell, weil er es selbst gern hätte. Dann stellt er es bei Shapeways oder imaterialise ein und bei entsprechender Nachfrage kann er dann wohl auch etwas dran verdienen, im Allgemeinen aber eher nicht. Das meiste ist immer noch Enthusiasmus. Allerdings habe ich auch schon von Auftragskonstruktionen gelesen.
Vielleicht magst du dich bei den Modellstraßenbahnern mal umsehen? Modelltramforum.
Edit hat mich grade drauf hingewiesen, dass hier ja auch einer der Straßenbahner unterwegs ist: Benedikt aka Schienenchaos. Tramway aus dem 3D-Drucker.
Dieses Gehäuse ist gerade in der Fertigung. Dafür habe ich etwa 80 Stunden gebraucht. Es ist eine DHG 700C in Spur 1 für das Fahrgestell der Märklin DHG500 (5720). Es ist aber noch nicht fertig gedruckt. Ich bin aber weder "Profi", noch nutze ich professionelle Ausrüstung. Ein Profi kann das sicher schneller. Für eine DE2000 schätze ich den Aufwand ähnlich. Die Form ist zwar komplexer, dafür sind es weniger Teile.
von welchen Druckkosten gehst Du denn bei der DHG aus?
[
Hast Du eine 500er dafür geschlachtet?
Gruß Rainer
Hallo Rainer,
Für einen kommerziellen Druckservice wird das sicher zu teuer. Ich rechne beim Druck zu Hause mit etwa 50 Stunden Druckzeit. Man muss keine Lok schlachten. Das Gehäuse ist so gezeichnet, dass es auf das 5720 Chassis ohne jede Veränderung passen soll. Also nur "Hütchen tauschen". Und wenn man will auch wieder zurück tauschen.
Sven ist auch bei den Eisenbahnfreunden Bietigheim-Bissingen aktiv, den ein oder anderen aus diesem Haufen kenne ich auch persönlich. Von mir gibt's da einen Vertrauensvorschuss. Sein Preisgefüge legt er im Thread auch offen.